»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein
Querschnitt durch die Pyramide - Pfeil weist auf unvollendete Grabkammer |
Der Gang in die mysteriöse Unterwelt führt aber zum Großteil durch den mächtigen Leib der Pyramide. Wurden also gleichzeitig unterirdisch die geheimnisvolle Kammer und die riesige Pyramide darüber geschaffen?
Ich habe mit einer Gruppe von Touristen die „Cheops-Pyramide“ betreten. Dabei haben wir nicht den eigentlichen Eingang benutzt, sondern den von Grabräubern auf der Suche nach Schätzen wie einen Bergwerksstollen in die Pyramide getriebenen Gang. Ich habe bewusst die anderen Pyramidengänger vorausgehen lassen. Sie haben wohl inzwischen die große Galerie erreicht. Ihre Stimmen hallen seltsam, werden immer leiser.
Im Tunnel unterwegs zur unvollendeten Grabkammer. Foto: Walter Langbein sen. |
Meine Bummelei scheint einige Wächter zu verärgern. Durch Gesten deute ich den wachsamen Hütern der Pyramide an, dass ich in die „dritte Kammer“ hinabsteigen möchte. Sie verhalten sich zunächst höchst ablehnend. Einer packt mich am Ärmel und will mir anscheinend den Weg zur „Kammer der Königin“ weisen. Ein zweiter behauptet sogar in gutturalem Englisch, es gebe überhaupt keine dritte Kammer. „No third chamber exist! No exist!“ Wie viele Besucher sich wohl so abwimmeln lassen? Ich krame meinen Geldbeutel aus meiner Kameratasche. „No picture ... no picture!“ Fotografieren ist also verboten. Und die mysteriöse „unvollendete Grabkammer“ gibt es gar nicht.
Der Chef-Wächter übernimmt das Gespräch. Seine abweisende Haltung ändert sich schlagartig, als ich einige Geldscheine zücke und das Zauberwort „Bakschisch“ raune, das schon den Helden des sächsischen Dichters Karl May so manchen Weg im Orient ebnete. Es wirkt Wunder. Man will mir jetzt nicht mehr meine Kamera abnehmen. Das Verbot zu Fotografieren ist aufgehoben. Und schon Minuten später darf ich zur dritten Kammer tief unter der Pyramide aufbrechen. Es wird eine strapaziöse Reise in die Unterwelt.
Doch was heißt hier „gehen“? Ganze 1,20 Meter hoch und 1,06 Meter breit macht der „Gang“ ein normales „Gehen“ unmöglich. Vor Anstrengung keuchend und bald heftigst schwitzend, sodass mir die Kleidung wie eine zweite Haut am Leibe klebt, krieche ich krabbelnd dem vielleicht eigentlichen Rätsel der Pyramide entgegen.
Unvollendete Grabkammer, Tunnel in die Kammer Foto: Walter-Jörg Langbein |
Endlich kann ich mich kurz aufrichten. Auf einer Länge von nur knapp einem Meter ist der Gang 1,85 Meter hoch. Leide ich an Sinnestäuschungen? Ist mir doch, als ob ich frische, kühle Luft auf der verschwitzten Gesichtshaut spüre! Tatsächlich endet hier eine Art „Rohrleitung“, eine Jahrtausende alte Frischluftzufuhr. Niemand weiß, wie sie verläuft. Wer hat sie wie durch den massiven Leib der Pyramide gelegt? Und zu welchem Zweck? Wen sollte die Luftzufuhr erfrischen?
Hastig geht es weiter, wieder in geduckter Haltung. Einmal drehe ich mich um. Der Gang scheint sich in der Unendlichkeit zu verlieren. Meine Knochen schmerzen, als ob ich schon Ewigkeiten hier unten herumkrieche. Und vor mir sieht es so aus, als ob der Gang bis zum Mittelpunkt der Erde reiche. Er scheint nicht enden zu wollen.
