Sonntag, 23. November 2025

Der hässliche Zwilling - Leseprobe

Der hässliche Zwilling Kriminalroman von Tuna von Blumenstein

Leseprobe (z.K. als die Polizei noch »Grün« trug J )

»Ich würde mich gerne einen Moment mit dir unterhalten, Vera.« Sein Tonfall hatte etwas Befehlendes, was die Spannung zwischen den Beiden noch erhöhte. Vera folgte Volker in das Wohnzimmer, wo er sich hinter einem Stuhl aufbaute und sich an der Lehne abstützte.

»Schwager, du stehst da wie ein Raubtierdompteur, der gerade bemüht ist, sich einen Tiger vom Leib zu halten.« Veras Stimme bekam einen ironischen Unterton.

Ohne auf ihre Aussage einzugehen stellte Volker eine Frage an sie: »Weißt du schon, wie lange du noch meine Gastfreundschaft in Anspruch nehmen wirst, Vera?«

Mit einem demonstrativen Seufzer ließ sich Vera in einen Sessel fallen. »Volker, ich bin nicht dein Gast. Ich wohne hier. Dieses Haus gehört meiner Schwester Gerda. Und falls du es vergessen haben solltest, haben wir beide Wohnrecht auf Lebenszeit. Das ist sogar als Grundbucheintrag verbrieft. Dank deines konsequenten Einsatzes ist meine Schwester nicht mehr in der Lage, ein Fahrzeug zu führen. Solange das der Fall ist, wirst du auf meine Unterstützung nicht verzichten können, oder wirst du deinen super Job aufgeben, um den Chauffeur für deine Frau zu spielen?«

Veras Stimme hatte einen deutlich schärferen Ton angenommen, während sie zur Kenntnis nahm, dass die Hände ihres Schwagers die Stuhllehne bereits umkrampften, als er einen Konterversuch startete.

… Während sich Volker von seinem Platz erhob, reagierte er mit einer boshaften Spitze: »Hat man dir im Gefängnis das Benehmen abtrainiert, Schwägerin?«

»Volker, das ist eine schlichte Lüge, ich saß nie im Gefängnis!« Vera ließ sich in einen Sessel fallen. »Eine Bewährungsstrafe allerdings hatte ich. Landfriedensbruch. Vor mehr als zwei Jahrzehnten. Schließlich bin ich Umweltaktivistin, da bleibt das nicht aus, gehört in meinen Kreisen schon fast zum guten Ton.«

Zynisch fiel ihr Volker ins Wort. »Und du wirfst mir meinen Karriereweg vor? Natürlich bist du damals in den Knast gegangen, auch eine Art von beruflicher Weiterentwicklung. Warum leugnest du das jetzt? Ist es dir peinlich?«

Er verfolgte mit abfälligem Blick Veras Bemühungen, ihre Unterschenkel mit den eng geschnittenen Stiefeln zu bekleiden. »Mist geht nicht mit den Wollsocken!«

Ohne auf Volkers Bemerkung einzugehen, zog sie die dick gestrickten Socken aus. Mit einem zweideutigen Blick in seine Richtung und betont melodisch in der Stimme bemerkte sie: »Lauf mir nicht weg, Volker, ich hole mir nur schnell ein paar passende Strümpfe.«

Volkers Blick hielt an Veras Beinen fest. »Was ist denn mit deinen Füßen passiert?«

Vera hielt in der Bewegung inne, mit einem erstaunten Gesichtsausdruck sah sie ihren Schwager an, richtete dann den Blick auf ihre Füße. Mit einem Lächeln um ihren Mund setzte sie sich wieder in den Sessel. Langsam, fast schon als erotische Geste fasste sie den Saum ihrer Wollleggins und krempelte diese bis unter das Knie hoch. Die Narben liefen wie parallele Striche von den Zehen über den Spann des Fußes, seitwärts Richtung Knie und ließen erahnen, dass sie auch noch dort weiterführten, wo die Kleidung die Sicht auf die Haut bedeckte. »Sie haben mich nicht in den Knast gebracht, sondern ins Krankenhaus.«

Sichtlich fassungslos betrachtete Volker seine Schwägerin.

