Wer kann ein Buch lesen, ohne sich danach mit dem Inhalt auseinanderzusetzen? Wir stoßen auf die Frage, ob wir ähnlich gehandelt hätten wie der Protagonist. Hätten auch wir die Größe gehabt, dem Bösewicht zu verzeihen, oder hätten wir uns der Rache verschrieben? Nach dem Lesen der folgenden kleinen Weihnachtsgeschichte fragen wir uns vielleicht, was uns Weihnachten bedeutet.
Was bedeutet uns Weihnachten?
Stockdunkel ist die Nacht. Adam hält die Hand vor sein Gesicht. Es ist so dunkel, dass er sie nicht erkennen kann. Warum hat er nur diese Abkürzung genommen? – Dumme Frage, natürlich deshalb, weil er möglichst schnell nach Hause möchte. Schließlich ist es Heiligabend, und an solchen Tagen zieht es wohl jeden heimwärts. Es wäre ja auch alles gut verlaufen, wenn das Auto nicht gestreikt hätte. Ausgerechnet heute! – Ausgerechnet heute? – Warum nicht heute? – Für das Auto ist dieser Tag nicht besser oder schlechter als jeder andere. Ein besonderer Tag ist es doch nur für Menschen. Ein besonderer Tag? – Ja, das mag schon stimmen. Aber was macht ihn eigentlich zu einem besonderen Tag? Ein Grund ist sicherlich, dass es an diesem Tag jeden nach Hause zieht. Moment, das kann doch nicht sein, das ist ja wie die Schlange, die sich selbst in den Schwanz beißt. Fahren alle nach Hause, weil es ein besonderer Tag ist, oder ist es ein besonderer Tag, weil alle nach Hause wollen? Sollte Letzteres zutreffen, stellt sich sofort die Frage, warum alle nach Hause fahren wollen. – „Jetzt verwirre ich mich selbst“, denkt Adam. Natürlich liegt es an Weihnachten, das steht doch schließlich fest. Weil Weihnachten ist, wollen alle nach Hause. Das wäre somit geklärt. – Geklärt? – Wirklich geklärt? – Ist es wirklich so?
Was bedeutet uns Weihnachten eigentlich? Es muss schon etwas Außergewöhnliches sein, wenn es alle dazu bringt, nach Hause zu wollen. Für die Römer war der fünfundzwanzigste Dezember der Geburtstag ihres Sonnengottes Sol. Auf diesen Tag legten im vierten nachchristlichen Jahrhundert die Christen Jesu Geburt. Christen glauben seitdem, die Heilige Nacht sei die Nacht vom vierundzwanzigsten auf den fünfundzwanzigsten Dezember und in dieser Nacht sei Gottes Sohn geboren. Wenn damit das Besondere erklärt sein soll, dann kann es Adam nicht nachvollziehen. Es gibt Ostern, Pfingsten und andere Feiertage, ohne dass es zu einer Völkerwanderung nach Hause kommt. Was ist an Weihnachten das Besondere? – Fragen wir Kinder, dann sind es die Geschenke, die aus Weihnachten etwas Besonderes machen. Erwachsene nennen die Möglichkeit, sich vom Stress zu erholen, in den sie nur deshalb geraten, weil sie sich auf Weihnachten vorbereiten, vor allem wegen der Jagd auf die letzten noch fehlenden Geschenke. Nein, entscheidet Adam, Weihnachten kann es nicht sein, es muss etwas sein, was über Weihnachten hinausreicht, etwas, was noch mehr Bedeutung hat als der Geburtstag eines römischen Gottes und der auf diesen Tag gelegte Geburtstag Christi. Es muss etwas sein, was bereits die Menschen berührte, die lange vor dem römischen Gott und lange vor Jesus Christus lebten.
Adam tritt im Dunkeln in eine Vertiefung, kommt ins Taumeln und verliert schließlich vollends das Gleichgewicht. Er stürzt und schlägt mit dem Kopf auf etwas Hartes, vermutlich ein Stein. Er verliert das Bewusstsein. Nach einer unbestimmten Zeit kommt er wieder zu sich. In seinem Kopf hämmert und pocht es. Er richtet sich auf. Mit dem rechten Fuß den Boden vorsichtig abtastend, steht er schließlich wieder auf der Straße. Er hebt den Blick und sieht in einiger Entfernung ein Licht. Ein wohliges Gefühl großen Glücks durchströmt seinen Körper, und plötzlich weiß er, was das Besondere hinter Weihnachten ist. Kraft durchströmt seine Glieder, er fühlt die Spannung in seinen Muskeln, dann setzt er seinen Weg entschlossen fort. Ihm ist, als sei die Dunkelheit nicht mehr ganz so dunkel wie zuvor. Ihn erfasst eine freudige Erregung, als er sich dem Haus mit dem erleuchteten Fenster nähert.
Bald darauf steht er vor der Eingangstür. Er klopft und wartet. Wenig später öffnet sich die Tür, und ein älterer Herr schaut Adam aufmerksam ins Gesicht. Adam will erklären, dass sein Auto liegen geblieben ist. Doch der ältere Herr winkt ab. „Kommen Sie erst einmal herein, Sie Armer, bei dieser Kälte müssen Sie ja völlig erfroren sein – und dann ausgerechnet am Heiligen Abend!“ Während Adam im Wohnzimmer etwas verlegen stehen bleibt, geht der freundliche Gastgeber auf eine Tür zu, öffnet sie und ruft: „Elfriede, wir haben einen Gast.“ Gleich darauf erscheint Elfriede, offensichtlich die Ehefrau des älteren Herrn. Sie schaut Adam mitfühlend an und ruft dann aus: „Sie Armer, bei dieser Kälte müssen Sie ja völlig erfroren sein –und dann ausgerechnet am Heiligen Abend!“ Adam ist verblüfft, es sind die gleichen Worte, die ihr Mann bereits gebraucht hat. Adam lächelt. „Ausgerechnet Heiligabend?“, geht es durch seinen Kopf. „Natürlich muss es dieser Abend sein, kein anderer kommt in Frage.“Wie immer, wenn er eine neue Erkenntnis gewonnen hat, durchströmt ihn ein wärmendes Glücksgefühl.
Jetzt weiß er, was das Besondere hinter Weihnachten ist. Wenn die Sonne sich so weit entfernt, dass den Tagen kaum noch Zeit bleibt, hell zu werden, wenn sich Herbst und Winter berühren und die Dunkelheit die Herrschaft antritt, dann stellt sich das Licht der Dunkelheit entgegen und erweckt die Hoffnung auf den Sieg des Lichtes. Das Licht erhellt, wo Finsternis ist, es wärmt den Frierenden und führt den Verirrten dorthin, wo ihn Hilfe erwartet.
Das Mensch gewordene Licht sagt über sich selbst: „Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Joh. 8,12.)
Weihnachten 2007
Wolf-Gero Bajohr
Dies ist der virtuelle Schreibtisch von Walter-Jörg Langbein, Sylvia B., g.c.roth und verschiedenen Gastautoren.
Freitag, 30. Oktober 2009
Was bedeutet uns Weihnachten?
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Ausbruch - eine Versuchung
Bärbel tupfte mit dem Küchenpapier sorgfältig die gewaschenen Pilze trocken, bevor sie sie in Viertel schnitt. Die frischen Schnittstellen verströmten ihren betörend erdigen Duft, der sich schnell in der Küche ausbreitete. Sie legte das Messer fort, lächelte versonnen, ging zum Fenster, öffnete es und ließ die kühle Herbstluft herein. Dann stellte sie den Topf mit Wasser auf den Herd und legte sanft die Pilze hinein. Im letzten Oktober hatte sie die Pilze vergeblich gesucht. Sie waren noch schwieriger zu finden als Trüffel und wuchsen nur unter ganz bestimmten Wetterbedingungen. Dieses Jahr hatte sie mehr Glück.
Während das Wasser zu sieden begann, setzte Bärbel sich auf den Stuhl, der seinen Platz am Fenster hatte. Von hier aus konnte sie die Menschen auf der Straße beobachten, ihren immer gleichen Träumen nachhängen und schon von Weitem sehen, wenn er nach Hause kam. Sie kochte gern für Bruno. Vielleicht, weil es das Einzige war, was er an ihr zu schätzen schien. Als sie damals in die gemeinsame Wohnung zogen, war es des Kindes wegen, das sie von ihm erwartete. Eine stürmische Verliebtheit, die schnell verging, nachdem sich der Alltag eingestellt hatte. Sobald das Kind aus dem Gröbsten heraus war, wollte Bärbel wieder arbeiten gehen und sich von Bruno trennen.
Während das Wasser zu sieden begann, setzte Bärbel sich auf den Stuhl, der seinen Platz am Fenster hatte. Von hier aus konnte sie die Menschen auf der Straße beobachten, ihren immer gleichen Träumen nachhängen und schon von Weitem sehen, wenn er nach Hause kam. Sie kochte gern für Bruno. Vielleicht, weil es das Einzige war, was er an ihr zu schätzen schien. Als sie damals in die gemeinsame Wohnung zogen, war es des Kindes wegen, das sie von ihm erwartete. Eine stürmische Verliebtheit, die schnell verging, nachdem sich der Alltag eingestellt hatte. Sobald das Kind aus dem Gröbsten heraus war, wollte Bärbel wieder arbeiten gehen und sich von Bruno trennen.
Doch irgendwie schien es, als käme das Kind nie aus dem Gröbsten heraus. Immer wieder fand Bärbel, dass der richtige Zeitpunkt noch nicht gekommen war.
„Mich wirst du nie mehr los“, hatte Bruno die ersten Jahre oft zu ihr gesagt, während er sie in den Arm nahm. Bärbel empfand seine Worte als stetige Wiederholung einer Drohung, die sie mehr und mehr einengte, je länger ihre Beziehung dauerte.
Bruno war für sie der ewig kleine Junge, der sich auf den Schaumkronen der Lebenswellen hin- und herwerfen ließ. Er hatte keine Pläne, keine Ziele, keine Ansprüche. Er nahm alles, wie es kam. Sie selbst eingenommen.
Bruno war für sie der ewig kleine Junge, der sich auf den Schaumkronen der Lebenswellen hin- und herwerfen ließ. Er hatte keine Pläne, keine Ziele, keine Ansprüche. Er nahm alles, wie es kam. Sie selbst eingenommen.
Wann immer sie versuchte, Bruno in ihre Träume und Lebenspläne hereinzuholen, wich er ihrem Blick aus und tat, als hörte er ihre Worte nicht. Nie kam ein Ja oder ein Nein. Die Jahre vergingen ohne Höhen und Tiefen, als hätten sie endlos Zeit.
Wie in Trance stand Bärbel auf, ging zum Herd, stellte die Temperatur niedriger und legte den Deckel auf den Topf. Dann hackte sie eine Zwiebel klein, zerdrückte die Knoblauchzehen und gab noch eine Handvoll seiner Lieblingskräuter hinzu. Eine kräftige Mischung, die das herbe Aroma der Pilzsoße ausgleichen sollte. Den Reis vom Vortage erwärmte sie in der Mikrowelle.
Während Bärbel das Kalbsfilet in schmale Streifen schnitt, versuchte sie sich seinen Gesichtsausdruck vorzustellen, wenn sie ihm eröffnen würde, dass sie endlich eine Entscheidung getroffen habe. Sie briet das Fleisch kurz an, löschte es mit der Pilzbrühe ab und legte den Deckel auf die Pfanne. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl ans Fenster.
Ein Glucksen, gefolgt von einem kurzen hysterischen Lacher, entfuhr ihr, während sie sich vorstellte, wie es sein könnte, wenn sie Bruno während des Essens eröffnete:
„Du wirst mich heute verlassen“.
Er würde sicherlich, ohne vom Teller aufzublicken, antworten:
„Du weißt doch, dass du mich nie mehr los wirst! Warum sollte ich dich verlassen?“
„Es ist nicht mehr deine Entscheidung.“
„Ich verstehe dich nicht.“
„Ich weiß.“
„Darf ich wenigstens erfahren, weshalb?“, würde er sie vielleicht noch fragen, während bleierne Müdigkeit ihn überfiele.
„Ich habe es dir fünfzehn Jahre lang erklärt. Jetzt bleibt keine Zeit mehr, das Gift wirkt schon.“
Überschwänglich fischte Bärbel mit der Kelle die Pilze aus dem Kochwasser und warf sie in die Glut des Ofens. Dann dickte sie den Sud im Topf an und fügte Ingwer, Salz und Chili hinzu. Je schärfer die Soße, desto besser schmeckte sie ihm. Sie hasste ihn dafür. Jede noch so fein abgeschmeckte Mahlzeit verdarb er mit seinen scharfen Gewürzen. Heute sollte seine Leidenschaft ihr ein Helfer sein.
Der Reis war fertig. Leise summend deckte sie sorgfältig den Tisch. Als Bruno die Haustür aufschloss, stellte sie gerade die Sauciere vor seinen Teller und setzte sich auf den gegenüberliegenden Platz.
Bruno beugte sich grußlos zu ihr herab, küsste sie kaum spürbar auf die Stirn und setzte sich an den Tisch. Er lud sich den Teller bis zum Rand mit Reis und Fleisch voll. Bärbel hielt den Atem an, als er sich reichlich Soße darüber goss. Noch konnte sie zurück. Noch konnte sie es verhindern. Sie brauchte ihm nur den Teller fortzunehmen und nichts würde geschehen. Aber wie hätte sie das begründen können?
„Bärbel?“ Seine Stimme riss sie - von weit her - wie aus tiefem Schlaf heraus.
„Geht es dir nicht gut?“, fragte Bruno, als er ihr bleiches Gesicht sah. Sie zuckte zusammen und sah ihn einige Sekunden verwundert an, dann schüttelte sie schnell den Kopf.
„Nein, nein, es ist alles in Ordnung“, stotterte sie verwirrt. „Es ist nur – ich, ich habe keine Pfifferlinge im Wald gefunden. Deshalb habe ich Champignons für die Soße genommen, es tut mir leid, ich weiß, dass du sie nicht so gern isst.“
„Das macht nichts, es schmeckt hervorragend! Vielleicht hast du nächstes Mal mehr Glück.“
Bärbel starrte Bruno hilflos an. „Ja – ja“, stammelte sie und senkte den Blick verwirrt auf ihren Teller. Ein schmerzhaftes Gefühl der Enttäuschung durchflutete ihren Körper und mischte sich gleichwohl mit Erleichterung. Wieder war es nur in ihrer Fantasie geschehen. „Das nächste Mal habe ich vielleicht mehr Glück“, wiederholte sie kaum hörbar seine Worte.
Nach dem Essen ging Bruno pfeifend hinunter in seine Werkstatt. Bärbel schaltete das Radio ein. Heiße Tränen fielen ins Abwaschwasser. Schweigend nahm sie die leeren Champignongläser und brachte sie hinaus in den Glascontainer auf dem Hof.
Draußen schien ihr die Herbstsonne warm ins Gesicht. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. „Nächstes Mal bestimmt“, flüsterte sie - und langsam kam das Lächeln zurück.
Wie in Trance stand Bärbel auf, ging zum Herd, stellte die Temperatur niedriger und legte den Deckel auf den Topf. Dann hackte sie eine Zwiebel klein, zerdrückte die Knoblauchzehen und gab noch eine Handvoll seiner Lieblingskräuter hinzu. Eine kräftige Mischung, die das herbe Aroma der Pilzsoße ausgleichen sollte. Den Reis vom Vortage erwärmte sie in der Mikrowelle.
Während Bärbel das Kalbsfilet in schmale Streifen schnitt, versuchte sie sich seinen Gesichtsausdruck vorzustellen, wenn sie ihm eröffnen würde, dass sie endlich eine Entscheidung getroffen habe. Sie briet das Fleisch kurz an, löschte es mit der Pilzbrühe ab und legte den Deckel auf die Pfanne. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Stuhl ans Fenster.
Ein Glucksen, gefolgt von einem kurzen hysterischen Lacher, entfuhr ihr, während sie sich vorstellte, wie es sein könnte, wenn sie Bruno während des Essens eröffnete:
„Du wirst mich heute verlassen“.
Er würde sicherlich, ohne vom Teller aufzublicken, antworten:
„Du weißt doch, dass du mich nie mehr los wirst! Warum sollte ich dich verlassen?“
„Es ist nicht mehr deine Entscheidung.“
„Ich verstehe dich nicht.“
„Ich weiß.“
„Darf ich wenigstens erfahren, weshalb?“, würde er sie vielleicht noch fragen, während bleierne Müdigkeit ihn überfiele.
„Ich habe es dir fünfzehn Jahre lang erklärt. Jetzt bleibt keine Zeit mehr, das Gift wirkt schon.“
Überschwänglich fischte Bärbel mit der Kelle die Pilze aus dem Kochwasser und warf sie in die Glut des Ofens. Dann dickte sie den Sud im Topf an und fügte Ingwer, Salz und Chili hinzu. Je schärfer die Soße, desto besser schmeckte sie ihm. Sie hasste ihn dafür. Jede noch so fein abgeschmeckte Mahlzeit verdarb er mit seinen scharfen Gewürzen. Heute sollte seine Leidenschaft ihr ein Helfer sein.
