Illustration: Sylvia B. |
Irgendwann besuchte ein Wandersmann den beschaulichen Ort und beschloss, sich dort mit seiner Frau niederzulassen. Er kaufte ein kleines Häuschen und richtete sich ein. Hein, so hieß der Wandersmann, war aber bald nicht mehr zufrieden, denn er hatte ein zänkisches Weib. Darum saß er abends murrend in seinem Garten und gab sich dem Gerstensaft hin. Er fing an, sich an allem zu stören. Zuerst an dem Gezwitscher der Vögelchen. So nahm er sich seine Flinte und schoss die Tiere ab.
Doch auch danach fühlte er sich nicht zufrieden. Es kam ihm der Gedanke, dass er seine Nachbarn mit üblen Streichen Schaden zufügen könnte. Nach und nach verärgerte er die Menschen in seinem Umfeld.
An einem sonnigen Sommertag fand Heini, so wurde er mittlerweile im Dorf genannt, vor seiner Haustür ein Ei. Das musste jemand verloren haben. Heini betrachtete das Ei aufmerksam. Es war zerbrochen, Eigelb und Eiweiß hatten bereits die Strahlen der Sonne angetrocknet. Ihm kam der Gedanke, dieses Ei zum Anlass zu nehmen, seinem Nachbarn ein Ärgernis zu bereiten. So rief er den Gendarm, zeigte diesem das Ei und bestand darauf, seinen friedlichen Nachbarn der böswilligen Eier – Attacke zu bezichtigen und forderte dessen sofortige Verhaftung.
Der Gendarm war ein besonnener Mann. Es kam ihm natürlich auch der Gedanke, dass er keine Räuber fangen, oder in Oeding an der Grenze stehen konnte, wenn er bei Heini Eier suchen gehen sollte. Aber des lieben Friedens willen, und weil Heini keine Ruhe gab, ging er dem verlorenen Ei nach.
Natürlich war der Nachbar sehr überrascht, als er hörte, dass er ein Lump sein soll, der heimlich Eier wirft.
Der Gendarm war ein besonnener Mann. Es kam ihm natürlich auch der Gedanke, dass er keine Räuber fangen, oder in Oeding an der Grenze stehen konnte, wenn er bei Heini Eier suchen gehen sollte. Aber des lieben Friedens willen, und weil Heini keine Ruhe gab, ging er dem verlorenen Ei nach.
Natürlich war der Nachbar sehr überrascht, als er hörte, dass er ein Lump sein soll, der heimlich Eier wirft.
Schnell sprach sich das Ereignis herum. Heini ärgerte sich, weil er gehofft hatte, das Gericht würde den Nachbarn in den Kerker werfen. Aber nichts dergleichen geschah. So überlegte er sich weitere Schandtaten und bald schon kam ihm ein böser Gedanke.
Auf der anderen Seite seines Gartens wohnte ein altes verwitwetes Mütterchen. Die hatte vier Katzen und liebte sie wie ihre Kinder. Darum war sie sehr betrübt, als eines ihrer Kätzchen von einem Streifzug nicht nach Hause kam. Jedes Mal wenn sie den Namen der Katze rief, antwortete Heini aus seinem Garten mit einem Schrei, der dem einer sterbenden Katze glich. Das Mütterchen ahnte, dass Heini etwas mit dem Verschwinden der Katze zu tun hatte, konnte es aber nicht beweisen.
Als die alte Frau wieder nach ihrer Katze rief und Heini ihr mit dem Todesschrei antwortete, rief sie ihm zu: »Hast du Schmerzen, Heini? Ist dir wieder ein Ei aus der Hose gefallen?«
Am nächsten Tag rief das Mütterchen den Namen der vermissten Katze. Wieder antwortete Heini, gestärkt durch die Kraft des Gerstensaftes, mit dem Schrei.
Da wurde das alte Mütterchen zornig. Sie gackerte laut wie ein Huhn und rief, dass es im ganzen Dorf zu hören war: »Kommt ihr Kätzchen, das Huhn hat ein Ei gelegt! Wir müssen den Gendarmen rufen!«
Es setzte Gelächter ein im Dorf. Heini konnte sich nirgendwo mehr sehen lassen, ohne dass aus irgendeiner Ecke Gegacker ertönte und in dem kleinen Dorf wurde es Sitte, die Katzen mit dem Geschrei der Hühner zu rufen.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann gackern sie noch heute ...
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