Teil 577 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein
»Überall geht ein früheres Ahnen
dem späteren Wissen voraus.«
Alexander von Humboldt (*1769; †1859)
»Die Höhle – Das Tor in eine andere Zeit« (Originaltitel: »Time Trap«, in etwa »Zeitfalle«) ist ein Abenteuerfilm aus dem Jahr 2017 von Mark Dennis und Ben. Fünf Freunde machen sich auf die Suche nach ihrem Lieblingsprofessor. Sein steigen in ein Höhlensystem und stellen fest, dass die Zeit in der Höhle zu stehen scheint, während sie an der Erdoberfläche dahin rast. Sekunden in der Höhle entsprechen einem Jahr außerhalb der Höhle.
Walter-Jörg Langbein
Physiker unserer Tage ergründen die Realität. Sie versuchen sie zu erfassen und zu beschreiben. Physiker kommen zu immer fantastischer anmutenden Weltbildern und Theorien über »unsere« Welt und über womöglich unendlich viele Parallelwelten neben »unserer«. Mathematiker suchen nach dem Beweis für die Existenz von Universen, die sich der Normalsterbliche kaum oder gar nicht vorstellen kann. Und die Mathematik, die das scheinbar Unmögliche beweisen soll, verstehen wohl nur einige wenige Genies wie Albert Einstein und Stephen Hawking. Wenn man, wie ich, zur gewaltigen Mehrheit der Unwissenden zählt, ist das wenig befriedigend. Da tröstet es auch nicht, wenn Stephen Hawking konstatiert: »Wir sind nur eine etwas fortgeschrittene Brut von Affen auf einem kleinen Planeten, der um einen höchst durchschnittlichen Stern kreist.«
Vielleicht können aber wir Unwissenden zu mehr Wissen gelangen, wenn wir nicht den Weg der Physik oder der Mathematik einschlagen. Vielleicht können wir sehr viel mehr erkennen als wir glauben, wenn wir ein anderes Werkzeug nutzen als eine der klassischen Wissensschaften, nämlich die Intuition. James Lovelock beklagte (1): »Die menschliche Zivilisation hat keinen guten Weg eingeschlagen, als sie begann, die Intuition abzuwerten.« Nichts spricht aber dagegen, dass wir die Intuition wieder aufwerten. Nichts spricht dagegen, dass wir uns wieder an das »heilige Geschenk« der Intuition (Einstein!) erinnern, das so viele Dichter und Philosophen, aber auch Mathematiker seit Jahrhunderten preisen. Henri Poincaré (*1854; †1912), französischer Mathematiker und Astronom bekannte sich zur Intuition:
»Mit Logik kann man Beweise führen, aber keine neuen Erkenntnisse gewinnen, dazu gehört Intuition.«
Edgar Allan Poe (*1809; †1849) veröffentlichte kurz vor seinem Tod eine Kosmogonie, ein Werk über die Entstehung des materiellen und spirituellen Universums. Nachdem er das sehr umfangreiche Gedicht in Prosa »Eureka« vollendet hatte, sah er keinen Sinn darin, weiter zu leben (2): »Ich habe kein Verlangen mehr zu leben, seit ich Eureka geschrieben habe. Mehr könnte ich nicht erreichen.«
Edgar Allan Poe sah schon Mitte des 19. Jahrhunderts nur eine Chance für die Zukunft (3): »Wir haben einen Punkt erreicht, wo nur Intuition uns weiterhelfen kann.« Gjergj Perluca (*1944), emeritierter Professor für Physik aus Shkoder, Albanien, sieht in der Intuition »eine spezielle Dimension des Denkens« und traut ihr sehr viel zu: Sie belegt, so Perluca, wie unzureichend die »logische Analyse« ist und kann »Wunder bewirken«. Dessen ungeachtet lehnt das Gros der Wissenschaftler unserer Tage Intuition als Weg zu Erkenntnissen ab. Aber muss denn Erkenntnis ausschließlich das Resultat wissenschaftlichen Denkens sein? Keineswegs, meint Dr. Kersten Kämpfer (*1958), Kybernetiker: »Intuition ist Wissen ohne Wissenschaft.« Dr. Kämpfer: »Intuition beantwortet auch Fragen, die wir erst noch stellen wollten.«
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts stellt man sich in der Welt der Wissenschaft sehr konkrete Fragen zur Existenz von Parallelwelten. Mir scheint, dass in alten Sagen dank der Intuition immer wieder die Realität von Parallelwelten neben der unseren umschrieben werden konnte: als Welten hinter seltsamen Toren zwischen den Welten. Der deutsche Philosoph Dr. phil. Manfred Hinrich (*1926; †2015) definierte Intuition als »sprunghafte Einsicht, deren Schritte nachzuholen sind.« Kamen die Menschen vor Jahrhunderten zur Einsicht, dass es neben unserer Welt Parallelwelten gibt, zwischen denen man sich hin und her bewegen kann? Sind wir dabei mit Logik zu erfassen, was Intuition schon lange erkannt hat? Haben die Altvorderen in Sachen Parallelwelten erahnt, was wir zu wissen beginnen? Wir müssen nur in unsere Überlegungen einbeziehen, dass unsere Vorfahren bereits Wissen erahnen konnten, dessen wir uns erst nach und nach bewusst werden.
