Freitag, 11. Dezember 2015

Islamismus: Liebe linke und rechte Im-Dunklen-Tapper!

Freitagskolumne von Ursula Prem

Soeben beschäftige ich mich mit der Frage, was Euch wohl umtreibt. Da Ihr Euch nur marginal voneinander unterscheidet (die einen vernichten menschliche Individualität, die anderen individuelle Menschen), beobachte ich Euer infantiles Schubladenspiel mit einer gewissen Amüsiertheit. Es ist ein alter Witz, dass sich gerade diejenigen, die sich am ähnlichsten sind, am erbittertsten bekämpfen. Ich werde es ewig bedauern, dass die traditionelle Anordnung eines Parlaments, die Hufeisenform, eine scheinbar unüberwindliche Kluft zwischen Geistesverwandten schafft: Genau die Linie nämlich, an welcher Blutrot naturgemäß in Kackbraun übergehen würde, markiert die Bruchstelle, die, hätte man sich für die Artussche Kreisform der Tafelrunde als Vorlage für die Parlamente entschieden, gar niemandem auffallen würde.

In der sattgefressenen, überentertainten Gemütslage, die unsere Gesellschaft zumindest offiziell bislang noch auszeichnet, ist das auch nicht weiter tragisch: Die unmotivierten, hochstapelnden Clowns vom Rand sind durchweg uninteressant, wenn in der Mitte die gewünschte Totalablenkung vom Wesentlichen stattfindet und das wahre Leben keine allzu schmerzhaften Anforderungen stellt.


Als ebenso politisch wie mathematisch interessiertem Menschen stellt sich mir weiters die Frage, wie die Lage wohl aussehen würde, hätte man die Tafelrunde unserer Parlamente an anderer Stelle aufgebrochen, um sie ebenso mutwillig in Hufeisenform zu zwingen: Würden beispielsweise Schwarz und Gelb an den gegensätzlichen Rändern sitzen, welcher Kampf würde stattdessen den Hauptunterhaltungsfaktor bieten? Religiosität gegen Aufgeklärtheit? Gleichzeitig würden bei dieser Sachlage Rot und Braun fett und bräsig nebeneinander in der scheinbaren Mitte sitzen und in überalimentierten Fachausschüssen kleinteilige Scharmützel ausdiskutieren („heißt es eigentlich »Deutscher Jude« oder »Jüdischer Deutscher«?“), während Schwarz und Gelb in lauten oder sogar blutigen Straßenkämpfen austragen würden, ob der Apostel Paulus nun Immanuel Kant vorzuziehen sei oder nicht. Die sogenannte Lügenpresse würde sich bei dieser Gemengelage wahrscheinlich mehrheitlich auf die Seite des Apostels Paulus stellen (letzteres ist nur eine Mutmaßung von mir, die auf der Erkenntnis fußt, dass der Mensch, sobald er eine öffentliche Person ist, aus Imagegründen lieber dem Unbestimmten und Grundsätzlichen zuneigt als dem Naheliegenden und Praktischen).

Und so kann ich nur lachen, wenn tapfere Linke wacker ihr kindliches »Gesicht zeigen«, indem sie irgendwelche Katzenkrimis bekämpfen und sich dabei unter Ausblendung der Mauertoten, der Roten Khmer und sämtlicher aktueller Probleme auf der sicheren Seite wähnen, da sie der rettenden Bücherverbrennung ja schließlich ganz nahe sind. Leute, Ihr seid ebensolche Schwachmaten wie diejenigen überzeugten Rechten, welche den Holocaust leugnend noch heute allen Ernstes Hautfarbe oder Herkunft eines Menschen thematisieren möchten: Während Ihr Spiegelfechtereien betreibt, die Ihr gerne mithilfe einer ebenso verblödeten wie uninteressierten Presse zur Hauptsache erheben möchtet, sind bereits ganz andere Themen auf dem Weg zu uns. Sie sind sogar schon angekommen: Allahu akbar! Da Besserung kaum in Sicht ist, gebe ich einen Tipp ab: In spätestens 50 Jahren wendet Ihr alle den Arsch im 180°-Winkel ab von Mekka oder Ihr werdet erschossen. Links oder rechts.
    



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1 Kommentar:

  1. Ephraim Kishon hat mal zu mir in einem Interview gesagt, ich sei zu ehrlich, um Journalist zu sein. Als ich zurückfragte, ob es denn nicht auch ehrliche Journalisten gebe, lachte Kishon. Ursula Prem hat schon wiederholt bewiesen, dass sie schonungslos offen, ehrlich und direkt ist. Ihre heutige Freitagskolumne ist für mich ein Musterbeispiel, wie Journalismus sein kann und sein sollte! Bravo und Danke!

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