Sonntag, 29. Januar 2012

106 »Von roten Hüten und runden Köpfen«

Teil 106 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Ein kompletter Riese
Foto: W-J.Langbein
Stolz steht der steinerne Riese auf seinem Podest. Er ist komplett. Während fast alle seiner Artgenossen leere Augenhöhlen aufweisen ... hat man ihm die kalkweißen Augen eingesetzt. Und auf seinem Haupt ruht tonnenschwer aus rotem Vulkangestein ein mächtiger Hut. Wenn es denn ein Hut ist. Auch heute noch ist diese Frage umstritten: Stellt der walzenförmige Klotz eine Frisur dar, einen Hut, oder eine Krone? Oder ist es gar ein Helm?

Meister der Steinmetzkunst waren am Werk, die die Kolosse aus dem Rano-Raraku-Vulkan meißelten. Meister der Speditionsbranche schafften die Riesen über viele Kilometer vom Steinbruch zum Bestimmungsort. Meister in der Wissenschaft der Statik richteten sie schließlich auf, bugsierten sie auf ihre Plattform und wuchteten die tonnenschweren roten »Hüte« auf ihre Häupter. Es ist wirklich bewundernswert, wie es ihnen gelang, die Kolosse stabil zum Stehen zu bringen und ihnen die steinernen »Tonnen« auf die Köpfe zu setzen, ohne dass der Riese fiel oder der »Hut« zu Boden stürzte.

Die Steinmetze schlugen in die Unterseite des »Huts« eine tiefe Kerbe. Sie wurde manchmal ins Zentrum gesetzt, manchmal mehr an den Rand. In diese Vertiefung (»Nut«) passte exakt eine Erhöhung oben am steinernen Kopf (»Feder«). So konnte der »Hut« fest auf dem Riesenhaupt verankert werden ... Die Nut-Kerbe hatte oft beachtliche Ausmaße. Sie war oft immerhin so groß, dass sich ein Mensch hineinsetzen kann!

Mann im Hut - Foto: W-J.Langbein
Rund 1 000 Osterinselkolosse sind bekannt, rund 100 tonnenförmige »Hüte« aus rotem Tuff-Gestein wurden bislang gefunden. Sollten also nur ganz bestimmte Riesen mit so einem »Hut« versehen werden? Bekannt ist der Steinbruch, aus dem diese massiven Schmuckaufsätze stammen. Es ist ein kleiner Nebenkrater des mächtigen Rano Kao, an der Südwestspitze des Eilands.

Am Steinbruch und in einiger Entfernung davon liegen noch heute einige der mysteriösen Kopfbedeckungen. Ich habe von allen Maß genommen und recht bemerkenswerte Ergebnisse notiert ... Die roten Zylinder haben einen Höhe von 121 cm bis 243 cm. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 182 cm und 274 cm! Das sind schon ganz besondere Konfektionsgrößen ... Man lasse sich diese Maße auf der Zunge zergehen ... Ein Hutexemplar von beachtlicher Größe misst knapp über 2 Meter und 40 Zentimeter und hat einen Durchmesser von fast dreieinviertel Metern!

Das Hut-Material ist weicher als das, aus dem die Riesen gemeißelt wurden. Deshalb stellte man die Kolosse im Steinbruch fertig und transportierte sie dann als vollständig ausgearbeitete Figuren ... während die Hüte als rollenförmige Hüte von ihrem Steinbruch an den jeweiligen Bestimmungsort gerollt (?) wurden. Dort angekommen, wurden sie erst zurecht gemeißelt.

Hüte am Steinbruch
Foto: W-J.Langbein
Wie viele solcher Hüte wurden wohl hergestellt? Wir wissen es nicht. Viele stecken – auch unweit des Vulkans – tief im Erdreich. Von so mancher dieser Kopfbedeckungen für Riesen schaut nur noch ein kleines Stückchen aus dem Boden. Wurden die mächtigen Zylinder, warum auch immer, vergraben? Auch wenn es so aussehen mag ... glaube ich es nicht. Offensichtlich wurden die Arbeiten irgendwann einmal sozusagen über Nacht eingestellt. Halbfertige Statuen wurden nicht vollendet. Fertige, die schon ein Stück transportiert worden waren, ließ man einfach liegen. Hüte wurden zum Teil nur wenige Meter von ihrem Steinbruch aus liegengelassen ... oder viele Kilometer über die ganze Insel transportiert. Warum sollte man sich dann nach Abbruch der Arbeiten die Mühe gemacht haben, die monströsen Hüte zu vergraben?

Was beim genauen Betrachten mancher Hüte auffällt: Offensichtlich hat man in einige von ihnen Bilder hinein geritzt. Warum? Sie sind kaum zu erkennen. Was sie darstellen sollen, ist so gut wie nie zu erraten. Manche Ritz-Zeichnungen erinnern an Boote, andere an Fische.

»Houngan-Man«, mein Magier vor Ort, erklärte mir: »Die Ritz-Bilder hatten nicht dekorative, sondern magische Bedeutung. Sie sollten den Kolossen Kraft und Standfestigkeit verleihen. Und mächtige Statuen verliehen den Erbauern besondere Kräfte. Wer ein machtvolles Amt bekleiden wollte, konnte sich schützen. Je größer seine Statue war, desto besser konnte er sich gegen Neider und sonstige Feinde erwehren!«

Einsamer Hut am Strand
Foto: W-J.Langbein
Für so manchen Weltenbummler gehört die »Osterinsel« zum Programm. Oft wird das rätselhafte Eiland im Schnelldurchlauf absolviert. Wer vom Steinbruch hastig zu der einen oder der anderen stehenden Statue eilt... die am Vortag abgehakten Reiseziele schon vergessend... kann das Mysterium der Osterinsel nicht spüren. Man muss sich Zeit lassen, die Begegnungen mit den Kolossen auf sich wirken lassen. Der wirklich interessierte Besucher zollt den erstaunlichen Meisterleistungen der Osterinsulaner aufrichtigen Respekt und rennt nicht nach einigen geknipsten Fotos weiter.
»Die« Osterinselstatue gibt es übrigens nicht. Sicher: Die meisten scheinen einem vorgegebenen Muster zu folgen. Die langen Ohren verleihen den Gesichtern einen geradlinigen Rahmen. Die spitze »Himmelfahrtsnase« und die schmalen, oft geschürzten Lippen machen einen blasierten, ja arroganten Eindruck. Haben sie die schmal wirkenden Augen zusammen gekniffen?

Von magischer Bedeutung soll das Einsetzen der Kalk-Augen gewesen sein. Erst wenn so ein Koloss seine weißen Augen bekam... lebte er, konnte er sehen. Seltsam: Von vielen Hundert Augen, die es einmal gegeben haben muss, wurden nur einige wenige Bruchstücke gefunden. Warum? Was geschah mit den vielen Augen? Wurden sie zerstört? Wurden sie vergraben? Warum? Fürchtete man die Steinkolosse auch dann noch, wenn sie vom Podest gestürzt waren?

Eine
Riesenversammlung
Foto: W-J.Langbein
Und: Wie kamen die Kolosse zu Fall? Fakt ist: Keine einzige Statue überlebte stehend. Sie lagen alle am Boden oder steckten im Erdreich. Nur einige, relativ wenige hat man inzwischen wieder mit einem japanischen Kran aufgerichtet. Meine Meinung: Die Riesen fielen einer Naturkatastrophe – vermutlich einem Erdbeben – zum Opfer!

Ich wiederhole eine wichtige Frage: Stellen die steinernen Statuen blasierte Typen dar ... oder betont vornehme Vertreter eines hoch angesehenen Standes? Richtig ist: diese 08-15-Typen sind in der Überzahl. Es gibt aber auch ganz andere Figuren ... Wochenlang bereiste ich im Laufe einiger Südseereisen die Osterinsel ... und stieß dabei auf einige so ganz andere Figuren, auf Wesen mit runden Köpfen. Sollte es zwei verschiedene Menschentypen auf der Osterinsel gegeben haben, die ganz unterschiedliche Statuen schufen? Oder stellen die »Rundköpfe« göttliche Wesen wie den fliegenden Gott Make Make dar?

Die Statuen schweigen. Ach, wenn man in ihren Gesichtern nur wie in einem Buch lesen könnte! Übrigens: Rundköpfe wie Robotergesichter scheinen manchmal zum Leben zu erwachen. Wer das erleben möchte, muss ein gewisses Risiko eingehen ... und die Kolosse bei einem Gewitter aufsuchen. Durchnässt bis auf die Haut harrt man dann aus ... und wartet. Vom Himmel zuckende Blitze gaukeln einem dann vor, als würden die steinernen Gesichter zu Grimassen verzerrt ... hämisch über die Unwissenheit eines neugierigen Besuchers grinsen. Fotografieren lassen sich solche Eindrücke allerdings nicht!

Ein seltsamer Rundkopf
Foto:
 W-J.Langbein
Unzählige Kolosse stecken fast ganz im Boden. Von vielen ragt nur der Kopf heraus. Frei stehende oder zertrümmerte am Boden liegende Statuen sind relativ schnellen Zerfallsprozessen ausgesetzt. Wasser dringt in das poröse Material ein, äußere Schichten platzen ab. Es ist geradezu erschütternd, dass schon heute viele traurige Überbleibsel von einstigen Kolossen gar nicht mehr als solche zu erkennen sind. Bei näherem Betrachten vermag man manchmal da noch eine Augenhöhle und dort einen Nasenansatz zu erkennen.

