Björn Haugan und Ursula Prem nach einer Vorstellung von »Fidelio« in Dessau |
Björn Haugan lernte ich 1994 kennen, als wir beide am Anhaltischen Theater in Dessau unser Rollendebüt in Beethovens »Fidelio« gaben. Für mich war es die erste ganz große Rolle überhaupt, und ich bin bis heute froh, dass Björn dabei mein Partner war. Selten habe ich einen uneitleren, humorvolleren Menschen kennen gelernt. Der Sohn norwegischer Eltern wurde am 5. September 1942 in Schweden geboren und lebte bis zuletzt in Stockholm. Seine Ausnahme-Heldentenorstimme berechtigte ihn zu großen Hoffnungen, doch stures Karrierestreben war Björn Haugan fremd. Gerne erzählte er von seiner Zeit als Backgroundsänger diverser Pop-Stars. Den endgültigen Weg als Solist auf der Opernbühne beschritt er erst relativ spät in seinem Leben, was dazu führte, dass seine Stimme auch in großen Rollen jugendlich-frisch klang, wobei sie gleichzeitig ein enormes Volumen aufwies.
Gerade in derart stressbehafteten Berufen wie dem des Opernsängers sind Kollegen wie Björn eine Wohltat. Er hat es immer verstanden, angespannten Situationen durch einen guten Witz die Schärfe zu nehmen. Geradezu legendär war die Fähigkeit des Weitgereisten, andere Menschen mit den kulinarischen Besonderheiten der ganzen Welt vertraut zu machen. Und zwar bevorzugt mit den eher gewöhnungsbedürftigen. Eines Tages brachte er eine Dose Surströmmings mit auf eine Party. Diese Spezialität aus Schweden ist dazu angetan, mit dem puren Öffnen der Dose einen Raum schlagartig zu leeren, da der Geruch des vergorenen Fisches einfach nur unbeschreiblich ist. Dazu brachte er eine Runde Root-Beer in Dosen mit. Eine Kombination, die den Appetit der Party-Gäste schlagartig auf Null sinken ließ.
Björn liebte eben Witze aller Art, auch auf künstlerischem Gebiet. Und so passt es sehr gut zu ihm, dass auf YouTube ein Video zu finden ist, in dem er mit »Isoldes Liebestod« zu hören ist, einem absoluten Renommierstück für dramatische Sopranistinnen …
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