Die unsägliche Flüchtlingspolitik der deutschen Regierung
hat es vollbracht, nicht nur Deutschland an den Rand einer Staatskrise zu
führen, sondern auch das administrativ zumindest eingeschränkt taugliche Gebilde
namens EU, das wenig differenzierte Denker heute als »Europa« bezeichnen, an
den Rand des Abgrunds zu stoßen. Möglich gemacht wurde diese
Menschheitskatastrophe durch die Leichtsinnigkeit einer Generation, wie sie nur
durch ein infantiles, überfinanziertes Bildungssystem in Tateinheit mit
vollkommener Ignoranz gegenüber jeglicher Realität hervorgebracht werden
konnte. Wer die Dinge bis zum Ende durchdenkt, wird sich wohl schuldig bekennen
müssen, Jahrzehnte lang wider besseren Wissens bei alldem zugesehen zu haben.
All die therapeutischen Stuhlkreise, großzügig dotierten Menschenrechtspreise
und sonstigen Hervorbringungen einer ratlosen Gesellschaft haben nun eine Generation
großgezogen, welche die gepflegte Kapitulation jeglicher eigenen Denkanstrengung
vorzieht. Eine Generation, die gewohnt ist zu konsumieren, nicht aber zu gestalten.
Eine Generation, für die selbst eine Menschheitskatastrophe allenfalls noch den
Rang eines Events einnimmt, an dem in irgendeiner Form teilzunehmen ein ultimatives
Mittel gegen die eigene Hohlheit darstellt.
Eventmenschen und Moralsimulanten
Eventmenschen und sonstige Moralsimulanten sind an den
Folgen des eigenen Handelns weitgehend uninteressiert. Sie ziehen grundsätzlich
den Weg des geringsten Widerstands vor, wenn es gilt, neue Ereignisse zu
kreieren. Klopfen ein paar Millionen angeblich Hilfsbedürftiger an ihre Tür, dann
öffnen sie völlig arglos und tun was sie können. Bis zur vollständigen
Selbstaufgabe, und ohne Handlungsalternativen überhaupt in Erwägung zu ziehen. Hat man noch zu ihren Schulzeiten nicht im ultimativen Stuhlkreis
besprochen, dass ihnen niemand schaden wird, dem sie nicht selbst zuvor
feindlich entgegentreten? »Die große Miezekatze wird Dich nicht beißen, wenn Du
sie ganz lieb streichelst und ihr ein Leckerli gibst!«, erzählen Eventmenschen
ihren Kindern, bevor sie sie in den Löwenkäfig schicken. Schließlich hat man
ihnen beigebracht, dass die besten Handchirurgen und Traumatherapeuten sich auf Kosten der
Solidargemeinschaft um den Nachwuchs kümmern werden, falls sie sich irren
sollten. Und überhaupt ist jeder mögliche Schaden dank moderner Wissenschaft
grundsätzlich heilbar.
Die größte Facebookparty aller Zeiten
Was für eine schöne Scheinwelt. Für Eventmenschen ist es
deshalb denkbar, das Leid tatsächlicher Kriegsflüchtlinge zu lindern, indem man
sie zu Seinesgleichen macht: »Komm, Bruder, Du bist nicht auf der Flucht,
sondern auf dem Weg zur größten Facebookparty aller Zeiten! #Refugeeswelcome!«
Wie gut, dass Angela Merkel vergessen hat, in Zuckerbergs Reich oder anderswo rechtzeitig
das Privathäkchen zu setzen, so können wir nun gemeinsam die Vorgärten der
Spießbürger zuscheißen und Spaß haben! – Für Eventmenschen ist es gleichzeitig
unvorstellbar, dass es Menschen geben sollte, die sich ihrem unschuldigen Vergnügen
in den Weg stellen. Menschen, die eine eigene Agenda verfolgen, welche in
unseren Augen noch aus dem Dreißigjährigen Krieg stammen würde, wenn wir denn
aus unserem rudimentär angelegten Geschichtsunterricht überhaupt wissen würden,
was der Dreißigjährige Krieg war. Da wir es aus der Art Unterricht, die wir
genossen haben, nicht wissen können, tun wir einfach so, als ob es all die Kopf-ab-Videos
des IS nicht geben würde. Sie sind für uns ebenso irrelevant wie all unsere anderen
Lebenslügen: Der Ganzkörperschleier islamistischer Frauen ist eine der freien
Lebensgestaltung unterworfene Modeerscheinung, eine Silvesterfeier in Köln hat
nichts mit dem Islam zu tun, und außerdem haben wir für mindestens sechs
Millionen Muslime sowieso eine verschärfte Garantenstellung, um die Scharte unserer
Großväter auszuwetzen.
Das ist eben das Schöne am Dasein als Eventmensch: Für das
eigene Wohlgefühl müssen lediglich die dunklen Flecken der Vergangenheit
beseitigt werden, damit die Tigerente endlich wieder lächelt. Und wodurch
könnten diese dunklen Punkte besser beseitigt werden als durch Aufrechnung?
»Unsere Großeltern haben 6 Mio. Juden ermordet. Also retten wir 6 Mio. Muslime
oder möglichst noch mehr. So sind wir im Namen unserer Väter nicht nur quitt
mit dem Karma, sondern haben sogar noch was gut. Und überhaupt: … Oooooommmmmm!«
Liebe Eventmenschen, auch wenn diese Erkenntnis Eurem Glauben an die grundsätzliche Kuscheligkeit des Daseins widerspricht: Die dunklen Punkte
im Dasein Eurer Vorfahren werdet Ihr einfach aushalten müssen, denn sie können
nicht beseitigt werden. Verschlimmert werden aber können sie allemal.
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