Wird dieser Prozess noch aufzuhalten sein? Man experimentiert mit Chemie. So sollen Statuen ausgetrocknet und dann mit chemischen Tinkturen getränkt werden, die ein neuerliches Eindringen von Wasser verhindern sollen. Theoretisch gibt es Möglichkeiten, die uralten Kunstwerke des einsamsten Eilands der Welt zu erhalten. Aber: Das Verfahren ist sehr aufwändig, nimmt sehr viel Zeit in Anspruch und ist teuer.

So gesehen ist es gut, dass viele Statuen weitestgehend im Boden stecken und vor Umwelteinflüssen geschützt sind. So gesehen ist es gut, dass so manche Staue im Erdreich vermutet wird, die auf Entdeckung wartet!

Rundkopf schaut aus der Erde
Foto W-J.Langbein
Je intensiver ich mich mit den Geheimnissen der Osterinsel beschäftigt habe ... desto rätselhafter erscheint sie mir! Ich bin inzwischen auch zur Überzeugung gekommen, dass es auch heute noch eingeweihte Wissende gibt. Die aber hüten die Geheimnisse der Osterinsel. Sie vertrauen sie keinem Besucher – ob Tourist oder Wissenschaftler – an.

Im Verlauf der Geschichte der Osterinsel brachten Besucher »zivilisierter« Länder selten Gutes! Die Bewohner der Insel wurden bis weit ins 19. Jahrhundert hinein versklavt. Ein Großteil der Bevölkerung starb elendiglich an eingeschleppten Krankheiten. Und noch heute fühlen sich die stolzen Nachkommen der Statuen-Bauer alles andere als frei! Von der Weltöffentlichkeit unbeachtet versuchen sich immer wieder Bewohner der Osterinsel von der Vorherrschaft durch chilenische Behörden zu befreien! Es kam zu Protesten, Besetzung des Flughafens und Tumulten.

So forderten demonstrierende Ureinwohner Dezember 2010 die Rückgabe der Ländereien, die einst ihren Vorfahren gehörten. Nach dem Bericht eines Anwalts ging die chilenische Polizei mit Gewalt gegen die Einheimischen vor.

Die Bücher von Walter-Jörg Langbein bestellen

»Alten Rätseln auf der Spur«
Teil 107 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 05.02.2012


Freitag, 27. Januar 2012

Dezember: Rekordsteuereinnahmen für den deutschen Fiskus – die Freitagskolumne von Ursula Prem

Ursula Prem
Es sind die kleinen Meldungen, die uns besonders aufmerksam machen sollten. Oft erfährt man aus Kurzmeldungen oder Randnotizen sehr viel über die tatsächliche Situation, denn sie lassen keinen Platz für verschwurbelte Euphemismen nach Politikermanier.

Soeben berichtet die Morgenpost unter Berufung auf das Handelsblatt von einem Rekord, der sich bisher wie ein scheues Rehlein den Blicken der Öffentlichkeit entzogen hatte:  Mit 70,8 Mrd. € kassierte der deutsche Fiskus im Dezember 2011 die höchste Summe, die er je in einem Monat eingenommen hat. Der Bundesfinanzminister brauche angesichts der besseren Konjunktur 2012 wohl deutlich weniger Kredite als geschätzt.

Wer diese Meldung bis um Grund durchdenkt, der wird zu dem Schluss kommen, dass wir uns auf harte Zeiten einzustellen haben, die der Situation in Griechenland in nichts nachstehen. Aus den reinen Fakten ergibt sich nämlich die Frage, wie desaströs ein Staatshaushalt ist, der sogar in Zeiten von nie dagewesenen Einnahmerekorden überhaupt auf Neuverschuldung setzen muss.

Nach dem alten Motto »Spare in der Zeit« wäre jetzt eine Phase des Aufbaus von Guthaben oder zumindest der Tilgung von Altschulden angesagt. Wenn nicht jetzt, wann dann? Auf welche noch höheren Einnahmerekorde möchte der Staat warten, bis er damit beginnen kann, zu gesunden und sich finanziell wirklich zu sanieren?

Stark ist der, dem man noch was leiht

Doch leider sind die Parameter für solides Wirtschaften völlig verschoben. Als »wirtschaftlich potent« gilt ein Staat heute nicht mehr dadurch, dass er über ordentlich geführte Kassenbücher mit einem dicken Pluszeichen verfügt, sondern dann, wenn ihm Anleger und Investoren den Geldhahn noch nicht zugedreht haben.

Dass dies auf Dauer nicht gutgehen kann, weiß jeder. Wer jeden Monat mehr ausgibt, als er einnimmt und die Differenz mit geliehenem Geld stopft, bei dem steht schnell der Zwegat vor der Tür. So lange es realistischen Spielraum gibt, die Einnahmen zu erhöhen, ist das Problem noch lösbar. Was aber, wenn die Einnahmen bereits auf Rekordniveau sind? Reduziert auf die Situation einer Einzelperson in vergleichbarer Lage gibt es dann mehrere Möglichkeiten:

1.) die Einnahmen durch zweifelhafte Methoden weiter erhöhen (den Nachbarn beklauen, Taschendiebstahl)
2.) in die Spielbank gehen und auf den ganz großen Wurf hoffen
3.) die Ausgaben senken, konsequent auf neue Schulden verzichten und die Altschulden langsam abtragen
4.) Insolvenz

Diese schon von Grundschülern durchschaubaren Mechanismen versucht unser Staat seit Jahren zu ignorieren, indem er ein Netz aus Scheinkorrektheit darum spinnt. So lange der Finanzminister von einem ausgeglichenen Staatshaushalt mit einer geringeren Neuverschuldungsquote spricht, ist alles in Ordnung, denn schließlich ist alles immer eine Frage korrekt gewählter Worte, nicht wahr?

So lange ein Taschendiebstahl »Kraftstoffsteuer« genannt wird oder Luftnummern als »Versteigerung von UMTS-Lizenzen« deklariert werden können, ist die Insolvenz noch abwendbar. Warum also den Haushalt sanieren, so lange die Fantasie zur Entwicklung unsolider Einnahmequellen noch nicht am Ende angekommen ist und Anleger noch immer fleißig Männchen machen und weitere Staatsanleihen kaufen?

»Herr Wirt, anschreiben!«

So ruft jeder Kampftrinker, der mehr Durst hat als Geld. Wer aber ist in unserem Fall der Wirt? - Ganz klar: Unsere Kinder und Enkel sind es, denen wir den Schuldenberg ans Bein binden (oder sind sie nicht eher umgekehrt wie Prometheus an den Felsen gekettet? Eine Frage der Perspektive).

Ausgehend von der eingangs erwähnten Rekordmeldung ist es ganz klar, was in Zukunft passieren wird, also wage ich mal einen Tipp:

Die Schulden steigen unaufhörlich weiter. Sobald die Konjunktur einen größeren Einbruch erleidet, wird Deutschland mühelos sämtliche Grenzen des EU-Stabilitätspakts sprengen und ebenfalls zum Pflegefall werden. Anleger werden sich zurückziehen, Zinsleistungen werden nicht mehr in vollem Umfang bedient werden können. Um die Insolvenz abzuwenden, wird der Staat darauf angewiesen sein, mit Brachialmethoden den letzten Steuercent abzuschöpfen. Der Solidaritätszuschlag wird in eine Höhe steigen, die auf Enteignung hinausläuft. Der Staat wird sich einen massiven Schuldenschnitt gönnen und um die daraufhin drohende Bankenpleite abzuwenden, per Gesetz die Sparguthaben seiner Bürger halbieren. Nennen wird man das alles nicht Diebstahl oder Enteignung, sondern »Solidaritätspakt Deutschland«. Da im Zuge der Maßnahmen die Wirtschaft am Boden liegt, wird die Insolvenz dennoch nicht abgewendet werden können. Dadurch wird der EURO auseinander brechen (wenn er das nicht schon vorher getan hat) und eine Währungsreform wird die Zähler auf Null setzen. Auf ein Neues!

Rückblickend wird man allen verantwortlichen Politikern in den Geschichtsbüchern kommender Jahrhunderte ein rühmliches Andenken bewahren, stellen sie doch die erste Generation dar, die es geschafft hat, einen blühenden Staat ganz ohne Krieg vollkommen zu zerstören ...


Mittwoch, 25. Januar 2012

Eine Lanze für John Asht





Eine Analyse von Ursula Prem

Möglicherweise wird es in Zukunft ein neues Verb geben, das es mit etwas Glück auch in den Duden schaffen könnte. Es bezeichnet eine Erscheinung, die in dieser Art erst mit dem Internet aufgekommen ist und immer häufiger anzutreffen ist: das Schreiben von schlechten Rezensionen über Bücher, die man gar nicht oder zumindest nicht mal annähernd ganz gelesen hat. Wäre ja kein Problem, wenn das Internet nicht sofort eine breite Öffentlichkeit für solch einen Verriss schaffen würde, der vom ersten Moment an für jeden Interessierten sowohl unter dem Buchtitel, als auch unter dem Autorennamen googelbar ist. Ein Autor, dem solches passiert, der ist wirklich geasht (womit wir bei dem neuen Verb wären), vor allem dann, wenn er keinen berühmten Namen trägt und nicht mit einer Menge unterschiedlicher, objektiver Kundenmeinungen rechnen kann, die als Ganzes ein umfassendes Bild über das Buch ergeben.