Im Film »Die Höhle – Das Tor in eine andere Zeit« gibt es zwei Parallelwelten. Fünf Freunde gelangen aus ihrer Welt in die Parallelwelt der Höhle. In der alten Welt eilt die Zeit im Sauseschritt, in der Höhle scheint sie fast wie eingefroren zu stehen. Die zwei Parallelwelten mit unterschiedlichen Zeitsystemen gibt es auch in der Sagenwelt. Auch da herrschen in zwei Parallelwelten unterschiedliche Zeiten nebeneinander. Im Vergleich zur in der Höhlenparallelwelt dahin schleichenden Zeit vergeht die Zeit außerhalb der Höhle wie im sprichwörtlichen Flug, ja in rasendem Tempo: im Film wie in der Sage.
Leider fehlt bis heute eine weltweit von jedermann einsehbare Sammlung von Sagen aus aller Herren Länder. Leider kann zum Beispiel nicht recherchiert und festgestellt werden, wie häufig Parallelwelten in den Sagen der Völker vorkommen. Im Frankenland gibt es solche Sagen. Wie viele mögen es einstmals gewesen sein? Wo schlummern noch Aufzeichnungen von Sagen- und Märchensammlern im Verborgenen, von den Nachkommen der Sammler längst vergessen? Wie viele Sagen werden da und dort immer noch mündlich tradiert? Eine Bestandsaufnahme ist überfällig, nicht nur im Frankenland, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Es müsste im Internet eine riesige Sammlung der Sagen der Welt geben.
Eine Sage ist mir schon in jungen Jahren in Variationen immer wieder begegnet. Die Quintessens dieser unterschiedlichen Versionen aufs Faktische reduziert: Eine Mutter ist mit ihrem kleinen Kind am Johannistag (auch »Johanni«) in den Bergen unterwegs. »Johanni« ist im Katholizismus ein besonderer Tag. Am 24. Juni wird das »Hochfest« der Geburt von Johannes, genannt der Täufer, zelebriert. Ein Felsentor tut sich auf oder steht schon offen. Die Mutter trägt das Kind durch das Tor und findet sich in einer Parallelwelt. Sie entdeckt riesige Schätze. Drei weiße Jungfrauen erklären der Mutter, dass sie so viel von den Reichtümern nach draußen tragen dürfe.
Wie von Sinnen schleppt die Frau Kostbarkeiten durch das Felsentor ins Freie. Plötzlich schließt sich das Felsentor wieder krachend. Entsetzt stellt die Frau fest, dass sie ihr Kind auf der anderen Seite des Tores zurückgelassen hat. Verzweifelt sucht die Frau nach dem Eingang, findet ihn aber nicht. Ein Jahr später, wieder zu Johanni, kehrt die Frau zurück zu den Bergen. Sie findet das Felsentor offen. Wieder betritt die Frau durch das Tor die andere Welt. Da findet sie ihr kleines Kind, gesund und munter. Offensichtlich ist es nicht gealtert. Jenseits des Felsentors verläuft die Zeit also sehr viel langsamer als davor. In der betulichen Sprache alter Sagen wird die Existenz von Parallelwelten beschrieben, in denen die Uhren unterschiedlich schnell laufen. Auf dieser Grundidee basiert auch der Film »Die Höhle – Das Tor in eine andere Zeit«.
Prof. Markolf H. Niemz (* 1964 in Hofheim am Taunus) ist ein deutscher Physiker. 1995 erhielt er von der »Heidelberger Akademie der Wissenschaften« für seine Forschungen in Sachen Lasermedizin den Karl-Freudenberg-Preis. Thema seiner Arbeit: »»Zu elementaren Wechselwirkungsarten zwischen Laserlicht und biologischem Gewebe«.
Prof. Niemz entwickelte ein Weltbild, das alle bisherigen Weltbilder zu Makulatur erklärt. Der Physiker schreibt (4): »Wir irren gewaltig, wenn wir glauben, Raum und Zeit seien real, die Ewigkeit sei dagegen eine Illusion. In Wahrheit verhält es sich genau anders herum. Der Raum und die Zeit sind Illusionen, aber die Ewigkeit ist real.«
Prof. Markolf H. Niemz hat, basierend auf Einsteins Relativitätstheorie, ein fantastisches Bild nicht nur von unserer Welt, sondern vom Kosmos entwickelt. Der Physiker Prof. Niemz bestätigt die Weisheitslehren von Buddha bis Jesus. Der Wissenschaftler erkennt die wissenschaftliche Wahrheit philosophisch-religiöser Texte, die eben oft sehr viel mehr sind als Frömmelei. Worte aus der Bibel (im Alten wie im Neuen Testament), aus den Apokryphen (Beispiel:»Evangelium nach Philippus«) und aus dem Koran (Beispiel: Sure 24) lassen vermuten, dass die Grundkenntnisse einer fantastischen Physik Eingeweihten schon vor Jahrtausenden bekannt waren. Unbeantwortet bleiben muss die Frage, woher denn dieses Wissen stammt, sprich wer es den Eingeweihten vermittelt hat. Meine Vermutung: Wissensermittlung basierend auf den Kräften der Intuition.
