Sonntag, 13. März 2016

321 »Götter, Engel, Laserwaffen«

Teil 321 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein


Foto 1: Der »Neptun-Brunnen von Paderborn«.

An einem heißen Sommernachmittag erkundete ich – wieder einmal – den altehrwürdigen Dom zu Paderborn. Wieder einmal stand ich vor den mysteriösen Fabelwesen am Paradiestor, die mich an die geheimnisvollen Mischwesen aus uralten Zeiten erinnern. Wieder einmal stellte ich mir die alten Fragen. Wieso wurden am Paradiestor des Doms zu Paderborn Mischwesen verewigt, wie wir sie zum Beispiel aus Ägypten kennen? Was haben derlei Monsterwesen an einem christlichen Portal zu suchen?

Foto 2: Neptun mit seiner Waffe
Auf dem Rückweg vom Dom zum Bahnhof legte ich an einem Brunnen eine kleine Pause ein. Dominiert wird er von Gott Neptun. Stolz reckt der bärtige Geselle seine Waffe, einen gewaltigen Dreizack, gen Himmel. In Indien gilt Gott Shiva als einer der Mächtigsten der Himmlischen. Sein Beiname ist »Zerstörer der Welt«. Auch Gott Shiva wird gewöhnlich mit einem Dreizack dargestellt, so wie auch Neptun. Sollte es sich bei dem »Dreizack« um eine jener mächtigen Waffen der Götter handeln, die in uralten Überlieferungen beschrieben werden?

In zahlreichen verschlüsselten Romanen aus dem 12. und 13. Jahrhundert finden sich viele Hinweise auf das Reich der Königin von Saba - es wurde in Indien angesiedelt. Autoren wie Albrecht von Scharfenberg (»Der Jüngere Titurel«) und Wolfram von Eschenbach müssen in diesem Zusammenhang genannt werden. Sie verfügten allem Anschein nach über geheimes Wissen über die Königin von Saba, deren Reich in Indien lokalisiert wurde.

1165 tauchte in Europa ein Brief eines Prester John auf, eines Nachfolgers der legendären Königin – aus »Indien«. Und 1177 schrieb Papst Alexander III eben jenem John einen Brief- an seinen »liebsten Sohn in Christo, John, illustren und erhabenen König der Inder«.

Auch der Weltreisende David Hatcher Childress, der sich in unseren Tagen den großen Geheimnissen der Vergangenheit annimmt, kommt zur Überzeugung: die Bundeslade könnte sehr wohl nach Indien entführt worden sein. Himmlische Wagen, wie jener, der zum Abtransport des heiligen Kultgegenstands benutzt wurde, werden auch im altindischen Epos »Mahabharata« beschrieben.

Foto 3: Im Mahabharata kommt es zu himmlischen Gefechten
Was mögen das für Waffen gewesen sein, die in altindischen Epen immer wieder beschrieben wurden? Die altindischen heiligen Bücher kennen eine Vielzahl von Götterwaffen. »Chakra«, zum Beispiel, war der Name einer besonders leicht zu handhabenden Wurf- oder Diskuswaffe. Sie konnte gezielt gegen einzelne Personen eingesetzt werden, ohne dass dabei die Menschen und Tiere in der unmittelbaren Umgebung des Einzelopfers auch nur gefährdet wurden. Man konnte die »Chakra« innerhalb von größeren Zimmern, aber auch im Freien einsetzen, und das recht wirkungsvoll.