Der Reis war fertig. Leise summend deckte sie sorgfältig den Tisch. Als Bruno die Haustür aufschloss, stellte sie gerade die Sauciere vor seinen Teller und setzte sich auf den gegenüberliegenden Platz.
Bruno beugte sich grußlos zu ihr herab, küsste sie kaum spürbar auf die Stirn und setzte sich an den Tisch. Er lud sich den Teller bis zum Rand mit Reis und Fleisch voll. Bärbel hielt den Atem an, als er sich reichlich Soße darüber goss. Noch konnte sie zurück. Noch konnte sie es verhindern. Sie brauchte ihm nur den Teller fortzunehmen und nichts würde geschehen. Aber wie hätte sie das begründen können?
„Bärbel?“ Seine Stimme riss sie - von weit her - wie aus tiefem Schlaf heraus.
„Geht es dir nicht gut?“, fragte Bruno, als er ihr bleiches Gesicht sah. Sie zuckte zusammen und sah ihn einige Sekunden verwundert an, dann schüttelte sie schnell den Kopf.
„Nein, nein, es ist alles in Ordnung“, stotterte sie verwirrt. „Es ist nur – ich, ich habe keine Pfifferlinge im Wald gefunden. Deshalb habe ich Champignons für die Soße genommen, es tut mir leid, ich weiß, dass du sie nicht so gern isst.“
„Das macht nichts, es schmeckt hervorragend! Vielleicht hast du nächstes Mal mehr Glück.“
Bärbel starrte Bruno hilflos an. „Ja – ja“, stammelte sie und senkte den Blick verwirrt auf ihren Teller. Ein schmerzhaftes Gefühl der Enttäuschung durchflutete ihren Körper und mischte sich gleichwohl mit Erleichterung. Wieder war es nur in ihrer Fantasie geschehen. „Das nächste Mal habe ich vielleicht mehr Glück“, wiederholte sie kaum hörbar seine Worte.
Nach dem Essen ging Bruno pfeifend hinunter in seine Werkstatt. Bärbel schaltete das Radio ein. Heiße Tränen fielen ins Abwaschwasser. Schweigend nahm sie die leeren Champignongläser und brachte sie hinaus in den Glascontainer auf dem Hof.
Draußen schien ihr die Herbstsonne warm ins Gesicht. Sie schloss die Augen und atmete tief ein und aus. „Nächstes Mal bestimmt“, flüsterte sie - und langsam kam das Lächeln zurück.
(c) gcroth
Mehr "Glück" hatten andere bei der Umsetzung ihrer Mordpläne ...
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dandelion
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Donnerstag, 22. Oktober 2009
Unsere Zukunft liegt im All
1968 erschien Erich von Dänikens erstes Buch: »Erinnerungen an die Zukunft«.
Es löste weltweit Begeisterung aus. Dänikens Erstling verursachte geradezu ein »Dänikenfieber«, in Ost wie West.
In Ost und West wurde heftig diskutiert: Waren die Götter Astronauten?
Weitere Werke aus Dänikens Feder folgten: »Zurück zu den Sternen«, »Aussaat und Kosmos« und »Beweise«, um nur einige zu nennen.
Mit bislang über 30 Erfolgsbüchern wurde Däniken zum meistgelesenen und meistkopierten Sachbuchautor der Welt. Seine nach wie vor heftig diskutierten Bücher wurden bislang in 28 Sprachen übersetzt. Die Gesamtauflage liegt bei über 63 Millionen Exemplaren. Der Bucherfolg war und ist sensationell. Mehrere der dänikenschen Bücher wurden verfilmt. Seine Ideen von Besuchern aus dem Kosmos, die vor Jahrtausenden zur Erde kamen, wurden in mehreren Fernsehserien zur Diskussion gestellt. Druckfrisch liegt der neue Däniken vor: »Götterdämmerung«.
»Ein Buch lesen« kann - das beweist Erich von Däniken immer wieder - sehr spannend sein!
1973 gründete der amerikanische Rechtsanwalt Dr. Gene Phillips die »A.A.S.«-Gesellschaft. Weltweit wurden Konferenzen durchgeführt. Hochkarätige Wissenschaftler diskutieren die Thesen Dänikens. 1975 wurde ich Mitglied der »A.A.S.«. Seither habe ich im In- und Ausland auf Weltkongressen und One-day-Meetings dieser Gesellschaft referiert.
2009 erschien mein bislang 30. Sachbuch... im 30. Jahr meiner Autorenschaft:
1973 gründete der amerikanische Rechtsanwalt Dr. Gene Phillips die »A.A.S.«-Gesellschaft. Weltweit wurden Konferenzen durchgeführt. Hochkarätige Wissenschaftler diskutieren die Thesen Dänikens. 1975 wurde ich Mitglied der »A.A.S.«. Seither habe ich im In- und Ausland auf Weltkongressen und One-day-Meetings dieser Gesellschaft referiert.
2009 erschien mein bislang 30. Sachbuch... im 30. Jahr meiner Autorenschaft:
Mein Buch liefert die knallharten Hintergründe zum Film von Roland Emmerich!
Zum Jubiläum hielt ich auf dem Jahrestreffen der »A.A.S.« in Magdeburg einen Vortrag. Zu Gehör kam eine gekürzte Fassung meines Manuskripts. Die komplette Langversion (»Director’s cut«) gibt’s hier – und nur hier – zu lesen.
Termin für den Vortrag: Samstag, 24. Oktober 2009. Schon am folgenden Tag, am Sonntag, den 25. Oktober 2009 erschien hier Teil I des Manuskripts. Teil II. folgt eine Woche später, am Sonntag, den 1.11.2009!
Walter-Jörg Langbein:
»2012 – Die Botschaft der Mayas:
Termin für den Vortrag: Samstag, 24. Oktober 2009. Schon am folgenden Tag, am Sonntag, den 25. Oktober 2009 erschien hier Teil I des Manuskripts. Teil II. folgt eine Woche später, am Sonntag, den 1.11.2009!
Walter-Jörg Langbein:
»2012 – Die Botschaft der Mayas:
Unsere Zukunft liegt im All«Vortrag auf dem
»1-Day-Meeting« der
Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI
(AAS), 24.10.2009
»1-Day-Meeting« der
Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI
(AAS), 24.10.2009
Meine sehr verehrten Damen und Herren, liebe Freunde und Kollegen!
»Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde.« Mit diesen Worten beginnt das »1. Buch Mose«, »Genesis« genannt. Von der Schöpfung spannt die Bibel einen weiten Bogen – bis zur »Apokalypse«. Die »Apokalypse«, die »Offenbarung«, enthüllt das Ende, den Weltuntergang.
Das jüdisch-christlich-muslimische Weltbild ist von linearem Zeitablauf geprägt: Am »Nullpunkt« beginnt die Geschichte der Welt, am Endpunkt erreicht sie ihr Finale. Dabei verläuft unsere Zeitrechnung nicht linear, sondern zyklisch: Wenn die Erde einen Zyklus abgeschlossen, sprich sich einmal um die eigene Achse gedreht hat, endet ein Tag. Das Ende eines solchen Zyklus steht aber – von Eintagsfliegen einmal abgesehen – nicht für das Ende der Zeit. Vielmehr folgt auf das Ende eines Zyklus der Beginn eines neuen.
In der Sprache der Bibel ausgedrückt liest sich das so: »Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.« (1. Buch Mose Kapitel 1, Vers 5).
Das jüdisch-christlich-muslimische Weltbild ist von linearem Zeitablauf geprägt: Am »Nullpunkt« beginnt die Geschichte der Welt, am Endpunkt erreicht sie ihr Finale. Dabei verläuft unsere Zeitrechnung nicht linear, sondern zyklisch: Wenn die Erde einen Zyklus abgeschlossen, sprich sich einmal um die eigene Achse gedreht hat, endet ein Tag. Das Ende eines solchen Zyklus steht aber – von Eintagsfliegen einmal abgesehen – nicht für das Ende der Zeit. Vielmehr folgt auf das Ende eines Zyklus der Beginn eines neuen.
In der Sprache der Bibel ausgedrückt liest sich das so: »Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag.« (1. Buch Mose Kapitel 1, Vers 5).
Im jüdisch-christlich-muslimischen Weltbild lässt sich die Zeit am ehesten mit einem Pfeil vergleichen, den Gott am Anbeginn des Seins abschießt und der am Ende sein Ziel erreicht. Dieses lineare Denken steht im krassen Widerspruch zu den Abläufen der zyklischen Natur: auf den abgeschlossenen Zyklus eines Tages folgt ein weiterer Tag. 365 Tageszyklen ergeben den Zyklus eines Jahres.
Das Ende eines Jahreszyklus steht wiederum nicht für das Ende der Zeit. Vielmehr folgt auf einen abgeschlossenen Umlauf der Erde um die Sonne ein weiterer, neuer Umlauf. So dreht sich die Erde immer wieder um die eigene Achse, kreist die Erde immer wieder um die Sonne.
Aber auch wenn sich die Zeit im linearen Weltbild aus Zyklen zusammensetzt, so kennt das lineare Weltbild nur einen Anfang und ein Ende. Zwischen dem einmaligen Nullpunkt und dem einmaligen Endpunkt spielt sich das Weltgeschehen in seiner Gesamtheit ab.
Die Mayas hatten – im Gegensatz zum jüdisch-christlich-muslimischen Abendland – ein zyklisches Weltbild. Die Zeit läuft in Zyklen ab und hat – wie ein Kreis – weder einen Null- noch einen Endpunkt. Dieses zyklische Weltbild entspricht eher der erlebten Realität als das lineare. Auf Frühling, Sommer, Herbst und Winter folgt wieder ein Frühling. Jedem Ende liegt ein neuer Anfang inne. Jedem Ende eines Zyklus folgt der Anfang des nächsten.
Bei den Mayas gab es als vermutlich kleinsten Zyklus die Einheit »Kin« – den Tag. 20 »Kin« ergaben den nächst größeren Zyklus, nämlich die Einheit »Uinal«. Listen wir einmal die bekannten Zeitzyklen auf, so ergibt sich eine wichtige Erkenntnis: die Mayas dachten und rechneten in wirklich rasch ins Gigantische wachsenden Zyklen. Ich fasse zusammen:
Das Ende eines Jahreszyklus steht wiederum nicht für das Ende der Zeit. Vielmehr folgt auf einen abgeschlossenen Umlauf der Erde um die Sonne ein weiterer, neuer Umlauf. So dreht sich die Erde immer wieder um die eigene Achse, kreist die Erde immer wieder um die Sonne.
Aber auch wenn sich die Zeit im linearen Weltbild aus Zyklen zusammensetzt, so kennt das lineare Weltbild nur einen Anfang und ein Ende. Zwischen dem einmaligen Nullpunkt und dem einmaligen Endpunkt spielt sich das Weltgeschehen in seiner Gesamtheit ab.
Die Mayas hatten – im Gegensatz zum jüdisch-christlich-muslimischen Abendland – ein zyklisches Weltbild. Die Zeit läuft in Zyklen ab und hat – wie ein Kreis – weder einen Null- noch einen Endpunkt. Dieses zyklische Weltbild entspricht eher der erlebten Realität als das lineare. Auf Frühling, Sommer, Herbst und Winter folgt wieder ein Frühling. Jedem Ende liegt ein neuer Anfang inne. Jedem Ende eines Zyklus folgt der Anfang des nächsten.
Bei den Mayas gab es als vermutlich kleinsten Zyklus die Einheit »Kin« – den Tag. 20 »Kin« ergaben den nächst größeren Zyklus, nämlich die Einheit »Uinal«. Listen wir einmal die bekannten Zeitzyklen auf, so ergibt sich eine wichtige Erkenntnis: die Mayas dachten und rechneten in wirklich rasch ins Gigantische wachsenden Zyklen. Ich fasse zusammen:
1 »Kin« = 1 Tag
1 »Uinal« = 20 »Kin« = 20 Tage
1 »Tun« = 18 »Uinal« = 360 Tage
1 »Katun« = 20 »Tun« = 7200 Tage
1 »Baktun« = 20 »Katun« = 144 000 Tage (oder 394,5 Jahre)
1 »Pictun« = 20 »Baktun« = 2 880 000 Tage (oder 7 885,2 Jahre)
1 »Calabtun« = 20 »Pictun« = 57 600 000 Tage (oder 157 704 Jahre)
1 »Kinchiltun« = 20 »Calabtun« = 1 152 000 000 Tage (oder 3 154 072 Jahre)
1 »Alautun« = 20 »Kinchiltun« = 23 040 000 000 Tage (oder 63 081 431 Jahre)
1 »Hablatun« = 20 »Alautun« = 460 800 000 000 Tage (oder 1 261 628 620 Jahre)
Wie »wörtlich« müssen wir diese Zahlen nehmen? Kehren wir noch einmal zur biblischen Zeitrechnung zurück: Wenn wir davon ausgehen, dass Jesus vor etwa 2000 Jahren lebte, dann war die Zeit von König David vor rund 3000 Jahren, die von Jakob vor etwa 4000 Jahren und die von Noah vor cirka 5200 Jahren. Folgt man der biblischen Chronologie, dann wurde Lamech vor 6000 Jahren geboren und Adam, der erste Mensch, vor 7000 Jahren von Gott erschaffen.
Der Nullpunkt des linearen biblischen Zeitsystems lag nach biblischer Zeitrechnung fünf Jahrtausende vor Christi Geburt. Wann muss mit dem Endpunkt, also mit der Apokalypse gerechnet werden?
Der Nullpunkt des linearen biblischen Zeitsystems lag nach biblischer Zeitrechnung fünf Jahrtausende vor Christi Geburt. Wann muss mit dem Endpunkt, also mit der Apokalypse gerechnet werden?
Der biblische Nullpunkt lässt sich dank einer Fülle von biographischen Angaben von Adam bis Jesus relativ leicht errechnen. Eigentlich unmöglich ist es, den Termin für die Apokalypse zu bestimmen. Und doch versuchen das Theologen bereits seit rund zwei Jahrtausenden!
Hippolyt (etwa 160-235 n.Chr.) zum Beispiel, »rechnete« die Maße der Bundeslade in eine Prophezeiung um. Die heilige Bundeslade hatte nach dem 2. Buch Mose (Kapitel 25, Vers 10) folgende Maße: Länge zweieinhalb, Breite anderthalb Ellen, Höhe anderthalb Ellen. Das ergibt, zählt man’s zusammen, fünfeinhalb Ellen. Die Elle setzte Hippolyt mit einem Jahrtausend gleich und rechnete fünfeinhalb Ellen in 5500 Jahre um.
Damit nicht genug: Im Evangelium nach Johannes heißt es (Kapitel 19, Vers 14) dass Jesus »zur sechsten Stunde« von Pilatus den Juden zur Kreuzigung übergeben wurde. Sechs Stunden entsprachen nach Hippolyt einem halben Tag. Da nach der Bibel vor Gott »Tausend Jahre wie ein Tag« sind, bedeutet ein halber Tag vor Gott – so Hippolyt – nach irdischer Zeitrechnung ein halbes Jahrtausend.
Schließlich zählte Hippolyt zu den 5500 Jahren (Maße der Bundeslade) noch 500 Jahre (halber Tag bei Johannes) hinzu und kam so zum Ergebnis »6 000 Jahre«. Nach Hippolyt fand die Schöpfung 5500 v. Chr. statt. 6 000 Jahre nach der Schöpfung würde, so Hippolyt, die Welt untergehen: im Jahre 500 n.Chr. Das Jahr verstrich, die Erde blieb bestehen.
Von fundamentalistischen Bibelinterpreten einmal abgesehen nimmt niemand mehr die Zahlenangaben der Bibel wörtlich. Die komplizierten Zahlenspiele nach Angaben der Bibel dürfen aber die grundlegende Aussage nicht in Vergessenheit geraten lassen: die Bibel entwirft ein lineares Bild vom Ablauf der Zeit, ganz im Gegensatz zur kosmischen Uhr, die in Zyklen abläuft... ganz im Gegensatz zu den Mayas. Die Mayas hantierten mit einer Vielzahl von teilweise gewaltigen Zeitzyklen.
I
Ins Zentrum der Aufmerksamkeit rückt immer stärker ein ganz besonderer Zeitzyklus der Mayas: die sogenannte »lange Zählung«, auch »calendar round« genannt. 5125 Jahre lang ist so ein großer Zyklus. Und der endet, so heißt es, am 23. Dezember 2012. Tatsächlich? Prof. Robert Henseling (1883-1964), Mitbegründer der Sternwarte Stuttgart, errechnete »Anfang Juni 8498 v. Chr.« als Null-Datum des Mayakalenders. Wenn anno 8498 v.Chr. ein Kalenderzyklus von 5125 Jahren begann.... dann endete er 3373 v.Chr. Nach Maya-Philosophie von der Zeit begann dann 1752 n.Chr. ein neuer großer Zyklus, der 6877 n.Chr. enden wird.
Arnost Dittrich (1878-1959) veröffentlichte in den »Abhandlungen der Preußischen Akademie der Wissenschaften«, Berlin den wissenschaftlich-fundierten Versuch, die Maya-Daten in unseren Kalender einzuordnen. Der mathematisch versierte Astronom mochte sich nicht auf ein »Nulldatum« bei den Mayas festlegen. Seiner Überzeugung nach fand die Schöpfung der Maya-Mythologie nach christlicher Zeitrechnung um das Jahr 3000 v. Chr. statt.
