Mittwoch, 12. Mai 2010

Der Supervulkan von Neapel... und das Spielen mit dem Feuer

Walter-Jörg Langbein
(Autor von »2012 - Endzeit und Neuanfang: Die Botschaft der Mayas«)

Vor etwa 39 000 Jahren brach bei Neapel ein »kleiner« Supervulkan aus. Tödliche Glutlawinen verwüsteten ein riesiges Areal. Und dort brodelt es wieder verdächtig. Steht ein Ausbruch des Supervulkans bevor? Wissenschaftler des INGV-Osservatorio Vesuviano, Neapel, wollen ein riskantes Experiment wagen. Sie beabsichtigen, das Vulkanmonster anzubohren. Auch wenn sie versichern, das sei völlig ungefährlich... Es besteht die Gefahr, dass so eine Probebohrung das Lavamonster weckt.

Was vor 39 000 Jahren geschah, das kann sich morgen oder übermorgen wiederholen. Die Katastrophe kann sogar noch schlimmer ausfallen!

Was geschah vor 39 000 Jahren? »Focus online« berichtete am 24.08.2006:
»Bis zu 300 Stundenkilometer schnell ergossen sich so genannte pyroklastische Ströme – 500 Grad heiße Wolken aus Gas und pulverisiertem Gestein – über ein 30 000 Quadratkilometer großes Gebiet. Auf der Stelle erstarb darin alles Leben. Asche flog im Osten bis zum Ural und im Norden über die Alpen. Schließlich waren halb Europa und der Mittelmeerraum bis nach Syrien und Nordägypten von einer mehrere Zentimeter dicken Schicht bedeckt.«

Seit Jahren rumort es verdächtig im Gebiet von Neapel. Satellitenaufnahmen beweisen: Der Solfatara-Krater könnte schon bald zu neuem Leben erwachen und Tod und Verderben bringen! Schwefeldämpfe weisen auf ein wahres Höllenfeuer unter der Erde hin. Wann wird die Magmablase wieder platzen? Nach fast 40.000 Jahren »Ruhezeit« ist die nächste Katastrophe überfällig. Die Vulkanregion ist kleiner als die vom Yellowstonepark. Sie erstreckt sich »nur« über eine Fläche von 150 Quadratkilometern Größe: westlich von Neapel. Südlich von Neapel sind auch unterseeische Gefilde betroffen: bis zu den Inseln Ischia, Procida und Nisida.

Die »glücklichen« Überlebenden würden in Panik aus den verwüsteten Regionen fliehen. Werden sie die Toten beneiden? »Focus online« am 24.08.2006:

»Ein nun folgender ›nuklearer Winter‹ könnte die Situation langfristig verschlimmern: Aufgewirbelte Staub- und Ascheteilchen in der Atmosphäre blockieren das Sonnenlicht. Die Erde kühlt ab, was wiederum die Landwirtschaft beeinträchtigt, diesmal weltweit. Im Endeffekt könnte in weiten Teilen der Erde das Ende der Zivilisation kommen.«

Wenn beim Ausbruch des wesentlich größeren Vulkans vom »Yellowstone Nationalpark« Schlimmeres geschieht wird das Inferno unbeschreiblich sein.

Durch den Vulkanausbruch werden in kürzester Zeit landwirtschaftliche Anbauflächen zerstört und für lange Zeit unbrauchbar gemacht. »Ewige Dunkelheit« und sinkende Temperaturen verhindern langfristig, dass neue Felder in ausreichendem Maße Ertrag bringen! Die Ernährungsgrundlagen von Millionen von Menschen sind nach dem Ausbruch vernichtet und Millionen Tiere sind ums Leben gekommen. Die lebensnotwendigen Ressourcen werden sich lange Zeit – vielleicht Jahrhunderte – nicht erneuern.

So wird die Zahl der Todesopfer in den Jahren nach dem Ausbruch noch emporschnellen. Millionen Menschen können in den Jahren nach der eigentlichen Apokalypse an den Folgen des ausgebrochenen Höllenfeuers sterben: in gewaltigen Hungerepidemien. Krankheiten können sich ausbreiten. Medizinische Hilfe wird kaum möglich sein, weil zu wenige Ärzte einem zu großen Chaos gegenüberstehen werden. Und die wenigen Ärzte kommen nicht zu den Kranken. Warum?

