Der erfolgsgewohnte Unternehmer Christoph ist auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Diese hofft er nicht etwa auf dem Gebiet irgendeines gewöhnlichen Hobbys zu finden, nein: Der Gedanke des Zeitreisens hat es ihm angetan. Leidenschaftlich und unermüdlich durchforstet er sämtliche Berichte zum Thema und fängt an, eigene Forschungen zu betreiben. Dass ihn seine Mitwelt für offensichtlich verrückt erklärt, nimmt er dabei in Kauf, wenngleich ein schlechtes Gewissen seiner immer mehr vernachlässigten Familie gegenüber an ihm nagt. Lange Zeit scheinen seine Bemühungen aussichtslos, doch Christoph gibt nicht auf, bis er endlich ein logisches Muster entdeckt, das ihn in helle Aufregung versetzt. Wird es ihm doch noch gelingen, das scheinbar Unmögliche zu verwirklichen?
Der Plot von »Lost in History« hebt sich wohltuend von vielen anderen Zeitreisegeschichten ab, die auf den Bau absonderlicher Zeitmaschinen setzen, um eine nachvollziehbare Erklärung für ihren Sprung in fremde Welten anzubieten. Westerwelles Protagonist Christoph ist da offener: ohne große Kenntnisse von Physik oder Technik stürzt er sich in die Thematik, keine vorgefasste Meinung darüber, wie eine Zeitreise technisch zu bewerkstelligen sei, trübt dabei seinen Blick. Damit liefert Westerwelle nicht nur einen höchst unterhaltsamen Roman, sondern nebenbei auch noch ein Lehrstück darüber, wie man Kreativität zum Fließen bringt: indem man sie eben nicht durch menschlich-begrenztes Denken einengt, sondern die Dinge im richtigen Moment einfach geschehen lässt.
Das Buch besticht neben dieser erfrischend-»anders« erzählten Geschichte auch durch seine außergewöhnlich hochwertige Ausstattung: Unter einem sehr schön gestalteten Schutzumschlag verbirgt sich ein Hardcover-Einband in grüner Leinenstruktur. Ein ebensolches Vorsatzpapier veredelt das Buch zusätzlich, sodass es auch ein repräsentatives Geschenk für Freunde guter Science-Fiction-Literatur darstellt.
»Lost in History« wurde vom Autor als fünfbändige Buchreihe angelegt, von welcher die ersten drei Teile kürzlich erschienen sind.
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Ah, welch Freude! Hatte Lost in History seit Tagen beobachtet und bin "drumherum geschlichen". Nun, nach obiger Kritik werde ich gleich die örtliche Buchhandlung aufsuchen!!! 1000 Dank Ihr Lieben, Gitte
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