Herbert J. Spinden ( 1879-1967), Verfasser von »Ancient Civilizations of Mexico and Central America« kam zur Überzeugung, dass das Startdatum des Mayakalenders exakt der 14. Oktober 3373 v.Chr. war. Sir John Eric Sidney Thompson (1898-1975) war Anthropologe und gilt als einer der Großen der Maya-Forschung. Sein »Nulldatum« der Mayas: 11. August 3114 v.Chr. Erich von Däniken entdeckte bei seinen Recherchen zum Maya-Kalender ein kleines babylonisches Durcheinander.
Herbert J. Spinden ( 1879-1967), Verfasser von »Ancient Civilizations of Mexico and Central America« kam zur Überzeugung, dass das Startdatum des Mayakalenders exakt der 14. Oktober 3373 v.Chr. war. Sir John Eric Sidney Thompson (1898-1975) war Anthropologe und gilt als einer der Großen der Maya-Forschung. Sein »Nulldatum« der Mayas: 11. August 3114 v.Chr. Erich von Däniken entdeckte bei seinen Recherchen zum Maya-Kalender ein kleines babylonisches Durcheinander.
Erich von Däniken schreibt in seinem Bestseller »Der Tag an dem die Götter kamen« (S. 135): »Bis 1972 gab es nicht weniger als 16 verschiedene Annahmen für das Null-Datum. Man rechnete, bemühte sogar Computer, um herauszufinden, welches Datum des Maya-Kalenders welchem Datum unserer Zeitrechnung entsprechen könnte.«
Dr. Antoon Leon Vollemaere vom »International Scientific Institute for Ancient American Cultures« kommt sogar auf fünfzig verschiedene Möglichkeiten, die beiden Kalender miteinander in Verbindung zu bringen, was dann folgerichtig fünfzig verschiedene Daten für das Jahr Null der Mayas ergibt. Dr. Vollemaere selbst hat keinen Zweifel. Für ihn steht ganz klar fest: die große Zeitepoche begann schon am 16. September 3606 v.Chr. Sollte diese Berechnung zutreffen? Dann wäre die mit der Schöpfung beginnende große Ära des Maya-Kalenders bereits in der Epoche Leonardo da Vincis zuende gegangen.
Andreas Fuls aus Berlin legte 2006 eine Dissertation über die Maya-Chronologie vor: »Die astronomische Datierung der klassischen Mayakultur« Das spannende Ergebnis der Arbeit zur Erlangung des Doktorgrades der Fakultät für Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften der Universität Hamburg«: Die Maya-Forschung geht von falschen Daten aus. Das Ende des großen Zyklus, in dem wir leben, muss demnach um 208 Jahre verschoben werden. Sollte das bedeuten, dass er erst 2220 n.Chr. endet und nicht schon 2012? Wenn die Erde – wie zu erwarten ist – das Jahr 2012 ohne Apokalypse übersteht, werden Untergangsapostel wahrscheinlich auf das Jahr 2220 als das definitive Katastrophenjahr verweisen. So interessant wie das Jahr 2012 wird der neue, späte Termin aber nicht sein. Beendet wurde der alte Streit um das Jahr Null der Mayas bis heute nicht wirklich. Offenbar sind sich aber die meisten Maya-Experten darin einig, dass es dem Jahr 3114 v. Chr. entspricht. Aber auch sie mochten sich nicht auf den genauen Tag einigen. Aber verfallen wir doch nicht in den Fehler der Bibelfundamentalisten. Versuchen wir nicht Aussagen von ganz fundamentaler Bedeutung pedantisch mit ganz bestimmten Jahreszahlen in Verbindung zu bringen.
Die Botschaft der Mayas lautet, auf den Punkt gebracht: Die Geschichte des Universums wiederholt sich in der Unendlichkeit. Zeitzyklen sind die Bausteine, aus denen sich die Ewigkeit zusammensetzt. Wie mag so ein Zyklus aussehen?
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WalterJoergLangbein
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Seelennahrung
Technik und Wissenschaft haben ganze Arbeit geleistet im letzten Jahrhundert. Haben das Dasein und die Welt ihrer Geheimnisse beraubt, und das in nie gekanntem Ausmaß. Die Welt ist so zu einem Ort geworden, an welchem Emotionen nicht mehr sind als eine genau messbare Ausschüttung einer exakt definierten Menge bestimmter Hormone. An welchem eine Gänsehaut, wodurch auch immer sie verursacht wurde, als eine "aus der Urzeit dem Menschen vererbte, instinktive Reaktion" entlarvt ist, die "ursprünglich dazu diente, das Fell aufzurichten, um so dem potentiellen Feind eine eindrucksvollere Größe entgegensetzen zu können".
Wo ist noch Platz für die Phantasie in dieser brutal demaskierten Welt, an deren Kanten die Seele sich täglich wundreibt, es aber selbst nicht mehr wahrnimmt, weil sie bereits an ihren Platz zu Füßen des Logos verwiesen wurde und längst begonnen hat, ihre neue Rolle als dessen Fußabtreter zu akzeptieren?
Lorenz Filius hat es mit seinem Büchlein "Flurgedanken" geschafft, einen Spalt zu öffnen, durch den querulantischer veranlagte Seelen, die sich noch nicht endgültig ihrem Schicksal ergeben haben, einen Blick in das Land der Poesie tun können. Wo sie auftanken können. Und sich zu Hause fühlen.
In meinen Augen ist er ein Autor, der die Bezeichnung "Dichter" in ihrer wahren Bedeutung wirklich verdient: Er ist einer, der die Welt verdichtet. Der Mikrokosmen auf einer einzigen Buchseite zum Leuchten zu bringen vermag. Und das Seite für Seite.
"Flurgedanken" sollte man nicht einfach in einem Rutsch durchlesen. Genießen Sie Filius' kleine Kunstwerke einzeln, wie eine kostbare Packung edler Pralinen, denn sonst berauben Sie sich ihres Genusses.
Besonders begeistert hat mich die Verbindung aus Wortgewalt und genialer Leichtigkeit, mit der der Autor seinen Lesern die gesamte Palette menschlicher Empfindungsfähigkeit zugänglich macht. Filius versteht es, auch scheinbar belanglose Alltagssituationen unter einer Lupe zu vergrößern, ihnen den Zauber zu verleihen, der ein Leben im engeren Sinn des Wortes erst ausmacht.
Nach der Lektüre werden Sie mit einem wohligen Seufzer sagen können: Ich bin gar nicht alleine! Es gibt Menschen, die die Unstimmigkeit des heutigen Daseins nicht nur fühlen wie ich, sondern sogar in der Lage sind, sie mir, gewandet in ein lyrisches Kleid, als eigenständige Gestalten entgegentreten zu lassen, sodass ich sie mit Abstand betrachten und meine Schlüsse daraus zu ziehen vermag.
Dass bei alldem auch der Humor nicht zu kurz kommt, ist eine Tatsache, dank der Lorenz Filius eigentlich einen Platz im Pantheon der Lyriker verdient hätte. Den dürfte er auch erhalten. Das ist wohl nur eine Frage der Zeit ...
"Flurgedanken" jetzt bestellen
Wo ist noch Platz für die Phantasie in dieser brutal demaskierten Welt, an deren Kanten die Seele sich täglich wundreibt, es aber selbst nicht mehr wahrnimmt, weil sie bereits an ihren Platz zu Füßen des Logos verwiesen wurde und längst begonnen hat, ihre neue Rolle als dessen Fußabtreter zu akzeptieren?
Lorenz Filius hat es mit seinem Büchlein "Flurgedanken" geschafft, einen Spalt zu öffnen, durch den querulantischer veranlagte Seelen, die sich noch nicht endgültig ihrem Schicksal ergeben haben, einen Blick in das Land der Poesie tun können. Wo sie auftanken können. Und sich zu Hause fühlen.
In meinen Augen ist er ein Autor, der die Bezeichnung "Dichter" in ihrer wahren Bedeutung wirklich verdient: Er ist einer, der die Welt verdichtet. Der Mikrokosmen auf einer einzigen Buchseite zum Leuchten zu bringen vermag. Und das Seite für Seite.
"Flurgedanken" sollte man nicht einfach in einem Rutsch durchlesen. Genießen Sie Filius' kleine Kunstwerke einzeln, wie eine kostbare Packung edler Pralinen, denn sonst berauben Sie sich ihres Genusses.
Besonders begeistert hat mich die Verbindung aus Wortgewalt und genialer Leichtigkeit, mit der der Autor seinen Lesern die gesamte Palette menschlicher Empfindungsfähigkeit zugänglich macht. Filius versteht es, auch scheinbar belanglose Alltagssituationen unter einer Lupe zu vergrößern, ihnen den Zauber zu verleihen, der ein Leben im engeren Sinn des Wortes erst ausmacht.
Nach der Lektüre werden Sie mit einem wohligen Seufzer sagen können: Ich bin gar nicht alleine! Es gibt Menschen, die die Unstimmigkeit des heutigen Daseins nicht nur fühlen wie ich, sondern sogar in der Lage sind, sie mir, gewandet in ein lyrisches Kleid, als eigenständige Gestalten entgegentreten zu lassen, sodass ich sie mit Abstand betrachten und meine Schlüsse daraus zu ziehen vermag.
Dass bei alldem auch der Humor nicht zu kurz kommt, ist eine Tatsache, dank der Lorenz Filius eigentlich einen Platz im Pantheon der Lyriker verdient hätte. Den dürfte er auch erhalten. Das ist wohl nur eine Frage der Zeit ...
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Mittwoch, 21. Oktober 2009
Der Heurige – ein Stück österreichische Tradition!
Der „Heurige“ gehört zu Wien und Österreich wie die Spaghetti zu Italien. Wohl kaum ein anderer Begriff symbolisiert die österreichische „Gemütlichkeit“ derart anschaulich und so mancher Tourist gerät in haltloses Schwärmen bei seinen Erinnerungen an herrlich verklönte Nächte beim Heurigen im letzten Wien-Urlaub.
Ein kurzer historischer Rückblick
Was bedeutet das Wort „Heuriger“ überhaupt und woher stammt es? Nun, die Sache beginnt ursprünglich damit, dass Wien eine der wenigen Großstädte ist, die über eigene Weinanbaugebiete verfügen. Das Thema „Wein“ war somit allgegenwärtig, allerdings waren gute Weine früher für den Großteil der Bevölkerung einfach zu teuer, da griff man dann doch lieber zum Bier. Eine Lösung für dieses Problem war schnell gefunden. Man begann „jungen“ Wein auszuschenken, dessen Trauben der diesjährigen („heuer“ bedeutet in Österreich „dieses Jahr“) Lese entstammten. Dieser „heurige“ Wein war billiger, weil er noch nicht die volle Reife erlangt hatte und somit für die Bürger erschwinglich.
Vergleich mit Frankreich
Ähnliches findet man beispielsweise auch in Frankreich, wo die französischen Winzer für die Weinsorte Beaujolais die Genehmigung bekommen haben, den aktuellen Jungwein als „Beaujolais noveau“ bereits im November des Herstellungsjahres auszuschenken.
Exakte gesetzliche Regelungen fehlen
Somit war ein Heuriger ursprünglich eine Buschenschank, in der Jungwein aus eigenen Rieden ausgeschenkt wurde und entsprach damit im Prinzip einer Straußwirtschaft (der Name leitet sich von dem Föhrenbusch ab, mit dem derartige Schenken üblicherweise gekennzeichnet sind). Das Recht der Winzer, Eigenbauwein im eigenen Haus ohne besondere Lizenz auszuschenken, geht in Österreich auf eine Verordnung des Kaisers Joseph II. (nicht zu verwechseln mit dem bekannten Kaiser Franz Joseph) aus dem Jahr 1784 zurück. Allerdings ist bis heute der Begriff „Heuriger“ weder rechtlich definiert noch geschützt, sodass jeder Gastwirt seine Gaststätte als Heurigen bezeichnen kann und dort auch alle Speisen und Getränke verkaufen darf, welche seine Gastgewerbe-Lizenz erlaubt. Somit wäre rechtlich zwischen „echten“ Heurigen, welche dem Buschenschankgesetz unterliegen und jenen Betrieben, die im Prinzip nichts anderes als ein Restaurant mit Gartenbetrieb sind, zu unterscheiden. Dies spielt jedoch in der Praxis kaum eine Rolle, denn viel wichtiger als irgendwelche rechtliche Unterscheidungen ist für den Heurigenbesucher die Qualität des Angebotes und die echte „Heurigen-Atmosphäre“.
Auf die Atmosphäre kommt es an
Ein Blick ins Lokal genügt und man weiß, woran man ist. Ein echter Heuriger verfügt immer über ein – kaltes – Buffet, es herrscht Selbstbedienung. Die Einrichtung ist meist schlicht und aus getäfeltem Holz, oft handelt es sich bei derartigen Schenken auch um Kellerlokale, was den Gemütlichkeits-Faktor zusätzlich steigert. Musikalische Untermalung ist eher nicht üblich, ausser durch eigene Heurigen-Musiker, wie z.B. die legendären „Schrammeln“. Allerdings werden derartige Darbietungen aufgrund ihrer relativen Aufdringlichkeit, die bis zur Bettelei gehen kann, von einheimischen Heurigen-Besuchern eher weniger geschätzt.
Beliebte Heurigenorte
Wo lassen sich nun in Österreich gemütliche Heurige finden? Nun, in Wien ist DAS Heurigen-Gebiet schlechthin natürlich Grinzing. Die Preise dort sind allerdings an der Grenze zur Abzocke. Nette Heurige lassen sich auch in Stammersdorf, Strebersdorf und in Neustift am Walde finden, ein Geheimtipp ist Oberlaa. In Niederösterreich ist sicher Gumpoldskirchen am bekanntesten, von dort kommen auch etliche österreichische Prädikatsweine. Im Burgenland wird man rund um den Neusiedler See fündig und in der Steiermark ist die steirische Weinstraße eine gute Adresse.
Also, vielleicht sieht man sich ja mal beim Heurigen!
Ein kurzer historischer Rückblick
Was bedeutet das Wort „Heuriger“ überhaupt und woher stammt es? Nun, die Sache beginnt ursprünglich damit, dass Wien eine der wenigen Großstädte ist, die über eigene Weinanbaugebiete verfügen. Das Thema „Wein“ war somit allgegenwärtig, allerdings waren gute Weine früher für den Großteil der Bevölkerung einfach zu teuer, da griff man dann doch lieber zum Bier. Eine Lösung für dieses Problem war schnell gefunden. Man begann „jungen“ Wein auszuschenken, dessen Trauben der diesjährigen („heuer“ bedeutet in Österreich „dieses Jahr“) Lese entstammten. Dieser „heurige“ Wein war billiger, weil er noch nicht die volle Reife erlangt hatte und somit für die Bürger erschwinglich.
Vergleich mit Frankreich
Ähnliches findet man beispielsweise auch in Frankreich, wo die französischen Winzer für die Weinsorte Beaujolais die Genehmigung bekommen haben, den aktuellen Jungwein als „Beaujolais noveau“ bereits im November des Herstellungsjahres auszuschenken.
Exakte gesetzliche Regelungen fehlen
Somit war ein Heuriger ursprünglich eine Buschenschank, in der Jungwein aus eigenen Rieden ausgeschenkt wurde und entsprach damit im Prinzip einer Straußwirtschaft (der Name leitet sich von dem Föhrenbusch ab, mit dem derartige Schenken üblicherweise gekennzeichnet sind). Das Recht der Winzer, Eigenbauwein im eigenen Haus ohne besondere Lizenz auszuschenken, geht in Österreich auf eine Verordnung des Kaisers Joseph II. (nicht zu verwechseln mit dem bekannten Kaiser Franz Joseph) aus dem Jahr 1784 zurück. Allerdings ist bis heute der Begriff „Heuriger“ weder rechtlich definiert noch geschützt, sodass jeder Gastwirt seine Gaststätte als Heurigen bezeichnen kann und dort auch alle Speisen und Getränke verkaufen darf, welche seine Gastgewerbe-Lizenz erlaubt. Somit wäre rechtlich zwischen „echten“ Heurigen, welche dem Buschenschankgesetz unterliegen und jenen Betrieben, die im Prinzip nichts anderes als ein Restaurant mit Gartenbetrieb sind, zu unterscheiden. Dies spielt jedoch in der Praxis kaum eine Rolle, denn viel wichtiger als irgendwelche rechtliche Unterscheidungen ist für den Heurigenbesucher die Qualität des Angebotes und die echte „Heurigen-Atmosphäre“.
Auf die Atmosphäre kommt es an
Ein Blick ins Lokal genügt und man weiß, woran man ist. Ein echter Heuriger verfügt immer über ein – kaltes – Buffet, es herrscht Selbstbedienung. Die Einrichtung ist meist schlicht und aus getäfeltem Holz, oft handelt es sich bei derartigen Schenken auch um Kellerlokale, was den Gemütlichkeits-Faktor zusätzlich steigert. Musikalische Untermalung ist eher nicht üblich, ausser durch eigene Heurigen-Musiker, wie z.B. die legendären „Schrammeln“. Allerdings werden derartige Darbietungen aufgrund ihrer relativen Aufdringlichkeit, die bis zur Bettelei gehen kann, von einheimischen Heurigen-Besuchern eher weniger geschätzt.
