Der Autor Uwe Knop wurde für dieses bemerkenswerte Buch mit dem BOD Autoren Award 2010 geehrt. Wie man dem Buchdeckel entnehmen kann, ist dies das erste Buch zur kulinarischen Körperintelligenz, die übrigens nicht mit der kulinarischen Intelligenz verwechselt werden sollte. Zur „Kulinarischen Intelligenz“, ein intelligentes Buch von Jürgen Dollase habe ich auch eine Rezension verfasst, die Sie meinem Rezensionsblog entnehmen können.
Worum nun geht es Uwe Knop? Lassen wir ihn zunächst selbst zu Wort kommen. Auf Seite 134 lässt er den Leser wissen:“ Hunger ist der elementarste Trieb zur Lebenserhaltung. Deshalb liegt die natürliche „Entscheidungshoheit“, wie und was wir essen, in den Genen und den entwicklungsgeschichtlich ältesten Regionen unserer Gehirne. Ausführende Kraft ist die "Kulinarische Körperintelligenz", die mit Lust und Belohnungsprinzip über unser Hungergefühl steuert, welche Nahrung zu welcher Zeit in unserem Organismus benötigt wird. Denn unser Körper kennt unseren Versorgungsstatus. Mit diesem evolutionär hoch entwickelten Ernährungssystem und der dazugehörigen Nährstoffdatenbank katalogisiert im menschlichen Genussgedächtnis stellt unser Körper sicher, die Nährstoffe zu bekommen, die wir zum Überleben benötigen. Das ist richtiges Essen.“
Uwe Knop wirbt in diesem Buch dafür, der kulinarischen Intelligenz zu vertrauen und auf sie zu hören, denn nur dann können wir uns einem gesunden und schlanken Körper erfreuen.
Das Kapitel 3 des Buches trägt die Überschrift „ ErnährungsWissen ist OhnMacht“. In diesem Kapitel weist der Autor auf die oft verwirrenden und widersprüchlichen Untersuchungsergebnisse in Sachen Ernährung hin, sei es bei Obst und Fruchtsäften oder auch beim Wein, beim Kaffee, beim Süßstoff und anderem mehr. Im Fazit, das Knop zu Ende des Kapitels zieht, stellt er fest, dass stark verarbeitete Lebensmittel mit der Bezeichnung „kalorienarm“ etc. die kulinarische Intelligenz des Körpers stören können, weil der Wert der Nahrungsmittel nicht mehr konkret eingeschätzt werden kann und dann das Gegenteil von dem geschieht, was angestrebt wird.
Der Autor verdeutlicht, dass Hunger und Lust als unzertrennliches Paar begriffen werden sollten und man nur dann essen sollte, wenn man wirklich Hunger hat. Man sollte nicht durch die Uhrzeit oder andere externe Faktoren bestimmen wollen, wann man sich Nahrung zuführt, sondern sich nur von dem Körpergefühl „Hunger“ leiten lassen. Das entspricht auch meiner Erfahrung.
Nach Ansicht des Autors benötigen Kinder und Jugendliche keine Erziehungsmaßnahmen, die maßgeblich verstandesgesteuertes Essen zum Ziel haben. Wichtiger sei, dass Eltern und Versorgungseinrichtungen Vielfalt und Abwechslung auf den Teller brächten, unterschiedliche Nahrungsmittel verfügbar seien und Eltern vielfältigen Genuss vorleben. Dies leuchtet soweit ein und kann von mir bestätigt werden. Ebenfalls einleuchtend ist, dass jede Kalorie, die in unseren Körper „rein“- kommt, wieder „raus“ also verbraucht werden muss. Bewegung ist also angesagt, wenn man sich zu schwer fühlt ( nicht nur dann) und eine reduzierte Kalorienmenge von 1500 bis 1700 kcal. Knop lässt nicht unerwähnt, dass weniger als 1200 kcal kontraproduktiv sind, wenn man abspecken möchte und erklärt dies auch gut nachvollziehbar.
Knops Meinung im Hinblick auf Vitaminpillen teile ich nicht und empfehle ihm die wissenschaftlichen Studien von Professor Linus Pauling als auch die bemerkenswerten Bücher von Dr. Strunz über Vitamine und Mineralien. In allen anderen Punkten bin ich seiner Meinung und empfehle das Buch gerne.
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