Der Umgang mit Ashting will gelernt sein

John Asht, Autor des Romans »Twin-Pryx«, hat es offenbar zum ersten Mal erlebt: Sein Buch wurde in einem Bücherblog geasht. Die Bloggerin gab offen zu, über den Anfang des Buches nicht hinausgekommen zu sein und eröffnete ihre Buchbesprechung mit dem Satz: »Ausnahmsweise greife ich an dieser Stelle auf den Klappentext zurück, da ich nicht weit genug gekommen bin, um mehr als die Ansätze der darin geschilderten Handlung zu erleben.« Was dann folgte, war alles andere als eine Leseempfehlung.

Der Autor reagierte so, wie viele reagieren würden, die zum ersten Mal geasht werden: Er war sauer. Dies brachte er auch mit einigen deftigen Worten in den Kommentarzeilen unter der Buchbesprechung zum Ausdruck. Eine Dummheit? - Vielleicht. Mehr noch aber die verständliche Spontanreaktion eines Menschen, für den es eine ausgemachte Sache ist, dass man Bücher gelesen haben sollte, ehe man sie besprechen kann. Die Empörung eines Menschen, der noch nicht zu den abgefuckten Bestsellerautoren zählt, denen es völlig egal ist, was aus ihren Babys wird, sobald sie sie schwungvoll und etwas lieblos in die Welt geschubst haben.

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Meinungsfreiheit als Einbahnstraße

Was von einem professionellen Autor erwartet wird, versuchte die Internetgemeinde John Asht daraufhin beizubringen. Dass ein Autor einzustecken, aber nicht auszuteilen habe. Dass die in seinem Blog vertretenen Ansichten Mainstream sein sollten, wenn er Erfolg haben wolle. Dass Meinungsfreiheit eine Einbahnstraße sei und mit der Bezahlung des Kaufpreises für ein Buch einseitig erworben werde. Oder auch nur mit dem Herunterladen einer Leseprobe. Und so schlugen auf Amazon im Halbstundentakt die Negativrezensionen zu Twin-Pryx ein. Allesamt gegründet auf das Anlesen der Leseprobe und teilweise mehrhundertfach mit Hilfreich-Klicks versehen.

Klar ist: John Asht mag überreagiert haben. Das ist verständlich, wenn man noch keine Erfahrung mit dem Geashtwerden hat und zudem eine reine Temperamentsfrage. Doch seine Reaktion ist nichts im Vergleich zu der Überreaktion einzelner Internetnutzer, die sich in den Deckmantel der Meinungsfreiheit einhüllen, um ein einmaliges Event gebührend auskosten zu können. Dass viele dabei die Grundwerte, die sie mutig zu verteidigen meinen, selber mit Füßen treten, scheint niemanden zu stören. Er wolle nicht in einer Welt leben, wo jemand wie John Asht Bücher schreiben dürfe, bekannte ein Twitternutzer und zeigt damit, dass die zivilisatorische Tünche, die uns vor der nächsten Diktatur schützt, hauchdünn ist. Ein anderer schrieb, er empfehle gerne das Buch Twin-Pryx, denn es habe in seinem Kamin fast zwei Stunden lang durchgehalten. Wie gut, dass John Asht so eine Formulierung nirgends genutzt hat, denn sonst wäre er unter Garantie ein »unmögliches Subjekt, das nach Bücherverbrennung ruft und mutig bekämpft werden muss.«

Inzwischen tobt das Buch-Ashting auf Amazon weiter. »Ich habe Literaturwissenschaft studiert«, bekennt einer der Ein-Sterne-Rezensenten, der seine Buchbesprechung mit dem fantasievoll gewählten Titel »Müll!« überschreibt. Wie lange das Studium, das ihn zu solch anspruchsvoller Titelfindung und der kompetenten Teilnahme am Ashting-Flash befähigt, gedauert hat, erwähnt er allerdings nicht.


Vernichtung als spontanes Event

Schon längst ist klar geworden, dass es nicht empfehlenswert ist, jedem Internettrend hinterherzulaufen. Was ist der tiefere Sinn von Facebook-Partys, die ganze Stadtviertel platt machen? Warum funktioniert die Gleichschaltung noch immer so gut, dass Tausende »Hier!« schreien, wenn irgendwo ein spontanes Event lockt, und sei es auch nur die möglichst endgültige Erledigung eines Menschen, der das schreckliche Verbrechen begangen hat, dass ihm sein Buch nicht egal ist?

Wir dürfen uns nichts vormachen: Der Shitstorm gegen John Asht fördert einen bedenklichen potenziellen Vernichtungswillen ans Tageslicht, der einer freien Gesellschaft übel ansteht. Ich für meinen Teil möchte gerne in einer Gesellschaft leben …

… in der ein Mensch auch mal überreagieren kann, ohne sofort gesteinigt zu werden, und sei es auch nur virtuell.
… in der jeder seine Meinung frei äußert, aber gelernt hat, mit dieser Freiheit verantwortungsbewusst umzugehen, sprich: Ein Buch auch vollständig gelesen zu haben, ehe er eine Besprechung darüber veröffentlicht.
… in der das Wort Einfühlungsvermögen groß geschrieben wird und es sich von selbst verbietet, auf einen Bashing-Zug aufzuspringen, nur weil man gerade nichts Besseres zu tun hat.

Da ich aber wenig Hoffnung habe, was die diesbezüglichen Entwicklungsmöglichkeiten des Menschen angeht, schlage ich vor, den Begriff »Ashten« in den allgemeinen Sprachgebrauch aufzunehmen, um für künftige Diskussionen zum Thema eine Begrifflichkeit zu haben. Hier kommt die genaue Definition:

Ashten: Eine Besprechung zu einem Buch veröffentlichen, das man gar nicht oder nicht vollständig gelesen hat;
Ashting: (Substantivierung);
Ashting-Flash: geballtes Ashting eines einzelnen Buches durch eine Vielzahl von Rezensenten innerhalb eines kurzen Zeitraums;


»Sind Sie etwa noch nie geasht worden?«

Autoren des Vorinternetzeitalters pflegten ihre Hackordnung herzustellen, indem sie süffisant feststellten: »Wie bitte? Noch nie ist eines Ihrer Bücher von Reich-Ranicki verrissen worden?« O tempora, o mores, in Zukunft wird es anders sein. Mit dem Ausruf: »Sie sind noch nie geasht worden?« wird man vornehm zum Ausdruck bringen, dass der Konkurrent wohl noch nicht sehr weit gekommen sein kann in seinen Bemühungen, sich einen bekannten Namen zu machen. T-Shirts mit der Aufschrift: »Auch ich wurde geasht!« werden als Statussymbol gelten, ebenso der komplette Satz Ashting-Themenschuhspanner, den man bei Amazon wird bestellen können. Wessen Bücher noch nie geasht wurden, wird alles unternehmen, um von diesem unguten Fakt abzulenken, und sei es gar durch gekauftes Ashting. Ich bin guter Dinge, dass die generelle Integration von Ashting in das Marketinggesamtpaket von Büchern vollumfänglich gelingen wird.

Sonntag, 22. Januar 2012

105 »Am Nabel der Welt«

»Am Nabel der Welt«
Teil 105 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Geheimnisvolle
Osterinsel
Foto: W-J.Langbein
»Te Pito O Te Henua« wurde vom holländischen Admiral Jacob Roggeveen am 5. April 1772 »entdeckt«: ein kleines, von friedlichen Menschen bevölkertes Eiland in den unendlichen Weiten der Südsee ... am Ostersonntag. Und so taufte Roggeveen die einsame Insel »Paasch Eiland«, »Osterinsel«. Wer aber hat den kleinen Flecken im Pazifik wirklich entdeckt?

Uralte Sagen und Mythen geben Auskunft. Im Westen der Osterinsel gab es einst das »Atlantis« der Südsee, Maori Nui Nui genannt. Es drohte in den Fluten zu versinken. König Hotu Matua ließ nach einer neuen Heimat für sein Volk suchen ... lange vergeblich. Schließlich griff der fliegende Gott Make Make ein. Er verschleppte den Priester Hau Maka zu einer fernen Insel.
Make Make brachte den Priester schließlich zurück in seine sterbende Heimat. Hau Maka informierte seinen König über seinen »Traum«, denn seine Flugreise konnte doch nur ein Traum gewesen sein. Fedor Petrovic Krendelov schreibt in seinem Werk »Die Geheimnisse der Osterinsel« (1): »Die Beschreibung der Insel, die er im Traum gesehen hatte, war derart realistisch, dass sich der Gedanke aufdrängt, dass ihm die Osterinsel bekannt gewesen ist.« König Hotu Matua jedenfalls glaubte dem Priester ...