Im II. Buch des »Mahabharata« heißt es (1): »Deshalb soll er nun von meiner Hand sterben. So sprechend schleuderte er die Chakra gegen Shispula, die augenblicklich den Kopf des Königs der Chedis von seinem Leibe trennte und wieder in die Hand Vasudevas zurückkehrte.« Darüber, so heißt es weiter, »erhob sich großer Aufruhr in der Halle.«

Die Frage, die ich mir seit Jahrzehnten immer wieder stelle: Darf man eigentlich hinter mythologischen und religiösen Beschreibungen auch rein technische Realitäten vermuten? Zeus – sein Name ist im wedisch-altindischen »Dyaúh pitá« (»Vater im Himmel«) enthalten – wurde von den Kyklopen mit fürchterlichen Waffen ausgestattet. So konnte er gezielt tödliche Blitze schleudern. Besaß Zeus also ein »Blitzwaffe«, vielleicht gar mit dem »Flammenschwert« des »Alten Testaments« vergleichbar? Setzte Zeus einen tödlichen Laserstrahl ein, wie er seit vielen Jahren Fans der Kinowelt der Reihe »Starwars« vertraut ist?

Foto 4: Nala und Damayanti in alter Malerei

Im XI. Kapitel von »Nala und Damayanti«, einer »Episode aus dem Mahabharata« (2) findet sich die Schilderung einer Szene, die als Vorlage für einen Science-Fiction-Film dienen könnte. Eine handliche Laserwaffe kommt zum Einsatz und das Ganze wird noch mit einer gehörigen Portion deftiger Erotik gewürzt. Da irrt die schöne Damayanti verzweifelt durch den finsteren Wald, auf der Suche nach dem entschwundenen Gatten. Sie trifft aber nicht den schmerzlich vermissten Gemahl, sondern einen lüsternen Jäger. Doch lassen wir den Mythos selbst sprechen: »Als der Jäger nun merkte, dass sie (Damayanti) nur mit einem halben Tuchgewand bedeckt war. Und ihre vollen Brüste und runden Hüften, ihre überaus zarten, untadeligem schönen Glieder sah und ihr Antlitz, das dem Vollmond glich, ihre geschwungenen Augenlider und als er ihre liebliche Stimme hörte, da überwältigte ihn die Begierde. So versuchte er nun, sie mit freundlichen, sanften Worten zu gewinnen, da ihn Liebesverlangen quälte. Das durchschaute die Schöne. Und als die gattengetreue Damayanti erkannte, dass er ein Lüstling war, da entbrannte sie vor Zorn und war von heftiger Wut erfüllt. Er aber, der niederträchtige Bursche, wollte ihr voll heftigen Verlangens Gewalt antun.«

Damayanti wusste sich zu wehren. Der böse Jäger kam nicht ans Ziel seiner Wünsche. Er fand vielmehr den Tod: »So stürzte der Jäger entseelt zu Boden wie ein vom Blitz getroffener Baum!«

Foto 5: Shiva mit »Strahlenwaffe«
Durchforstet man das Mahabharata, so stößt man immer wieder auf die Flugvehikel der Götter und deren furchteinflößende Waffen. Im 28. Kapitel des uralten Epos wird beschrieben, wie sich Arjuna auf die Reise in den Himalaya macht, um von den »Himmlischen«, den »Leuchtenden« neue Waffen zu erbitten. Gott Shiva erklärt sich schließlich bereit, ihm die berühmt-berüchtigte »Pashupata-Waffe« zur Verfügung zu stellen. Zunächst aber warnt Shiva Arjuna noch vor der Wucht der Waffe, die die ganze Welt zerstören kann. Arjuna gelangt in den Besitz von Pashupata, vom großen Gott Shiva selbst in die Geheimnisse ihres Gebrauchs eingeweiht. Im indischen Mahabalipuram erfuhr ich vom »Bibliothekar« eines kleinen Tempelchens, dass Pashupata auf die Göttin Mahakali zurückgeht, die »über die Zeit herrscht«.

Schließlich wird Arjuna eine besondere Gnade zuteil. Gott Indra selbst fährt in seinem Flugvehikel vom Himmel herab und Arjuna wird in das himmlische Königreich der Götter geflogen. (3) In den Gefilden der Götter begegnet man Arjuna mit großem Respekt. Man ehrt ihn, feiert Feste. Zugegen waren auch die geachteten »Weisen«, die offenbar regelmäßig zwischen Erde und Himmel pendelten, so wie die biblischen Engel oder die Katchinas der Hopi-Indianer.

