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Donnerstag, 26. November 2009

Lipizzaner - Inbegriff des Edlen und Schönen
Porträt einer aussergewöhnlichen Pferderasse

Die Lipizzaner sind der Inbegriff edler und eleganter Pferde, wer über sie ein Buch lesen möchte, hat eine reiche Auswahl.
Die Bezeichnung "Lipizzaner" wird erstmals 1786 erwähnt, somit handelt es sich bei diesen Zuchtpferden um die älteste Kulturpferderasse der Welt. Ihre Geschichte ist eng mit dem Haus Habsburg verbunden, der Name leitet sich vom Gestüt Lipica bei Sežana ab, der ursprünglichen Zuchtstätte dieser Pferde in der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. Obwohl zu jener Zeit dem Habsburger-Reich zugehörig, liegt das Gestüt Lipica jedoch heute in Slowenien, dessenungeachtet blieben die strengen Zuchtkriterien bis heute erhalten.
Äussere Merkmale
Grundsätzlich kann man bei Lipizzaner-Pferden fast alle Fellfarben finden. Dass jedoch in der Praxis etwa 95% aller Lipizzaner Schimmel sind, hat seine Ursache darin, dass die weiße Fellfarbe in der Lipizzaner-Zucht durch entsprechende Selektion gezielt forciert wurde, da man sich von weißen Pferden einen "exklusiveren" Präsentations-Effekt bei den Dressur-Vorführungen versprach.
Der Typ des Lipizzaners hat sich seit 300 Jahren nicht wesentlich verändert. Er wirkt elegant, kompakt und sehr athletisch, das Stockmaß liegt meist zwischen 155 und 165 cm. Seine Hinterhand ist muskulös, wodurch das Pferd für schnelle Drehbewegungen auf engstem Raum gut geeignet ist. Mähne und Schweif sind feinhaarig, der Rücken kräftig. Trotz des athletischen Körperbaus wirken die Bewegungen des Lipizzaners ausgesprochen graziös, der Gang ist federnd und der Galopp kräftig. Seine Knieaktion ist eher hoch, was zu ausdrucksvollen Piaffen (eine trabende Bewegung des Pferdes auf engstem Raum) und imposanten Passagen führt.
Eigenschaften und Charakter
Lipizzaner sind muntere und lebendige Pferde mit freundlichem und ausgeglichenen Charakter, sie zeichnen sich aber auch durch Härte und Ausdauer aus. Lipizzaner lernen schnell und arbeiten unermüdlich. Trotz des gutmütigen Wesens haben sie eine auffällig charismatische Ausstrahlung und eine gehörige Portion Mut, diese Eigenschaften wurden über Jahrhunderte hinweg durch eine extrem selektive Zucht gezielt herangebildet. Denn die Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule beinhaltete zugleich eine Leistungsbeurteilung. Nur jene Tiere, welche sich durch ihre Leistungsbereitschaft und Intelligenz bewährten, wurden zur Zucht herangezogen.
Verwendung:
Das klassische Einsatzgebiet des Lipizzaners ist die Dressur. Durch ihren athletischen Körperbau ist diese Pferderasse für Schulsprünge und Lektionen der Hohen Schule besonders geeignet. Obwohl aufgrund Ihrer Größe im heutigen Dressur-Turnierreiten benachteiligt, sind einzelne Lipizzaner allerdings auch immer wieder erfolgreich auf Turnieren vorgestellt worden.
Zuchtgeschichte
Generell werden die Lipizzaner mit der Spanischen Hofreitschule in Wien assoziiert, in welcher die Tiere in klassischer Reitkunst ausgebildet werden. Die Grundlagen und Regeln dieser Schule sind bereits im 16. Jahrhundert entstanden. Die Zucht diente früher ausschliesslich dem Bedarf des kaiserlichen Hofes: als Reit- und Paradepferde, aber auch als Kutsch- und Kurierpferde.
Im Jahre 1580 wurde mit Pferden der iberischen Halbinsel das Gestüt Lipica und die Rasse der „Spanischen Karster" (eine frühere Bezeichnung für die Lipizzaner) begründet, der Lipizzaner vereinigt spanisches, neapolitanisches und arabisches Blut in sich.
Jeder echte Lipizzaner muß seine Abstammung auf einen der sechs Hengststämme zurückführen können, welche von den Hengsten Conversano, Favory, Maestoso, Neapolitano, Pluto und Siglavy begründet wurden. Diese sechs "Stammväter" wurden im 18. und 19. Jahrhundert nach Lipizza verbracht, seit damals wird unter Berücksichtigung der von diesen Hengsten abstammenden Linien gezüchtet. Der raue, gebirgige Karst, in dem Lipica liegt, hat bei den Lipizzanern Langlebigkeit, Gesundheit, starke Knochen, harte Hufe, Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit bewirkt.
Während der verschiedenen Evakuierungen, die die Lipizzanerzucht im Rahmen der beiden Weltkriege erfahren hat, blieben regelmäßig Tiere zurück, welche privaten Züchtern als Basis für ihre Zucht dienten. Größere private Zuchtverbände - wie bei anderen Rassen längst üblich - haben sich jedoch erst in jüngerer Vergangheit entwickelt. Alle Zuchtverbände und staatliche Gestüte sind im internationalen Lipizzanerverband (Lipizzan International Federation) zusammengeschlossen. Klassische Lipizzaner-Zuchten und Gestüte findet man vor allem in Piber (Österreich), Lipica (Slowenien), Topolčianky (Slowakei), und in Monterotondo (Italien).