Beliebte Heurigenorte
Wo lassen sich nun in Österreich gemütliche Heurige finden? Nun, in Wien ist DAS Heurigen-Gebiet schlechthin natürlich Grinzing. Die Preise dort sind allerdings an der Grenze zur Abzocke. Nette Heurige lassen sich auch in Stammersdorf, Strebersdorf und in Neustift am Walde finden, ein Geheimtipp ist Oberlaa. In Niederösterreich ist sicher Gumpoldskirchen am bekanntesten, von dort kommen auch etliche österreichische Prädikatsweine. Im Burgenland wird man rund um den Neusiedler See fündig und in der Steiermark ist die steirische Weinstraße eine gute Adresse.
Also, vielleicht sieht man sich ja mal beim Heurigen!
I
Das Buch von Robert Brettschneider gibt es hier: Tu felix Austria
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Robert Brettschneider
um
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Montag, 19. Oktober 2009
Ich hatte einen Traum…..
Wenn ich wichtige Entscheidungen treffen muss, pflege ich für gewöhnlich, ein oder zwei Nächte darüber zu schlafen. Manchmal auch drei, wenn es denn die Situation erlaubt. Nun hatte ich mir vorgenommen, einen Werbeclip für mein Buch „menière desaster“ zu erstellen. Die Umsetzung dieses Projektes bereitete mir schon Schwierigkeiten, denn wie sollte ich diese in meinem Buch behandelte Thematik umsetzen? Drehschwindel, Tinnitus, Verlust des Gleichgewichtsorgans in einem Videoclip verarbeiten, ohne dass es für den Betrachter zur Zumutung wird? Also ging ich mit dieser Überlegung zu Bett und muss meinem Unbewussten wohl mein Problem vorgetragen haben, in der Hoffnung, am nächsten Morgen mit der Antwort rechnen zu können.
So träumte ich. Und wie manche Träume Ähnlichkeit mit einem Theaterstück haben, hatte auch mein Traum mehrere Szenen, bestand aus einer Kette von Handlungen, in denen ich gleichzeitig Darsteller und Zuschauer war. Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, habe ich getanzt, barfuß einen Spitzentanz, mit einer freien, eigenen Choreografie. Ohne Mühe schwebte ich auf der Bühne vor leeren Zuschauerrängen, und in mir spürte ich eine unglaubliche Freude und ein Glücksgefühl. Es wird Sie sicher nicht verwundern, wenn ich Ihnen berichte, dass dieses wundervolle Gefühl anhielt, obwohl ich irgendwann erwachte.
Nun war dieser Traum ein Erlebnis meiner Sinneswelt, dennoch wurde er von mir als etwas Reales angesehen. Das Unbewusstsein konnte sich frei entfalten, und mein Geist und meine Seele konnten ihre Energie auf ein Ziel konzentrieren. So konnte in meinem Traum die Aufmerksamkeit auf etwas gerichtet werden, was im Wachzustand die Natur meiner Psyche nicht akzeptieren würde. Und diese Natur meiner Psyche wurde auch nach meinem Erwachen schnell pragmatisch und stellte die Frage: „Wie hast du das denn geschafft, so ohne das passende Schuhwerk? Und überhaupt: Wo sind deine Spitzenschuhe geblieben?“
Ja, wo sind sie geblieben, die Schuhe, die ich irgendwann an den berühmten Nagel hängen musste und doch in all den Jahren immer wieder von Selbigem holte, um zu probieren, ob ich es noch kann: Über mich hinauswachsen, größer zu sein, als ich bin.
Sie sind mir irgendwann verloren gegangen, die Schuhe, die mit meinem Lebenstraum so eng verbunden waren und scheinbar mit ihnen auch die Gedanken an diesen Traum.
Sie sind mir irgendwann verloren gegangen, die Schuhe, die mit meinem Lebenstraum so eng verbunden waren und scheinbar mit ihnen auch die Gedanken an diesen Traum.
I
Träume können Inspirationen enthalten und es gibt durchaus Projekte, die aufgrund von Träumen entworfen wurden. Jedem schöpferischen Prozess geht eine Vision oder ein Traum voraus. Und dieser Traum hat mir meinen großen Traum zurückgebracht. Es lag nicht nur an meinem ganz persönlichen Menière Desaster, warum ich ihn nicht leben konnte, es hatte einfach materielle Gründe. Eine Ballettausbildung war und ist eine teuere Angelegenheit. Und es gab Zeiten in meinem Leben, in denen Prioritäten gesetzt werden mussten und denen fiel diese Ausbildung schlicht zu Opfer.
Aber trotzdem hatte ich meinen Traum nicht ganz begraben, habe im stillen Kämmerlein immer einmal wieder versucht, ob ich es noch schaffe, auf der Spitze zu stehen. Die Übungen, die einem solchen Vorhaben unbedingt vorausgehen müssen, habe ich diszipliniert täglich absolviert, sie sind zwangsläufig in meinen Tagesablauf integriert. Gerade die Gymnastik hat mir wertvolle Hilfe geleistet, hat es möglich gemacht, dass ich gerade stehen und gehen kann, obwohl ich mein Gleichgewicht verloren habe.
So habe ich die verlorenen Schuhe ersetzt, um für einen kurzen Moment meinen Traum zu leben und Sie daran teilhaben zu lassen. Und wenn Sie sich jetzt fragen sollten, welche Botschaft ich denn vermitteln möchte, so kann ich Ihnen nur antworten: Es ist nichts Besonderes. Aber schenken Sie mir einen Gedanken, wenn Sie sich auf Ihr Fahrrad schwingen, um die Morgenbrötchen einzukaufen oder wenn Sie freihändig eine Treppe herunter laufen oder die weihnachtliche Dekoration anbringen und dabei auf eine Leiter steigen. Denn damit haben Sie mir etwas voraus. Das darf und kann ich nicht mehr leisten. Aber wenn Ihnen irgendwann ein Traum verloren gegangen ist, machen Sie es wie ich: träumen Sie ihn sich einfach zurück.
I
Sonntag, 18. Oktober 2009
Geheimnisse der Osterinsel
Teil III der Serie
»Das Atlantis der Südsee«
von Walter-Jörg Langbein
von Walter-Jörg Langbein
»Nan Madol«, fast 100 künstliche Inseln im Pazifik, lassen uns nach wie vor staunen. Sind die kaum bekannten mysteriösen, wirklich monsterhaften Ruinen aus uralten Zeiten vielleicht monumentale Reste des versunkenen Atlantis der Südsee?
Gibt es für diese Annahme Belege? Ich fand sie auf der geheimnisvollsten Insel unseres Planeten, auf der Osterinsel. Das mysteriöse Eiland ist das wohl abgelegenste Flecken unseres Planeten. Die gigantischen Steinstatuen haben ihre Heimat weltberühmt gemacht. Auf der einsamen Osterinsel herrscht eine seltsame Atmosphäre, die sich nicht wirklich in Worte fassen lässt. Es ist, als sei die Zeit auf der Osterinsel vor vielen Jahrhunderten stehen geblieben.
Im Steinbruch, wo die Osterinselkolosse aus dem Vulkan geschlagen wurden, meint man förmlich die Künstler hören zu können. Halbfertige Statuen hängen noch im Vulkan, fertige wurden nur wenige Meter transportiert, andere wiederum hat man schon quer über die ganze Insel transportiert. Wer auch immer die riesigen Standbilder schuf, hat von heute auf morgen die Arbeit unterbrochen und nicht wieder aufgenommen. Warum? Hat eine gewaltige Katastrophe das »Projekt Riesenstatuen« abrupt beendet?
Der frühe Weltreisende und Forscherautor Ernst von Hesse-Wartegg besuchte auch die Osterinsel. In höchstem Maße beeindruckt hielt er kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in seinem zweibändigen Werk »Die Wunder der Welt«, dass die schweigenden Riesen von »unbekannten Schöpfern« gemeißelt wurden und »wahrscheinlich zu den ältesten Skulpturen der Menschheit« gezählt werden müssen. Ob die Kolosse tatsächlich so alt sind? Widersprüchlich sind die Aussagen über die Motive der Bildhauer der Osterinsel. Einerseits heißt es, sie hätten aus Mangel an Holz zu Stein als Material greifen müssen, um sich künstlerisch zu verwirklichen. Andererseits stand ihnen dann angeblich Holz in Hülle und Fülle zur Verfügung, um die beeindruckenden Kunstwerke zu transportieren.
Ein weiteres Rätsel der Osterinsel ist die Urheimat ihrer Bevölkerung. Woher kamen die Menschen, die das Inselchen besiedelten?
Schriftliche Überlieferungen in Buchform gibt es keine... wohl aber seit ewigen Zeiten mündlich weitergereichte Erzählungen. Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz ist es bis heute nicht gelungen, die »sprechenden Hölzer« der Osterinsel zum Reden zu bringen. Die hölzernen Schrifttäfelchen sind nach wie vor nicht entziffert worden. Werden wir sie je wie ein Buch lesen können?
Das Geheimnis der mysteriösen Zeichen wurde von Generation zu Generation nur wenigen würdigen Insulanern enthüllt und so weiter gereicht. Ob es heute noch Osterinsulaner gibt, die die uralte Schrift verstehen? Wenn ja, dann behalten sie ihr Wissen für sich und weihen uns »Zivilisierte« nicht ein. Das darf nicht verwundern! Kontakte mit der sogenannten »zivilisierten Welt« brachten der Osterinsel im Verlauf der letzten Jahrhunderte nur Schlechtes:
Im Steinbruch, wo die Osterinselkolosse aus dem Vulkan geschlagen wurden, meint man förmlich die Künstler hören zu können. Halbfertige Statuen hängen noch im Vulkan, fertige wurden nur wenige Meter transportiert, andere wiederum hat man schon quer über die ganze Insel transportiert. Wer auch immer die riesigen Standbilder schuf, hat von heute auf morgen die Arbeit unterbrochen und nicht wieder aufgenommen. Warum? Hat eine gewaltige Katastrophe das »Projekt Riesenstatuen« abrupt beendet?
Der frühe Weltreisende und Forscherautor Ernst von Hesse-Wartegg besuchte auch die Osterinsel. In höchstem Maße beeindruckt hielt er kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs in seinem zweibändigen Werk »Die Wunder der Welt«, dass die schweigenden Riesen von »unbekannten Schöpfern« gemeißelt wurden und »wahrscheinlich zu den ältesten Skulpturen der Menschheit« gezählt werden müssen. Ob die Kolosse tatsächlich so alt sind? Widersprüchlich sind die Aussagen über die Motive der Bildhauer der Osterinsel. Einerseits heißt es, sie hätten aus Mangel an Holz zu Stein als Material greifen müssen, um sich künstlerisch zu verwirklichen. Andererseits stand ihnen dann angeblich Holz in Hülle und Fülle zur Verfügung, um die beeindruckenden Kunstwerke zu transportieren.
Ein weiteres Rätsel der Osterinsel ist die Urheimat ihrer Bevölkerung. Woher kamen die Menschen, die das Inselchen besiedelten?
Schriftliche Überlieferungen in Buchform gibt es keine... wohl aber seit ewigen Zeiten mündlich weitergereichte Erzählungen. Allen gegenteiligen Behauptungen zum Trotz ist es bis heute nicht gelungen, die »sprechenden Hölzer« der Osterinsel zum Reden zu bringen. Die hölzernen Schrifttäfelchen sind nach wie vor nicht entziffert worden. Werden wir sie je wie ein Buch lesen können?
Das Geheimnis der mysteriösen Zeichen wurde von Generation zu Generation nur wenigen würdigen Insulanern enthüllt und so weiter gereicht. Ob es heute noch Osterinsulaner gibt, die die uralte Schrift verstehen? Wenn ja, dann behalten sie ihr Wissen für sich und weihen uns »Zivilisierte« nicht ein. Das darf nicht verwundern! Kontakte mit der sogenannten »zivilisierten Welt« brachten der Osterinsel im Verlauf der letzten Jahrhunderte nur Schlechtes:
Viele Insulaner wurden in die Sklaverei verschleppt. Schlimme Krankheiten wurden auf die friedliche Insel gebracht, so dass die Bevölkerung fast vollständig dahingerafft wurde. Zeitweise war die Osterinsel quasi Privatbesitz von Viehfarmern. Und immer wieder trachteten vermeintliche »kultivierte« Besucher, den Menschen der Osterinsel fremde Lebensweisen aufzuzwingen und ihre Religion zu zerstören.
Heute – und ich weiß das von meinen Besuchen auf der Osterinsel – besinnen sich die Menschen wieder ihrer Wurzeln. Die fast in Vergessenheit geratene Sprache der Insel, das Rapanui, wird wieder verstärkt gesprochen. Der Stolz auf die eigene Geschichte wächst. Man möchte nicht »zivilisiert« werden und wehrt sich gegen Überfremdung durch Touristen. So gab es Anfang September 2009 Unruhen auf der Osterinsel. Die gigantische Landebahn, auf der Spaceshuttles landen können, wurde besetzt. Etwa zwei Tage lang konnten keine Flugzeuge landen oder starten. Deutlich zu spüren ist die Skepsis vieler Einheimischer gegenüber der viel gerühmten modernen Zivilisation.
Die Situation der Osterinsulaner ist dabei alles andere als einfach: Das Eiland ist vollkommen abhängig vom chilenischen »Mutterland«. So gut wie alles, was man zum Leben braucht, muss vom südamerikanischen Festland her eingeflogen werden. Ob die Osterinsel jemals wirklich unabhängig werden kann?
Uralte Überlieferungen besagen, dass die Urbewohner der Osterinsel einst in grauer Vorzeit von der Fremde einwanderten. Sie lebten ursprünglich auf Maori Nui Nui, zu Deutsch »Groß Maori«. Dort regierte König Taenen Arei, der alles andere als ein leichtes Amt hatte. Die Existenz der Insel Maori Nui Nui stand auf dem Spiel. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis Maori Nui Nui von Naturgewalten zerstört sein würde. Dann würden alle Bewohner sterben. Maori Nui Nui würde wie ein Atlantis der Südsee im Meer versinken!
In dieser schweren Zeit übernahm Taenen Areis Sohn, Hotu Matua, die Regierungsgewalt. Er ließ die tüchtigsten Seefahrer als Kundschafter ausschwärmen. Gab es denn nirgendwo eine Insel, die die Katastrophe überdauern würde? Die Männer kehrten aber immer wieder enttäuscht von ihren gefährlichen Missionen zurück. Es schien kein Eiland in erreichbarer Nähe zu geben, auf das die Bewohner von Maori Nui Nui hätten fliehen können. Ein trauriges Schicksal stand dem ganzen Volk bevor. Der Tod aller schien nicht mehr abgewendet werden zu können!
Im letzten Augenblick griff ein fliegendes himmlisches Wesen ein, der mächtige Gott Make Make. Er stieg vom Himmel herab, ergriff den Priester Hau Maka und transportierte ihn - wie den biblischen Hesekiel - durch die Lüfte. Auf einem fernen, unbewohnten Eiland setzte er ihn ab. Make Make erklärte dem Priester, wie man von seiner alten Heimat zur neuen Insel gelangen konnte. Er warnte vor gefährlichen Felsenriffen und wies auf Vulkane hin. Er zeigte ihm eine Kuriosität: »weiches Gestein«. Nach der Überlieferung betrat der Geistliche neugierig eben dieses »weiche Gestein«. Seine Füße hinterließen Spuren darin. Vermutlich handelte es sich um noch nicht ganz erstarrte Lava.
Make Make, der fliegende Gott, unterrichtete den Priester noch im Gebrauch von Schilfrohr, etwa für den Hausbau, zeigte ihm eine Bucht, die als natürlicher Hafen geradezu ideal war, und flog ihn wieder durch die Lüfte in seine alte Heimat zurück. Hau Maka verstand nicht, was ihm widerfahren war. Konnte es denn etwas anderes als ein Traum gewesen sein? Wohl kaum! Fliegende Götter, die Menschen durch die Lüfte transportieren... die durfte es damals wohl ebenso wenig geben... wie in unseren Tagen UFOs. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, musste der Gottesmann also geträumt haben! Aufgeregt berichtete er seinem König.
Der Regent griff nach dem sprichwörtlichen Strohhalm. Er wählte sofort die sieben besten Kundschafter aus. Sie wurden genau instruiert, wo nach dem Traum die fremde Insel zu finden war. Und just dort entdeckten die sieben wackeren Seemänner tatsächlich eine menschenleere Insel. Sie war die perfekte neue Heimat. Kaum war dem König die frohe Botschaft übermittelt worden, befahl der den Massenexodus seines gesamten Volkes. Die gesamte Bevölkerung von Maori Nui Nui zog um und erreichte problemlos ein relativ kleines Eiland, ihre neue Heimat - die Osterinsel.