»Es wird Zeit, dass du die ganze Geschichte erfährst.« Veras Stimme fiel wieder in das erotische Flüstern, ihre Bewegungen nahmen eine Form der Hingabe an, die Volkers Hormonspiegel schlagartig aus dem Gleichgewicht brachten. Er konnte und wollte sich nicht von der Stelle bewegen.

Vera nutzte diesen Moment. »Es war die Schlacht am Kühlturm.«

Sie lehnte sich zurück, schlug die Beine effektvoll übereinander, wohlüberlegt das vernarbte Bein über das bekleidete legend. Ihre Stimme verwandelte sich in die einer Geschichtenerzählerin.

»Der Krieg dauerte schon eine Woche, Hundertschaften aus allen Ländern versuchten, das Gelände um das AKW freizubekommen. Gewalt auf beiden Seiten, nicht zuletzt deshalb, weil sich auch militante Gruppen unter die Demonstranten gemischt hatten. Wir brauchten etwas, was ich als lähmende Stille bezeichnen würde, eine Aktion, die auch die Presse und damit die Öffentlichkeit auf die Sache lenken sollte, und damit letztendlich auf uns und unser Anliegen.«

Volker löste sich aus seiner Starre und setzte sich ihr gegenüber in einen Sessel, lauschte fasziniert ihren Ausführungen.

»Die Nummer, die dann kam, habe ich mit Max Weber und Kurt Steinberger klargemacht. Mit Max bin ich im Morgengrauen auf den Kühlturm. Dieser war mit Stacheldrahtrollen quasi ummantelt. Kein Mensch hatte angenommen, dass sich dort etwas ereignen können würde. Die Schlachten tobten schließlich woanders. Kurt konnte noch einen Kameramann aufreißen. Beide hatten in sicherer Entfernung Position eingenommen, Kurt mit der Spiegelreflex auf dem Stativ. Es dauerte nicht lange, bis wir entdeckt wurden. Aushungern lassen wollten die Grünen uns nicht, hatten wohl befürchtet, dass sich das Schlachtfeld verlagert, zumal sich unsere Aktion wie ein Lauffeuer rumgesprochen hatte und schon die erste Pilgergruppe auf dem Weg war.

Na ja, ich habe dann irgendwann so getan, als wollte ich aufgeben. Ich bin als Erste vom Turm runter. Die Grünen standen ein Stück weiter entfernt. Sie dachten wohl, dass sie mich eingekesselt hätten und dass ich nicht weglaufen können würde. Weil ich mich, unten angekommen, nicht von der Stelle rührte, meinten sie dann, näher ran zu müssen. Da habe ich den geplanten Fluchtversuch über den Stacheldraht in Angriff genommen.«

Volker unterbrach sie fassungslos. »Das war so von dir geplant? Warum hast du dann keine Schutzkleidung getragen?«

Vera lächelte, als sie antwortete: »Ich sagte doch bereits: Wir brauchten lähmende Stille. Max hatte mich mit Schutzkleidung ausgestattet, auch mit Blutbeuteln, die ich am Körper befestigen sollte. Mir wäre das wie ein Betrug vorgekommen, also habe ich darauf verzichtet. Hast du dir nie die Frage gestellt, warum ich einen weißen Overall getragen habe? Max ist in leuchtendem Orange auf den Turm, damit er auch gesehen wurde. Ich sah aus wie ein Knabe, der auf Braut macht, selbst die Skimaske war in Weiß. Mir war klar, dass mein Blut fließen würde, rotes Blut auf weißem Grund.«

Volkers Gesichtszüge wechselten zwischen Abscheu und Faszination.

Veras Stimme wurde leiser, ihr Blick wanderte zur Terrassentür und verblieb für einen nachdenklichen Moment auf der verschneiten Landschaft. »Solche Aktionen nehmen oft eine unerwartete Eigendynamik an.«

Nach einer Atempause wandte sie sich wieder Volker zu. »Es ging alles sehr schnell. Ein vermummter Grüner hatte sich auf der anderen Seite aus der Marschordnung gelöst, dem sind die Nerven durch. Er packte mich, zog mich über den Stacheldraht und riss mir die Skimaske vom Gesicht. Oben vom Turm aus, konnte ich noch Max herzzerreißend schreien hören: VEEEERAAAAA. Meine Haarpracht ergoss sich über meinen ausgekugelten Arm, bevor ich vor Schmerzen in den Armen des Grünen kollabierte.«

Vera betrachtete für einen Moment den völlig bestürzt dreinblickenden Volker.

