Ursula Prem |
Schon in der vergangenen Woche widmete sich die Freitagskolumne dem Fall Gustl Mollath. Endlich entdecken nun auch große Presseorgane wie Spiegel ONLINE und viele andere die Pressefreiheit und wagen es, über den unsäglichen Vorgang zu berichten. Viele freie Blogger im Netz haben die Problematik vor dem schnellen Vergessen bewahrt. Gustl Mollath verfügt nun außerdem über eine eigene, ausführliche Seite auf Wikipedia und eine aussichtsreiche Online-Petition ist ebenfalls seit dieser Woche am Start.
Die Grauzone zwischen
Medizin und Justiz
Die
Verquickung von Justiz und Psychiatrie, wie sie in unserem Land
praktiziert wird, eröffnet eine unermessliche Grauzone, in welche
die Öffentlichkeit so gut wie keinen Einblick hat. Da wir allesamt
dazu erzogen wurden, »wissenschaftlichen« Aussagen von Menschen mit
Universitätsabschluss zu vertrauen, ist das allgemeine
Problembewusstsein dafür nur unzureichend ausgeprägt.
Fakt
ist: Der psychiatrische Gutachter vom Bezirkskrankenhaus Bayreuth
bescheinigte Gustl Mollath ein »paranoides Gedankensystem« in Bezug
auf die Schwarzgeldverschiebung, ohne jemals zugunsten Mollaths in
Betracht gezogen zu haben, dass seine Aussagen der Wahrheit
entsprechen könnten. Eine »therapeutische Aufarbeitung« mit
Mollath sei nicht möglich, da dieser sich jeder Therapiemaßnahme
verweigere, weshalb an eine Entlassung nicht zu denken sei.
Dass
der nun öffentlich gewordene interne Revisionsbericht der im Zentrum
stehenden Bank Mollaths Vorwürfe bestätigt, bringt den
psychiatrischen Gutachter nun in beträchtliche Erklärungsnot, zeigt
er doch, dass seine Methoden der psychiatrischen Begutachtung den
wissenschaftlichen Mindestanforderungen an Beweiskraft nicht
standhalten. Wir alle sollten deshalb unsere Ärztegläubigkeit in
diesem Bereich überdenken, sonst öffnen wir der Falschbeschuldigung
in unserer Gesellschaft Tür und Tor und bringen uns allesamt in eine
Situation, die in letzter Konsequenz durchaus mit den Zuständen zur
Zeit der Heiligen Inquisition vergleichbar ist.
Die Forensik des BKH Bayreuth. Hierhin wurde Gustl Mollath auf unbestimmte Zeit verräumt. Foto mit freundlicher Genehmigung von Richard Semmler, @rennsemmler, vielen Dank! |
Psychiatrische Gutachter – moderne Inquisitoren?
Ein
spätmittelalterlicher Hexenprozess zeichnete sich stets dadurch aus,
dass es für die Beschuldigten kein Entrinnen gab. So warf man sie
bei der sogenannten »Hexenprobe« gefesselt ins Wasser. Ertranken
sie, galten sie als unschuldig. Schafften sie es, sich über Wasser
zu halten, konnten nur »übernatürliche Kräfte« im Spiel sein,
weshalb die sofortige Hinrichtung angesagt war.
Dieselbe
fatale Konsequenz ist im Fall von Gustl Mollath zu beobachten. Zeigte
er »Krankheitseinsicht«, würde dies die Notwendigkeit seiner
»Unterbringung« erst recht bestätigen. Da er sie jedoch nicht
zeigt, ist er ein »unkorrigierbarer Verrückter«, vor dem die
Öffentlichkeit geschützt werden muss. Wie er es auch dreht und
wendet: Am Ende steht immer die verschlossene Tür zur Außenwelt.
Müssen wir daraus schließen, dass der Unterschied zwischen unserem
modernen Rechtsstaat und dem alten Kirchenrecht lediglich in einem
veränderten Vokabular besteht? Mollath ist natürlich nicht »mit
dem Teufel im Bund«, sondern unterliegt einem »paranoiden
Gedankensystem«. Wo ist im Endergebnis der Unterschied? Meiner
Meinung nach kann er sogar noch von Glück sagen, dass zumindest das
öffentliche Verbrennen von Menschen heute in unseren Breiten als
etwas unfein empfunden wird.
