Ursula Prem |
Am 1. November 2012 trat die Neuregelung der Organspende inkraft. Künftig werden Versicherte alle zwei Jahre von ihrer Krankenkasse gefragt, ob sie im Ernstfall zur Organspende bereit seien. Die Bürger sollen im Rahmen der Neuregelung »umfassend informiert werden«, ehe sie ihre Entscheidung treffen. Ziel der Aktion ist es, deutlich mehr Spenderorgane zu gewinnen als bisher.
Politiker aller Fraktionen überschlagen
sich fast in dem Bestreben, die Spendenbereitschaft der Bürger
»deutlich zu erhöhen«. Mögliche Argumente gegen eine Organspende
finden deshalb in der offiziellen politischen Diskussion so gut wie
keinen Raum mehr. Die Schweigespirale funktioniert wieder einmal ganz
hervorragend, denn »man« ist sich einig: Organspende ist nun mal
eine Sache der Mitmenschlichkeit, punktausundschluss.
Sanfte Manipulation: Entscheide Dich
frei, aber entscheide Dich dafür!
Wir Bürger sollten deshalb wachsam und
misstrauisch sein, wenn wir im Rahmen dieser Neuregelung »umfassend
über Organspende informiert« werden. Wir dürfen nie vergessen: Es
geht darum, uns in Richtung einer Zustimmung zu manipulieren! Deshalb
können wir von offizieller Seite aus kein wirklich neutrales
Informationsmaterial zum Thema erwarten. Es ist deshalb absehbar,
dass die »umfassende Information« weitgehend aus einer Auflistung
der Vorteile einer Organspende bestehen wird. In schönstem
Werbesprech wird man uns darstellen, wie sicher und problemlos die
Organentnahme funktioniert und dass wir uns als bessere Menschen
fühlen dürfen, wenn wir erst einmal den Organspendeausweis mit uns
herumtragen.
Natürlich möchte ich niemandem die
Bereitschaft zur Spende ausreden. Wer sich in Kenntnis ALLER Fakten
dafür entscheidet, wird seine guten Gründe dafür haben. Doch um
wirklich alle Fakten zu kennen, wird das offizielle
Informationsmaterial in keiner Weise ausreichend sein. Meiner Meinung
nach sollte deshalb niemand seine Zustimmung erteilen, der sich nicht
auch mit den kritischen Argumenten zum Thema Organentnahme
auseinandergesetzt hat. Im Internet findet sich so einiges dazu. Eine
hervorragende Zusammenfassung stellt die Seite von KAO – Kritische
Aufklärung über Organtransplantationen e.V. dar, auf der Sie viele
Fakten erfahren, die im gleichgeschalteten Politbetrieb unter den
Tisch fallen.
Organspende aus schlechtem Gewissen?
Lassen Sie sich keinesfalls von
scheinbar moralischen Argumenten unter Druck setzen, wenn Sie Ihre
Entscheidung treffen. Sie sind NICHT verantwortlich für den Tod
eines anderen, wenn Sie eine Organspende verweigern. Solche subtil
vorgetragenen Argumente sind ganz willkürlich konstruierte
Zusammenhänge, von denen Sie sich nicht beeindrucken lassen sollten.
Ganz klar: Ein künstlich erzeugtes schlechtes Gewissen darf
keinesfalls die Entscheidungsgrundlage für eine Zustimmung zur
Organentnahme sein!
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