Make Make, der fliegende Gott, unterrichtete den Priester noch im Gebrauch von Schilfrohr, etwa für den Hausbau, zeigte ihm eine Bucht, die als natürlicher Hafen geradezu ideal war, und flog ihn wieder durch die Lüfte in seine alte Heimat zurück. Hau Maka verstand nicht, was ihm widerfahren war. Konnte es denn etwas anderes als ein Traum gewesen sein? Wohl kaum! Fliegende Götter, die Menschen durch die Lüfte transportieren... die durfte es damals wohl ebenso wenig geben... wie in unseren Tagen UFOs. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, musste der Gottesmann also geträumt haben! Aufgeregt berichtete er seinem König.
Der Regent griff nach dem sprichwörtlichen Strohhalm. Er wählte sofort die sieben besten Kundschafter aus. Sie wurden genau instruiert, wo nach dem Traum die fremde Insel zu finden war. Und just dort entdeckten die sieben wackeren Seemänner tatsächlich eine menschenleere Insel. Sie war die perfekte neue Heimat. Kaum war dem König die frohe Botschaft übermittelt worden, befahl der den Massenexodus seines gesamten Volkes. Die gesamte Bevölkerung von Maori Nui Nui zog um und erreichte problemlos ein relativ kleines Eiland, ihre neue Heimat - die Osterinsel.
König Hotu Matua sandte Kundschafter aus, die erst einmal die Insel in Augenschein nehmen sollten. Dabei stießen die Männer immer wieder auf Spuren, die der Priester bei seinem »Traumbesuch« hinterlassen hatte. Ganz offensichtlich war der Mann wirklich, sprich körperlich und nicht nur im Geiste, vom fliegenden Gott Make Make befördert worden. Offensichtlich hatte er das exotische Inselchen wirklich betreten.
Ich muss eine der zentralen Fragen wiederholen: Wo lag diese geheimnisvolle Urheimat der Osterinsulaner? Was war dieses Maori Nui Nui überhaupt? Bleiben wir bei der mündlichen Tradition. Die alte Mythologie der Osterinsel – über viele Generationen mündlich überliefert - erinnert daran, dass das rätselhafte Eiland einstmals zu einem Kontinent gehörte, der größtenteils im Meer versank: »Der Jüngling Tea Waka sagte: ›Unsere Erde war früher ein großes Land, ein sehr großes Land.‹ Kuukuu fragte ihn: ›Aber warum wurde das Land klein?‹ Tea Waka antwortete: ›Uwoke senkte seinen Stab darauf. Er senkte seinen Stab auf die Gegend von Ohio. Es erhoben sich Wellen, und das Land ward klein. Von nun an wurde es Te-Pito-o-te-Henua, der Nabel der Erde genannt.‹‹‹
Ich muss eine der zentralen Fragen wiederholen: Wo lag diese geheimnisvolle Urheimat der Osterinsulaner? Was war dieses Maori Nui Nui überhaupt? Bleiben wir bei der mündlichen Tradition. Die alte Mythologie der Osterinsel – über viele Generationen mündlich überliefert - erinnert daran, dass das rätselhafte Eiland einstmals zu einem Kontinent gehörte, der größtenteils im Meer versank: »Der Jüngling Tea Waka sagte: ›Unsere Erde war früher ein großes Land, ein sehr großes Land.‹ Kuukuu fragte ihn: ›Aber warum wurde das Land klein?‹ Tea Waka antwortete: ›Uwoke senkte seinen Stab darauf. Er senkte seinen Stab auf die Gegend von Ohio. Es erhoben sich Wellen, und das Land ward klein. Von nun an wurde es Te-Pito-o-te-Henua, der Nabel der Erde genannt.‹‹‹
In einer anderen Überlieferung, die uraltes Wissen bis in unsere Tage vor dem Vergessen bewahrt, heißt es: »Kuukuu sagte zu ihm: ›Früher war diese Erde groß.‹ Der Freund Tea Waka sagte: ›Diese Gegend nennt sich Ko-te-To-monga-o-Tea-Waka.‹ Ariki Hotu Matua fragte: ›Warum versank das Land?‹ ›Uwoke machte das; er versenkte das Land‹, antwortete Tea Waka. ›Von nun an wurde das Land Te-Pito-o-te-Henua genannt.‹ Te-Pito-o-te-Henua, ›Nabel der Welt‹!« Für den Ethnographen John Macmillan Brown war der Sachverhalt eindeutig. Seiner Meinung nach gab es einst westlich von Südamerika einen riesigen Kontinent, der in den Fluten des Meeres versank. Er schreibt: »Die Osterinsel ist der Überrest eines Atlantis der Südsee, das durch eine Naturkatastrophe weitgehend zerstört wurde.«
Kann man mythologische Überlieferungen wie jene der Südsee ernst nehmen, darf man sie als verlässliche Quelle heranziehen? Darf man alten »Märchen« Glauben schenken? Mündliche Überlieferungen sind bis heute die einzigen greifbaren Zeugnisse, die von der uralten Geschichte der Osterinsel berichten. Mit der Frage nach der Glaubwürdigkeit der uralten Überlieferungen hat sich kaum jemand so intensiv auseinandergesetzt wie Dr. Fritz Felbermayer. Felbermayer fasste die Ergebnisse seiner langjährigen wissenschaftlichen Studien vor Ort in dem Buch »Sagen und Überlieferungen der Osterinsel« zusammen. Als Auszeichnung wurde ihm der Orden »De Merito de Jose Miguel Carrera« verliehen. Als einziger Ausländer holte man ihn in den »Rat chilenischer Geschichte«.
Ich habe vor nunmehr 35 Jahren, am 25. August 1974, Dr. Felbermayer interviewt: »Kann man die Überlieferungen über das Eingreifen Make Makes in die menschlichen Geschicke für bare Münze nehmen? Wurden die Osterinsulaner wirklich vom versinkenden Atlantis der Südsee auf die Osterinsel evakuiert?«
Dr. Fritz Felbermayer antwortete: »Es ist meine felsenfeste Überzeugung, dass diese Überlieferung eine absolut wahre Begebenheit beschreibt. Von den alten Insulanern wird diese Tatsache so klar und ohne Zögern wiedererzählt, und immer in derselben Weise. Es werden Namen genannt, die einfach nicht erfunden wurden. So konnte ich diese Begebenheiten ohne jeden Zusatz aufschreiben. Im Vorwort meines Buches habe ich auf eine Sache hingewiesen, die Sie lesen müssen: ›Wenn derjenige, der gerade erzählte, sich irrte oder auch nur einige wenige Worte änderte, die an sich ohne Bedeutung waren, so protestierten die anderen Zuhörer so lange, bis der Sprecher die Worte genauso wiedergab, wie sie die Vorfahren berichteten.‹«
Kann man mythologische Überlieferungen wie jene der Südsee ernst nehmen, darf man sie als verlässliche Quelle heranziehen? Darf man alten »Märchen« Glauben schenken? Mündliche Überlieferungen sind bis heute die einzigen greifbaren Zeugnisse, die von der uralten Geschichte der Osterinsel berichten. Mit der Frage nach der Glaubwürdigkeit der uralten Überlieferungen hat sich kaum jemand so intensiv auseinandergesetzt wie Dr. Fritz Felbermayer. Felbermayer fasste die Ergebnisse seiner langjährigen wissenschaftlichen Studien vor Ort in dem Buch »Sagen und Überlieferungen der Osterinsel« zusammen. Als Auszeichnung wurde ihm der Orden »De Merito de Jose Miguel Carrera« verliehen. Als einziger Ausländer holte man ihn in den »Rat chilenischer Geschichte«.
Ich habe vor nunmehr 35 Jahren, am 25. August 1974, Dr. Felbermayer interviewt: »Kann man die Überlieferungen über das Eingreifen Make Makes in die menschlichen Geschicke für bare Münze nehmen? Wurden die Osterinsulaner wirklich vom versinkenden Atlantis der Südsee auf die Osterinsel evakuiert?«
Dr. Fritz Felbermayer antwortete: »Es ist meine felsenfeste Überzeugung, dass diese Überlieferung eine absolut wahre Begebenheit beschreibt. Von den alten Insulanern wird diese Tatsache so klar und ohne Zögern wiedererzählt, und immer in derselben Weise. Es werden Namen genannt, die einfach nicht erfunden wurden. So konnte ich diese Begebenheiten ohne jeden Zusatz aufschreiben. Im Vorwort meines Buches habe ich auf eine Sache hingewiesen, die Sie lesen müssen: ›Wenn derjenige, der gerade erzählte, sich irrte oder auch nur einige wenige Worte änderte, die an sich ohne Bedeutung waren, so protestierten die anderen Zuhörer so lange, bis der Sprecher die Worte genauso wiedergab, wie sie die Vorfahren berichteten.‹«
Für Dr. Felbermayer gab es keinen Zweifel: Die Osterinselmythen sind ebenso wahr wie Homers Hinweise auf Troja. Dr. Felbermayer: »Auch König Hotu Matua ist bestimmt keine ›Sagengestalt‹, sondern ein Mann, der wirklich gelebt hat und sein Volk auf die Osterinsel brachte. Reale Historie ist auch die Geschichte von Make Make, von den sieben Seefahrern, vom Exodus von ›Maori Nui Nui‹ auf die Osterinsel.« Dr. Felbermayer weiter: »Ich halte diese Überlieferung für wahr! Wir können sicher sein, dass die Fahrt stattfand!«
Es gab also ein »Atlantis der Südsee«, das in einer apokalyptischen Katastrophe versank. Die Ruinenstadt von »Nan Madol« und die steinernen Kolosse der Osterinsel erinnern mahnend an ein Unglück unvorstellbaren Ausmaßes. Aber es geht nicht nur um die Vergangenheit unseres Planeten. Die Zukunft steht auf dem Spiel. Die Monsterwellen unserer Tage rufen das Entsetzen aus uralten Tagen in Erinnerung. Sie mahnen aber auch: Weltweite Apokalypsen können sich jederzeit wiederholen. Gewaltige Katastrophen werden über die Erde hereinbrechen: nach erdgeschichtlichen Maßstäben wird das schon sehr bald geschehen. Wer warnend die Stimme erhebt, wird gern als »Schwarzseher« lächerlich gemacht. Aber macht es denn Sinn, den Kopf aus Angst vor apokalyptischen Ereignissen in den Sand zu stecken?
Es gab also ein »Atlantis der Südsee«, das in einer apokalyptischen Katastrophe versank. Die Ruinenstadt von »Nan Madol« und die steinernen Kolosse der Osterinsel erinnern mahnend an ein Unglück unvorstellbaren Ausmaßes. Aber es geht nicht nur um die Vergangenheit unseres Planeten. Die Zukunft steht auf dem Spiel. Die Monsterwellen unserer Tage rufen das Entsetzen aus uralten Tagen in Erinnerung. Sie mahnen aber auch: Weltweite Apokalypsen können sich jederzeit wiederholen. Gewaltige Katastrophen werden über die Erde hereinbrechen: nach erdgeschichtlichen Maßstäben wird das schon sehr bald geschehen. Wer warnend die Stimme erhebt, wird gern als »Schwarzseher« lächerlich gemacht. Aber macht es denn Sinn, den Kopf aus Angst vor apokalyptischen Ereignissen in den Sand zu stecken?
In den Kinos der Welt macht Roland Emmerich 2012 zum heiß diskutierten Thema. Die Vergangenheit von Planet Erde kann sehr wohl phantastischer als jede Fiktion gewesen sein. Und so spektakulär Emmerich 2012 auch zeichnet.... seine Visionen sind realistischer als uns lieb sein mag!
Vorankündigung: Am Samstag, den 24. Oktober 2009 werde ich einen Vortrag auf dem Jahrestreffen der »Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI« (»A.A.S.«) in Magdeburg halten. Am Tag darauf, am Sonntag, den 25.Oktober, und am Sonntag, den 1.November 2009, wird das Manuskript im Blog zu lesen sein.
Abb.: Walter-Jörg Langbein im Steinbruch der Osterinselriesen Vorankündigung: Am Samstag, den 24. Oktober 2009 werde ich einen Vortrag auf dem Jahrestreffen der »Forschungsgesellschaft für Archäologie, Astronautik und SETI« (»A.A.S.«) in Magdeburg halten. Am Tag darauf, am Sonntag, den 25.Oktober, und am Sonntag, den 1.November 2009, wird das Manuskript im Blog zu lesen sein.
Alle Abbildungen: Copyright Walter-Jörg Langbein
Das neueste Buch von Walter-Jörg Langbein: 2012 - Endzeit und Neuanfang
Teil I der Serie lesen
Teil II der Serie lesen Sie hier
Teil IV
Teil V
Teil VI
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Freitag, 16. Oktober 2009
2010 - Wo werden SIE sein, wenn der Nebel kommt?
Oktober 2010. Völlig unerwartet wird Deutschland von einer Katastrophe heimgesucht, deren Natur für die Wissenschaft ein Rätsel darstellt. Niemand kann den Nebel aufhalten, der sich, von Norden kommend, immer weiter ausbreitet und das Land samt seiner Bewohner verschlingt. Aus den im Nebel verschwundenen Städten gibt es kein Lebenszeichen. Eine Massenpanik erfasst das ganze Land. Große Flüchtlingstrecks setzen sich in Bewegung, um dem unheimlichen Feind zu entgehen. Zur gleichen Zeit findet das Mädchen Lissy zu Hause im Keller eine geheimnisvolle Kiste, deren Inhalt ihr das Blut in den Adern gefrieren lässt ...
Nur wenige Naturphänomene sind so vielen verschiedenartigen Betrachtungsweisen unterzogen worden, wie dies beim Nebel der Fall ist. Wenn wir Wikipedia öffnen, erfahren wir, wissenschaftlich-korrekt, über Nebel folgendes:
Unter Nebel (althochdeutsch nebul über lateinisch nebula von griechisch nephele „Wolke“) versteht man in der Meteorologie fein verteilte Wassertröpfchen, die durch Kondensation der feuchten und gesättigten Luft entstanden sind. Technisch gesehen ist Nebel ein Aerosol, in der meteorologischen Systematik wird er jedoch zu den Hydrometeoren gezählt.Erst bei einer Sichtweite von weniger als einem Kilometer wird von Nebel gesprochen. Sichtweiten von einem bis etwa vier Kilometern gelten als Dunst. Nebel wie Dunst unterscheiden sich von Wolken nur durch ihren Bodenkontakt, sind jedoch ansonsten nahezu identisch mit ihnen. Einen Nebel in räumlich sehr begrenzten Gebieten bezeichnet man als Nebelbank und einen Tag, an dem mindestens einmal ein Nebel aufgetreten ist, als Nebeltag. [Zitat Ende]
Ein Dichter wird Nebel ganz anders betrachten. "Technisch gesehen ist Nebel ein Aerosol", das ist ein Satz, der einem eher den Musen zugeneigten Menschen ein gewisses Grauen abnötigen dürfte. Sieht er doch im Nebel ganz andere Wirklichkeiten: Das Gewand einer Fee, den Schweif des Erlkönigs, die Heimstätte der Nibelungen oder gar das Tor zu einer anderen Welt.
Der Wanderer des Malers Caspar David Friedrich: Blickt er auf ein Aerosol? Aus Sicht der Wissenschaft sicherlich. Aber ist dies auch seine Wirklichkeit?
Oder der geniale Regisseur Werner Herzog: Hat er den Lohengrin in seiner Bayreuther Inszenierung 1987 durch einen Tunnel von Aerosolen auftreten lassen? Oder trat der geheimnisvolle Held nicht vielmehr aus einer anderen Welt zu uns und nutzte für den Übertritt diesen geheimnisvollen Stoff, der, wenig greifbar zwar, doch das Unnennbare vor "des Laien Auge" abschirmt?
Die verhüllende Eigenschaft des Nebels ist es, welche die Phantasie des Menschen anregt, ähnlich der Tiefe des Ozeans oder des dichten, dunklen "Märchenwaldes". ALLES könnte warten hinter solch einem Vorhang. Auf dem Grund solch eines Meeres. Oder inmitten solch eines Waldes: Ein Hexenhaus. Ein verborgener Schatz. Oder das Jenseits selbst.
Diese geheimnisvolle Natur des Nebels war es, die mich zu dem Buch "2010 - Denn Hass zieht dunkle Kreise" angeregt hat. Lesen Sie dieses Buch am besten im Herbst. Wenn draußen die Nebel herbeikriechen. Wenn ein singender Teekessel das letzte Bindeglied zur vertrauten Welt darstellt, da ein fahles Licht plötzlich der gleißenden Sommersonne endgültig ihren Platz streitig gemacht hat. Kuscheln Sie sich ruhig in eine warme Decke dabei ein, Sie werden sie brauchen. Wenn Sie die Lektüre beendet haben, dann nehmen Sie sich doch einen Zettel und einen Stift. Blättern Sie das Buch noch einmal Kapitel für Kapitel durch. Notieren Sie sich dabei der Reihe nach die Initiale (die größer gedruckten Anfangsbuchstaben) zu Beginn jedes Kapitels. Das Ergebnis wird Sie überraschen, und es wird dem Gelesenen nachträglich eine weitere Dimension verleihen. Ach ja, und: Lesen Sie das Buch unbedingt noch in DIESEM Herbst, denn im nächsten Jahr, 2010, könnte es vielleicht schon zu spät dafür sein ... ;-)
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Dienstag, 13. Oktober 2009
Der Reiz des Herbstes
Das Wetter - zumindest hier im Norden - ist nicht zum Spazierengehen geeignet. Es stürmt, hagelt, regnet, was das Zeug hält. Hat es die Sonne geschafft sich einmal zu zeigen, kommt die nächste bedrohlich wirkende Wolke. Es geht wieder von vorne los. Es ist nun einmal Herbst und mit jeder Wetterlage zu rechnen.