Kinder, die im Wasser stehen
Foto:  W-J.Langbein
Fedor Petrovic Krendelov (2): »In Vorbereitung der Übersiedlung entsandte Hotu Matua sieben Jünglinge mit dem Auftrag, die Insel zu finden, Yams (eine essbare Knolle) anzupflanzen und eine Bucht zu suchen, die für die Landung von Menschen aus großen Schiffen geeignet wäre. Die Kundschafter sahen den Vulkan Rano-Kao, der ihnen zur Orientierung diente, sowie daneben drei Inselchen, von denen Hau Maka als von ›Kindern, die im Wasser stehen‹ gesprochen hatte.«

Darf man derlei Überlieferungen glauben? Vor fast 40 Jahren interviewte ich zu diesem Thema den renommierten Osterinsel-Experten Dr. Fritz Felbermayer. Der Wissenschaftler antwortete mir: »Es ist meine felsenfeste Überzeugung, dass diese Überlieferung eine absolut wahre Begebenheit beschreibt. Von den alten Insulanern wird diese Tatsache so klar und ohne Zögern wiedererzählt, und immer in derselben Weise. Es werden Namen genannt, die einfach nicht erfunden wurden. So konnte ich diese Begebenheiten ohne jeden Zusatz aufschreiben. Im Vorwort meines Buches (3) habe ich auf eine Sache hingewiesen, die Sie lesen müssen: ›Wenn derjenige, der gerade erzählte, sich irrte oder auch nur einige wenige Worte änderte, die an sich ohne Bedeutung waren, so protestierten die anderen Zuhörer so lange, bis der Sprecher die Worte genauso wiedergab, wie sie die Vorfahren berichteten.‹«

Wann aber wurde die Osterinsel von Hotu Matua und seinem Volk besiedelt? Im Lauf der letzten vier Jahrzehnte las ich unterschiedliche Zeitangaben. Genannt wurden stark abweichende Daten: 500 n. Chr., 1000 n. Chr. und 1500 n. Chr. Ein eher unscheinbarer Vulkankegel im Osten des Eilands weist auf eine viel frühere »Entdeckung« hin. Der kleine Vulkan trägt den Namen »Puku-puhipuhi«, zu Deutsch: »der Keuchende« oder »der Schnaufende«. Die letzte vulkanische Tätigkeit auf der Osterinsel gab es um 500 vor Christus. Damals müssen schon Menschen auf der Osterinsel gelebt haben, die den kleinen Vulkan noch aktiv kennengelernt haben!

Te  Pito O Te Henua
Foto: W-J.Langbein
»Entdeckt« aber hat auch Priester Hau Maka nicht die Osterinsel. Sie war nämlich schon besiedelt. Die sieben Kundschafter trafen einen gewissen Jaga Tawake an ... Wer also als Erster die winzige Osterinsel erspähte ... Wir wissen es nicht. Admiral Jacob Roggeveen als »Entdecker« des Eilands zu feiern, beweist nur die Arroganz von uns Europäern. Nach wie vor tun wir so, als beginne die eigentliche Geschichte eines Eilands wie der Osterinsel erst mit dem Erscheinen eines Europäers. Für europäische Arroganz spricht auch die Umbenennung des mysteriösen Eilandes in »Osterinsel«. Der ursprüngliche Name aber lautet – poetisch und wohlklingend wie eine träumerische Melodie – Te Pito O Te Henua ... »Nabel der Welt«.

Wer die Osterinsel besucht, sollte unbedingt beim »Nabel der Welt« Halt machen. Direkt an steiniger Küste gelegen ... findet sich ein mysteriöses Denkmal. Ein Steinmäuerchen schützt einen eiförmigen Stein, um den wiederum vier kleinere, ebenfalls eiförmige Steine angeordnet sind. Wiederholt habe ich vor Ort recherchiert ... und unterschiedliche, voneinander abweichende Erklärungen erhalten: von Einheimischen, aber auch vom Magier Houngan-Man.

Nahaufnahme von
Te Pito O Te Henua
Foto W-J.Langbein
Variante A: Das Mäuerchen symbolisiert das Meer ... oder den Erdkreis. Das Ei in der Mitte zeigt präzise den exakten Punkt »Nabel der Welt« an. Um diesen Mittelpunkt ist das Meer ... ist die gesamte Welt, ja das gesamte Universum angeordnet. Die vier kleineren Steineier zeigen die vier Himmelsrichtungen an.

Variante B: Das Steinmäuerchen dient lediglich als Schutz für das eigentliche Heiligtum, das große Steinei in der Mitte. Die vier kleineren »Eier« haben – wie die Steinmauer – keine tiefere Bedeutung. Sie dienten lediglich andächtigen Besuchern als – eher unbequeme – Hocker.

Ich fand die Bezeichnung »Nabel der Welt« schon immer irritierend. Meiner Meinung nach passt er weniger zur Mentalität von Südseeinsulanern als von Europäern. Wir sehen unsere Welt gern als Zentrum aller Kultur und Zivilisation. So wundert es nicht, dass in Griechenland ein »Nabel der Welt« zu bestaunen ist! Im Allerheiligsten des Apollon-Tempels zu Delphi stand er eins ... der Omphalos. Alter Mythologie zufolge fiel der kurios geformte Stein einst aus dem Himmel zur Erde herab. Der angebliche Phallusstein dürfte aber kein Denkmal für männlich-göttlichen Stolz gewesen sein. Vielmehr diente er wohl in vorpatriarchalischen Zeiten der Erdmutter und Muttergöttin Gaia als Opferstein!

Der mysteriöse Omphalos-
Stein - Foto:
Ingeborg Diekmann
Intensives Literaturstudium hat mich zur Überzeugung gebracht, dass » Te Pito O Te Henua« ursprünglich mit dem ominösen »Nabel der Welt« nichts zu tun hat! Tatsächlich bedeutet »henua« zu Deutsch »Erde« oder »Welt«. Und man kann »pito« auch mit »Nabel« übersetzen! Weit verbreitet im Pazifik ist eine andere Bedeutung: »Ende«. »Te Pito O Te Henua« hieße dann ... »Ende der Welt«. Nach alten Überlieferungen ist die »Osterinsel« ein kleines Überbleibsel eines einst »sehr großen Landes«

Den Osterinselexperten Prof. Dr. Fjodor Petrowitsch (andere Schreibwiese Petrovic) Krendeljow und seinem Kollegen Dr. phil. Aleksandr Michailowitsch Kondratow standen Unterlagen Thor Heyerdahls über die Geschichte der »Osterinsel« zur Verfügung. Heyerdahl lagen demnach Texte vor, die belegen, dass das mysteriöse Eiland tatsächlich der karge Rest eines einst stolzen Kontinents war. Ein göttliches Strafgericht soll dieses Atlantis der Südsee weitestgehend zerstört haben. Ich darf zitieren (4): »Der Jüngling Tea Waka sagte: ›Unsere Erde war früher ein großes Land, ein sehr großes Land.‹ Kuukuu fragte ihn: ›Aber warum wurde das Land klein?’‹ Tea Waka antwortete: ›Uwoke senkte seinen Stab darauf. Er senkte seinen Stab auf die Gegend Ohio.‹«

Am Ende der Welt ...
Foto: W-J.Langbein
In einer weiteren Überlieferung, sie wurde ebenfalls in den Aufzeichnungen Thor Heyerdahls vor dem Vergessen bewahrt, ist zu lesen (5): »Kuukuu sagte zu ihm: ›Früher war diese Erde groß.‹ Der Freund Tea Waka sagte: ›Diese Gegend nennt sich Ko-te-To-monga-o-Tea-Waka.‹ Ariki Hotu Matua fragte: ›Warum versank das Land?‹ ›Uwoke machte das; er versenkte das Land‹ antwortete Tea Waka. ›Von nun an wurde das Land Te-Pito-o-te-Henua genannt.«

Mich überzeugt die mythologische Erklärung für den melodischen Namen: Die »Osterinsulaner« gingen davon aus, dass ihre Heimat einst zu einem riesigen Land im Pazifik gehörte, zum Atlantis der Südsee ... das in den Fluten versank!

»Te Pito O Te Henua« ... das »Ende der Welt« hat für mich eine geradezu prophetische Qualität. Sehen wir die »Osterinsel« als eine mahnende Warnung an uns Menschen des 21. Jahrhunderts! Eingebildet, wie wir sind, sehen wir uns gern als »Nabel der Welt« ... und verdrängen dabei begründete Angst vor einer großen Katastrophe, die alles Leben auf Planet Erde in einer gewaltigen Apokalypse auszulöschen vermag!

Bedenke ich den Umgang mit Nuklearenergie auf Planet Erde, kommen mir Zweifel an der Intelligenz des Menschen der Gegenwart. Manchmal hat es den Anschein, als wollte die Spezies Mensch die finale Apokalypse selbst herbeiführen ... und alles in einem atomaren Inferno versinken lassen!


