Montag, 7. November 2016

Ein Buch lesen! - »Mohamed« von Hamed Abdel-Samad

Das Leiden des Propheten an sich selbst

Ein Buchtipp von Ursula Prem

Mohamed
Eine Abrechnung
von Hamed Abdel-Samad
Wer die prägenden Faktoren einer Kultur verstehen will, muss zurück zu ihren Wurzeln gehen und die Anfänge betrachten. Nur im Urschleim finden sich die unverfälschten Blaupausen, die den Kern aller Probleme sichtbar machen. Dies gilt auch für den Islam, dessen eindrucksvolle Blutspur nicht erst seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York die Welt umspannt.


Nun, da der fanatische Islam mit einer klar erkennbaren Strategie nach der westlichen Welt greift, ist die kritische Auseinandersetzung mit dieser Ideologie für jeden freien Menschen überlebensnotwendig. Und wer könnte wohl besser dazu beitragen, diese finsterste Bedrohung unserer Zeit zu begreifen, wenn nicht Menschen, die ihre »Segnungen« erlitten haben? Dass ein Mann wie der aus Ägypten stammende Hamed Abdel-Samad es wagt, sich kritisch mit einer Ideologie auseinanderzusetzen, deren fanatische Anhänger jeden Kritiker mit dem Tode bedrohen, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Was Abdel-Samad in seinem Buch »Mohamed« über den Mann zu berichten weiß, den Milliarden von Menschen auf der Welt als ihren unfehlbaren »Propheten« betrachten, geht uns alle an. Sage niemand hinterher, er habe von nichts gewusst!

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Wie sich aus der vom Autor rekonstruierten Biografie Mohameds unschwer ergibt, stellte die Gründung der neuen Religion für ihren Stifter eine Art Selbsttherapie dar. So war es für ihn, der zeitlebens unter Angstzuständen und unklaren Anfällen litt, sicher leichter erträglich, sich diese Erscheinungen durch eine »göttliche Offenbarung« zu erklären. Dass tatsächlich Mohameds eigener Geist als Urheber des angeblich »göttlichen« Wortes zu betrachten ist, weist Abdel-Samad schon dadurch nach, dass so manche Sure in zeitlicher Übereinstimmung mit ganz persönlichen moralischen Zwickmühlen entstanden ist, in denen sich Mohamed nicht selten befand. Wir erfahren zudem, dass es eine Bande gesetzloser Straßenräuber war, die der neuen Religion mit aller Gewalt zum Durchbruch verhalf.

Opportunität oder göttliche Eingebung?


Auch die unterschiedliche Ausrichtung der in Mekka entstandenen Suren, verglichen mit den ungleich gewalttätigeren Hervorbringungen aus Medina, ist durch Mohameds Biografie viel eher zu erklären, als durch einen eventuellen Meinungswechsel Allahs. Neben Mohameds wachsender Macht ist es besonders sein ambivalentes Verhältnis zu Frauen, das sich im Koran 1:1 widerspiegelt. So schreibt Abdel-Samad:

»Je mächtiger er wurde, desto einsamer wurde er und desto seltsamer wurde sein Umgang mit seinen Frauen. […] Eine klare Linie ist kaum zu erkennen; einmal war er liebevoll und zuvorkommend, machte ihnen Zugeständnisse. Dann wieder kontrollierte er seine Frauen auf Schritt und Tritt, schrieb ihnen den Vollschleier vor, schränkte ihre Bewegungsfreiheit ein und erlaubte ihnen, mit Männern nur dann zu reden, wenn eine Wand die Sprechenden voneinander trennte. Gegen Ende seines Lebens ging er mit Frauen um wie mit Gegenständen, die man nach Belieben sammeln konnte. In den letzten acht Jahren seines Lebens heiratete Mohamed alle paar Monate eine neue Frau.« 
[Quelle: »Mohamed«, S. 107]

Und auf S. 123 des Buches erfahren wir:

»Mohamed konsumierte Frauen, wie ein durstiger Mann, der Salzwasser trinkt. Je mehr er trank, desto durstiger wurde er. Die Kriege, die er führte, eröffneten ihm und seinen Kämpfern neue Wege, um an Frauen heranzukommen.«

Wie unfassbar brutal Mohamed dabei zu Werke ging, besonders wenn es sich um jüdische Stämme handelte, berichtet Abdel-Samad im Anschluss.  

Virtuelles Apartheidstraining als originelle Herausforderung


Dass die persönlichen Schwierigkeiten des angeblichen Propheten im Umgang mit dem anderen Geschlecht bis heute über die Hadithen normativen Charakter für die gesamte islamische Welt haben, sie also eine fehlerhafte Blaupause darstellen, die wie ein bösartiges Virus den Körper der gesamten Menschheit befällt, zeigt brandaktuell übrigens auch ein hoffnungsfrohes IT-Startup-Unternehmen aus Gaza: Dort entwickelten gläubige Programmierer und brav bekopftuchte Programmiererinnen ein lustiges Computerspiel, in dem Gamer Trennwände zwischen Männern und Frauen errichten müssen. Das Spiel habe besonders in Saudi-Arabien Marktpotenzial. Ah, ja. Wir sollten uns wirklich Sorgen machen über die kaum verhohlene Begeisterung, mit denen ausgerechnet das ZDF heute-journal am 6. Oktober 2016 über das junge Unternehmen berichtete. Zur spielerischen Trennung der Geschlechter meinte Moderator Claus Kleber: »Das mit den Absperrschildern ist eine originelle Herausforderung!«, während Gundula Gause dazu ihr verständnisvollstes Lächeln aufsetzte. Auf eine Kennzeichnung des Beitrags als Satire wartete man leider vergeblich. Ob sich Mohammed diesen durchschlagenden Erfolg hätte träumen lassen?   

Und so frisst sich das Leiden des Propheten an sich selbst immer weiter in die Seele der ganzen Menschheit. Setzen wir ihm wenigstens im Westen ein Stoppsignal, so lange das noch möglich ist. Hamed Abdel-Samad leistet mit seinen Büchern dazu einen derart kenntnisreichen und wertvollen Beitrag, dass eigentlich ihm der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels gebührt hätte.

>> Jetzt lesen: »Mohamed – Eine Abrechnung« von Hamed Abdel-Samad



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1 Kommentar:

  1. Vielen Dank für die vorzügliche Rezension, der ich mich voll und ganz anschließen kann. Mir liegt das wichtige Werk als eBook vor. Unbedingt lesenswert!

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