Spüren Sie es nicht, wie Sie langsam beginnen, ruhiger zu werden, das Alleinsein genießen, in sich gehen. Diese Jahreszeit hat ihren Reiz. Überall an Bäumen und Büschen hängen rote, gelbe und blaue Beeren. Die gelb bräunlich gefärbten Blätter wirbeln durch die Luft. Eine stimmungsvolle Atmosphäre. Wir zünden Kerzen an, und die nun beheizten Räume verbreiten Gemütlichkeit. Die lange Zeit des näherkommenden Winters liegt vor uns. Mit der zunehmenden Dunkelheit, werden wir etwas träger, sehnen uns nach Ruhe und Geborgenheit. Wir ziehen uns öfter zurück in eine kuschelige Ecke.Und was bietet sich in dieser Jahreszeit besonders an: richtig! Wir können ein Buch lesen oder auch mehrere? Wir haben die Wahl, suchen uns aus, was zu unserer Stimmung am Besten passt.
Ein Buch lesen bedeutet auch für unsere Seele Entspannung und Erholung. Egal ob Sie selbst lesen oder Ihren Kindern vorlesen. Auch sie werden in dieser Zeit besonders empfänglich für Geschichten. Diese Möglichkeit sollte man nutzen, um Kindern Bücher näher zu bringen. Wie dem auch sei: Es macht uns Freude, dem Alltag den Rücken zu kehren, um in die wunderbare Welt des Buches einzutauchen. Ich möchte Sie nicht länger davon abhalten, das zu tun, was ich jetzt zutun gedenke. Ich werde ein Buch lesen. Schauen Sie sich um. Die Auswahl ist riesen groß. Vielleicht finden Sie auch hier in unserem Sortiment das Passende. Stimmen Sie sich ein. Diese Jahreszeit ist wie gemacht dafür.
Ich wünsche Ihnen eine wunderschöne (Lese) Zeit!
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Rita Hajak
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Montag, 12. Oktober 2009
Weihnachtsalternative
Noch nicht ganz vernarbt der Osterstress, da sind schon die nächsten Schwerenöter wieder in die Einkaufsregale gestiefelt. Sie tragen schneeverkrustete Mäntel, sind unrasiert, ungekämmt und blicken selbstsicher auf die Einkäufer herab, als wollten sie sagen: „Ich weiß, dass Du mich kaufen wirst!“
Die ersten Wochen ignoriert man sie natürlich siegesgewiss. Weihnachten ist schließlich das Fest der Liebe und nicht der Verfettung. Die Kilos, die die Osterhasen an Hüften und Bauch deponiert haben, sind dank Urlaubsschmaus und Grillpartys noch nicht einmal ansatzweise geschmolzen. Der Kampf mit dem inneren Schweinehund, den Bauchspeck wieder loszuwerden, noch in vollem Gange.
Eine richtige Gemeinheit, jetzt schon wieder so eine Schokokampagne auf die hilflosen Verbraucher abzuschießen.
„Mit mir nicht!“, würde man gern laut verkünden, und geht erhobenen Hauptes an dem Zeug vorbei. Mit etwas Glück kann man noch einen mitleidigen Blick auf eine dicke Frau werfen, die sich gerade mit strahlenden Augen, sechs Weihnachtskugeln aus Schokolade im Dinosaurierformat, gefüllt mit Pralinen, Marzipan und Lebkuchensternchen, begeistert aus dem Regal angelt.
Doch mit jedem Einkaufstag wird es schwieriger, sich den aufdringlichen Männern in den Regalen zu entziehen. Irgendwann bleibt man vor ihnen stehen. Natürlich nur, um sich einen Überblick zu verschaffen über das diesjährige Angebot.
Schnell aber ist klar: Nichts Neues dabei. Die weihnachtlichen Greise mit dem gleichen roten modischen Outfit und der viel zu großen Mütze, wie jedes Jahr. Den gleichen, geflickten Säcken mit den gleichen langweiligen Schokoautos, Zuckergelee und Eierlikörkügelchen, einwickelt in Goldfolie ... alles wie gehabt.
„Nein!“, man wendet sich entschlossen und angewidert ab.
„Dieses Zeug wird nicht gekauft!“ Es wird sich doch wohl eine Alternative finden. Vielleicht eine gesunde? Man will doch den Kindern etwas Gutes tun, und sie nicht schon wieder mit dem süßen Kram vollstopfen! Genau! Dieses Jahr wird der Weihnachtskrampf entschärft. Die meisten Sachen landen ohnehin spätestens am 01. Januar, wegen des auftretendes Würgerflex bei ihrem Anblick, im Müll. Schade ums Geld.
Noch ein-, zweimal fällt die Weihnachtsmannverweigerung zu unseren Gunsten aus. Dann ist plötzlich Weihnachten. Jedenfalls fast. Samstagmorgen. Und wo ist die Alternative? Buntes Obst vielleicht? Banane mit Rute? Mandarine mit Flügelchen oder Apfel mit Stauchbesen?
Vor dem inneren Auge tauchen Bilder auf, von dicken Weihnachtstränen, in Kinderaugen. „Wo ist lecker Geschenkemann?“, werden sie verzweifelt fragen.
Oh nein! Das geht auf keinen Fall! Also doch schnell noch eine Einkaufsfahrt zum Sackträgerregal. Hoffentlich ist noch etwas Brauchbares da – vielleicht etwas Halbgesundes, aus guter Schokolade, die, die so richtig teuer ist. Und dann eben nur ein hohler Geschenkemann, aber dafür so richtig groß und richtig gesund! Zu Hause kann man noch einige Kekse mit Zimt und Zuckerguss für den Teller backen und etwas Obst in Alufolie dekorativ auf den Weihnachtsteller legen. Alles fein umrahmt von gesunden Nüssen.
Also rein in den Einkaufswagen mit den fünf übergewichtigen, rotbemäntelten Oldies, einen noch als Reserve, falls mal einer zerdrückt. Was heißt falls, einer kommt immer zerdrückt zu Hause an ...
Sie liegen etwas verloren auf den Metallgittern. Ihr gerade noch provozierender, fast sarkastischer Blick, wirkt plötzlich eher traurig und vorwurfsvoll. Naja, vielleicht noch von diesen kleinen Marzipanfigürchen einige Tüten dazu. Man kann mit ihnen das den Teller hübsch füllen und es sieht gleich nach mehr aus. Ach, und dort, die hübschen Baumkugeln und Nougatautos. Damit könnte man doch den Frühstückstisch am Weihnachtsmorgen nett dekorieren.
Trotzdem, irgendwie sieht es im Einkaufswagen immer noch nach Restesammlung aus. Also hin zum Gaben-Grabbeltisch. Hier wird man fündig. Freude stellt sich ein. Es gesellt sich noch ein Büchlein und ein Paar lustige Socken zu den Bärtigen. Ja, jetzt ist es besser. Ach, dort liegt ja eine Hör-Kassette von der Lieblingsserie der lieben Kleinen, die nehme ich noch mit und dann ist aber Schluss!
Halt! Was ist mit den „Großen“? Ein oder zwei Leckerlies nach der Geschenkeschlacht vertragen die doch auch an Feiertagen! Da kann man natürlich nicht mit Kinderschokolade punkten. Also kaufen wir noch ein großes Paket „Mein Liebling“, und damit der bunte Teller auch wirklich bunt wird, noch ein Päckchen „Nach Acht“ und je eine Schachtel „Danke“, eins von der blauen Sorte und eins von der roten.
An der Kasse wartend ist Zeit, einen längeren Blick in den eigenen Einkaufswagen zu werfen. Merkwürdig, er sieht aus wie jedes Jahr zu Weihnachten. So ganz hat es noch nicht geklappt mit der Weihnachtsalternative — aber nächstes Jahr, da lässt man sich etwas ganz Besonderes einfallen, es ist ja jetzt Zeit genug, sich Gedanken zu machen — und die Weihnachtsmannfabrik kann sehen, wem sie ihre Strauchbesenhalter andreht.
© gcroth
Die ersten Wochen ignoriert man sie natürlich siegesgewiss. Weihnachten ist schließlich das Fest der Liebe und nicht der Verfettung. Die Kilos, die die Osterhasen an Hüften und Bauch deponiert haben, sind dank Urlaubsschmaus und Grillpartys noch nicht einmal ansatzweise geschmolzen. Der Kampf mit dem inneren Schweinehund, den Bauchspeck wieder loszuwerden, noch in vollem Gange.
Eine richtige Gemeinheit, jetzt schon wieder so eine Schokokampagne auf die hilflosen Verbraucher abzuschießen.
„Mit mir nicht!“, würde man gern laut verkünden, und geht erhobenen Hauptes an dem Zeug vorbei. Mit etwas Glück kann man noch einen mitleidigen Blick auf eine dicke Frau werfen, die sich gerade mit strahlenden Augen, sechs Weihnachtskugeln aus Schokolade im Dinosaurierformat, gefüllt mit Pralinen, Marzipan und Lebkuchensternchen, begeistert aus dem Regal angelt.
Doch mit jedem Einkaufstag wird es schwieriger, sich den aufdringlichen Männern in den Regalen zu entziehen. Irgendwann bleibt man vor ihnen stehen. Natürlich nur, um sich einen Überblick zu verschaffen über das diesjährige Angebot.
Schnell aber ist klar: Nichts Neues dabei. Die weihnachtlichen Greise mit dem gleichen roten modischen Outfit und der viel zu großen Mütze, wie jedes Jahr. Den gleichen, geflickten Säcken mit den gleichen langweiligen Schokoautos, Zuckergelee und Eierlikörkügelchen, einwickelt in Goldfolie ... alles wie gehabt.
„Nein!“, man wendet sich entschlossen und angewidert ab.
„Dieses Zeug wird nicht gekauft!“ Es wird sich doch wohl eine Alternative finden. Vielleicht eine gesunde? Man will doch den Kindern etwas Gutes tun, und sie nicht schon wieder mit dem süßen Kram vollstopfen! Genau! Dieses Jahr wird der Weihnachtskrampf entschärft. Die meisten Sachen landen ohnehin spätestens am 01. Januar, wegen des auftretendes Würgerflex bei ihrem Anblick, im Müll. Schade ums Geld.
Noch ein-, zweimal fällt die Weihnachtsmannverweigerung zu unseren Gunsten aus. Dann ist plötzlich Weihnachten. Jedenfalls fast. Samstagmorgen. Und wo ist die Alternative? Buntes Obst vielleicht? Banane mit Rute? Mandarine mit Flügelchen oder Apfel mit Stauchbesen?
Vor dem inneren Auge tauchen Bilder auf, von dicken Weihnachtstränen, in Kinderaugen. „Wo ist lecker Geschenkemann?“, werden sie verzweifelt fragen.
Oh nein! Das geht auf keinen Fall! Also doch schnell noch eine Einkaufsfahrt zum Sackträgerregal. Hoffentlich ist noch etwas Brauchbares da – vielleicht etwas Halbgesundes, aus guter Schokolade, die, die so richtig teuer ist. Und dann eben nur ein hohler Geschenkemann, aber dafür so richtig groß und richtig gesund! Zu Hause kann man noch einige Kekse mit Zimt und Zuckerguss für den Teller backen und etwas Obst in Alufolie dekorativ auf den Weihnachtsteller legen. Alles fein umrahmt von gesunden Nüssen.
Also rein in den Einkaufswagen mit den fünf übergewichtigen, rotbemäntelten Oldies, einen noch als Reserve, falls mal einer zerdrückt. Was heißt falls, einer kommt immer zerdrückt zu Hause an ...
Sie liegen etwas verloren auf den Metallgittern. Ihr gerade noch provozierender, fast sarkastischer Blick, wirkt plötzlich eher traurig und vorwurfsvoll. Naja, vielleicht noch von diesen kleinen Marzipanfigürchen einige Tüten dazu. Man kann mit ihnen das den Teller hübsch füllen und es sieht gleich nach mehr aus. Ach, und dort, die hübschen Baumkugeln und Nougatautos. Damit könnte man doch den Frühstückstisch am Weihnachtsmorgen nett dekorieren.
Trotzdem, irgendwie sieht es im Einkaufswagen immer noch nach Restesammlung aus. Also hin zum Gaben-Grabbeltisch. Hier wird man fündig. Freude stellt sich ein. Es gesellt sich noch ein Büchlein und ein Paar lustige Socken zu den Bärtigen. Ja, jetzt ist es besser. Ach, dort liegt ja eine Hör-Kassette von der Lieblingsserie der lieben Kleinen, die nehme ich noch mit und dann ist aber Schluss!
Halt! Was ist mit den „Großen“? Ein oder zwei Leckerlies nach der Geschenkeschlacht vertragen die doch auch an Feiertagen! Da kann man natürlich nicht mit Kinderschokolade punkten. Also kaufen wir noch ein großes Paket „Mein Liebling“, und damit der bunte Teller auch wirklich bunt wird, noch ein Päckchen „Nach Acht“ und je eine Schachtel „Danke“, eins von der blauen Sorte und eins von der roten.
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Sonntag, 11. Oktober 2009
»Nan Madol« - Das Venedig der Südsee
Teil II der Serie
»Das Atlantis der Südsee«
von
Walter-Jörg Langbein
»Das Atlantis der Südsee«
von
Walter-Jörg Langbein
Was bedeutet der Namen »Pohnpei« (»Ponape«)? Sprachforscher haben herausgefunden, dass man ihn mit »auf einem steinernen Altar« übersetzen kann. Sollten die steinernen Ruinen als großer »Altar« angesehen worden sein? Wenn ja: Welche Götter wurden angebetet? Wie wurden sie verehrt? Anno 1828, so steht es in den Geschichtsbüchern, entdeckte der russische Kapitän Fedor Lütke die geheimnisvolle Inselwelt. Viele heutige Einheimische hören das gar nicht gern. »Was heißt hier, unsere Heimat wurde 1828 von einem Russen entdeckt? Das ist doch Unsinn! Entdeckt wurde unsere Heimat von unseren Vorvätern vor Jahrtausenden!« Woher kamen die ersten Besiedler der mysteriösen Stadt? Waren es die Überlebenden einer gewaltigen Katastrophe?
Der Hauptinsel »Pohnpei« ist im Osten das eigentliche Wunder der Südsee vorgelagert: der mysteriöse Komplex von »Temwen« (frühere Schreibweise: »Temuen«). »Temwen« besteht aus 82 künstlich angelegten Inseln. Die Ruinen sollen einst eine stolze Stadt gewesen sein. »Nan Madol« wird sie heute genannt. 82 künstliche Inseln in der Südsee bei »Pohnpei«? Forscher haben tatsächlich herausgefunden, dass »Temwen« kein Produkt von »Mutter Natur« ist. »Temwen« ist ein Komplex von 82 künstlich angelegten Inseln! Vor vielen Jahrhunderten – oder Jahrtausenden? - haben Konstrukteure zunächst – vermutlich bei Ebbe - ein Fundament aus tonnenschweren Steinbalken gelegt. Hatte man erst einmal eine Grundmauer errichtet, so wurde sie hauptsächlich mühsam mit Steinmaterial, Korallenstaub und Erde aufgefüllt. Auf dieser von Menschenhand geschaffenen Basis wiederum wurden riesige Gebäude im Blockhüttenstil aufgetürmt. Als Baumaterial dienten mehrere Meter lange sechs- und achteckige Säulen. 15 Meter sollen die beeindruckendsten einst in den Himmel geragt haben. So entstand Insel für Insel.
Auch wenn diese wie künstlich geschaffen aussehen... das Baumaterial selbst wurde von »Mutter Natur« geliefert. Die Steinsäulen wachsen wie riesige Baumstämme aus dem Boden von »Pohnpei«, gigantischen Kristallen gleich. Man musste die Kolosse »nur« fällen. Wie soll das geschehen sein, da den Arbeitern keine Metallwerkzeuge zur Verfügung gestanden haben? Wie wurden die steinernen Stämme transportiert? Und warum errichtete man die steinernen Monsterbauten nicht in der Nähe des Steinbruchs auf der Hauptinsel selbst? Warum unterzog man sich den Strapazen, vor dem Eiland künstliche Inseln anzulegen und darauf gewaltige Gebäude zu bauen?
Die künstlichen Inseln, die seit unzähligen Jahrhunderten den Gewalten des tosenden Meeres trotzen, stellen zusammen mit den steinernen Riesenbauten das achte Weltwunder dar: »Nan Madol«! »Nan Madol« war einst so etwas wie das steinzeitliche Venedig der Südsee. Zwischen Hunderten mächtigen Bauten auf künstlichen Inseln gab es kanalartige Seewege anstatt Straßen. Die Bewohner von »Nan Madol« besuchten sich gegenseitig mit dem Boot. Es nimmt nicht Wunder, dass sie ihre in den Weiten der Südsee verlorene Heimat »Temuen« nannten, was sich mit »Ort der Zwischenräume« übersetzen lässt.
