Nur wenige Naturphänomene sind so vielen verschiedenartigen Betrachtungsweisen unterzogen worden, wie dies beim Nebel der Fall ist. Wenn wir Wikipedia öffnen, erfahren wir, wissenschaftlich-korrekt, über Nebel folgendes:
Unter Nebel (althochdeutsch nebul über lateinisch nebula von griechisch nephele „Wolke“) versteht man in der Meteorologie fein verteilte Wassertröpfchen, die durch Kondensation der feuchten und gesättigten Luft entstanden sind. Technisch gesehen ist Nebel ein Aerosol, in der meteorologischen Systematik wird er jedoch zu den Hydrometeoren gezählt.Erst bei einer Sichtweite von weniger als einem Kilometer wird von Nebel gesprochen. Sichtweiten von einem bis etwa vier Kilometern gelten als Dunst. Nebel wie Dunst unterscheiden sich von Wolken nur durch ihren Bodenkontakt, sind jedoch ansonsten nahezu identisch mit ihnen. Einen Nebel in räumlich sehr begrenzten Gebieten bezeichnet man als Nebelbank und einen Tag, an dem mindestens einmal ein Nebel aufgetreten ist, als Nebeltag. [Zitat Ende]
Ein Dichter wird Nebel ganz anders betrachten. "Technisch gesehen ist Nebel ein Aerosol", das ist ein Satz, der einem eher den Musen zugeneigten Menschen ein gewisses Grauen abnötigen dürfte. Sieht er doch im Nebel ganz andere Wirklichkeiten: Das Gewand einer Fee, den Schweif des Erlkönigs, die Heimstätte der Nibelungen oder gar das Tor zu einer anderen Welt.
Der Wanderer des Malers Caspar David Friedrich: Blickt er auf ein Aerosol? Aus Sicht der Wissenschaft sicherlich. Aber ist dies auch seine Wirklichkeit?
Oder der geniale Regisseur Werner Herzog: Hat er den Lohengrin in seiner Bayreuther Inszenierung 1987 durch einen Tunnel von Aerosolen auftreten lassen? Oder trat der geheimnisvolle Held nicht vielmehr aus einer anderen Welt zu uns und nutzte für den Übertritt diesen geheimnisvollen Stoff, der, wenig greifbar zwar, doch das Unnennbare vor "des Laien Auge" abschirmt?
Die verhüllende Eigenschaft des Nebels ist es, welche die Phantasie des Menschen anregt, ähnlich der Tiefe des Ozeans oder des dichten, dunklen "Märchenwaldes". ALLES könnte warten hinter solch einem Vorhang. Auf dem Grund solch eines Meeres. Oder inmitten solch eines Waldes: Ein Hexenhaus. Ein verborgener Schatz. Oder das Jenseits selbst.
Diese geheimnisvolle Natur des Nebels war es, die mich zu dem Buch "2010 - Denn Hass zieht dunkle Kreise" angeregt hat. Lesen Sie dieses Buch am besten im Herbst. Wenn draußen die Nebel herbeikriechen. Wenn ein singender Teekessel das letzte Bindeglied zur vertrauten Welt darstellt, da ein fahles Licht plötzlich der gleißenden Sommersonne endgültig ihren Platz streitig gemacht hat. Kuscheln Sie sich ruhig in eine warme Decke dabei ein, Sie werden sie brauchen. Wenn Sie die Lektüre beendet haben, dann nehmen Sie sich doch einen Zettel und einen Stift. Blättern Sie das Buch noch einmal Kapitel für Kapitel durch. Notieren Sie sich dabei der Reihe nach die Initiale (die größer gedruckten Anfangsbuchstaben) zu Beginn jedes Kapitels. Das Ergebnis wird Sie überraschen, und es wird dem Gelesenen nachträglich eine weitere Dimension verleihen. Ach ja, und: Lesen Sie das Buch unbedingt noch in DIESEM Herbst, denn im nächsten Jahr, 2010, könnte es vielleicht schon zu spät dafür sein ... ;-)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
+++ Aus aktuellem Anlass +++
Schon von zwei Seiten kam nun der Hinweis, dass es beim Absenden von Kommentaren aus dem Browser Firefox zu Problemen kommen kann: Der Kommentar wird dem Nutzer dann zwar als versandt gemeldet, landet aber im Nirgendwo. Wir empfehlen Ihnen deshalb nach Möglichkeit die Nutzung von Google Chrome oder des Microsoft Internet Explorers. Bei diesen Browsern sind solche Schwierigkeiten unserem Kenntnisstand nach bisher nicht aufgetreten.
Zur Formatierung Ihrer Kommentare stehen Ihnen einige HTML-Befehle zur Verfügung. Eine Vorlage zum Abkopieren >>gibt es hier.