Das Straßen- und Schienennetz eines großen Teils der USA ist nach einem Ausbruch des »Yellowstone-Vulkanes« unbrauchbar. Die Infrastruktur bricht zusammen. Weitere Folge: Nahrungsmittel können kaum noch verteilt werden. Das verstärkt die Hungerepidemien. Das nackte Chaos herrscht. Werden sich »Gesetz und Ordnung« noch durchsetzen lassen? Wohl kaum. Wahrscheinlich werden marodierende Banden mordend und plündernd umherziehen. Wahrscheinlich werden Überlebende des Desasters nach dem martialischen Gesetz des Stärkeren alles fürs eigene Überleben tun. Recht und Ordnung haben keine Gültigkeit mehr. Und das wird zur Folge haben, dass überall auf der Welt Militärs und »politische Elite« die Macht an sich reißen werden: unter dem Deckmäntelchen des Gemeinwohles.

Nahrungsmittel werden unbezahlbar teuer sein. Fleischproduktion wird fast vollkommen, vielleicht ganz zum Erliegen kommen. Getreide wird viel zu kostbar sein, um es an Vieh zu verfüttern.

Wer über Nahrungsmittel verfügt, der hat dann auch die Macht. Kriminelle überfallen keine Banken mehr. Getreidesilos werden sehr viel anziehender sein und besser bewacht werden müssen als heute Tresore. Getreide wird wertvoller als Gold sein.

Der Vulkan im »Yellowstone Nationalpark« brach seit Jahrmillionen wiederholt mit mörderischer Heftigkeit aus. Er wird wieder ausbrechen. 640 000 Jahre sind seit seiner letzten Eruption vergangen. Die nächste ist längst überfällig! Die Ausbrüche wiederholen sich in gewaltigen Zyklen, ganz nach dem Geschmack der Rechenmeister alter Völker.

Und der Supervulkan von Neapel rumort verdächtig. Die phlegräischen Felder bei Neapel können zum höllischen Inferno auf Erden werden. Der isländische Vulkan Eyjafjallajökull führte zum Zusammenbruchs des Flugverkehrs in ganz Europa und darüber hinaus. Der Supervulkan von Neapel kann eine wahrhaft höllische Apokalypse Wirklichkeit werden lassen.

Könnte man die Geschichte von Planet Erde wie ein Buch lesen.... wir würden so manches Kapitel entdecken, das Horrorvisionen Marke Hollywood wie harmlose Märchen erscheinen ließe!

Ich warne: Mit einem Supervulkan spielt man nicht: keine unüberlegten Experimente! Keine »Probebohrungen« wagen, so man nicht absolut sicher ist, zu welchen Konsequenzen das führen mag!

Regelmäßig wiederholten sich gewaltige Katastrophen auf unserem Planeten. Das Leben auf der Erde wäre schon fast vollkommen ausgelöscht worden. Spielen wir nicht mit dem Feuer!

http://nachrichten.t-online.de/phlegraeische-felder-in-neapel-forscher-wollen-vulkan-anbohren/id_41581222/index



Bilder:
Bild 1 - Wikipedia, veröffentlicht unter GNU-Lizenz, Fotograf: Manuel Mauer
Bild 2 - Wikipedia, Public Domain, Urheber: NASA

2 Kommentare:

  1. Danke für diesen interessanten Bericht.
    Wann begreifen die Menschen, dass sich mit Naturgewalten nicht spielen lässt? Gerade der Mittelmeerraum ist eine hochaktive Zone, viele Vulkanausbrüche und Erdbeben belegen das. Jedesmal, wenn sich die Eurasische Platte und die Afrikanische Platte aufeinander zu bewegen, kann das vermeintliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Die Menschen dort leben immer in der Ruhe vor dem Sturm.

    Solange der Mensch der Meinung ist, er kann die Natur beherrschen, versucht er ihr, ins Handwerk zu pfuschen. Zu welchem Preis?

    Liebe Grüße
    Gaby

    AntwortenLöschen
  2. Hallo :) Wollte nur kurz darauf hinweisen, dass T-Online.de nun zusammen mit Artikeln Blogposts zeigt, welche auf diese verlinken. Dieser Blogpost wird also dort jetzt gezeigt, und hoffentlich bekommst Du darüber zusätzliche Leser! Weitere Medien, die Blogposts mit Hilfe von Twingly zeigen sind Handelsblatt.com, WiWo.de, Karriere.de, Freitag.de, LR-Online.de und Welt.de/debatte.
    Viele Grüße,

    Anja

    AntwortenLöschen

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