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Sonntag, 5. September 2010

»In der unvollendeten Grabkammer« Teil II

Teil 33b der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

Die geheimnisvolle unvollendete Grabkammer....
Endlich kann ich mich aufrichten, recken und strecken..... Fast vierzig Meter unter der Basis der »Cheopspyramide«. Irgendwie wirkt der Gedanke beklemmend, dass über mir vor Jahrtausenden ein gigantisches Weltwunder errichtet wurde.... eine gewaltige Last! Gefährlicher allerdings sind die Stromkabel, die hier laienhaft verlegt wurden. Da und dort knistern stark verstaubte Glühbirnen, erzeugen ein flackerndes Licht. Nackter Kupferdraht ist zu erkennen, manchmal sogar isoliert.

Bizarre Steingebilde wachsen aus dem Boden. Sie leuchten gelbrötlich auf im Schein meiner Taschenlampe. »Unvollendet« scheint die Kammer in der Tat zu sein. Sie vermittelt den Eindruck, als habe man vor Jahrtausenden tief unter der »Cheopspyramide« einen Raum in den gewachsenen Fels schlagen wollen.... und die Arbeit irgendwann abgebrochen. Warum? Ist es realistisch anzunehmen, dass die Erbauer des Weltwunders der »Cheopspyramide« urplötzlich ihr Konzept änderten?

Seltsam: In der »unvollendeten Grabkammer« findet sich nicht der Hauch von Schutt. Man hat offensichtlich jeden losgemeißelten Felsbrocken durch die qualvolle Röhre ins Freie geschafft. Warum? Hätte man nicht den verbleibenden Schutt in der Kammer belassen, als man die Arbeiten – warum auch immer –abbrach?

Noch seltsamer: »Unvollendete Grabkammer« nennt man diesen mysteriösen Raum, weil die Forschung davon ausgeht, dass hier eine unterirdische Gruft entstehen sollte. Aber für wen? Für den Pharao selbst vielleicht... oder für seine Gemahlin? Das erscheint mir mehr als unwahrscheinlich! Wie wollte man denn den Sarkophag einer hochstehenden Persönlichkeit in den unterirdischen Raum schaffen? Zur Erinnerung: 120 Meter lang, 120 Zentimeter hoch und 106 Zentimeter breit ist der »Gang«. Für den halbwegs würdevollen Transport eines Toten war er vollkommen ungeeignet. Einen Leichnam im Sarkophag konnte man schon gar nicht auf diesem Wege in die Gruft schaffen.

Einwand: Sollte der Gang für den Transport etwa des Pharaos im wertvollen Sarkophag später erweitert werden? Warum hat man dann die Wände des engen und niedrigen Ganges weitestgehend erstaunlich glatt poliert? Der Gang sieht ganz und gar nicht nach einem Provisorium aus. Zudem ist der Einwand geradezu unsinnig: Nie und nimmer hätte man die beim Herausmeißeln des unterirdischen Raumes anfallenden Gesteinsmassen durch einen langen, engen und niedrigen Gang ins Freie geschafft.... um dann später den Gang zu erweitern!

Ich konzentriere mich auf mein Messband, krieche am Boden der »unvollendeten Kammer« umher. Ich fertige eine Skizze an, schreibe Zwischenergebnisse auf. Ich addiere Zahlenkolonnen ... Meine Endergebnisse sind gewiss eher ungenau. Man kann sie aber als Richtwerte akzeptieren. Die »unvollendete Grabkammer« ist vierzehn Meter lang und acht Meter breit. An der höchsten Stelle messe ich 3,50 Meter. Wäre sie vollendet worden, dann wäre ein imposanter Saal entstanden, tief unter der Cheopspyramide!

Wohin führt der Gang
aus der unvollendeten Grabkammern?
Von der unvollendeten Grabkammer führt... ein weiterer Gang in den massiven Fels. Ein Eisengitter versperrt den Weg. Ich schraube das Objektiv meines Fotoapparates ab, schiebe Kamera und Fotoapparat durch das Gitter. Hinter dem Gitter schraube ich das Objektiv wieder auf. Der starke Blitz erleuchtet... einen Gang, der meinem Kompass nach nach Südosten verläuft. Endet er abrupt? Oder biegt er am »Ende« nach links ab?

Ich spekuliere: Könnte es sein, dass die »unvollendete Grabkammer« gar nicht unvollendet ist, sondern nur so aussieht? Wurde sie von den Planern von Anfang an so konzipiert? Ich versetze mich in die Lage von Grabräubern, die den absteigenden Gang entdeckt haben und ihm gefolgt sind. Sie schauen sich kurz um und kommen zum Schluss: Hier ist nichts zu holen. Enttäuscht ziehen sie ab. War das die von den Erbauern der Pyramide erwünschte Reaktion? Haben sie unter der Pyramide eine vermeintlich »unvollendete Kammer« angelegt, der deshalb weder Grabräuber noch Archäologen Aufmerksamkeit geschenkt haben? Findet sich irgendwo im Raum unter der Pyramide der versteckte Eingang zu geheimen Gängen, die zu Saurids Schatzkammern führen?

