Samstag, 12. Mai 2018

Mammographie Screening Programm

Wie der Nannystaat für Angst und Schrecken sorgt


Ein Kommentar von Ursula Prem

Wem das immer stärker zutage tretende Nannyverhalten unseres Staates auf den Zeiger geht, der stößt heute nicht selten auf Verständnislosigkeit. Sind Schockfotos auf Zigarettenschachteln, Rauchverbote in Kneipen und EU-Vorschriften bezüglich der Zubereitung von Pommes (möglichst hell und labbrig müssen sie sein) nicht großartige Beiträge, um allen Menschen zu einer besseren Gesundheit zu verhelfen? Da lässt man sich als erwachsener Mensch doch gerne von Vater Staat (oder heißt es heute schon Big Brother?) an der Hand nehmen und »sanft« auf den richtigen Weg stupsen. Ja, man setzt tatsächlich offiziell auf »Stupsen«, auch wenn man dies lieber in hippes Englisch verpackt: Nudging.

Lässt man die erkennbar durch Orwell inspirierten Euphemismen weg, so erkennt man, dass es sich um ein immer dichter werdendes Gestrüpp aus staatlichen Bevormundungsmethoden handelt. »Ganz sanft« sollen sich die Menschen in diesen Schlingpflanzen verfangen, so lange, bis es kein Entrinnen mehr gibt, sprich: jede auch noch so kleine tagtägliche Entscheidung schon vorab von kompetenter Stelle getroffen wurde.

Richtig ätzend wird es, wenn staatliche oder halbstaatliche Kompetenzfetischisten ganz legal Zugriff auf die bei der Gemeinde hinterlegten Daten ihrer Bürger nehmen und beginnen, sie mit Nudgingbriefchen belästigen. Der Spaß an der neckischen Stupserei hört aber endgültig auf, wenn derartige Zumutungen in einem Umschlag daherkommen, der Familienangehörige in Angst und Schrecken versetzt.

Konkret erlebt habe ich das Mitte März, als ich eines Tages nach Hause kam und meine Familie ziemlich aufgelöst vorfand. Es sei ein Schreiben für mich gekommen, druckste man herum. Und das würde doch hoffentlich nichts Schlimmes bedeuten? - Auf dem Umschlag des fraglichen, ziemlich dick und amtlich wirkenden Briefs prangte breit und fett ein Logo mit der Aufschrift »Mammographie Screening Programm«. Die im Raum stehende Frage, ob ich wohl etwas verschwiegen hätte, konnte ich dann zum Glück schnell aufklären, was für Tränen der Erleichterung sorgte.


Zeit für eine Datenübermittlungssperre


Im Umschlag befand sich neben einer Broschüre ein Schreiben mit dem Betreff »Früherkennung von Brustkrebs: Angebot einer Untersuchung im Rahmen des Mammographie-Screening-Programms«. Es teilte mir auch sogleich eine persönliche Screening-ID zu, die zur Untersuchung mitzubringen sei. Auf meine Nachfrage per E-Mail, wie ich denn zu solch einem Schreiben käme, erhielt ich eine lange, nahezu unformatierte Bleiwüste offenbarer Rechtsgrundlagen als Antwort. Ein weiterer Punkt also, an dem der Staat beschlossen hat, sich in die Lebensführung seiner Bürger einzumischen. Offenbar habe ich nicht wunschgemäß reagiert, denn heute, nicht mal zwei Monate später, erhielt ich die identische Post gleich nochmals.

Dass der Staat immer mehr zum Kindermädchen mutiert und sich seinen Bürgern nach der Schmeißfliegenmethode aufdrängt, daran haben wir uns bereits alle (viel zu sehr) gewöhnt. Aber: Briefe zu verschicken, deren Umschlag Angehörige in Angst und Schrecken versetzt, damit hört der Spaß endgültig auf! Höchste Zeit also für mich, eine Datenübermittlungssperre bei der Gemeinde einrichten zu lassen, um der Übergriffigkeit eine Grenze zu setzen.



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4 Kommentare:

  1. Wieder ein Musterbeispiel: So sieht konkreter Journalismus aus! Danke!

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  2. Die echten Fakten der medizinische Wissenschaft haben schon lange gezeigt: bessere Früherkennung von Brustkrebs (oder erhöhte Überlebenschancen/grössere Heilungschancen) bedeutet nicht weniger Todesfälle von Brustkrebs. So die positive Andeutung mit besserer Früherkennung ist medizinische Propaganda.

    Die echten evidenzbasierte Fakten über Brustkrebs und Mammografie (Bruströntgen) haben schon lange gezeigt, dass die Früherkennung von "Krebsen" mit Präventionsmaßnahmen (Beispiel: Mammografie, Tomosynthese und herkömmliche Mammografie) in vielen Fällen wegen Überdiagnosen falsch ist (Mammografie ist meistens Früherkennung von falschen "overdiagnosed" Krebsen und Spätererkennung, nicht Früherkennung, von echten Krebsen) , aber ganz viele Frauen trotzdem behandelt werden. Das Ergebnis is, dass Millionen von Frauen missbehandelt und umgebracht worden sind wegen diesen "fortgeschrittenen" Untersuchungen und medizinischen Behandlungen, und dass Mammografie (Tomosynthese und herkömmliche Mammografie) viel mehr schweren Schaden anrichtet als dass es bedeutendes Gutes bringt (Quellen: Peter Gotzsche's 'Mammography Screening: Truth, Lies and Controversy' and Rolf Hefti's 'The Mammogram Myth' - sehe https://www.supplements-and-health.com/mammograms.html ).

    Jeder der dieses Thema ein wenig genauer anguckt, kann sehen, dass es fast ausschliesslich fabrizierte Statistiken und "wissenschaftliche" Daten/Evidenz vom medizinischen Riesengeschäft sind, die diese Tests unterstützen.

    Das riesige medizinische Krebsgeschäft hat schon jahrzehntelang das Volk angelogen mit falschen Statistiken. Dieses riesengrosse Geschäft sagt den Leuten wie unglaublich "forgeschritten" ihre Präventionsmaßnahmen, Untersuchungen und Behandlungen sind, aber verschweight den grossen Schaden, den sie wirklich anrichten. Es ist fast alles Lüge.

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    1. Vielen Dank für den Kommentar! Ja, der Verdacht steht im Raum, dass es wieder mal um ein großes Abkassieren geht. Und besonders schlimm dabei finde ich, wenn der Staat sich dafür einspannen lässt, die flächendeckende Werbung dafür auf eine gesetzliche Grundlage zu stellen. Gruselig.

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