Abbildung oben: Eine der Monstermauern von Nan Madol
Ankündigung: Am Sonntag, den 4. 10.2009 erscheint Teil 1 der Serie »Das Atlantis der Südsee« von Walter-Jörg Langbein: »Die Monsterbauten von Nan Madol«
Dies ist der virtuelle Schreibtisch von Walter-Jörg Langbein, Sylvia B., g.c.roth und verschiedenen Gastautoren.
Sollten Eltern ihre Kinder Schundliteratur lesen lassen, wenn die Alternative bedeutet, dass die Kinder gar nicht lesen?
Dafür spricht, dass die Kinder den Zauber des Lesens erfahren.
Dagegen spricht die Gefahr, dass die Kinder diese Literatur nicht überwinden, sondern auch noch als Erwachsene nach dieser Art von Literatur greifen. Zusätzlich ist es durchaus möglich, dass sich in ihnen ein Bild von der Welt bildet, das dem Schema der von ihnen bevorzugten Literatur entspricht.
Wolf-Gero Bajohr
Bei dem Satz Ein Buch lesen fällt mir sofort die Frage ein: Weshalb reicht es nicht, sein Sparbuch regelmäßig zu lesen? Warum sollte jemand noch ein weiteres Buch lesen? – Vielleicht, um dem Menschen, der sich das Buch ausgedacht hat, einen Gefallen zu tun oder dem Verlag, dem Buchhändler und natürlich dem Finanzamt zu helfen, noch mehr Geld einzunehmen? – Es ist keine Frage, dass alle davon profitieren, aber sollte ich deshalb lesen?
Wer ist an dieser Stelle nicht versucht, zu antworten: Wenn jemand nicht den inneren Drang verspürt, ein Buch zu lesen, dann sollte er tatsächlich bei seinem Sparbuch bleiben. – Doch das wäre falsch, es wäre nur die Antwort der Ungeduld. Sicherlich wird jemand, der den Zauber des Lesens erst einmal erlebt hat, nicht mehr davon lassen wollen, aber was ist mit all den anderen Menschen, die ihn noch nicht erfahren konnten? Sollen wir sie einfach übersehen und vergessen? – Nein, das sollten wir nicht, vielmehr sollten wir überlegen, was sie interessieren könnte und sie dann auf ein entsprechendes Buch hinweisen.
Zumindest bei guten Büchern ist stets die Frage erlaubt, welcher Einfluss von dem Buch ausgeht. – Solange das Buch nur in einem Regal steht und hübsch aussieht, beeinflusst es vermutlich nichts und niemanden.
Wie ist es aber, wenn das Buch tatsächlich gelesen wird? – Während der Zeit des Lesens gehen Buch und Leser eine Verbindung ein. Sie ermöglicht es, dass Ideen des Buches in den Leser wandern und dort etwas auslösen. Was dort jedoch ausgelöst wird, hängt vom Inhalt und der Aufmachung ab sowie von der Erwartung des Lesers. Sucht er Spannung oder Humor, Liebe oder Wissenschaft, Rat in bestimmten Bereichen, oder will er sich nur an schöner Sprache erfreuen? Wir wissen es nicht, denn die Antwort darauf kann nur der Leser geben.
Die meisten schriftstellerisch Tätigen möchten, wie ich vermute, dass ihr Werk Spuren hinterlässt. Dabei wäre festzustellen, dass es keineswegs immer Bestseller sein müssen, die unübersehbare Spuren hinterlassen.
Es gibt jedoch ein Buch, das sich mit Fug und Recht Bestseller nennen darf – es wird auch das Buch der Bücher genannt – und das nachweislich unser gesamtes Abendland beeinflusst hat: Es ist die Bibel.
Wie man es auch immer mit Gott halten mag, ob es der Gott ist, an den man fest glaubt und zu dem man nach dem Ende seines irdischen Lebens zurückkehren möchte, oder ob es nur ein Gott unter anderen ist, die Bibel zu lesen lohnt sich immer und sei es auch nur wegen der vielen Aha-Erlebnisse, die jeder hat, wenn er in der Bibel Stellen findet, von denen er nicht wusste, dass sie in der Bibel stehen.
Selbstverständlich sind die Erwartungen an ein Buch unterschiedlich, das gilt auch für die Bibel. Der tief in seinem Glauben Verwurzelte wird die Bibel möglicherweise nach Stellen durchsuchen, die seinen Glauben untermauern – und er wird viele Stellen finden, auf die das zutrifft.
Jemand, der Gott und vor allem der Kirche kritisch gegenübersteht, fragt vielleicht, wie Gott geschildert wird. Ist er stets der gleich liebe Vater seiner Geschöpfe mit anscheinend unendlicher Langmut, oder zeigt er manchmal auch menschliche Schwächen, wie zum Beispiel Ungeduld, Zorn, Eitelkeit und Gedanken an Vergeltung? Verhält er sich vielleicht sogar wie ein Diktator? Was haben die Menschen zu erwarten, die ihn nicht anbeten und seinen Geboten nicht gehorchen?
Wer versteht einen Vater, der wegen eines ungehorsamen Kindes die gesamte Nachkommenschaft für sündig erklärt, der dann aber seinen Sohn opfert und ihn sterben lässt, um die Nachkommenschaft von der Erbsünde wieder zu befreien, obwohl er seine ursprüngliche Erklärung zurücknehmen könnte und sein Sohn dann nicht zu sterben brauchte?
Selbstverständlich steht nicht jeder beim Lesen der Bibel vor einem Berg von Fragen, man kann sich dem Inhalt auch unvoreingenommen nähern.
Für mich und sicherlich auch für viele andere ist die Bibel ein empfehlenswertes Buch.
Nicht versäumen möchte ich, für die freundliche Einladung und Aufnahme in das Autorenteam zu danken.
Wolf-Gero Bajohr
Über mich gibt es zwar nicht allzu viel zu sagen, wer aber trotzdem etwas über mich lesen möchte, dem empfehle ich meine Web-Site