Walter-Jörg Langbein bei der Erkundung
der unvollendeten Grabkammer.

»Monstermumien im Alten Ägypten?«,
Teil 34 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 12.09.2010  in diesem Blog


Bücher von Walter-Jörg Langbein

Sonntag, 29. August 2010

»In der unvollendeten Grabkammer Teil I«,

Teil 33a der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

»Follow the others...« fordert mich der Wächter der »großen Pyramide«. Ich soll den anderen Pyramidenfreunden folgen. Dann werde ich in die Kammern der Königin und des Königs gelangen. Schnell... schnell... Schon ist wieder ein Trupp im Leib der »Großen Pyramide« verschwunden. »Follow them!« wird mir fast barsch befohlen. Nur dann, versichert man mir, werde ich ich in die Kammern der Königin und des Königs gelangen. Diese Bezeichnungen sind frei erfunden. Welchem Zweck die beiden Kammern in der Pyramide wirklich dienten, das ist nicht überliefert. Ich möchte aber nicht dem Tross der Touristen folgen. Mich interessiert die dritte Grabkammer....

»Dritte Kammer?« Mehrere Wächter haben sich inzwischen um mich geschart. »No third chamber exist....« behauptet einer in gutturalem, gebrochenen Englisch. Eine dritte Kammer existiert angeblich nicht. Ich deute nach oben. Deutlich ist der eigentliche Eingang zur Pyramide zu sehen. Er liegt auf der Nordseite des monumentalen Weltwunders, siebzehn Meter über der Grundfläche. Diesen höher gelegenen Eingang will ich benutzen, nicht jenen, durch den sich Hunderttausende Touristen quetschen. Er wurde einst von Grabräubern geschlagen.

Die unvollendete Grabkammer in der Cheopspyramide,
im Plan eingekreist.

Ich mache Anstalten, zum höher gelegenen Eingang zu klettern. Empört zerren die Guides an mir, packen mich an Armen und Beinen. Die Situation ändert sich schlagartig, als ich einige Geldscheine zücke und das Zauberwort »Bakschisch!« murmele. Dieses magische Wort und die Scheinchen verwandeln die Wächter schlagartig. Gern sind sie bereit, mit mir nach oben zu klettern. Der Wächter der Wächter am Eingang muss auch noch bestochen werden.... dann ist der Weg für mich frei... zur »unterirdischen Kammer« (»sunterranean chamber«).

Vor mir liegt ein Gang, der steil in das Innere der Pyramide führt. Die Bezeichnung »Gang« allerdings ist irreführend. Mit einer Höhe von nur 120 Zentimetern und einer Breite von 106 Zentimetern wirkt der Schacht alles andere als einladend. Ein aufrechtes Gehen ist bei dieser geringen Höhe nicht möglich. Kriechend in die Unterwelt der Cheopspyramide vorzudringen, das empfiehlt sich bei der Länge des Weges auch nicht. Also gehe ich in die Knie und quäle mich Schritt für Schritt die 26-Grad-Steigung hinab. Nach fünfundzwanzig Metern brennen meine Beine wie Feuer.

Soll ich aufgeben und den absteigenden Gang verlassen? Ich könnte jetzt in den aufsteigenden Gang wechseln, der zu der Königinnenkammer und der Königskammer führt. Ich schaue weiter nach unten. Es kommt mir so vor, als würde der tiefer führende »Gang« unendlich weit ins Erdinnere führen. Tatsächlich sind es aber »nur« noch etwa 85 weitere Meter.
.
Ziel meines anstrengenden Abstiegs
in die »Unterwelt«
Vor Anstrengung keuchend quäle ich mich weiter. Ich hatte gehofft, dass es im Inneren der Pyramide kühler ist als unter der Sonne Ägyptens. Die Luft wird muffiger, sie reizt zum schmerzhaften Husten. Mir ist, als würde es immer heißer und heißer. Meine Kleidung klebt mir am Leibe. Plötzlich spüre ich so etwas wie einen leisen, aber frischen Lufthauch. Auf eine »Länge« von nicht ganz zwei Metern ist der »Gang« immerhin stolze 1,85 Meter hoch. Hier soll so etwas wie eine Luftleitung in den absteigenden Gang führen. Kurz setze ich mich hin, dann wanke ich mehr kriechend als stehend weiter.

Endlich geht das Gefälle in die Horizontale über. Watschelnd geht es weiter, denn nach wie vor ist der »Gang« nur 120 Zentimeter hoch. So heftig inzwischen sämtliche Muskeln in Beinen und Rücken auch schmerzen... ich kämpfe mich schneller weiter. Ich weiß: nur noch zehn Meter trennen mich von der Kammer unter der »Cheopspyramide«.




»In der unvollendeten Grabkammer II«,
Teil 33b der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 5. September 2010

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