Meine
dringende Bitte an alle Staatsbürger, denen es nicht egal ist, was
um sie herum geschieht: Informieren Sie sich über den Fall Gustl
Mollath und mischen Sie sich ein! Sorgen wir gemeinsam dafür, dass
der Skandal im Bewusstsein der Öffentlichkeit bleibt, auch über die
aktuelle Medienwelle hinaus! Sprechen und schreiben Sie über Gustl
Mollath, ob im eigenen Blog, in Foren oder Kommentarsträngen.
Bombardieren Sie die zuständigen Stellen mit Briefen und machen Sie
klar, dass ein derartiger Skandal auch Auswirkungen auf Ihre nächste
Wahlentscheidung haben könnte! Wiegen Sie sich nicht in Sicherheit,
nur weil in Ihrem Leben gerade alles rund läuft: Was Mollath
passiert ist, kann jedem passieren, wenn er unverhofft irgendwelchen
mächtigen Interessen im Wege steht, denn ein »guter« Psychiater
wird mühelos jeder gewünschten Person eine gewaltige Klatsche
bescheinigen ...
Lesen Sie hier weiter:
http://www.amazon.de/Kriminelle-ihre-Therapeuten-austricksen-ebook/dp/B0065IRP90/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1353667940&sr=8-3
AntwortenLöschenWie in diesem Buch ausgeführt, verhilft eben wegen des ersatzreligiösen Charakters der Psychiatrie nur die Lüge zur Entlassung. Herr Mollath- sollte er weiter stur bleiben und nicht abschwören- könnte in seinem Sonderfall nur Glück haben, daß man ihn loswerden will, um der öffentlichen Aufmerksamkeit zu entgehen, und um dann in Ruhe mit allen anderen " Fällen" weitermachen zu können. Der § 62 STGB böte den Gerichten da den Ausweg.
Ich fordere umfassende Aufklärung der Vorwürfe zu Folter, Mißhandlung, Menschenrechtsverletzungen, Entmündigung, rechtsstaatliche Unterlassung, und Versuche, Psychiatrie für politische Zwecke zu mißbrauchen.
AntwortenLöschenDie Sachverhalte sind in mehreren Quellen dargelegt, wie folgt:
A.Poleev. Ungeziefer. Enzymes, 2012.
URL: http://www.enzymes.at/indictments/Ungeziefer.pdf
A. Poleev. Indictments, 2010.
URL: http://www.enzymes.at/download/indictments.pdf
Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, Beschwerdenummer 327113/11.
URL: http://www.enzymes.at/indictments/ECHR3.pdf
Unbefristete Protestaktion vor dem Essener Rathaus.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=245383445523052
Ich fordere Verhaftung von Angela Merkel vom 13.03.2012.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=318679311526798
Strafanzeige wegen versuchten Mord und Folter vom 23.04.2012.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=345087362219326
Strafanzeige wegen Unterschlagung von Beweismitteln vom 28.04.2012.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=349110368483692
Strafanzeige vom 14.05.2012.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=359628627431866
Strafanzeige wegen unterlassene Hilfeleistung und Fahrlässige Körperverletzung vom 12.10.2012.
URL: http://www.facebook.com/note.php?note_id=425390307522364
Die Causa Mollath entlarvt diese bayerische Justiz als die Inquisition von heute. Und wie zu Zeiten der Heiligen Inquisition konnten nur die Reichen solch unbegründeten Anklagen entrinnen. Im schlimmsten Fall reisten sie nach Leyden in Holland, ließen sich auf der Hexenwaage wiegen und erhielten ein Dokument, das bescheinigte, dass sie keine Hexe sind.
AntwortenLöschenHeute genügt in Bayern die persönliche Bekanntschaft des zuständigen Richters, der dann "informell" die Steuerbehörden informiert, dass der Angeklagte verrückt sei ... Und solche Aktenvermerke bleiben dann bis zum Sankt Nimmerleinstag in den unergründlichen Schlünden der bayerischen Justiz! Das funktioniert allerdings nur dann, wenn der Akteur zu den "Prominenten" und Reichen zählt ... Also zu der Gruppe von ehrenwerten Leute, die es für richtig erachten, ihr Schwarzgeld am deutschen Finanzamt vorbeizuschleusen. Und eben diese ehrenwerte Leute kennen viele andere ehrenwerte Leute, die einander helfen - sei es auch mit falschen Gutachten.