Freitag, 15. April 2011

»Ein Buch lesen! Privat« Heute: Rita Hajak

Liebe Leserinnen und Leser,

sicher haben Sie sich schon die Frage gestellt: »Was sind das eigentlich für Menschen bei »Ein Buch lesen!«? Wir möchten Ihnen in den nächsten Wochen einen Einblick in das private Leben der Schriftstellergemeinschaft geben.

Beginnen möchten wir mit Rita Hajak, die sich den neugierigen Fragen von Sylvia B. stellt.

Sylvia B.: Liebe Rita, es würde mich interessieren, was du neben dem Schreiben noch für Interessen hast.

Rita Hajak
Rita Hajak: Lesen! Denn auch Lesen kann Inspiration sein. Es ist für mich ebenso wichtig wie das Schreiben. Ich fotografiere gerne, hauptsächlich Tiere, Landschaften und Blumen. Mit meinem Mann wandere ich oft und ausgiebig, was unserem Mäxchen sehr entgegenkommt. Außerdem koche und backe ich mit Leidenschaft, und das wiederum, kommt meinen Kindern gelegen. Gemeinsam mit meinem Mann bin ich ein Motorsportfan der Formel 1. Zu vielen anderen Dingen fehlt mir leider die Zeit.

Sylvia B.: Wie bist du zum Schreiben gekommen? Gab es dazu einen Anlass?

Rita Hajak: Bei mir hat es sich im Laufe vieler Jahre entwickelt. Bereits in der Schule gehörte ich zu den wenigen Begeisterten, die mit Vorliebe Aufsätze geschrieben haben oder Gedichte auswendig lernten. Später habe ich für meine Kinder Geschichten geschrieben. Nachdem meine Kinder in die Schule gingen und ich wieder berufstätig wurde, geriet die Schreiberei in den Hintergrund. Nachdem ich die letzten zehn Jahre mit meinem Mann auf der Insel Fehmarn verbracht hatte, sind dort zwei Bücher entstanden. Letztes Jahr zogen wir zurück nach Hessen in den Taunus. Und plötzlich kam die Idee einen Taunuskrimi zu schreiben, der auch im letzten Herbst erschienen ist.

Sylvia B.: Dein Krimi hat sich über Wochen in der Bestenliste gehalten, können deine Fans mit einem weiteren Krimi von dir rechnen?

Rita Hajak: Anfangs war es nur ein Versuch, mal etwas anderes zu schreiben. Dann hat es mir Spaß gemacht, mich im Krimimilieu zu bewegen. Mein Krimi »Mord im Hexenturm« hat eine enorme Resonanz gezeigt, die mich überraschte und natürlich auch erfreute. Deshalb habe ich mich entschlossen, einen weiteren Krimi zu schreiben, der wahrscheinlich im Spätsommer erscheinen wird. Im Allgemeinen schreibe ich über alles, was mich interessiert. Allerdings suche ich nicht danach, es muss mich finden.

Sylvia B.: Was sagt deine Familie dazu? Unterstützen sie dich bei deiner Arbeit?

Rita Hajak: Meine Kinder stehen längst auf eigenen Füßen und gehen ihren eigenen Weg. Sie finden gut was ich mache, zeigen aber weniger Interesse daran. Mein ältester Sohn hat sich jedoch bereit erklärt, das Manuskript des nächsten Krimis unter die Lupe zu nehmen. Mein Mann hingegen erteilt mir hin und wieder einen Rat, der sehr nützlich ist. Wenn ich an einem neuen Projekt schreibe, verlange ich ihm schon einiges an Toleranz ab, weil ich oft bis spät in die Nacht am Schreiben bin. Aber er akzeptiert es.

Sylvia B.: Woher beziehst du deine Inspiration?

Rita Hajak: Das ist unterschiedlich. Bei Spaziergängen mit meinem Hund klappt es ziemlich gut. Da werde ich nicht abgelenkt und kann meinen Gedanken nachhängen. Aber auch zuhause, wenn ich im Fernsehen ein Film anschaue, kann es passieren, dass ich aufspringe und schnell etwas in den PC tippe, was mir plötzlich den Sinn kommt. Ideen und Anregungen finden sich überall. Das kann genauso gut im Supermarkt, beim Bäcker oder beim Friseur sein. Und wie schon erwähnt, auch beim Lesen.

Sylvia B.: Zu deinem Hund Max gibt es eine besondere Geschichte, möchtest du sie unseren Leserinnen und Lesern kurz erzählen?

