Freitag, 28. Februar 2014

Klassik für Nerds III – Tosca: »Vissi d’arte«

Eine musikalische Freitagskolumne von Ursula Prem


Vissi d’arte ist eine Sopran-Arie aus dem 2. Akt der Oper „Tosca“ von Giacomo Puccini. Mario Cavaradossi, der Geliebte von Tosca, wurde gefangen genommen, weil er verdächtigt wird, einen entflohenen Republikaner zu verstecken. Baron Scarpia versucht die Situation zu nutzen, um sich Tosca zu nähern. Scarpia lässt den Gefangenen foltern, um von Tosca ein Entgegenkommen zu erpressen. Der 2. Akt ist geprägt durch Rangelei und den Dialogen zwischen Scarpia und Tosca und endet mit der Ermordung von Scarpia durch Tosca. Für die Arie Vissi d’arte ("Ich lebte für die Kunst") tritt das hektische Bühnengeschehen in den Hintergrund und Tosca singt einen innigen Monolog, in dem sie Gott fragt, warum sie so gestraft wird. (Quelle: Wikipedia)


Deutsche Übersetzung:

Ich lebte der Kunst, ich lebte der Liebe,
Nie tat ich einer lebendigen Seele etwas Böses.
Mit diskreter Hand
half ich, wo immer ich von Elend hörte.

Stets mit festem Glauben
stieg mein Gebet zu den heiligen Tabernakeln auf.
Stets mit festem Glauben
gab ich Blumen für den Altar.
In dieser Schmerzensstunde
warum, warum o Herr,
warum lohnst Du mir das so?

Ich gab Juwelen für den Mantel der Madonna
und gab Gesang den Sternen, dem Himmel,
die so noch schöner strahlten.
In dieser Schmerzensstunde
warum, warum o Herr?
Warum lohnst Du mir das so?


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3 Kommentare:

  1. Als Wagner- und Mozart-Fan (ja, das läßt sich vereinbaren) habe ich die italienische Oper immer als zu schmalzig und zu oberflächlich empfunden, und Puccini gar als Operette aussortiert.

    Jetzt haben Sie mich wirklich umgehauen - und ich wünschte nur, daß die Aufnahme technisch gelungener wäre. Das klingt ja wie ein Garagen-Demo-Tape, oder wie eine Plattenaufnahme aus den vierziger Jahren...

    Dabei hat, das kann man gerade noch hören, Ihre Stimme sowohl unbändige Kraft als auch exquisite Kultiviertheit. Ich ziehe meinen Hut und frage mich, warum die Bühne dann doch nicht Ihr Lebenselixier geworden ist.
    Ja, Regietheater ist eine Pest.
    Ja, mit Familienleben läßt sich eine Kunstkarriere mit ihren vielen Abwesenheiten nicht vereinbaren.

    Aber schade ist es schon. Nicht, daß ich Schreiben geringschätzen würde. ;-)

    Aber Musik schätze ich doch noch als die universellere und zeitlosere Sprache ein, als eine, die über einen engen Kulturkreis, ohne Übersetzung, hinauswirkt.

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    Antworten
    1. Liebe Frau Wolff,

      nun, die großen Plattenstudios mit ihrem Millionenequipment würden sich natürlich bedanken, wenn ich mit einem 60-Euro-Mikrofon und einer Freeware-Audio-Software vergleichbare technische Ergebnisse erzielen würde. ;-)

      Die Bühne war 17 Jahre lang ein Lebenselixier, aber auch eine ausgesprochen nervenzehrende Angelegenheit. Die Pause hat mir auf allen Ebenen gut getan, was aber nicht bedeutet, dass sie zwingend für immer sein muss.

      Liebe Grüße

      UP

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  2. Werte Frau Prem! Ich danke Ihnen herzlich für diese Bereicherung in einer Fastfoodwüste...wirklicher Kunstgenuss! Volker, Bremem

    AntwortenLöschen

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