Ich versuche das Bild vom Universum nach Prof. Markolf H. Niemz vereinfacht darzustellen: Es gibt keinen Raum, also keine Entfernung. Alles ist hier und nicht hier und dort. Es gibt keine Unterscheidung zwischen gestern, heute und morgen. Alles ist jetzt. Raum und Zeit sind Illusionen.
Prof. Niemz (4): »Wir irren gewaltig, wenn wir glauben, Raum und Zeit seien real, die Ewigkeit sei dagegen eine Illusion. In Wahrheit verhält es sich genau anders herum. Der Raum und die Zeit sind Illusionen, aber die Ewigkeit ist real.«
Walter-Jörg Langbein
Im fantastisch anmutenden, kühnen wissenschaftlichen Weltbild von Prof. Niemz geschieht alles jetzt. Anders ausgedrückt: Es gibt Parallelwelten, in denen gleichzeitig das »Vergangene«, das »Gegenwärtige« und das »Zukünftige« geschehen. Werden wir einmal einen Weg finden, um von der Gegenwart in die Vergangenheit oder in die Zukunft zu gelangen? Wenn das »Vergangene«, das »Heutige« und das »Zukünftige« nicht nacheinander, nicht aufeinander folgen, sondern gleichzeitig präsent sind, welche »Vergangenheit« und welche »Zukunft« sind dann gegenwärtig?
Ich kann mir nur vorstellen, dass es unendlich viele Parallelwelten gibt, die alle gleichzeitig da sind, wobei jede Sekunde von »Vergangenheit« und »Zukunft« im »Jetzt« vorhanden sind. Es wäre meiner Meinung nach unlogisch, wenn nur eine »Vergangenheit« (sagen wir: was vor fünf Minuten geschah) und nur eine »Zukunft« (sagen wir: was in fünf Minuten geschehen wird) im allgegenwärtigen »Jetzt« geschehen sollte. Auf einer Filmrolle ist ja auch jedes einzelne Bild bereits vorhanden.
Auf einer Filmrolle sind »Vergangenheit«, »Gegenwart« und »Zukunft« gleichzeitig vorhanden. Die Gegenwart wird nur in unserem Bewusstsein zur Vergangenheit, wo sie verschwindet. In der Welt der Filmrolle bleibt sie immer präsent, so wie auch die Zukunft schon präsent ist und wie die Vergangenheit immer noch da ist. Alle Einzelbilder sind allgegenwärtig, es gibt keine gestrigen, heutigen und künftigen.
Fußnoten
(1) Lovelock, James: »Novozän/ Das kommende Zeitalter der Hyperintelligenz«, München 2020, Seite 36, 16.-18. Zeile von oben
(2) Link, Franz H.: »Edgar Allan Poe. Ein Dichter zwischen Romantik und Moderne« Athenäum Verlag, Frankfurt am Main und Bonn 1968, S. 334
(3) Poe, Edgar Allan: »Gesammelte Werke«, Herausgeber Blei, Franz, München 1922, Bd. I: »Heureka. Ein Gedicht in Prosa«, Übersetzung M. von Baudissin
Original: »We have attained a point where only Intuition can aid us.«
Quelle: Poe, Edgar Allan: »Eureka/ A Prose Poem«, New York 1848, Seite 29
(4) Niemz, Prof. Markolf H.: »Ichwahn: Ein Physiker erklärt, warum Abgrenzung gegen unsere Natur ist. Der Schlüssel für ein neues Miteinander«, München 2017, Seite 89, Zeilen 8-12 von oben
In der eBook-Ausgabe, München 2017, Position 985
Zur Lektüre dringend empfohlen
Aries, Judas: »Gefährder Einstein/ Wie Sie Gott mit GOTT zu Fall bringen«,
Norderstedt 2019
Niemz, Prof. Markolf H.: »Lucy mit c: Mit Lichtgeschwindigkeit ins Jenseits«, Norderstedt 2005
Niemz, Prof. Markolf H.: »Lucy im Licht: Dem Jenseits auf der Spur«, München 2007
Niemz, Prof. Markolf H.: »Lucys Vermächtnis: Der Schlüssel zur Ewigkeit«, München 2009
Niemz, Prof. Markolf H.: »Bin ich, wenn ich nicht mehr bin? Ein Physiker entschlüsselt die Ewigkeit«, Freiburg 2011
Niemz, Prof. Markolf H.: »Ichwahn: Ein Physiker erklärt, warum Abgrenzung gegen unsere Natur ist. Der Schlüssel für ein neues Miteinander, München 2017
Zu den Fotos
Foto 1: Symbolbild »Parallelwelten«. Foto/ Fotobearbeitung (Spiegelung usw.) Walter-Jörg Langbein
Foto 2: Symbolbild »Parallelwelten«. Foto/ Fotobearbeitung (Spiegelung usw.) Walter-Jörg Langbein
578. »Ein Paradoxon und sieben Welten«,
Teil 578 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 14. Februar 2021
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