»Als Achilles vor Troja der sterbenden Penthesilea den Helm abnahm, soll er sich auch in sie verliebt haben. Will man den Bildaufnahmen Glauben schenken, ist es meinem grenzschützenden Achilles nicht anders ergangen. Er hat mich richtig behutsam zum Rettungswagen gebracht. Kurt und seine Freunde haben auch ihre Nerven behalten. Die Bilder der scheinbar verblutenden Amazone Vera in den Armen eines bereuenden Grünen gingen durch die Nachrichten und machten mich schlagartig zu einer Ikone.«

Ihre Stimme wurde wieder die der erotischen Verführerin, als sie sich grazil aus dem Sessel löste und auf Volker zubewegte. »Es gibt Narben, die Türen öffnen.«

Vera kniete sich vor Volker, schob ihren Oberkörper zwischen seine Schenkel. Ihr Blick hielt seinen fest, als sie ihren Zeigefinger an den Mund führte, ihn mit der Spitze ihrer Zunge leicht benetzte und dann über eine Stelle an Volkers Wange führte. »Du trägst doch deine Narbe auch mit Stolz. Wie eine Auszeichnung. Der Schlag der Verbindung. Die Narbe, die dir die Pforte zu deinem Karrierehimmel geöffnet hat.«

Volker stockte der Atem, als sich Vera von ihm fortbewegte und ihre Stimme wieder eine fast geschäftlich klingende Nuance annahm. »Bedenke Volker, ich war jung und halt die wilde Vera. In dem Alter macht man auch Dinge, die man später so nicht wieder machen würde. Man macht und hält die Klappe. Der Zweck heiligt die Mittel. Auf jeden Fall wurde Gewalt beziehungsweise deren Verhinderung zum Gesprächsthema. So geht jeder seinen Weg.

Übrigens, als ich damals mit wildem aber klarem Verstand diese Aktion durchführte, war ich in dem gleichen Alter, in dem Simone war, als sie sich mit Evi zusammen auf ihre Reise ohne Wiederkehr begab.«

Volker wurde schlagartig kreideweiß, Vera kannte keine Gnade und fuhr fort ...












Bei diesem Werk handelt es sich um einen Kriminalroman. Etwaige Ähnlichkeiten oder Namensgleichheit mit real existierenden Menschen wären rein zufällig. Alle beschriebenen Handlungen sind an die Realität angelehnt.


Unter dem Pseudonym - Tuna von Blumenstein - hat die Autorin fünf Kriminalromane veröffentlicht:

»Der Mörder und der Kinderschänder« 2025
 
ISBN: 9783769325911
Im Buchhandel erhältlich
 
Bei Thalia
und
Krimis der Tuna vB auch als eBook

Freitag, 14. November 2025

Der Kinderschänder und sein Anwalt: Lyrik









(Irgendwie hat das wohl auch mit Courage zu tun ...)

»... betrachte ich mich selber
sehe ich mich als opfer
auch sehe ich
dass um mich herum
weitere opfer stehen
das sind kinder so sehe ich das
vielleicht sollte sich
endlich
etwas ändern ...«


die geliebte des mörders 
doch sicher hat sie einen ehemann
mit dem sie heute noch zusammen lebt 
im grunde genommen 
haben die beiden 
sich in der vergangenen zeit
nie voneinander getrennt

der mann mit der frau die die geliebte
des mörders war und auch noch ihm die geliebte blieb
vermutlich 

obwohl der mörder nicht mehr lebt
dafür sein geld bestimmt weil
die geliebte das noch hütet
es wird auch der grund sein
dass ihr mann sie trotz allem noch liebt
vermute ich

