»Liebes Buch« , BILD, 07. 10.2010
Lieber Franz Josef Wagner,
auch BILD war einst ein Wald,
auf dem die Vögel saßen, doch bald
wehten die Winde des Wagner daher,
der Stamm musste fallen,
der Baum war nicht mehr.
Wagner macht' aus dem rauschenden Wald mit Gewalt
ein dröhnendes Rauschen im Blätterwald.
Die Vögel aber fliegen fort und singen:
»Wann wird man Wagner als Download bringen?
Auf E-Book-Reader, für kleines Entgelt
könnt' man doch lesen von Wagners Welt!«
Doch Wagner besteht auf Naturmaterial,
es spiegelt, meint er, das Maß seiner Qual.
»Ein Download«, sagt er, «ist nicht angemessen,
lasst täglich mich füttern die Druckerpressen!
Auf festem Stoff will ich schwadronieren
über den Holzgehalt von Bücherpapieren.«
Ach Wagner, dabei stehst Du auf der Leitung:
Papier, auf dem man druckt die Zeitung,
-jetzt wirst Du sagen: Huch!-
hat viel mehr Holz, als jedes Buch ...
Mit besten Grüßen,
Ursula Prem
UNSERE Bücher lesen!
Kompliment Frau Prem, Sie schreiben nicht nur analystisch gute Kolumnen mit spitzer Feder, sondern kommen sogar dichterisch auf den Punkt!
AntwortenLöschenGestolpert bin ich noch über diese Aussage von Herrn Wagner, die ich mir versuche bildlich vorzustellen:
Zitat:“ Das Buch war einmal ein Baum, auf dem Vögel saßen, wo der Wind durchwehte.“ Zitatende.
Ich habe lange bei Wikipedia und auf einschlägigen Internetseiten gesucht, aber Vögel, durch die der Wind weht, habe ich nicht gefunden. Schade, das hätte mich doch sehr interessiert, um welche Spezies sich da handelt.