Weitere Infos gibt es hier: Lipizzaner-Zuchtverband Deutschland e.V.





Montag, 2. November 2009

Wolfgang Amadeus Mozart und sein kulturelles Erbe


Wolfgang Amadeus Mozart, oder, wie er mit richtigem Namen hieß: Joannes Chrysostomus Wolfgangus Theophilus Mozart, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der sogenannten „Wiener Klassik“, einer Stilrichtung der europäischen Kunstmusik. Viel wurde über diesen außergewöhnlichen Komponisten geschrieben, wer über Mozart ein Buch lesen will, hat eine reiche Auswahl. Doch wer war dieser Mann wirklich, der im Jahre 1791 im Alter von nur 35 Jahren allzu früh von uns gegangen ist?
Ein musikalisches Genie – aber kein Österreicher
Mozart mag ein Genie gewesen sein, aber eines war er nicht: Österreicher. Wolfgang Amadeus Mozart kam am 27. Januar 1756 in Salzburg als siebentes Kind des bischöflichen Kammermusikus Leopold Mozart und der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammenden Anna Maria Pertl zur Welt. Salzburg war zu jener Zeit eines jener kleinen Fürstentümer, wie sie damals in Europa üblich waren. Gleichwohl wirtschaftlich eng mit Österreich verflochten, bestand Salzburg als selbständiger Kleinstaat. Die zahlreichen Touristen, welche alljährlich Mozarts Geburtshaus in der Salzburger Getreidegasse besichtigen und dafür sorgen, dass Österreich vom „Wirtschaftsfaktor Mozart“ profitiert, stört dieser Umstand wohl kaum.
Knabenjahre eines Wunderkindes
Mozarts aussergewöhnliche musikalische Begabung zeigte sich schon sehr früh. Bereits im Alter von vier Jahren erhielten er und seine fünf Jahre ältere Schwester Unterricht in Klavier und Violine, mit sechs Jahren erfolgten die ersten öffentlichen Auftritte. Als erste eigenständige Kompositon von Mozart gilt heute ein Allegro, datiert mit Dezember 1761. Jenes, meist als erste Komposition bezeichnete Menuett in G- und C-Dur wurde von Mozart vermutlich erst 1764 verfasst. Die sensationelle Begabung des Wunderkindes sprach sich schnell herum und so wurden erste Konzertreisen nach Passau und Wien arrangiert, um dem Adel das Wunderkind zu präsentieren, natürlich auch getragen von der Hoffnung einen Gönner zu finden, denn die musikalische Ausbildung sowie die Reisen verschlangen sämtliche finanziellen Mittel der Familie Mozart. Seine Konzert-Reisen führten Wolfgang Amadeus Mozart in alle großen deutschen, französischen, holländischen und schweizer Städte, sowie nach London. In London lernte Mozart Johann Christian Bach (Sohn des berühmten Komponisten Johann Sebastian Bach) kennen, welcher ihn in die Welt der italienischen Symphonie und Oper einführte, ein Ereignis, welches für die weitere künstlerische Entwicklung Mozarts prägend sein sollte.
Erfolgreiche Aufführungen in Wien und Reisen nach Italien
Die Familie kehrte daraufhin nach Wien zurück, wo Mozart, obwohl von einer Pockenerkrankung nur unzureichend genesen, das Singspiel „Bastien und Bastienne“, sowie die Oper „La finta semplice“ fertig stellte. Die erfolgreiche Uraufführung dieser Oper am 1.Mai 1769 führte zur Berufung Mozarts zum Dritten Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle – seine erste Festanstellung. Durch diesen Erfolg beflügelt, brach Mozart mit seinem Vater zu der ersten von insgesamt drei Italien-Reisen auf, diese Periode seines Wirkens dauerte mit kurzen Unterbrechungen fast dreieinhalb Jahre und führte Mozart in alle bedeutenden Städte Italiens. Papst Clemens XIV ernannte Mozart im Jahre 1770 zum „Ritter vom Goldenen Sporn“, jedoch machte Mozart von diesem Privileg nie Gebrauch. In Bologna wurde er in die "Accademia Filarmonica di Bologna" aufgenommen und begegnete Musikern wie Giovanni Sammartini, Niccolò Piccinni und, Pietro Nardini . Am 26. Dezember 1770 wurde in Mailand seine „Opera seria Mitridate“ uraufgeführt, es folgten der „Serenata teatrale Ascanio“ im Oktober 1771, sowie das ernste Dramma per musica "Lucio Silla“ in der Saison 1772/73. Aufgrund der protektionistischen Einstellung einflussreicher italienischer Kreise gegenüber ausländischen Künstlern gelang es Mozart nicht, eine Anstellung in Italien zu erhalten.