wobei mir diese geliebte vorher erzählte
und dabei auch noch unter tränen
warum diese ehe gescheitert war und eigentlich noch ist
natürlich hätte er ihr das vor der hochzeit mitteilen sollen
auf welche seiner neigungen er nicht verzichten wollte

so kam es 
dass ich verstand
dass sie aus der ehe fliehen wollte
und sie sich in die offenen armen 
eines scheinbar wohlhabenden mannes 
begab

das sollte mich nicht interessieren
es interessiert mich auch nicht 
eigentlich
es muss mich aber doch interessieren
weil ich zum opfer gemacht wurde
und nach wie vor opfer bin
es soll aus ihrer sicht 
endlich zum erfolg führen
dieses tun gegen mich

weil ich mich nicht nur mit denen angelegt habe
als hätten mir die beiden nicht gereicht

aus ihrer sicht 
hat es der mörder richtig gemacht
was er tat um seine ehen zu beenden
die erst frau wurde von ihm finanziell ruiniert
davon finanzierte er die zweite frau
die er dann abschlachtete
darum konnte er die kosten einer scheidung sparen
aber auch den unterhalt für seine beiden kinder
so einfach war das für ihn

was ich natürlich erst später erfahren habe
es musste auch der mörder sein
mit dem ich mich anlegte
sowas tut man auch nicht
denn sonst kann man 
schnell opfer werden


dabei wussten alle
dass ich schreibe
auch genau das 
was ich auch denke
cogito ergo sum
ergo
ich denke also bin ich
(René Descartes - wobei 
der machte sich damals
die kirche zum feind)

wer mir weh tut
dem lehre ich das fürchten

so dachte ich

es hat sich halt so entwickelt
denn am anfang war ich denen nützlich
danach nur noch lästig
deren eckpfeiler ihrer lebensgestaltung
eigentlich nur auf
geld
macht
und vielleicht noch aus gesellschaftlicher anerkennung
ruht

so ist es halt mit denen
wobei es 
genauer betrachtet
einfach nur 
um sehr viel geld geht
was aber denen auch 
so durch die finger rinnt
während das holz ihrer eckpfeiler 
bereits morsch erscheinen
sie werden sich sehr weh tun
wenn sie aus dieser höhe fallen
sie werden aber auch niemanden haben
der sie auffängt

ganz im gegenteil
denn an diesem geld sind auch andere interessiert
immerhin geht es um das geld des mörders

solche andere finden sich gerne ein
die dann in solchen fällen an den eckpfeilern sägen
das sägeblatt gefühlvoll
dabei um die ecken führen
und das tun
auch noch scheinbar mit erfolg

vorab mit meiner unterstützung
damit habe ich mich nicht beliebt gemacht
da muss ich mich nicht wundern
opfer zu werden
wobei ich davon ausging
dass ihnen die nötige nähe zu mir dann fehlte

da lag ich falsch
sie suchten nähe und die fanden sie
und sie hatten natürlich glück
denn mit dem kinderschänder und dessen frau 
hatte ich auch streit 
dafür brauchte ich mich nicht anzustrengen
das ging von ganz alleine

im grunde genommen haben die sich alle durchgesetzt

fast

was war denn deren wunsch 
an obersten stelle steht natürlich
dass ich den anschlag gegen mich nicht überlebe
wenigstens 
dass ich hoffentlich nicht wiederkomme
in irgendwelchen heimen langsam abkratze
dass ich dann wenigstens wegziehe
das der anwalt dabei half
was der auch gerne tat
weil auch der natürlich nichts umsonst macht

ich habe überlebt und
natürlich bin ich geflüchtet
dachte auch
dass dann endlich ruhe einkehrt

aber irgendwie scheint es so zu sein
wer sich einmal mit solchen leuten anlegt
bleibt immer ihre feinde
aber vielleicht sind nur die nützlichen idioten 
nicht mehr verfügbar und es lässt sich 
auch niemand mehr finden
weil ihnen das geld ausgeht

gestehen muss ich schon
dem kinderschänder habe ich die tour vermasselt
seiner frau übrigens auch
seine wut muss sie ertragen
wird von ihm verprügelt 
es fällt auf 
aber es ist halt die art der leute
einfach wegzuschauen

