Es reist durch virtuelle Welten,
ein bunter Wirbelwind.
Will hier und da was gelten -
es ist ein Cyberkind.
Mit schillernd schönen Namen
taucht es in Foren ein,
fällt meistens aus dem Rahmen -
bleibt niemals still und klein.
Ein Cyberkind ist grenzenlos,
kennt deine nicht und meine.
Erst findet es dich ganz famos -
dann lässt es dich alleine.
Den Schutz vor Nähe schreibt es groß
im virtuellen Zimmerlein,
wird’s ihm zu eng, dann fliegt es los -
ins nächste Forum rein.
Nickname, Login eins, zwei drei,
ein frecher Spruch dazu -
schon ist es wieder neu und frei.
in Foren vielerlei....
Nur manchmal schaut es traurig
aus seiner Tür hinaus
und spürt die ganze Kälte
in seinem Lebenshaus.
Drum flugs zurück an den PC
klickt raus sich aus der Einsamkeit.
Das Flunkern tut nicht ganz so weh
und neue „Freunde“ steh'n bereit.
g.c.roth
Donnerstag, 26. November 2009
2 Kommentare:
+++ Aus aktuellem Anlass +++
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Das ist ein sehr schönes Gedicht. Und so zutreffend. Auch mir sind im Laufe der Zeit solche Menschen im Netz begegnet. Meistens habe ich Mitleid mit solchen Menschlein. Doch das ist meistens ein Fehler: Denn schnell stellt sich heraus, dass menschliche Empfindungen für ihr Gegenüber ihnen ihrerseits abzugehen scheinen. "Erst findet es dich ganz famos - dann lässt es Dich allein". Besser hätte man das kaum auf den Punkt bringen können.
AntwortenLöscheng.c.roth ist eine scharfe Beobachterin. Das hat sie auch in ihrem Buch "Fluffige Zeiten" fulminant unter Beweis gestellt.
Ich möchte mich der Aussage von UP in vollem Umfang anschliessen!
AntwortenLöschenAuch finde ich "Cyberkind" als Bezeichnung für diese Spezies sehr treffend...