Lektüre-Empfehlung

In meinem Buch »2012« gehe ich sehr ausführlich auf das ominöse »Atlantis der Südsee« ein. Wer sich gründlicher informieren möchte ... lese dort nach. Die Fülle von Fakten zum Thema würde den Rahmen eines Blogbeitrags sprengen! Buch jetzt bestellen >>

Fußnoten
1 Krendelov, Fedor Petrovic: »Die Geheimnisse der Osterinsel«, 2.Auflage, Leipzig 1990, S. 20
2 ebenda
3 Felbermayer, Fritz: »Sagen und Überlieferungen der Osterinsel«, Nürnberg o. J.
4 Krendelov, Fedor Petrovic: »Die Geheimnisse der Osterinsel«, 2.Auflage, Leipzig 1990, Seite 109
5 ebenda

»Von roten Hüten und runden Köpfen«
Teil 106 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 29.01.2012


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Freitag, 20. Januar 2012

Made in Germany – die Freitagskolumne von Ursula Prem

Ursula Prem
Das Gütesiegel »Made in Germany« war lange Zeit ein Garant für das, was in aller Welt als deutsche Wertarbeit bekannt war. Noch heute zieht es seinen Nimbus aus den Leistungen vergangener Jahrzehnte und ist ein eindeutiges Verkaufsargument: Wenn »Made in Germany« draufsteht, dann handelt es sich selbstverständlich um eine qualitativ hochwertige, langlebige Ware, so der allgemeine Konsens. Dass das Siegel inzwischen auch dann vergeben wird, wenn eine Ware zu 90 % im Ausland gefertigt und in Deutschland nur abschließend bearbeitet wurde, ist allgemein wenig bekannt. Da schrecken Pläne der EU-Kommission auf, die das nationale Gütesiegel nur noch erlauben wollen, wenn eine Ware zu mindestens 45 % aus dem angegebenen Land stammt. Eigentlich logisch. Und eher das Minimum dessen, was man erwarten kann, wenn »Made in XY« draufsteht. Wer will schon Erdbeermarmelade kaufen, die aus Rhabarber besteht?  

Ich jedenfalls fände es prima, wenn der Etikettenschwindel aufhört. Lieber ein ehrliches »Made in China«, als ein verdruckstes »Made in Germany«, das fast nur noch auf den Importeur hinweist. Zumindest würde so das allgemeine Bewusstsein dafür ansteigen, wo all die Arbeitsplätze abgeblieben sind, die hierzulande so schmerzhaft fehlen.


Ist »Made in Germany« angesichts der Globalisierung noch brauchbar?

Kann es nicht eigentlich egal sein, wo eine Ware gefertigt wurde? Brauchen wir nationale Gütesiegel, die künstlich diejenigen Grenzen aufrecht erhalten, die mit dem Wegfall vieler Handelsbeschränkungen niedergerissen wurden? Ich meine: ja. Wir brauchen sie. Und zwar noch so lange, wie nennenswerte Unterschiede zwischen Steuer- und Sozialsystemen bestehen. Wollen wir uns durch ein zwielichtig verwendetes »Made in Germany« wirklich vorgaukeln lassen, dass eine Ware ihren Preis wert sei, weil sie scheinbar unter Einhaltung deutscher Sozialstandards gefertigt wurde, wenn sie in Wirklichkeit von asiatischen Kindern in Billiglohnländern zusammengeschraubt wurde und sei es auch nur zu 90 %? Wir brauchen aussagekräftige nationale Herkunfssiegel sogar dringender als jemals zuvor. Wir brauchen sie nicht zur Pflege von Nationalstolz, sondern eher wie Beipackzettel, der uns über die Risiken und Nebenwirkungen informiert, die das Produkt und sein Preis auf das Wirtschaftsgefüge der Welt haben wird.


»Made in Germany« erlebt einen Bedeutungswandel ...

Wenn eine Ware zu 90 % in einem anderen Land gefertigt wurde und als »Made in Germany« bezeichnet wird, dann ist das Etikettenschwindel, auch dann, wenn diese Vorgehensweise bisher legal ist. Legal ist bekanntlich immer das, was die stärkste Lobby bei unseren zahnlosen Gesetzgebern durchdrücken kann. Vielleicht ist »Made in Germany« inzwischen auch einfach anders gemeint: Made im Sinne einer alles zerfressenden Insektenlarve? Ist bei uns bildlich gesehen der Wurm drin? Leben wir nicht schon längst wie die Maden im Speck, auf Kosten von Billiglohnländern, die das von uns Benötigte zu Dumpingpreisen produzieren, unter Missachtung auch nur der mindesten Arbeitsschutzmaßnahmen? Damit zumindest die Zwischenhändler nicht verarmen, klatscht man eben das Logo »Made in Germany« drauf und verlangt einen höheren Preis. Fakt ist: Soll »Made in Germany« künftig noch etwas anderes bedeuten als eine Hauptspeise für gestrandete Dschungelcampbewohner, dann wird es allerhöchste Zeit, dass wieder höhere Maßstäbe an die Verwendung nationaler Gütesiegel angelegt werden.


Quelle: Morgenpost


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Sonntag, 15. Januar 2012

104 »2012 und der Aufbruch ins All - Teil II«

Teil 104 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Abendfrieden auf der Osterinsel
Foto W-J.Langbein
Die sinkende Abendsonne taucht die Osterinsel in ein magisches Licht. Rotbraunes Lavagestein scheint von innen heraus zu leuchten. Eine kleine Herde von freilebenden Pferden trabt in der angenehmen Kühle. Sie genießen sichtlich die milderen Temperaturen ... nach der Gluthitze eines typischen Tages auf dem einsamsten Eiland der Welt.

Rot strahlt – so scheint es – Lavastein, über den die Pferde tänzelnd schreiten. Vor vielen Jahrhunderten haben Insulaner magische Zeichnungen hinein geritzt. »Houngan-Man« erklärt mir: »Die Osterinsel entstand in der dritten Weltperiode! Am Ende jener Epoche wurde das Leben auf der Erde fast vollständig ausgelöscht! Gigantische Supervulkane brachen damals aus, verwandelten unsere Erde in eine apokalyptische Hölle! Es regnete Tod vom Himmel. Wieder ging eine Weltära zu Ende, die nur sehr wenige überlebten ... die Adams und Evas der folgenden Zeit!«

Tatsächlich entstand die Osterinsel durch eine gewaltige Katastrophe: riesige Vulkane brachen auf dem Meeresgrund aus und schossen gewaltige Lavamengen aus der Höllenglut des Erdinneren. Riesige Lavamassen erstarrten ... und bildeten die Osterinsel. Noch heute erinnern drei erloschene Vulkane an den apokalyptischen Ursprung des Eilandes. Es sind die Spitzen von über dreitausend (!) Meter hohen Kegeln! Drei Vulkane sind noch auszumachen. Besonders imposant ist Rano Kau. 1600 Meter misst sein Durchmesser. Sein gewaltiges »Maul« ist etwa 300 Meter tief!

Vulkan Rano Kau - Foto W-J.Langbein
Die uralten Überlieferungen der Azteken nannten diese Ära »Regensonne«. Der »Houngan-Man« interpretierte mit einem Augenzwinkern: »Am Ende dieser Periode regnete es heiße Sonnentropfen. Die dritte Weltepoche ging in einer Apokalypse unter ...«

In Walter Krickebergs Standardwerk »Märchen der Azteken und Inkaperuaner« lesen wir (1): »In diesem Zeitalter geschah es, dass es Feuer regnete, so dass die Menschen dadurch verbrannten, und dass es Sand und Steine hagelte, wie man berichtet. Damals wurden die vulkanischen Aschen und Brocken ausgestreut, die blasige Lava schäumte auf, und die roten Felsen breiteten sich aus.«

Mit ernster Stimme mahnte »Houngan-Man« bei einem unserer Gespräche zu Füßen eines der Osterinselkolosse: »Vier Weltepochen endeten in Apokalypsen. Vier Mal ging die Erde unter. Vier Mal überstand das Leben die schlimmsten Katastrophen. Am Ende unserer Epoche wird es auf der Erde kein Überleben geben!«

Die Götter Tonatiuh (groß)
und Quetzalcoatl (klein)
Foto: Archiv W-J.Langbein
»Houngan-Man« weiter: »Wir leben in der vierten und letzten Ära. Am Ende unserer Ära werden wieder Naturgewalten toben ... und in einer letzten Weltenkatastrophe alles Leben auf der Erde auslöschen!« »Houngan-Man« schüttelte traurig den Kopf: »Götter wie Tonatiuh und Quetzalcoatl dominieren bei den Azteken die Welt. Man lächelt in der modernen, zivilisierten Welt gern über solche Vorstellungen. Das wird sich aber ändern, wenn die letzte Apokalypse über die Erde hereinbricht!«

Vier Weltepochen endeten nach uralten Maya-Überlieferungen bereits im tödlichen Chaos. Die Bewohner der ersten Welt – gewaltige Riesen – wurden von Jaguaren gefressen. Am Ende der zweiten Epoche kam ein fürchterlicher Sturmwind auf. Die meisten Menschen kamen um, einige wenige überlebten als Affen im Urwald. Gott Quetzalcoatl wurde vom Thron gestoßen.