Rita Hajak mit Max
Rita Hajak: Es war Zufall, dass ich dieses kleine süße Gesichtchen im Internet entdeckt hatte und mich sofort in ihn verliebte. Von seinem übrigen Körper war nicht viel zu sehen. Ich konnte meinen Mann überreden 600 km weit zu fahren, um dieses Tierchen von einer Pflegestelle über »Tiere suchen ein Zuhause« abzuholen. Das war kurz vor Weihnachten vor sechs Jahren. Die Straßen waren dick verschneit, und die Fahrt ziemlich mühsam. Als ich den Kleinen zum ersten Mal im Arm hielt, war ich versöhnt. Er hatte so viel Schlimmes in seinen jungen Leben mitgemacht, war fast verhungert gefunden worden. Sein Fell war eine einzige Katastrophe, stellenweise gar nicht vorhanden. Die Pflegerin erzählte uns von der strapaziösen Fahrt von Polen nach Deutschland, wo sie außer diesem Kleinen noch andere Hunde gerettet hatte. Für mich stand fest: den gebe ich nicht mehr her. Nun mussten wir den weiten Weg wieder zurückfahren und kamen spät am Abend zuhause an. Für Mäxchen, wie ich ihn nannte, war alles vorbereitet. Anfangs war er sehr verängstigt, doch im Laufe der Zeit wurde er immer zutraulicher und hat sich zu einem tollen, fröhlichen Hund entwickelt. 

Sylvia B.: Wo arbeitest du am liebsten?

Rita Hajak: Da ich direkt in den PC schreibe, natürlich in meinem kleinen Büro, am Schreibtisch. Ich mag es nicht, auf Papier vorzuschreiben, und einen Wust von Notizzettel herumliegen zu haben. Die Ideen sind in meinem Kopf und bleiben da so lange, bis ich sie in die Tasten haue.


Sylvia B.: Wie sieht dein Arbeitsplatz aus?

Rita Hajak
Rita Hajak: Lach … Einfach! Ich mag nicht so viel Herumliegen haben, sondern nur das, was ich wirklich brauche. Zu viele Dinge lenken mich ab. Ein paar Bücher, die ich zum Schreiben benötige, eine Tasse Kaffee, die ich drei Mal am Tag brauche und meine Muse, Hundchen Max, der garantiert neben mir liegt, wenn ich am Schreibtisch sitze. Und was noch wichtig ist: der Blick nach draußen. Von meinem Platz aus kann ich durch das Fenster schauen und habe einen schönen Blick, der mich ebenfalls inspiriert und manchmal ein wenig träumen lässt.


Sylvia B.: Welche Ziele hast du dir für deine Arbeit als Autorin gesteckt?

Rita Hajak: Festgesteckte Ziele habe ich keine. Ich bin in einem Alter, wo ich frei und spontan meine Entscheidungen treffen kann. Deshalb werde ich den begonnenen Krimi aus der Region fertig schreiben. Was danach kommt? Ich werde warten, bis mich die Muse küsst, und dann weiterschreiben.


Sylvia B.: Wenn du einen Wunsch freihättest, was würdest du dir wünschen.

Rita Hajak: Ich äußere selten Wünsche und für mich schon gar nicht. Aber spontan würde ich sagen: Die Umwelt, unsere Natur ist das Wichtigste, was der Mensch braucht. Deshalb sollte alles was sie zerstören kann abgeschafft werden. Denn es ist zum größten Teil der Mensch, der verantwortlich ist, für das Sterben unseres Planeten. In seiner Hand liegt es eine Umkehr zu erwirken, wenn es nicht schon zu spät dafür ist. Aber wie sagt man so schön: »Es ist nie zu spät und selten zu früh«, also packen wir es an!

Liebe Rita, deinen letzten Sätzen kann ich mich nur anschließen und wünsche mir weiterhin eine kreative Zeit mit dir.

Sylvia B.


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2 Kommentare:

  1. Ja, das ist Rita! Sie ist eine Frau, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Sie scheut sich nicht, ihre Stimme zu erheben und gegebenenfalls sogar einzugreifen, wenn sie ein Unrecht sieht. Rita ist schon heute der Mensch, zu dem andere erst noch werden müssen.
    Alles Gute und Liebe
    Wolf-Gero Bajohr

    AntwortenLöschen
  2. Mein lieber Freund,

    wer sollte es besser wissen als Du? Vielen lieben Dank für die herzlichen Worte, die ich Dir gerne zurückgebe.

    Liebe Grüße
    Rita

    AntwortenLöschen

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