Das altindische Riesenepos »Mahabharata« liegt in diversen Varianten vor, in deutscher und in englischer Sprache ist es auch für Hobbyforscher zugänglich. Es gibt wörtliche Übersetzungen, Nacherzählungen in Prosa und in Gedichtform, es gibt gekürzte Versionen und solche, die sich auf Auszüge beschränken. Seit vielen Jahren durchforste ich diese Texte, auch auf der Suche nach Hinweisen auf möglichst konkrete Beschreibungen der Waffen der Götter.

Foto 6: Der Historiker Willi Grömling
Mein Freund und Kollege Willi Grömling (1944-2015) machte mich auf eine hochinteressante Quelle aufmerksam, die selbst in Kreisen der »Fachwelt« bis heute stiefmütterlich behandelt wird. Willi Grömling unterrichtete  bis zu seiner Pensionierung als Studienrat die Fächer Deutsch, Geschichte, Sozialkunde und Ethik. Das große Interesse als Historiker galt den Geheimnissen der Merowinger, den Templern und der Suche nach dem Heiligen Gral. Sein Fachwissen auf diesem Gebieten war bewundernswert.

Im Jahr 2010 publizierte Willi Grömling ein grundlegendes Werk (4): »Tibets altes Geheimnis - GESAR - ein Sohn des Himmels«. Klipp und klar wies Grömling in diesem bemerkenswerten Opus nach, dass verblüffende Indizien außerirdische Einflüsse auf unseren Planeten bezeugen. Und er spürte Hinweise auf Laserwaffen der Götter auf.

Fußnoten

Foto 7: Shiva mit der »Dreizack-Waffe«
(1) »Mahabharata, Das/ Ein altindisches Epos«. Nach dem Sanskrit-Text übersetzt und zusammengefasst von Biren Roy, Düsseldorf und Köln 1961; Seite 95
(2) »Nala und Damayanti/ Eine Episode aus dem Mahabharata«, Stuttgart 1965
(3) C. Rajapolalachari: »Mahabharata«, »Arjuna gewinnt göttliche Waffen«, eBook-Version, Bharatiya-Vidya-Bhavan-Verlag. 61. Auflage 2015
Siehe hierzu auch »Mahabharata, Das/ Ein altindisches Epos«. Nach dem Sanskrit-Text übersetzt und zusammengefasst von Biren Roy, Düsseldorf und Köln 1961
(4) Grömling, Willi: »Tibets altes Geheimnis – GESAR –  ein Sohn des Himmels«, 3. Auflage, Groß-Gerau 2010

Literatur

Childress, David Hatcher: »Vimana Aircraft of Ancient India and Atlantis«, Stelle, Illinois, USA, 1991
»Mahabharata, Das/ Ein altindisches Epos«. Nach dem Sanskrit-Text übersetzt und zusammengefasst von Biren Roy, Düsseldorf und Köln 1961

Zu den Fotos
Foto 8: Cover »Gesar«

Foto 1: Der »Neptun-Brunnen von Paderborn«/ Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 2: Neptun mit seiner Waffe/ Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 3: Im Mahabharata kommt es zu himmlischen Gefechten/ Mahabharata Manuskript wikimedia commons Ranveig
Foto 4: Nala und Damayanti in alter Malerei/ wiki commons Malerei aus dem 18. Jahrhundert.
Foto 5: Shiva mit »Strahlenwaffe«/ Sammlung Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Der Historiker Willi Grömling/ Foto Reinhard Habeck
Foto 7: Shiva mit der »Dreizack-Waffe«/ Foto Sammlung Walter-Jörg Langbein
Foto 8: Cover »Gesar«/ Foto Ancient Mail Verlag

322 »Tod im Feuerball«,
Teil 322 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 20.03.2016



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