Wie der Inselkomplex einst ausgesehen haben mag, kann man heute allenfalls nur erahnen. Die meisten Bauten wurden im Lauf der Zeiten zerstört – von Naturgewalten oder von Menschenhand. Manche Gebäude wurden mühsam abgetragen, um aus dem Material neue Inseln zu schaffen und neue Gebäude zu errichten. Viele der Mauerstümpfe sind kaum noch als solche zu erkennen. Sie sind von dichtem Grünzeug überwuchert. Sehr viel Baumaterial wurde eingesetzt, um die Fundamente der einzelnen Inseln immer wieder zu stabilisieren.
Der Hauptinsel »Pohnpei« ist im Osten das eigentliche Wunder der Südsee vorgelagert: der mysteriöse Komplex von »Temwen« (frühere Schreibweise: »Temuen«). »Temwen« besteht aus 82 künstlich angelegten Inseln. Die Ruinen sollen einst eine stolze Stadt gewesen sein. »Nan Madol« wird sie heute genannt. 82 künstliche Inseln in der Südsee bei »Pohnpei«? Forscher haben tatsächlich herausgefunden, dass »Temwen« kein Produkt von »Mutter Natur« ist. »Temwen« ist ein Komplex von 82 künstlich angelegten Inseln! Vor vielen Jahrhunderten – oder Jahrtausenden? - haben Konstrukteure zunächst – vermutlich bei Ebbe - ein Fundament aus tonnenschweren Steinbalken gelegt. Hatte man erst einmal eine Grundmauer errichtet, so wurde sie hauptsächlich mühsam mit Steinmaterial, Korallenstaub und Erde aufgefüllt. Auf dieser von Menschenhand geschaffenen Basis wiederum wurden riesige Gebäude im Blockhüttenstil aufgetürmt. Als Baumaterial dienten mehrere Meter lange sechs- und achteckige Säulen. 15 Meter sollen die beeindruckendsten einst in den Himmel geragt haben. So entstand Insel für Insel.
Auch wenn diese wie künstlich geschaffen aussehen... das Baumaterial selbst wurde von »Mutter Natur« geliefert. Die Steinsäulen wachsen wie riesige Baumstämme aus dem Boden von »Pohnpei«, gigantischen Kristallen gleich. Man musste die Kolosse »nur« fällen. Wie soll das geschehen sein, da den Arbeitern keine Metallwerkzeuge zur Verfügung gestanden haben? Wie wurden die steinernen Stämme transportiert? Und warum errichtete man die steinernen Monsterbauten nicht in der Nähe des Steinbruchs auf der Hauptinsel selbst? Warum unterzog man sich den Strapazen, vor dem Eiland künstliche Inseln anzulegen und darauf gewaltige Gebäude zu bauen?
Die künstlichen Inseln, die seit unzähligen Jahrhunderten den Gewalten des tosenden Meeres trotzen, stellen zusammen mit den steinernen Riesenbauten das achte Weltwunder dar: »Nan Madol«! »Nan Madol« war einst so etwas wie das steinzeitliche Venedig der Südsee. Zwischen Hunderten mächtigen Bauten auf künstlichen Inseln gab es kanalartige Seewege anstatt Straßen. Die Bewohner von »Nan Madol« besuchten sich gegenseitig mit dem Boot. Es nimmt nicht Wunder, dass sie ihre in den Weiten der Südsee verlorene Heimat »Temuen« nannten, was sich mit »Ort der Zwischenräume« übersetzen lässt.
Wie der Inselkomplex einst ausgesehen haben mag, kann man heute allenfalls nur erahnen. Die meisten Bauten wurden im Lauf der Zeiten zerstört – von Naturgewalten oder von Menschenhand. Manche Gebäude wurden mühsam abgetragen, um aus dem Material neue Inseln zu schaffen und neue Gebäude zu errichten. Viele der Mauerstümpfe sind kaum noch als solche zu erkennen. Sie sind von dichtem Grünzeug überwuchert. Sehr viel Baumaterial wurde eingesetzt, um die Fundamente der einzelnen Inseln immer wieder zu stabilisieren.
Atemberaubend ist auch heute noch »Nan Dowas«, ein wahrhaft gigantischer Gebäudekomplex. Oder genauer: Was von der einstigen Pracht noch übrig geblieben ist, verschlägt dem Besucher den Atem. Die äußeren Mauern haben eine Länge von neunzig Metern, wie ich vor Ort ausgemessen habe. Sie wurden aus wuchtigen steinernen Säulen in Blockhausbauweise aufgetürmt: drei Meter dick und neun Meter hoch ist die Mauer heute noch. Deutlich sind Beschädigungen zu erkennen. Gewaltige Steinsäulen stürzten irgendwann zu Boden. Unermessliche Kräfte müssen hier gewirkt haben. Wie hoch diese gewaltige Mauer einstens war? Niemand vermag das zu sagen.
Was geschah einst auf welcher der künstlichen Inseln? Wir wissen es nicht. Wann wurden welche Gebäude gebaut? Wir wissen es auch nicht. Gelegentlich werden Jahreszahlen genannt. So gilt »Dapahu« als eines der ältesten künstlichen Eilande. »Dapahu« soll etwa 230 nach der Zeitwende erbaut worden sein. Stimmt das? Gewiss, es fanden sich hier mehr auswertbare Spuren als sonst wo in »Nan Madol«. Unzählige Töpferwaren wurden entdeckt. Aber stammen sie von den Erbauern der Insel? Ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass gerade in den angeblich ältesten Bauwerken die meisten Spuren der einstigen Bewohner gefunden wurden?
Victor Berg nahm 1907 erste archäologische Ausgrabungen im Auftrag des »Leipziger Völkerkundemuseums« vor. Die von ihm entdeckten Fundstücke lassen sich aber kaum noch konkreten Stätten zuordnen. Besonders wertvolle Grabbeigaben erhoffte sich Berg in der bunkerartigen Gruft von König Isokelekel. Einen Tag nach der Öffnung der Ruhestätte starb Berg. Der ärztliche Befund gab »totale Erschöpfung« und einen »Sonnenstich« als Todesursachen an. Die Einheimischen allerdings glaubten an einen Fluch, der die Störung der Totenruhe strafte. Die Aufzeichnungen Bergs gingen auf ungeklärte Weise verloren.
»Pahn Kadira«, so weiß man angeblich ganz genau, war einst das logistische Zentrum. Von hier aus wurden, so steht auf manchem gedruckten Lageplan der Eilande, die Baumaßnahmen gesteuert. Hier wohnten angeblich die Architekten und die besten Steinspezialisten. Gewiss: Irgendwo müssen die »Freimaurer« von »Nan Madol« gelebt haben, die die schwierige Kunst der Steinbearbeitung beherrschten. Irgendwo müssen die Transportarbeiter gewohnt haben und die Spezialisten, für den Bau der Insel und der gewaltigen Bauten. Aber wo? Niemand weiß das. Es gibt keinerlei schriftlichen Aufzeichnungen aus den Tagen, als »Nan Madol« besiedelt war. Wenn heute den einzelnen künstlichen Inseln bestimmte, ganz konkrete Bedeutungen zugemessen werden, so sind das reine Spekulationen. Und diese fantasiereichen Annahmen sind, bei Licht betrachtet, keineswegs immer vernünftig.
Wahrscheinlicher ist es doch, dass dort, wo besonders viele Tonwaren erhalten geblieben sind, historisch gesehen zuletzt gesiedelt wurde. Dann aber wäre »Dapahu« nicht die älteste, sondern die jüngste Anlage. Dann müssten folgerichtig die anderen noch älter sein. Müssen die Tonscherben überhaupt von den Erbauern der Insel stammen? Wurden sie nicht vielleicht doch von Siedlern hinterlassen, die Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende später auf das längst verlassene Eiland kamen? Nehmen wir an, im Jahr 3009 werden in Stonehenge Flaschenscherben ausgegraben, die um das Jahr 2009 hinterlassen wurden. Wird man dann schlussfolgern, dass die Kultanlage 2009 vollendet wurde?
Erich von Däniken schreibt in seinem neuesten Buch »Götterdämmerung« (Rottenburg, Oktober 2009, S. 76) in anderem Zusammenhang völlig zutreffend: »Die Ruinen... mögen längst in der Gegend gelegen haben, als spätere Menschen darin kampierten oder werkelten. Heute werden deren organische Reste datiert. Was soll’s? (Ich kenne mehrere solche Beispiele.)«
Nach über drei Jahrzehnten der Vorortrecherche bei meinen Reisen zu den großen Mysterien komme ich zu folgender Erkenntnis: Unser heutiges Weltbild sieht vor, dass es eine allmähliche Evolution in der Entwicklung der Menschheit und ihrer Zivilisation gegeben hat. So wie sich der Mensch nach und nach aus primitiven Lebensformen entwickelt hat, so haben sich – nach diesem Denken – Kulturen nach und nach entwickelt. Je älter eine Kultur war, desto primitiver muss sie gewesen sein.
Wir Heutigen sind angeblich das Non-plus-ultra. Unsere Wissenschaften stehen auf dem allerhöchsten Stand. Herablassend meinen wir auf alles Ältere herabblicken zu dürfen. Unsere technischen Fähigkeiten, so bilden wir uns ein, übertreffen alles bisher Dagewesene. Kurzum: Alles was vor uns war, muss zwangsläufig primitiver gewesen sein. Kulturen, die fortgeschritten, ja uns womöglich überlegen waren, haben in diesem Weltbild keinen Platz.
Die kolossalen Monsterbauten von »Nan Madol« passen nicht in unser aktuelles Weltbild. Die gewaltigen Steinanlagen können eigentlich nicht von einem Volk errichtet worden sein, dem die Wissenschaft nicht die Kunst des Schreibens zubilligt. Wie sollen dann aber die riesigen Komplexe gebaut worden sei... ohne exakte Planungsarbeit?
Es darf keine uralten Kulturen gegeben haben, die in einer Apokalypse vor Jahrtausenden untergegangen sind. Es darf kein Atlantis der Südsee existiert haben, weil so etwas nicht in unser so wissenschaftliches Weltbild passt. Also werden Spuren in uralten Ruinen aus relativ junger Vergangenheit gern dazu herangezogen, um zu beweisen, was man wahrhaben möchte: dass uralte Überreste vergangener Kulturen gar nicht so besonders alt sind. Das aber ist Wunschdenken und hat mit wirklicher Wissenschaft nichts zu tun.
Offenbar hatten die Bewohner der mysteriösen Insel großen Respekt vor den Gewalten des Meeres. Sie versuchten, sich zu schützen und errichteten eine wahrlich zyklopische Mauer zum Meer hin. Mehrfach bin ich an diesem Wall im Boot auf und abgefahren. Meiner Schätzung nach sind die stattlichen »Reste« immerhin noch 860 Meter lang und bis zu 14,20 Meter hoch! Ganz offensichtlich konnte die Mauer »Nan Madol« nicht vor der Zerstörung bewahren!
Für mich gibt es keinen Zweifel: Gewaltige Naturkatastrophen zerstörten einst das »Atlantis der Südsee«. Hinweise auf das versunkene Riesenreich gibt es.. auf dem Meeresgrund! David Hatcher Childress bereist seit vielen Jahren – wie ich – die Welt. Auch er schreibt Bücher über die großen Geheimnisse unseres Planeten. Die mysteriöse Welt von »Nan Madol« hat es ihm besonders angetan. Aber noch mehr als die überirdischen Monstermauern ist er von der Unterwasserwelt fasziniert. Childress gelangen sensationelle Entdeckungen: auf dem Grund des Meeres, unweit der geheimnisvollen Ruinen!
Der Weltreisende Childress tauchte selbst und wurde fündig! Die erste stehende Säule entdeckte er in einer Wassertiefe von zwanzig Metern. »Sie war etwa zehn Meter hoch und mit Korallen verkrustet.« erinnerte sich Childress später. An mehreren Tagen unternahm Childress mit bis zu acht oder neun anderen Tauchern weitere Ausflüge in die geheimnisvolle Unterwasserwelt. Immer wieder stieß er auf »Unmögliches«... Säulen und wieder Säulen unter Wasser!
Besonders interessant: Childress will dick mit Korallen bedeckte Säulen entdeckt haben. »Einige dieser Steine trugen eingeritzte Schriftzeichen, wie Kreuze, Quadrate, Rechtecke und offene Rechtecke. Ähnliche Kreuze habe ich in den fantastischen Ruinen von Puma Punku gesehen, hoch in Anden von Bolivien, einige Meilen von Tiahuanaco entfernt. Ähnliche Inschriften, wie wir unter Wasser gesehen haben, wurden auch einige Kilometer im Nordosten Nan Madols auf dem Festland gesichtet.«
Es ist endlich an der Zeit, dass Wissenschaftler vor Ort »Nan Madol« erkunden: an Land und unter Wasser, auf dem Meeresgrund. Archäologische Arbeit scheint schon lange nicht mehr betrieben zu werden. Das üppige Grün schnell wachsenden Urwalds überwuchert alles. Mauern verschwinden unter grünem, alles erstickendem Pflanzenteppich. Mauern bersten, werden von Wurzeln gesprengt. Wasserwege zwischen einzelnen künstlichen Inseln werden von umgestürzten Palmen überbrückt. Schlingpflanzen wachsen daran und bald versinken immer mehr Inseln im diffusen Grün. So schön die rasch sprießende Natur auch ist... hier müsste massiv gerodet werden, sonst werden die stolzen Ruinen von »Nan Madol« bald nicht mehr auszumachen sein.
Ich meine: »Nan Madol« muss von einer gewaltigen Katastrophe heimgesucht worden sein. Steinsäulen von bis zu fünfundzwanzig Tonnen Gewicht wurden durcheinander gewirbelt, als hätten Riesen mit ihnen Mikado gespielt. Waren es Naturgewalten, die das Atlantis der Südsee in den Fluten versinken ließen?
Die äußere Mauer umschließt eine weitere, ähnlich gigantische Mauer der gleichen Bauart. Auch sie ist ganz offensichtlich von einer gewaltigen Naturkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Zentrum steht ein bunkerartiges Gebäude, ebenso aus den Steinsäulen gebaut. Tonnenschwere Säulen bilden hier ein massives Dach. Wer suchte hier Schutz... und wovor? War der »Bunker« wirklich von Anfang an als Grab für die Könige von »Nan Madol« bestimmt? Oder erfüllte er ursprünglich einen ganz anderen Zweck?
Immer wieder fallen versteckte Schächte auf, die angeblich zu unterirdischen Gängen führen. »Sie führen unterirdisch weit hinaus.. enden unter Wasser. Deshalb laufen sie immer voll mit Seewasser.« erklärten mir verschiedene Einheimische. Welchem Zweck sollten derartige Tunnels haben?
Um die Bauten von »Nan Madol« auf herkömmliche Weise – ohne Maschinen – zu verwirklichen, wären Zigtausende von Arbeitern erforderlich gewesen. Ein großes Heer von Arbeitern hat es aber auf »Nan Madol« nie gegeben. Es gab nicht ausreichend Platz für so viele Menschen. Man darf auch nicht vergessen, dass so ein Arbeiterheer auch hätte ernährt werden müssen. Neben Tausenden von Steinmetzen und Transportarbeitern hätte es ein weiteres Heer von Bauern und vielleicht auch Viehzüchtern geben müssen. Eine derartig große Bevölkerung hat es aber nie gegeben! Ach könnte man doch heute ein Buch lesen, das die Erbauer von »Nan Madol« geschrieben haben. Es gibt aber keinerlei Aufzeichnungen aus den alten Tagen.
Also dürfte es eigentlich die Anlagen von »Nan Madol« gar nicht geben. Sie existieren aber. Professor Macmillan Brown: »Es ist eines der großen Mirakel der Südsee!« Geriet uraltes Wissen über fortgeschrittene Technik in Vergessenheit?
Nach dreißig Jahren eigener Forschungsarbeit bin ich überzeugt, dass die Ruinen von »Nan Madol« die traurigen Überreste eines Atlantis der Südsee sind. Wie das »europäische« Atlantis im Atlantik versank das geheimnisvolle Reich in der Südsee. Einst wurde die Südsee von einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes heimgesucht. Ein Kontinent versank in den Fluten. Die Geheimnisse der Ruinenstadt sind noch lange nicht wirklich erforscht. So liegen Berichte von Tauchern vor, die auf dem Meeresgrund weitere Reste einst stolzer Bauten entdeckt haben. Wann mögen sie in den Weiten der Südsee versunken sein?
Bis in unsere Tage haben sich mythische Erzählungen erhalten. Sie wurden von Generation zu Generation überliefert... und werden auch heute noch weitergereicht. Offenbar gewinnen die alten Traditionen wieder an Bedeutung. Die »Verlockungen« der modernen Zivilisation sind stark. Doch die Wurzeln der Herkunft werden auch in der Südsee wieder entdeckt.