Gott Tlaloc regierte die dritte Welt. »Nach Ablauf dieser Zeit ließ Quetzalcoatl Feuer vom Himmel regnen.« Tlalocs Frau Chalchiuhtlicue wurde zur Sonne (2). Auch die dritte Ära fand ein apokalyptisches Ende (3):

»Und als Chalchiuhtlicue das letzte Jahr Sonne war, regnete es Wasserfluten in solcher Menge, dass der Himmel einstürzte und die Gewässer alle Menschen, die damals auf Erden wandelten, mit sich forttrugen; aus ihnen entstanden alle Arten von Fischen, und auch der Himmel hörte auf zu bestehen, weil er auf der Erde lag.«

Unsere – die fünfte und letzte – Welt wird von Sonnengott Tonatiuh dominiert ... so lange, bis sie durch katastrophale Erdbeben zerstört wird. »Houngan-Man«: »Die Azteken waren davon überzeugt, in der fünften und letzten Ära zu leben. Die drohende Apokalypse konnte nicht verhindert, nur hinausgezögert werden ... durch Blutopfer!«

Götter und Göttinnen haben in unserer wissenschaftlich aufgeklärten Welt keinen Platz mehr. Wir wissen, wie es zum Beispiel zu einem Vulkanausbruch kommt. Uns ist der Kreislauf des Wassers vom Regen bekannt: von Bächen, Flüssen, Seen und Meeren ... zurück in himmlische Höhen ... und Wiederkehr als Regen. Göttinnen wie Chalchiuhtlicue werden nicht mehr als »Erklärung« bemüht.

Göttin Chalchiuhtlicue
Foto W-J.Langbein
In unser »modernes« Weltbild passt nicht die Vorstellung von mehreren Weltzeitaltern, an deren Ende fast alles Leben ausgelöscht wird ... um in der nächsten Epoche neu zu erblühen! Wir haben ein lineares, ein evolutionäres Weltbild: Primitivstes Leben entstand zufällig. Es entwickelte sich langsam immer weiter. Schließlich erreichte das Leben in Gestalt des Homo Sapiens Sapiens sein bislang höchstes Niveau ...

Wir Menschen sehen uns – stolz und eingebildet – als die Krone der Schöpfung. Dass es schon einmal ... ja schon öfter apokalyptische Katastrophen gab, die fast alles Leben vernichteten, will kaum jemand zur Kenntnis nehmen. Weil es unserem gängigen Bild von der Entstehung des Lebens widerspricht. Aber: Es gab immer wieder solche Katastrophen und Beinahe-Weltuntergänge.

Wir belächeln die Vorstellung der Azteken, dass in Teotihuacan, außerhalb von Mexico City, Welt- und Planetenschöpfungen stattgefunden haben sollen. Gern übersehen wir die fundamentale Kernaussage der Azteken-Philosophie von den fünf Weltzeitaltern ...

Die mysteriöse Sonnenpyramide
von Teotihuacan
Foto: W-J.Langbein
Fakt ist: Seit den Anfängen der Erdgeschichte gab es immer wieder gewaltige Naturkatastrophen, die immer wieder beinahe alles Leben auslöschten. Unzählige Beispiele könnte ich anführen, um die schier endlose Litanei der immer wiederkehrenden Apokalypse zu belegen ... Zwei Beispiele sollen genügen.

»Bild der Wissenschaft« vermeldete am 24.1.2011: »Was das Leben beinahe auslöschte«. Ich darf zitieren: »Kohlenasche scheint gewaltigste Katastrophe der Erdgeschichte mitverursacht zu haben. Brennende Kohlevorkommen und die dabei entstehenden riesigen Aschewolken waren vermutlich der Hauptgrund dafür, dass es vor etwa 250 Millionen Jahren zum größten Massensterben der Erdgeschichte kam. Dieses Fazit ziehen kanadische Forscher aus einer Studie, in der sie Gesteinsproben aus dem Erdzeitalter Perm unter dem Mikroskop untersuchten. Was sie dort entdeckten, waren kleinste Partikel Kohlenasche, die wahrscheinlich aus dem heutigen Sibirien stammen: Dort tobten zu dieser Zeit Vulkane und spuckten Milliarden Tonnen glühendes Gestein aus, wodurch sie wahrscheinliche die gigantischen Kohlevorkommen in der Umgebung entzündeten. Die Asche breite sich dann über die gesamte Erde aus und vergiftete nicht nur die Atmosphäre, sondern auch die Ozeane, vermuten die Geologen.«

Hier sollen Planetenwelten
erschaffen worden sein ...
Foto W-J. Langbein
Vor 75.000 Jahren explodierte auf Sumatra eine gewaltige Magmablase. Toba spie unvorstellbare Massen von Materie in hohe Regionen der Atmosphäre. Nacht setzte ein, Jahrzehnte gab es keinen Sonnenschein mehr. Ein extremer Temperatursturz ließ abrupt einen viele Jahre währenden vulkanischen Winter über den Planeten Erde hereinbrechen. Giftiger Schwefel regnete auf Land und Meer herab. Massensterben waren die Folge. Mensch und Tier wurden an den Rand des Aussterbens gebracht. Wie viele Menschen weltweit die höllische Apokalypse überstanden haben mögen? Darüber streiten sich die Experten. Zahlen zwischen 1.000 und 10.000 Menschen als Gesamtbevölkerung unseres Globus werden genannt! Eine dicke Ascheschicht im Grönlandeis lässt erahnen, wie schlimm die Katastrophe vor 75.000 Jahren gewesen sein muss!

Was sich im Verlauf der Erdgeschichte immer wieder wiederholte ... das wird auch in Zukunft immer wieder geschehen. Unzählige Supervulkane sind längst überfällig, zum Beispiel jener unter dem riesigen Areal des Yellowstone-Parks in den USA. Wird er schon bald die nächste Apokalypse bewirken? Hank Heasler, Park Geologe, lässt keine Zweifel aufkommen: »Die Frage ist nicht, ob er ausbrechen wird, sondern wann.« Vor 2,1 Millionen Jahren spie der Supervulkan – das ist die offizielle wissenschaftliche Bezeichnung für den Monstervulkan – 2450 Kubikkilometer Magma empor. Vor 1,3 Millionen Jahren waren es »nur« 280 Kubikkilometer. Vor 640.000 Jahren kam es zur bislang letzten gewaltigen Entladung: 1.000 Kubikkilometer. Zum Vergleich: Der gewaltigste Vulkanausbruch der jüngsten Vergangenheit war der von 1815 in Indonesien. Der »Tambora« schleuderte 50 Kubikkilometer glühende Magma in die Luft. Bei der Apokalypse im Gebiet des »Yellowstone Nationalparks« vor 2,1 Millionen Jahren war es fast 50 Mal so viel!

Nach dem Weltbild der Azteken leben wir im letzten der fünf Erdzeitalter. Am Ende wird alles Leben auf unserem Planeten ausgelöscht werden. Wiederholt hatte das Leben auf Planet Erde unglaubliches Glück. Wiederholt ereigneten sich globale Katastrophen, so wie sie in der Mythenwelt der Azteken beschrieben werden. Es ist nur eine Frage der Zeit: Irgendwann wird die Erde zur toten Kugel, die als Welt ohne Leben die Erde umkreist.

Zwei Möglichkeiten gibt es: Wir können fatalistisch das Ende alles Lebendigen akzeptieren. Oder wir können versuchen, Raumfahrt zu entwickeln ... und als Menschheit in die Tiefen des Alls auswandern! Das amerikanische Pentagon hat nun ein kühnes Projekt initiiert: Es soll mit der Entwicklung von Raumschiffen begonnen werden, die in einhundert Jahren bereit stehen werden ... um Planet Erde zu verlassen und zu fernen Sternen zu reisen.

Arche Noah
Gemälde von Edward Hicks
Um es biblisch auszudrücken: Noah hat rechtzeitig mit dem Bau der berühmten Arche begonnen. Als die Sintflut ausbrach, stand das Rettungsschiff zur Verfügung. Kosmische Rettungsschiffe für eine Evakuierung ins All können nicht erst gebaut werden, wenn eine finale kosmische Katastrophe ausbricht. Dann ist es zu spät. »Was das alles kostet ...« wenden Kritiker ein. Ich sehe kosmische Rettungsschiffe als die große Chance für die Menschheit an. Wir müssen uns alle – über jede religiöse, geographische oder nationale Grenze hinweg – zusammentun und als Menschheit am kühnsten Projekt der Geschichte des Planeten arbeiten: am Projekt »Aufbruch ins All«. Der ehemalige Astronaut und Inhaber des Lehrstuhls für Raumfahrttechnik an der TU München Ulrich Walter: »Wenn eines Tages ein Asteroid einzuschlagen droht, und die Menschheit ganz plötzlich eine Arche braucht, wird niemand mehr mit … ethischen Bedenken ankommen.«

Wir müssen lieber gestern als morgen mit der Entwicklung von kosmischen Archen beginnen ...

Buch von Walter-Jörg Langbein: 2012 - Endzeit und Neuanfang

Fußnoten
1 Krickeberg, Walter (Hrsg.): Märchen der Azteken und Inkaperuaner, Neuauflage, Düsseldorf 1972, Seite 10
2 ebenda, S. 11
3 ebenda, S. 11 und 12
Hinweis: In meinem Buch »2012« gehe ich sehr viel ausführlicher auf das Thema dieses Blogbeitrags ein. Themen »Beinahe-Apokalypsen« und »Aufbruch ins All« werden fundiert behandelt!