Konzertmeister in Salzburg und triumphale Jahre in Wien
1772 wurde Mozart vom Salzburger Erzbischof zum Konzertmeister der Salzburger Hofkapelle ernannt. Dieses Amt war zwar finanziell einträglich, ließ dem Komponisten jedoch kaum Spielraum für andere künstlerische Aktivitäten, sodass Mozart im September 1777 den Dienst quittierte und sich erneut auf Reisen begab. Diesmal führte in sein Weg nach München, Augsburg, Mannheim und Paris. Da sich daraus keine längerfristigen Engagements ergaben, kehrte Mozart 1779 nach Salzburg zurück, um die vakante Stelle eines Hoforganisten anzutreten. In dieser Zeit komponierte er auch die Krönungsmesse. Da sich jedoch das Verhältnis zum Salzburger Erzbischof nicht ganz friktionsfrei gestaltete und Mozart überdies Angebote zu Konzertauftritten in Wien vorlagen, kündigte er 1781 den Dienst und übersiedelte nach Wien, wo er fortan als freischaffender Komponist und Musiklehrer lebte. Nun begann für Mozart eine intensive Periode künstlerischen Schaffens. 1782 wurde das Singspiel „Die Entführung aus dem Serail“ in Wien uraufgeführt, es folgten am 1. Mai 1786 in Wien die Uraufführung der Opera buffa "Le nozze di Figaro“ , sowie am 29. Oktober 1787 die Uraufführung des Dramma Giocoso "Don Giovanni“ in Prag. Doch damit war der Schaffensdrang von Wolfgang Amadeus Mozart noch lange nicht gestillt. Am 26. Januar 1790 erfolgte die Uraufführung der Oper „Così fan tutte“ in Wien und schließlich sein wohl bekanntestes Werk: „Die Zauberflöte“, eine große Oper, welche eine Mischung aus Märchen und freimaurischen Elementen darstellt. Darüber hinaus komponierte Mozart in dieser Zeit nicht weniger als sechs Streichquartette, die Linzer und die Prager Sinfonie, sowie „Eine kleine Nachtmusik“ (eine Serenade für Streicher in G-Dur) sowie einige Libretti. Nicht alle seine Werke waren sofort ein Erfolg, mit der systemkritisch-komödiantischen Oper „Le nozze di Figaro“ war das Wiener Publikum regelrecht überfordert, sodass es bald vom Spielplan verschwand. Erst in Prag gelang der triumphale Durchbruch.
Heirat und kurzes privates Glück
Am 4. August 1782 heiratete Mozart die aus gutbürgerlichem Haus stammende Constanze Weber, die in den folgenden Jahren sechs Kinder von ihm zur Welt brachte. Interessant ist auch, dass Mozart keineswegs so arm und mittellos war, wie er vor allem im Zeitalter der Romantik meist dargestellt wurde. Im Gegenteil, er verdiente vor allem in seinen letzten Lebensjahren sehr gut, pflegte allerdings auch einen aufwändigen Lebensstil. Mozart war ein außerordentlich vielseitiger Komponist, wohl der einzige in der Musikgeschichte, der in allen Kompositionsgattungen seiner Zeit Meisterwerke schuf.
Gedenken an Mozart
Wolfgang Amadeus Mozart starb am 5. Dezember 1791 in seinem Haus in Wien. Über die Umstände seines Todes ranken sich zahlreiche Spekulationen, die Theorien reichen von einem Giftanschlag über eine Streptokokken-Infektion bis zu jenen Symptomen von Erschöpfung, welche man heute wohl als „Burnout-Syndrom“ bezeichnen würde. Das Gedenken an Wolfgang Amadeus Mozart wird heute weltweit durch Biographien, musikwissenschaftliche Forschung und insbesondere durch die Aufführung seiner Werke in den Opernhäusern und Konzertsälen überall auf der Welt aufrechterhalten.
Somit wird das Erbe dieses einmaligen Künstlers und sein Beitrag zur deutschen Kultur und Geschichte für immer der Nachwelt erhalten bleiben.

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