»Die alte Überlieferung berichtet, dass da dereinst ein Kanu war, das vom Himmel herabsegelte. Es kam nicht vom offenen Meer her, sondern vom hohen Himmel herab. An Bord waren drei Männer. Das fliegende Schiff kam nach »Nan Madol«. Es schwebte über die Insel dahin. Schließlich gelangte es in den Westen. Die Männer nahmen einen der Hohen Häuptlinge des westlichen »Nan Madol« an Bord. Sie flogen mit ihm weg. Niemand wusste, was sie besprachen. Aber als sie wieder zurückkamen, da wurde der Hohe Häuptling zum ersten König ernannt.«
Seltsam: Fliegende Schiffe sollen in grauer Vorzeit erschienen sein? Und deren Besatzungen griffen angeblich in das Leben der Einheimischen ein? Woher kamen diese Besucher?
Am 18.10.2009 erscheint Teil III meiner Serie: »Geheimnisse der Osterinsel«
Das neueste Buch von Walter-Jörg Langbein: 2012 - Endzeit und Neuanfang Was geschah einst auf welcher der künstlichen Inseln? Wir wissen es nicht. Wann wurden welche Gebäude gebaut? Wir wissen es auch nicht. Gelegentlich werden Jahreszahlen genannt. So gilt »Dapahu« als eines der ältesten künstlichen Eilande. »Dapahu« soll etwa 230 nach der Zeitwende erbaut worden sein. Stimmt das? Gewiss, es fanden sich hier mehr auswertbare Spuren als sonst wo in »Nan Madol«. Unzählige Töpferwaren wurden entdeckt. Aber stammen sie von den Erbauern der Insel? Ist es nicht eher unwahrscheinlich, dass gerade in den angeblich ältesten Bauwerken die meisten Spuren der einstigen Bewohner gefunden wurden?
Victor Berg nahm 1907 erste archäologische Ausgrabungen im Auftrag des »Leipziger Völkerkundemuseums« vor. Die von ihm entdeckten Fundstücke lassen sich aber kaum noch konkreten Stätten zuordnen. Besonders wertvolle Grabbeigaben erhoffte sich Berg in der bunkerartigen Gruft von König Isokelekel. Einen Tag nach der Öffnung der Ruhestätte starb Berg. Der ärztliche Befund gab »totale Erschöpfung« und einen »Sonnenstich« als Todesursachen an. Die Einheimischen allerdings glaubten an einen Fluch, der die Störung der Totenruhe strafte. Die Aufzeichnungen Bergs gingen auf ungeklärte Weise verloren.
»Pahn Kadira«, so weiß man angeblich ganz genau, war einst das logistische Zentrum. Von hier aus wurden, so steht auf manchem gedruckten Lageplan der Eilande, die Baumaßnahmen gesteuert. Hier wohnten angeblich die Architekten und die besten Steinspezialisten. Gewiss: Irgendwo müssen die »Freimaurer« von »Nan Madol« gelebt haben, die die schwierige Kunst der Steinbearbeitung beherrschten. Irgendwo müssen die Transportarbeiter gewohnt haben und die Spezialisten, für den Bau der Insel und der gewaltigen Bauten. Aber wo? Niemand weiß das. Es gibt keinerlei schriftlichen Aufzeichnungen aus den Tagen, als »Nan Madol« besiedelt war. Wenn heute den einzelnen künstlichen Inseln bestimmte, ganz konkrete Bedeutungen zugemessen werden, so sind das reine Spekulationen. Und diese fantasiereichen Annahmen sind, bei Licht betrachtet, keineswegs immer vernünftig.
Wahrscheinlicher ist es doch, dass dort, wo besonders viele Tonwaren erhalten geblieben sind, historisch gesehen zuletzt gesiedelt wurde. Dann aber wäre »Dapahu« nicht die älteste, sondern die jüngste Anlage. Dann müssten folgerichtig die anderen noch älter sein. Müssen die Tonscherben überhaupt von den Erbauern der Insel stammen? Wurden sie nicht vielleicht doch von Siedlern hinterlassen, die Jahrhunderte, vielleicht Jahrtausende später auf das längst verlassene Eiland kamen? Nehmen wir an, im Jahr 3009 werden in Stonehenge Flaschenscherben ausgegraben, die um das Jahr 2009 hinterlassen wurden. Wird man dann schlussfolgern, dass die Kultanlage 2009 vollendet wurde?
Erich von Däniken schreibt in seinem neuesten Buch »Götterdämmerung« (Rottenburg, Oktober 2009, S. 76) in anderem Zusammenhang völlig zutreffend: »Die Ruinen... mögen längst in der Gegend gelegen haben, als spätere Menschen darin kampierten oder werkelten. Heute werden deren organische Reste datiert. Was soll’s? (Ich kenne mehrere solche Beispiele.)«
Nach über drei Jahrzehnten der Vorortrecherche bei meinen Reisen zu den großen Mysterien komme ich zu folgender Erkenntnis: Unser heutiges Weltbild sieht vor, dass es eine allmähliche Evolution in der Entwicklung der Menschheit und ihrer Zivilisation gegeben hat. So wie sich der Mensch nach und nach aus primitiven Lebensformen entwickelt hat, so haben sich – nach diesem Denken – Kulturen nach und nach entwickelt. Je älter eine Kultur war, desto primitiver muss sie gewesen sein.
Wir Heutigen sind angeblich das Non-plus-ultra. Unsere Wissenschaften stehen auf dem allerhöchsten Stand. Herablassend meinen wir auf alles Ältere herabblicken zu dürfen. Unsere technischen Fähigkeiten, so bilden wir uns ein, übertreffen alles bisher Dagewesene. Kurzum: Alles was vor uns war, muss zwangsläufig primitiver gewesen sein. Kulturen, die fortgeschritten, ja uns womöglich überlegen waren, haben in diesem Weltbild keinen Platz.
Die kolossalen Monsterbauten von »Nan Madol« passen nicht in unser aktuelles Weltbild. Die gewaltigen Steinanlagen können eigentlich nicht von einem Volk errichtet worden sein, dem die Wissenschaft nicht die Kunst des Schreibens zubilligt. Wie sollen dann aber die riesigen Komplexe gebaut worden sei... ohne exakte Planungsarbeit?
Es darf keine uralten Kulturen gegeben haben, die in einer Apokalypse vor Jahrtausenden untergegangen sind. Es darf kein Atlantis der Südsee existiert haben, weil so etwas nicht in unser so wissenschaftliches Weltbild passt. Also werden Spuren in uralten Ruinen aus relativ junger Vergangenheit gern dazu herangezogen, um zu beweisen, was man wahrhaben möchte: dass uralte Überreste vergangener Kulturen gar nicht so besonders alt sind. Das aber ist Wunschdenken und hat mit wirklicher Wissenschaft nichts zu tun.
Offenbar hatten die Bewohner der mysteriösen Insel großen Respekt vor den Gewalten des Meeres. Sie versuchten, sich zu schützen und errichteten eine wahrlich zyklopische Mauer zum Meer hin. Mehrfach bin ich an diesem Wall im Boot auf und abgefahren. Meiner Schätzung nach sind die stattlichen »Reste« immerhin noch 860 Meter lang und bis zu 14,20 Meter hoch! Ganz offensichtlich konnte die Mauer »Nan Madol« nicht vor der Zerstörung bewahren!
Für mich gibt es keinen Zweifel: Gewaltige Naturkatastrophen zerstörten einst das »Atlantis der Südsee«. Hinweise auf das versunkene Riesenreich gibt es.. auf dem Meeresgrund! David Hatcher Childress bereist seit vielen Jahren – wie ich – die Welt. Auch er schreibt Bücher über die großen Geheimnisse unseres Planeten. Die mysteriöse Welt von »Nan Madol« hat es ihm besonders angetan. Aber noch mehr als die überirdischen Monstermauern ist er von der Unterwasserwelt fasziniert. Childress gelangen sensationelle Entdeckungen: auf dem Grund des Meeres, unweit der geheimnisvollen Ruinen!
Der Weltreisende Childress tauchte selbst und wurde fündig! Die erste stehende Säule entdeckte er in einer Wassertiefe von zwanzig Metern. »Sie war etwa zehn Meter hoch und mit Korallen verkrustet.« erinnerte sich Childress später. An mehreren Tagen unternahm Childress mit bis zu acht oder neun anderen Tauchern weitere Ausflüge in die geheimnisvolle Unterwasserwelt. Immer wieder stieß er auf »Unmögliches«... Säulen und wieder Säulen unter Wasser!
Besonders interessant: Childress will dick mit Korallen bedeckte Säulen entdeckt haben. »Einige dieser Steine trugen eingeritzte Schriftzeichen, wie Kreuze, Quadrate, Rechtecke und offene Rechtecke. Ähnliche Kreuze habe ich in den fantastischen Ruinen von Puma Punku gesehen, hoch in Anden von Bolivien, einige Meilen von Tiahuanaco entfernt. Ähnliche Inschriften, wie wir unter Wasser gesehen haben, wurden auch einige Kilometer im Nordosten Nan Madols auf dem Festland gesichtet.«
Es ist endlich an der Zeit, dass Wissenschaftler vor Ort »Nan Madol« erkunden: an Land und unter Wasser, auf dem Meeresgrund. Archäologische Arbeit scheint schon lange nicht mehr betrieben zu werden. Das üppige Grün schnell wachsenden Urwalds überwuchert alles. Mauern verschwinden unter grünem, alles erstickendem Pflanzenteppich. Mauern bersten, werden von Wurzeln gesprengt. Wasserwege zwischen einzelnen künstlichen Inseln werden von umgestürzten Palmen überbrückt. Schlingpflanzen wachsen daran und bald versinken immer mehr Inseln im diffusen Grün. So schön die rasch sprießende Natur auch ist... hier müsste massiv gerodet werden, sonst werden die stolzen Ruinen von »Nan Madol« bald nicht mehr auszumachen sein.
Ich meine: »Nan Madol« muss von einer gewaltigen Katastrophe heimgesucht worden sein. Steinsäulen von bis zu fünfundzwanzig Tonnen Gewicht wurden durcheinander gewirbelt, als hätten Riesen mit ihnen Mikado gespielt. Waren es Naturgewalten, die das Atlantis der Südsee in den Fluten versinken ließen?
Die äußere Mauer umschließt eine weitere, ähnlich gigantische Mauer der gleichen Bauart. Auch sie ist ganz offensichtlich von einer gewaltigen Naturkatastrophe in Mitleidenschaft gezogen worden. Im Zentrum steht ein bunkerartiges Gebäude, ebenso aus den Steinsäulen gebaut. Tonnenschwere Säulen bilden hier ein massives Dach. Wer suchte hier Schutz... und wovor? War der »Bunker« wirklich von Anfang an als Grab für die Könige von »Nan Madol« bestimmt? Oder erfüllte er ursprünglich einen ganz anderen Zweck?
Immer wieder fallen versteckte Schächte auf, die angeblich zu unterirdischen Gängen führen. »Sie führen unterirdisch weit hinaus.. enden unter Wasser. Deshalb laufen sie immer voll mit Seewasser.« erklärten mir verschiedene Einheimische. Welchem Zweck sollten derartige Tunnels haben?
Um die Bauten von »Nan Madol« auf herkömmliche Weise – ohne Maschinen – zu verwirklichen, wären Zigtausende von Arbeitern erforderlich gewesen. Ein großes Heer von Arbeitern hat es aber auf »Nan Madol« nie gegeben. Es gab nicht ausreichend Platz für so viele Menschen. Man darf auch nicht vergessen, dass so ein Arbeiterheer auch hätte ernährt werden müssen. Neben Tausenden von Steinmetzen und Transportarbeitern hätte es ein weiteres Heer von Bauern und vielleicht auch Viehzüchtern geben müssen. Eine derartig große Bevölkerung hat es aber nie gegeben! Ach könnte man doch heute ein Buch lesen, das die Erbauer von »Nan Madol« geschrieben haben. Es gibt aber keinerlei Aufzeichnungen aus den alten Tagen.
Also dürfte es eigentlich die Anlagen von »Nan Madol« gar nicht geben. Sie existieren aber. Professor Macmillan Brown: »Es ist eines der großen Mirakel der Südsee!« Geriet uraltes Wissen über fortgeschrittene Technik in Vergessenheit?
Nach dreißig Jahren eigener Forschungsarbeit bin ich überzeugt, dass die Ruinen von »Nan Madol« die traurigen Überreste eines Atlantis der Südsee sind. Wie das »europäische« Atlantis im Atlantik versank das geheimnisvolle Reich in der Südsee. Einst wurde die Südsee von einer Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes heimgesucht. Ein Kontinent versank in den Fluten. Die Geheimnisse der Ruinenstadt sind noch lange nicht wirklich erforscht. So liegen Berichte von Tauchern vor, die auf dem Meeresgrund weitere Reste einst stolzer Bauten entdeckt haben. Wann mögen sie in den Weiten der Südsee versunken sein?
Bis in unsere Tage haben sich mythische Erzählungen erhalten. Sie wurden von Generation zu Generation überliefert... und werden auch heute noch weitergereicht. Offenbar gewinnen die alten Traditionen wieder an Bedeutung. Die »Verlockungen« der modernen Zivilisation sind stark. Doch die Wurzeln der Herkunft werden auch in der Südsee wieder entdeckt.
»Die alte Überlieferung berichtet, dass da dereinst ein Kanu war, das vom Himmel herabsegelte. Es kam nicht vom offenen Meer her, sondern vom hohen Himmel herab. An Bord waren drei Männer. Das fliegende Schiff kam nach »Nan Madol«. Es schwebte über die Insel dahin. Schließlich gelangte es in den Westen. Die Männer nahmen einen der Hohen Häuptlinge des westlichen »Nan Madol« an Bord. Sie flogen mit ihm weg. Niemand wusste, was sie besprachen. Aber als sie wieder zurückkamen, da wurde der Hohe Häuptling zum ersten König ernannt.«
Seltsam: Fliegende Schiffe sollen in grauer Vorzeit erschienen sein? Und deren Besatzungen griffen angeblich in das Leben der Einheimischen ein? Woher kamen diese Besucher?
Am 18.10.2009 erscheint Teil III meiner Serie: »Geheimnisse der Osterinsel«
Den am 4.10.2009 veröffentlichten Teil I finden Sie hier
Teil III lesen Sie hier
Hier geht es zu Teil IV
Teil V
Teil VI
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WalterJoergLangbein
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Freitag, 9. Oktober 2009
Mamas Dummkopf
„Wie schön du bist, Mama“, flüsterte er sanft in ihr Ohr und strich mit dem Zeigefinger eine herabhängende blonde Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Sie hatte das manchmal mit einer ungeschickten Bewegung, mit seinem viel zu langen Haar getan, wenn sie ihn hin und wieder bemerkte.
Dummkopf kniete wie so oft, vor ihrem Schreibtisch und streichelte liebevoll über die rot gefärbte Bluse. Der metallische Geruch, der ihr entströmte, mischte sich mit dem Duft des kalten Schweißes der Mutter. Gierig sog er den Augenblick ein. Das Blut auf dem Schreibtisch fühlte sich noch warm an und färbte seine Finger rot, als er ein Herz hineinmalte.
Nie zuvor hatte er sich so glücklich gefühlt in ihrer Nähe. Ein entspanntes Lächeln lag auf seinem Gesicht. Sanft strich er mit den Fingerknöcheln über die bleichen Wangen der Mutter. Wie friedlich sie war. Endlich einmal. Und wie still es war, jetzt, wo der PC nicht mehr lief. Sein Atem ging tief ein und aus. Dann stand er auf, schaute sich noch einmal im Zimmer um. Ein letztes Mal wollte er sich alles genau einprägen.
„Ich gehe jetzt Mama“, sagte er langsam und wandte sich noch einmal ihrem friedlichen Gesicht zu. „Da draußen sind noch viele kleine Dummköpfe, die ich befreien kann. Auch sie haben schöne Mütter, in deren Körper böse Säfte fließen.“ Langsam stand er auf, griff ehrfurchtsvoll nach dem blutverschmierten Küchenmesser, das neben ihrer Kehle lag, und wischte es an seinem Hosenbein sorgfältig ab.
Plötzlich verschwand sein Lächeln aus seinem Gesicht, er riss ihren Kopf an den Haaren von der Tastatur hoch, streng sah er sie an und hart klang seine Stimme: „Nein, Mama, du kannst es nicht behalten! Ich brauche es noch für die anderen!" Zum ersten Mal widersprach Mama ihm nicht. Sanft legte er den Kopf zurück auf die Tasten, die ihr alles bedeutet hatten.
Er steckte das Messer in die Innentasche seiner Jacke, ging zur Tür, öffnete sie und verließ die Wohnung ohne sich noch einmal umzusehen. Groß fühlte er sich. Und stark. Unbesiegbarkeit hatte sie ihm geschenkt. Er hatte Mama befreit von dem Gift, das in ihren Adern floss. Er war ihr Held. Endlich einmal hatte sie nicht geschimpft. Er hatte alles richtig gemacht! Er war nicht mehr der kleine Dummkopf. Heute war er erwachsen geworden. Ein starkes Glücksgefühl durchflutete seinen Körper und ihm war, als schwebte er beim Gehen über der Straße, so leicht und froh fühlte er sich.
© gcroth
© Urheber der Bilder im Video www.chrispeters.com
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dandelion
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