»Am Nabel der Welt«
Teil 105 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 22.01.2012

Freitag, 13. Januar 2012

Silikonbrüste: eine kulturell verwurzelte Pest – die Freitagskolumne von Ursula Prem

Ursula Prem
Etwa eine halbe Million Frauen weltweit tragen in ihrer Brust minderwertige Silikonimplantate der französischen Firma PIP, die vom Hersteller mit unzulässigem Billigsilikon gefüllt wurden. Reißt die schützende Hülle, verteilt sich das Silikongel im Körper und wird dort zum Auslöser für Krebs und andere schwere Krankheiten. Hält die Hülle, kommt es erst im Laufe der Jahre zu Ausschwitzungen von Silikon, mit ähnlichen Folgen. Betroffenen Frauen wird dringend empfohlen, die Implantate in einer neuen Operation entfernen zu lassen, wobei viele wohl auf den Kosten sitzen bleiben werden, da die Firma PIP aufgelöst wurde.


Bälle in Melonengröße

Schockierend an dem Vorgang ist nicht nur die absolut skrupellose Vorgehensweise der Firma PIP, deren Chef Jean-Claude Mas alle Kontrollen des TÜV gezielt manipulierte, sondern auch die Gesamtzahl an Frauen, die bereit sind, sich zum Wohl der Schönheit verstümmeln zu lassen. Lassen wir die Frauen beiseite, die sich nach einer Krebsoperation für Implantate zum Wiederaufbau der Brust entschieden haben (für Frankreich wird die Größenordnung mit etwa 20 % der Betroffenen angegeben), dann lautet der Umkehrschluss, dass mindestens 80 % der Brustoperationen ohne medizinische Indikation durchgeführt werden. Alleine in den USA entschließen sich weit über 300.000 Frauen für eine operative Vergrößerung der Brust. Pro Jahr, wohlgemerkt. Klar, dass Stars und vor allem Sternchen da nicht nachstehen möchten. Und so gibt es kaum noch Werbeplakate oder Zeitschriften, auf denen nicht unnatürlich abstehende Brüste in Melonengröße dem Betrachter ins Auge springen.

Warum tun Frauen so etwas und nehmen damit nicht nur die Risiken gepanschter Implantate auf sich, sondern akzeptieren auch das »normale« Operationsrisiko und die Gefahr von Verkapselungen der Brust? Weil Schönheit beim (männlichen) Betrachter liegt? Um dem Beuteschema irgendeines Losers zu entsprechen, den sie wenige Jahre später sowieso in den Wind schießen werden, wenn sie bemerken, dass sie nichts als Trophäen in seiner Sammlung sind? Wie konnte sich diese kranke Pest derartig in den Köpfen verankern, dass schon manche 15-Jährige sich zum Geburtstag eine Brustvergrößerung wünschen?


Die Macht der Bilder

Die Bilder, mit denen wir uns täglich umgeben, haben eine viel größere Macht, als uns dies bewusst ist. Sie steuern unser Verhalten und geben uns nonverbale Informationen darüber, was wünschenswert ist und was nicht, besonders dann, wenn sie geschickt mit Geschichten verknüpft werden. Die Bilder silikonbestückter Blondinen, die dank mehrfacher Brustoperation inzwischen schon vom dritten Millionär geschieden sind und finanziell ausgesorgt haben, verfolgen uns bis in den privatesten Lebensbereich. Dank modernster Technik nun bald auch flächendeckend in 3D, was besonders beeindruckend aussieht. Dass das, was der Chirurg nicht hingekriegt hat, mittels Photoshop aufgepimpt wurde, interessiert da wenig. Die Botschaft lautet: »Nur Frauen, die aussehen wie Baywatch-Stars, kriegen im Leben die Kurve und haben das Recht, ihr Dasein zu genießen, so sie die notwendigen Operationen überleben.« Wo sind die Erfolgsgeschichten der anderen? Und vor allem: Wo ist der Unterschied zu den Horrorgeschichten über weibliche Genitalverstümmelung in Afrika oder die verkrüppelten Füße der Chinesinnen früherer Jahrhunderte? Jede Kultur beinhaltet eine andere tief verwurzelte Pest, die immer auf dasselbe hinausläuft: die Frauen so umzubauen, dass sie ins allgemeine Beuteschema passen. Schön, sexuell anspruchslos und unfähig zur Flucht. Und die Frauen spielen dabei mit und sind sogar bereit, ihren Töchtern dasselbe anzutun. Aus Grausamkeit? - Nein: Weil sie das Beste wollen für ihre Töchter: Überlebenschancen in einer immer noch männlich geprägten Welt.


Lerne endlich Nein sagen!

Brauchst Du wirklich irgendeinen Penner, der Dein Leben finanziert und dessen Blick Du möglichst lange schmeicheln musst, damit er Dich nicht ausmustert und durch eine Jüngere ersetzt? Warum schmeißt Du den Trottel nicht einfach raus, der Dir zum Geburtstag eine Brustoperation »schenken« möchte? Wenn er so ehrlich wäre, sie Dir zu seinem eigenen Geburtstag zu schenken, dann wären seine Absichten wenigstens noch durchschaubar. So aber ist er nichts als ein verlogener Kerl, der kein Problem damit hätte, wenn Du nach der OP nicht mehr aufwachen würdest. Werde schlagfertig und verkünde, dass Du Dir stattdessen zu Deinem Geburtstag wünschst, er möge sich einer Schwanzvergrößerung unterziehen. Oder besser noch: sich ein funktionsfähiges Gehirn einpflanzen lassen. Mache Dir klar: Niemand, der einen anderen Menschen liebt, setzt ihn freiwillig und ohne Grund solch einem Risiko aus. Du lässt Dich darauf ein, weil Du ihn doch liebst und er nun mal darauf steht? Dann frage Dich: Warum gibst Du Dich mit einem Menschen ab, den Du mehr liebst als er Dich … ?

Sonntag, 8. Januar 2012

103 »2012 und der Aufbruch ins All«

»2012 und der Aufbruch ins All I«
Teil 103 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

Die Straße der Toten von
der Mondpyramide aus
Foto: W-J.Langbein
»Die Straße der Toten« kann man von Mexiko City aus bequem und zu einem vernünftigen Preis per Taxi erreichen. Es empfiehlt sich, vor Antritt der Fahrt einen Festpreis auszuhandeln. Zu geizig sollte man dabei auch nicht sein, sonst stachelt man den Fahrer womöglich dazu an, einen neuen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Ich jedenfalls zahlte bei der einen oder anderen Fahrt in wahrhaft höllischem Tempo unterwegs dem Fahrer lieber nochmal zehn US-Dollar zusätzlich zum vereinbarten Preis, um die Geschwindigkeit auf ein erträgliches Maß zu senken.

Die »Straße der Toten«– etwa vier Kilometer lang – führt, an unzähligen Tempeln und sonstigen Gebäuden vorbei ... direkt auf die riesige Mondpyramide zu. Wer die staubige Straße zu Fuß zurückgelegt, die Mondpyramide erklommen hat, lässt sich gern außer Atem auf die oberste Treppenstufe sinken ... und sieht die sakrale Stadt Teotihuacán zu seinen Füßen liegen ... das heißt die spärlichen Überreste der einstmals stolzen Metropole.

Bernardino de Sahagún (1499-1590) erklärt den Namen so: »Sie nannten den Ort Teotihuacán, weil er der Begräbnisplatz der Könige war, und die Alten sagen von ihnen, wer gestorben ist, ist zum Gott geworden. Wenn man sagte, dass er nun Teotl (Gott) sei, dann heißt das soviel wie, er ist schon tot. Deshalb nannten sie den Ort Teotihuacán, der Ort, an dem die Menschen zu Göttern wurden.«

Tempel der gefiederten Schlange
Foto: W-J.Langbein
Für die Azteken, die die uralte Stadt als Ruine von einem unbekannten Volk übernahmen, war Teotihuacán der heilige Ort schlechthin. Und so wundert es nicht, dass in Teotihuacán einem der großen Weltenschöpfer ein eigener Tempel geweiht war: dem Quetzalcoatl, der bei den Mayas Kukulkan hieß. Die Azteken verehrten ihn als großen Weltenbaumeister der zweiten Zeitepoche unseres Globus.

Für die Azteken war es mehr als tragisch, dass Hermann Cortes und seine plündernden Eroberer anno 1510 auftauchten ... just in jenem Jahr, in dem die Azteken die Wiederkehr Quetzalcoatls erwarteten. Angeblich konnten die zahlenmäßig weit unterlegenen Spanier die Azteken besiegen, weil die Azteken einem Gott keinen Widerstand zu leisten wagten. Als sie erkannten, dass Cortes, Anführer einer mordlustigen Bande, alles andere als göttlich war ... da war es längst zu spät!

Die Spanier waren als Vertreter der europäischen »Zivilisation« auf Gold und Silber aus. Sie folterten auf grausamste Weise unzählige Ureinwohner, um ihnen Hinweise auf versteckte Schätze zu entlocken. Die vermeintlichen »Primitiven« waren von der Goldgier der Spanier irritiert und abgestoßen. Die wirklich »Primitiven« waren nicht Azteken und Mayas ... sondern die Spanier!