seine zeit hat sich verändert
dafür verantwortlich sieht er mich
das sehe ich
wenn er mir begegnet
mit seiner faust droht er mir
mit einem hasserfüllten gesichtsausdruck

dabei hatte er mich aus seinem paradies vertrieben
so schrieb mir seine frau das
sie schrieb aber auch
dass ich ihren kinderschänder erniedrigt habe
dass ich mich dafür schämen sollte
dass ich in dem ort in dem ich wohne
von vielen schon verhasst werde
ein auto hat immer mehr kraft als ein tretroller
das sollte ich nicht vergessen
und darum immer auf mich achte

wobei auch die geliebte schreibt
das auch an behörden
die aus ihrer sicht zuständig wären
denen auch mitzuteilen ist
dass es sinn gibt gegen mich vorzugehen
dabei fast nebenbei darum bittet
meinen PC zu prüfen um zu sehen 
was sich wohl alles dort befindet

der mann der frau die geliebte eines mörders 
der schreibt auch von meiner kriminellen energie
weil ich 
eine wiederaufnahme des mordprozesses
gegen seine frau als mittäterin 
also der geliebten des mörders
beantragen würde

kann es sein
dass eigentlich zuständige
darauf hereinfallen

mein problem wird sein
dass er mich als böse beschreibt 
im netz kennt er sich aus
einfach oft klickt und einfach melden
dann kann ich auch gesperrt werden
so einfach ist das
darum weil es so einfach ist
wird der hass auf mich ausgelebt
es wird aber das problem dieser leute nicht lösen

betrachte ich mich selber
sehe ich mich als opfer
auch sehe ich 
dass um mich herum 
weitere opfer stehen
das sind kinder so sehe ich das
vielleicht sollte sich
endlich
etwas ändern


©Sylvia B. 

__________________________________

»Der Mörder und der Kinderschänder«
Ein Münsterland-Kriminalroman, der auf wahren Begebenheiten basiert.

Bei diesem Werk handelt es sich um einen Kriminalroman. Etwaige Ähnlichkeiten oder Namensgleichheit mit real existierenden Menschen wären rein zufällig. Alle beschriebenen Handlungen sind an die Realität angelehnt.


Unter dem Pseudonym - Tuna von Blumenstein - hat die Autorin fünf Kriminalromane veröffentlicht:

»Der Mörder und der Kinderschänder« 2025
 
ISBN: 9783769325911
Im Buchhandel erhältlich
 
Bei Thalia
und
Krimis der Tuna vB auch als eBook


Samstag, 1. November 2025

Der Ehemann der Geliebten des Mörders und seine Insolvenz

»Der Mörder und der Kinderschänder«
Ein Münsterland-Kriminalroman, der auf wahren Begebenheiten basiert.

Leseprobe:

… Sie hätte einfach vorher besser hinschauen, auch besser D. betrachten müssen, der eben Gatte der Geliebten des Mörders war. Dabei war sein ganzes Verhalten in der Sache merkwürdig, aus der jetzigen Sicht betrachtet. Dabei hatte ihr Eva doch sehr viel von D. erzählt, auch Dinge, die scheinbar weit vor der Ehe der beiden geschehen ist. Auch, dass selbst seine Mutter ihn vor Zeiten bereits enterbt hatte. Selbst das Pflichtteil seines Erbteils ist ihm entzogen worden. Was eigentlich wirklich sehr tief blicken lässt. Jetzt dürfte für Sylvia klar sein, dass diese Insolvenz auch als geplante kriminelle Tat gesehen werden kann. Was als solche aber nur durch gemeinsame Planung und Unterstützung der Beteiligten getan wird, um diese Straftat auch zu vollenden ...

… Irgendwann sprach Eva damals Sylvia an und fragte, ob sie nicht vor der Sportübung bei ihr vorbeikommen könnte. Sie wollte ihr etwas zeigen ... Sie wunderte sich, dass auch der Ehemann von Eva anzutreffen war. Sie kannte den in der Tat nur durch Erzählungen von Eva. Persönlich hatte sie ihn weder vorher kennengelernt, noch mit ihm einmal am Telefon gesprochen.