Endlich geht das Gefälle in einen horizontalen Weg über. Ich weiß, dass ich noch knapp zehn Meter Gang vor mir habe, in gebückter Haltung. Schließlich stehe ich in der unvollendeten Grabkammer. 120 qualvolle Meter liegen hinter mir.
Die unvollendete Grabkammer, Teilansicht - Foto: Walter-Jörg Langbein |
Nach offizieller Lehrmeinung sollte die unvollendete Grabkammer ursprünglich den Sarkophag des Cheops aufnehmen. Dann aber habe man umdisponiert und die Arbeiten an der Kammer unter der Pyramide von heute auf morgen abgebrochen. Ich halte es für unwahrscheinlich, dass die genialen Baumeister des Weltwunders wirklich so wankelmütig waren. Und wenn man wirklich das Projekt unterirdische Grabkammer aufgegeben hat, wieso wurde der gesamte Abraum aus der Baustelle unter der Pyramide mühevoll an die Erdoberfläche geschafft? Sollte das den Eindruck eines überstürzten Aufgebens der unterirdischen Grabkammer unterstreichen.
Ich spekuliere: Vielleicht war die vermeintlich unvollendete Grabkammer nie wirklich als Grabkammer gedacht! Vielleicht war sie von Anfang an als ostentativ „unvollendet“ konzipiert, um den Wunsch einer näheren Untersuchung dieser „Unterwelt“ erst gar nicht aufkommen zu lassen? Führt ein verborgener, noch unentdeckter Gang zur Gruft des Pyramidenbauers oder zu den Kammern des Wissens, in denen laut uralter Überlieferung geheimes Wissen vor der Sintflut bewahrt werden sollte?
Unter der Cheopspyramide Foto: Walter-Jörg Langbein |
Fakt ist aber auch, dass über Jahre hinweg die Öffentlichkeit in Sachen Cheops-Pyramide massiv getäuscht wird. Es wurden nachweislich im Inneren der Pyramide nicht nur Messungen durchgeführt, wobei modernste Geräte wie Presslufthämmer zum Einsatz kamen. Es wurde mindestens ein Tunnel durch den massiven Leib der Pyramide getrieben, ohne dass die offizielle Archäologie davon etwas wusste.
Fakt ist: Es wurden und werden massive Eingriffe in die Bausubstanz der großen Pyramide vorgenommen. Derlei Eingriffe sind ohne Zustimmung höchster Behörden nicht möglich. Wer oder was sucht in der Pyramide ... und wonach? Und warum heimlich? Ich bin davon überzeugt: Ziel dieser illegalen Arbeiten sind noch nicht entdeckte weitere Kammern. Wird man die letzte Ruhestätte des Erbauers der Pyramide finden? Wird man fantastische Entdeckungen in den Kammern des Wissens machen? Und wenn ja, werden wir je darüber informiert werden? Ich habe da erhebliche Zweifel! Nach uralten Quellen wurden in der Pyramide fantastische Objekte versteckt ...
WJL in der unvollendeten Grabkammer. Foto: Archiv Walter-Jörg Langbein |
Auf der Suche nach verborgenen Schätzen,
Teil 207 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 05.01.2014
Besuchen Sie auch unser Nachrichtenblog!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
+++ Aus aktuellem Anlass +++
Schon von zwei Seiten kam nun der Hinweis, dass es beim Absenden von Kommentaren aus dem Browser Firefox zu Problemen kommen kann: Der Kommentar wird dem Nutzer dann zwar als versandt gemeldet, landet aber im Nirgendwo. Wir empfehlen Ihnen deshalb nach Möglichkeit die Nutzung von Google Chrome oder des Microsoft Internet Explorers. Bei diesen Browsern sind solche Schwierigkeiten unserem Kenntnisstand nach bisher nicht aufgetreten.
Zur Formatierung Ihrer Kommentare stehen Ihnen einige HTML-Befehle zur Verfügung. Eine Vorlage zum Abkopieren >>gibt es hier.