Schlangen am Tempel
des Quetzalcoatl
Foto: W-J.Langbein
Ich habe manches Mal das mysteriöse Bauwerk umrundet und so manche göttliche Schlange aus Stein fotografiert. Mir imponierte das Quetzalcoatl-Bauwerk sehr. Ein winziges Loch im Quetzalcoatl-Tempel lockte mich an. Ich überwand eine provisorisch errichtete Absperrung. Kurz konnte ich den Eingang des niedrigen und engen Korridors untersuchen. Mein Eindruck: Es handelte sich nicht um einen nachträglich in das steinerne Bauwerk getriebenen Tunnel, sondern um einen von Anfang an geplanten Gang.

Glatt polierte Platten bildeten seine Decke. Für Sekunden tastete sich der Strahlenfinger meiner kleinen, zu schwachen Taschenlampe in die Schwärze ... der Tunnel verlor sich in der Finsternis. Wohin mag er führen? In der Literatur habe ich bislang vergeblich nach einer Antwort auf diese Frage gesucht! Bevor ich auch nur versuchen konnte, mich durch den eher für größere Hunde geeigneten Eingang zu quetschen ... wurde ich auch schon entdeckt und vertrieben. Im Gehen drehte ich mich rasch um und schoss ein eher bescheidenes Foto vom mysteriösen Eingang. Ich sah eine Spinne von beachtlichen Ausmaßen im steinernen Schlund verschwinden. Gern wäre ich ihr gefolgt ...

Teotihuacan Quetzalcoatl
Foto: Walter-Jörg Langbein
Kehren wir in die Welt der Azteken und ihrer Mythen zurück ... In Teotihuacán sollen nach der Apokalypse am Ende der vierten Epoche Sonne und Mond »wieder hergestellt« worden sein. So wurde die undurchdringliche Finsternis verdrängt, es wurde wieder Tag ... Und so begann – nach Überzeugung der Azteken – die fünfte und letzte Epoche der irdischen Geschichte ... in der auch wir leben!

Sind das dumme, bestenfalls naive Vorstellungen? Was ist davon zu halten, dass in der Mythologie der Azteken auf die Apokalypse am Ende der »vierten Welt« eine Zeit der Nacht folgte? Was ist davon zu halten, dass die fünfte Welt erst erstehen konnte, als die Finsternis vertrieben worden war?

Viele Jahre studierte ich die Überlieferungen der Azteken. Obwohl die uralten Codices fast planmäßig vernichtet wurden, als die Spanier das Land ausbeuteten und die Menschen metzelten... gab es einige wenige Unermüdliche, die die Überlieferungen der Azteken so getreulich wie möglich schriftlich festhielten. Diesen wackeren Menschen, Soldaten und Geistlichen, ist es zu verdanken, dass die Historie der Azteken nicht gänzlich gelöscht worden ist.


Ausschnitt aus einem
Azteken-Codex
Foto: W-J.Langbein

Ich las in wissenschaftlichen Publikationen die Übersetzungen von Azteken-Kodices ... Ich kämpfte mich durch ermüdende Litaneien, rang mit für uns Europäer unaussprechlichen Namen. Und immer wieder ließ ich mir vor Ort die alten Sagen erzählen ... in Mexiko City, in kleinen Dörfern.

Es war zum Verzweifeln: eine schier unüberbrückbare Zahl von Göttinnen und Göttern waren in einem riesigen Pantheon angesiedelt und in komplexe Geschichten verwickelt. Vergeblich versuchte ich, so etwas wie historische Wahrheit aus dem unüberschaubaren Konglomerat herauszufiltern ... bis ich begriff, dass es um Grundsätzliches geht: um den Ablauf der Weltgeschichte in Zyklen, um sich periodisch wiederholende Katastrophen, um die endgültige Apokalypse auf Erden ... und den Aufbruch ins All!

Auch wenn wir es gern verdrängen ... das Leben auf unserer Erde stand wiederholt kurz vor der Ausrottung. Immer wieder überlebte die Menschheit nur knapp, so wie es die Mythologie der Azteken beschreibt. Immer wieder gab es gewaltige Kataklysmen ... und die Spuren solcher »Apokalypsen« sind viele Ewigkeiten nach den dramatischen Ereignissen immer noch zu erkennen... am besten aus dem All!

Der Toba-See aus dem All
Foto: NASA
Dank unserer Satellitentechnologie ist es uns möglich, unseren Planeten vom Weltall zu beobachten. Wir erkennen ihn als kleinen, verlorenen Ball in der Unendlichkeit des Alls. Und wir sehen die schlimmen Wunden, die immer wieder unserer Erde gerissen wurden. Wir sollten nicht über märchenhafte Überlieferungen der Azteken lächeln: Sie überliefern ein wahres, globales Bild. Man muss nur die Grundaussagen aus dem Wust von Überlieferungen herausfiltern ... dann erkennt man die erschreckende Wahrheit!

Wir müssen die Botschaft der Azteken wie der Mayas verstehen. Wir müssen die Narben der Erde lesen lernen, zum Beispiel den Toba-See von Sumatra. Nur dann haben wir eine Chance. Das Leben auf der Erde entging nur knapp immer wieder der vollständigen Vernichtung. Die Frage ist nicht ob, sondern wann es zur finalen Apokalypse kommen wird. Werden wir darauf vorbereitet sein?

Unsere jetzige Welt aber wird, so sagen es die Azteken, vollständig verwüstet ... alles Leben wird ausgelöscht werden. Will die Menschheit überleben, wird ihr nur die Flucht ins All bleiben!

Lesen Sie jetzt das spannende Buch zum Thema:
von Walter-Jörg Langbein

»2012 und der Aufbruch ins All II«
Teil 104 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 15.01.2012

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Freitag, 6. Januar 2012

Kreide für den Wulff – Die Freitagskolumne von Ursula Prem

Ursula Prem
Jetzt weiß ich endlich, was Mama immer meinte, wenn sie sagte: »Kind, treib Dich nicht mit den falschen Freunden herum!« - Seit dem gestrigen Fernsehinterview mit Bundespräsident Christian Wulff wird der Begriff Freundschaft in Deutschland neu definiert werden müssen. Es müsse, so Wulff, in Deutschland wenigstens möglich sein, sich von Freunden auch mal Geld zu leihen.

Offenbar hat Christian Wulff ein angeborenes Händchen für die Auswahl der richtigen Freunde. Und so fand sich auch ein »väterlicher Freund«, dessen Frau bereit war, Wulff mal eben 500.000 € zu leihen, für den Kauf eines Einfamilienhauses. Dagegen wäre auch erstmal nichts zu sagen. Nirgendwo steht geschrieben, dass nur Banken Kredite vergeben dürfen. Dass Wulff jedoch geschäftliche Beziehungen zu seinem Freund Egon Geerkens bei einer entsprechenden Anfrage unter den Tisch fallen ließ, da die Geschäftsbeziehungen schließlich mit Frau Geerkens bestanden hätten, hat schon ein »Gschmäckle«. Mag dies alles formaljuristisch noch halbwegs in Ordnung gegangen sein: Der Drohanruf bei BILD-Chefredakteur Kai Diekmann ist ein anderes Kaliber.

Angriff auf die Pressefreiheit
Egal, wie viel Kreide der Wulff auch für das Fernsehen frisst: Der Versuch eines Staatsoberhauptes, die freie Berichterstattung zu behindern, kann nur als massiver Angriff auf die Pressefreiheit gewertet werden und ist definitiv ein absolutes No-Go.

Trotz dieser Sachlage bin ich für einen Verbleib von Christian Wulff im Amt des Bundespräsidenten, denn: Ein Rücktritt wäre viel zu einfach. Mit einem Rücktritt lässt sich ein Bundespräsident bequem in das weiche Bett des Ehrensolds fallen, der ihm aufgrund eines schwachsinnigen Gesetzes lebenslang zusteht. 199.000 € jährlich, zuzüglich Büro, Sekretärin, Dienstwagen und Chauffeur. Wer würde da nicht schnell mal zurücktreten und sich mit einem Blick auf den Kontoauszug über das Vergangene hinwegtrösten?

Bundespräsident – ein merkwürdiges Amt
Der Bundespräsident wird als Staatsoberhaupt und damit als »erste Person im Staat« betrachtet. Da kann man schon mal übermütig werden und denken, dass nun selbst die Presse Männchen macht. Doch in Wahrheit hat der Bundespräsident nur wenig faktische Macht. Er kann die Unterschrift unter ein neues Gesetz verweigern (was er wohl nicht tun wird, wenn er von Kanzlerins Gnaden auf seinem Stuhl sitzt). Ansonsten hält er munter Sonntagsreden in einem gefälligen Ambiente: zum Tag der deutschen Einheit, zu Weihnachten, immer dann, wenn es feierlich zugeht im Staat. Von der sonstigen Möglichkeit politischer Zwischenrufe, für die ein Roman Herzog legendär war, hat Wulff bisher wenig Gebrauch gemacht. Auf gut Deutsch: Jeder x-beliebige Büttenredner mit halbwegs passablem Aussehen könnte den Job ebenso ausfüllen. Würde er wohl auch. Nur halt ohne Ehrensold.

»Nu stell Dir mal vor, Du wärest Mitglied im Karnevalsverein Pommes Rot-Weiß ... und Euer Lieblingsbüttenredner hätte einen Journalisten bedroht, irgendwie ... Mensch, da wär Karneval erledigt, oder?«, werden Sie jetzt vielleicht einwenden.

Stimmt. Karneval schon. Aber Karneval nehmen die Leute ja auch ernst ...


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