Von Eva wusste sie, dass ihr Mann für sie sozusagen ein Fehlgriff war. Das konnte Sylvia bei diesem Treffen deutlich nachvollziehen. Er redete über sein neues Geschäft, dass er vor kurzem in der weiter entfernten Stadt eröffnete. Bereits im ersten Monat kamen in der Nacht Einbrecher, die das Geschäft völlig ausräumten. Er meinte, bereits entsprechend reagiert zu haben.

Seine Art zu sprechen, überhaupt auch diese Art seiner Schilderungen, wirkte auf Sylvia anstrengend. Eva dagegen reagierte auf seine Darstellung völlig gleichgültig, sie lächelte nur. Er berichtete zudem, dass er selbst ein PKW höherer Klasse geleast habe, für seine Frau, wie er auch mitteilte, einen kleineren Wagen, der auch aus der entsprechenden Klasse kam. Natürlich hatte Sylvia ihn gefragt, warum er nicht zu dieser Zeit in dem Geschäft wäre. Sie war immer der Meinung, dass eine Selbstständigkeit, und die besonders in der ersten Zeit, die quasi Geschäftsführer zur Anwesenheit fordert. Er antwortete, dass er dafür Angestellte hätte. Sylvia konnte diesen Mann nicht länger ertragen. Warum sie vorbeikommen sollte, wollte sie nicht erfahren. Unter dem Vorwand, wieder einen Bus erwischen zu müssen, verließ sie die Eheleute.

Später fehlte Eva zu der Sportstunde. Das begrüßte Sylvia schon, denn sie verspürte kein Interesse, an dem Abend mit Eva ein Gespräch zu dem Haus, dem Ehemann oder dessen geschäftlichen Tätigkeiten zu führen. Sylvia war deutlich klargeworden, dass es durchaus drei Monaten bis zu einer Insolvenz des Geschäftes dauern kann. Eigentlich hatte sie kein Interesse daran gehabt, Eva in der ihr kommenden schweren Zeit beizustehen.

Sylvia wunderte sich in der folgenden Zeit schon, dass Eva völlig entspannt wieder bei der Sportstunde mitmachte. Es kam kein Hinweis zu dem Zustand des Geschäftes. Zudem keine Kenntnis der Gruppe darüber, dass es überhaupt eine geplante und umgesetzte Geschäftsidee der Eheleute gegeben habe. Wobei auch die Mitglieder der Sportgruppe den Ehemann der Eva nie kennenlernten. Der auch irgendwie nie zum Thema wurde.

Es waren zwei Monate vergangen, da rief Eva an. Sie schilderte Sylvia, irgendwie dabei in Tränen aufgelöst, dass das Geschäft ihres Mannes in der Insolvenz sei. Schließlich wäre es tatsächlich, so ihre Schilderung weiter, noch zu einem weiteren Einbruch gekommen. Die Angestellten haben ebenfalls Elektrogeräte aus dem Geschäft gestohlen. Das hätte dann schließlich ihren Mann ruiniert.

Bei diesem Telefonat hatte Sylvia der Anruferin klargemacht, dass es für sie besser wäre, sich eine eigene Wohnung zu suchen. Das Haus wird sie und er nicht halten können. Das wird unter den Hammer kommen. Von was wollte sie mit dem Kind auch leben, der Ehemann wird sie nicht finanzieren können und sie habe doch auch keine Arbeit.

Das wollte Eva nicht hören, denn sie war darüber entrüstet, dass auch verlangt wurde, dass sie ihr Auto zurückgeben sollte. Für Sylvia war das eine unmögliche Situation. Natürlich fragte sie Eva, welche Position oder auch was sie für sie darstellen würde. Sie bekam zur Antwort, dass Sylvia für sie die beste Freundin sei ...


Bei diesem Werk handelt es sich um einen Kriminalroman. Etwaige Ähnlichkeiten oder Namensgleichheit mit real existierenden Menschen wären rein zufällig. Alle beschriebenen Handlungen sind an die Realität angelehnt.


Unter dem Pseudonym - Tuna von Blumenstein - hat die Autorin fünf Kriminalromane veröffentlicht:

»Der Mörder und der Kinderschänder« 2025
 
ISBN: 9783769325911
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