... wenn man sich einen Frosch an der Seite wünscht.
Der Cowboy präsentiert nach außen den starken Mann und ist innerlich eine Memme. Weich wie Butter in der Sonne, mit einer großen Klappe, aus der nur heiße Luft entweicht. Deshalb ist er immer einsam, hat kaum männliche Freunde, dafür zahllose oberflächliche Liebschaften. Nähe lässt einen Cowboy in Panik geraten, denn Nähe bedeutet für ihn Angriff. Sobald jemand den Lack seiner dünnen Fassade berührt, zerstört er denjenigen oder er verpisst sich unter Fadenschein.
Nach außen wirken Cowboys auf fremde Menschen wie starke, in sich ruhende Persönlichkeiten, die alles allein im Griff haben, „Es“ geschafft und irgendwie geregelt haben. Ein Macher auf allen Ebenen. Das schreckt Männer ab und macht Frauen an. Das ist beispielsweise auch der Grund, weshalb Cowboys nicht auf eigenen Füßen gehen, sondern sich von willigen starken Pferden oder Stahlrössern tragen lassen. Zudem hat es den Vorteil, dass sie auf andere herabsehen können, ohne selbst Größe haben zu müssen.
Hinter seiner Fassade jedoch wüten permanent Selbstzweifel, Verletzungen und hundert reale und irreale Ängste. Deshalb können Männer mit Cowboymentalität auch keine Nähe oder Kritik aushalten oder mit ihnen konstruktiv umgehen, können weder sich selbst noch anderen verzeihen und sind lebenslang auf der Suche nach einer Form von Gerechtigkeit, die sie selbst nach Möglichkeit schont. Sie richten andere inbrünstig und erhobenen Hauptes auf dem öffentlichen Marktplatz - oder auch heimtückisch und ohne Aufsehen – grinsend hin. Dabei fühlen sie sich innerlich elend und schlecht, denn sie wissen sehr wohl, dass auch sie längst auf die eigene Schlachtbank gehörten, wenn sie konsequent sich selbst nach gleichen Maßstäben richten würden.
Sinnloserweise zieht das Frauen an, denn Cowboys umgibt stets eine Aura von Geheimnissen. Einige sind brillant im Aufrechterhalten ihrer Fassade. Sie halten manchmal jahrelang irgendwie stand, auch nachdem etliche ihrer jämmerlichen Geheimnisse durch die morschen Fugen gebröselt sind. In den meisten Fällen ist es die oder der Betrachtende, der die Brüchigkeit übersieht, weil sie nicht ins Cowboybild passt.
Frauen spüren instinktiv, dass hinter der harten Schale der berühmte weiche Kern steckt – ohne zu ahnen, dass der weiche Kern nur eine wabbelige, formlose, klebrige und giftige Masse ist. Genau diesen sanften Löwen wollen sie erobern, herauskitzeln. Gleichzeitig macht das Machogehabe dieser Cowboys sie geil, sie wollen so einen Kerl nach außen unbedingt als Schmuckstück an ihrer Seite. Wie einen riesigen, bellenden Köter, der potentielle Angreifer schon im Vorfeld abschreckt. Gleichwohl soll sich der Cowboy, auf der Schwelle ins eigene Heim, natürlich seiner Hülle entledigen und zum liebevollen Partner und Vater werden, mit dem man ein Höchstmaß an Innigkeit und Gemeinsamkeit auf allen Ebenen des Lebens erfährt.
Vergiss es! Ein Cowboy setzt seinen Hut niemals ab!
Bevor er jemandem in die Augen sieht, setzt er die Sonnenbrille auf, trägt auch im Bett seine Stiefel und aus seinem Großmaul entweicht kein liebevolles Wort, bestenfalls ein einziger tiefer Atemzug nach schnellem Ritt. Mit Alltagskrempel gibt er sich nicht ab, Kindergedöns ist Frauensache und Probleme sind weibisches Pillepalle, für die er keine Zeit hat. Die Folge sind hoffnungslose Einsamkeit und Enttäuschung auf beiden Seiten.
Einen Cowboy kannst du nicht zähmen, ohne dass er selbst gewillt ist, seinen Hut und seine Stiefel auszuziehen. Und wenn du ihn in Ausnahmefällen dazu bringen kannst, dann ist er kein Cowboy mehr, zu dem du aufblicken und an dessen Schulter du dich hin und wieder lehnen kannst. Noch nicht einmal ein Mensch mit durchschnittlichen Stärken und Schwächen, sondern eine räudige, winselnde Katze, die wie ein zäher, grüner Gallertklumpen an deiner Hacke klebt und jeden deiner Schritte zu einem qualvollen Abstieg in seine zerstörerischen Abgründe lenkt.
Einen Cowboy musst du töten, bevor er dich tötet!
Die Love- & Crime-Story über Swantje und Rollo:
„Mord im ostfriesischen Hammrich: Tödliches Wiedersehen.“
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Mittwoch, 11. Juli 2012
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