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Sonntag, 10. April 2016

325 »Buddha und die Laser-Waffe«

Teil 325 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein

Foto 1: Goldener Buddha
Im November 1996 war ich mit Freunden in Indien unterwegs. Interessant war das kleine goldene Figürchen, das unsere örtliche Reiseleiterin meist nah am Herzen trug. Der stoisch dreinblickende, offenbar meditierende Buddha hielt in der einen Hand eine Glocke, in der anderen einen Vajra. So klein das Figürchen auch war, so war der Dorje in der Hand des goldenen Buddha wirklich winzig. Man benötigte schon eine Lupe, wollte man Einzelheiten erkennen.

In einer Privatsammlung durfte ich einen mit einer Höhe von fast 80 Zentimetern sehr viel größeren, meditierenden Buddha fotografieren. Auch er hielt einen Dorje, der allerdings um ein Vielfaches größer war als der ganze Mini-Buddha am goldenen Kettchen im Dekolleté »meiner« Reiseleiterin.

Am 30. Mai 1975 hatte ich ausgiebig Gelegenheit, mit Andrew Tomas auch über den mysteriösen Dorje zu sprechen. Im Rahmen der 2. Weltkonferenz der »Ancient Astronaut Society« in Zürich hielt der Bestsellerautor einen viel beachteten Vortrag
zum Thema »Das Legat der Besucher aus dem All«. Tomas, nach manchen Quellen 1906, nach anderen Quellen 1913 in Petersburg geboren, verstarb 2001. Der Weltreisende wurde berühmt durch seine ersten Bücher »Wir sind nicht die Ersten« und »Das Geheimnis der Atlantiden«. Sein 1977 erschienenes Opus »Shambhala: Oasis of Light« (2) wird heute zu teilweise horrenden Preisen antiquarisch angeboten. Andrew Tomas lebte zwei Jahrzehnte im fernen Osten, recherchierte vor Ort die jahrtausendealten Geheimnisse unseres Planeten. Der Dorje zog ihn schon sehr früh in seinen Bann.

Foto 2: Buddhas Hand
Hans-Werner Sachmann, Kollege und Freund, fasste die spannenden Aussagen von Andrew Tomas in seinem Werk »In Schutt und Asche« so zusammen (1): »Andrew Tomas, ein weitgereister Schriftsteller, berichtet über die im nördlichen Indien, in Sikkim, Bhutan und Nepal angebotenen Dorje-Nachbildungen und die unglaublichen Fähigkeiten der ursprünglichen geheimnisvollen himmlischen Stäbe. Die Originale dieses kleinen Stabes (auch Dortsche oder Watschir), der an beiden Enden eine knollenartige Verdickung trägt, soll angeblich in buddhistischen Klöstern liegen und von dortigen Mönchen getragen werden.

In der Regel sollen diese Stäbe aus einem oder mehreren Metallen oder Metall-Legierungen gefertigt sein. Tomas erzählt, daß er Gespräche mitbekam, in denen man von der ›Wiederaufladung des Dorje‹ erzählte. Näheres habe man ihm jedoch verschwiegen.«

Foto 3: Andrew Tomas
Andrew Tomas versicherte mir im Gespräch, dass ihm wiederholt »alte Überlieferungen aus Tibet« mitgeteilt worden seien, wonach das Original der Dorje »vor langer Zeit aus dem Himmel herab zur Erde fiel«. Sollte damit gemeint sein, dass der erste Dorje nichts anderes war als ein Meteorit? Oder sollte auf diese Weise zum Ausdruck gebracht werden, dass der erste Dorje aus Meteor-Eisen gefertigt wurde?

Wohl kaum, denn der Original-Dorje wird auch als »das goldene Zepter« bezeichnet. Und einem Meteor wohnen wohl kaum die Kräfte inne, die schon in Tibet dem merkwürdigen Objekt nachgesagt werden. Andrew Tomas (3): »Obwohl man geglaubt hat, dass der Dorje eine Art von elektrischem Instrument sei, mit den beiden Kugeln an den Enden, die als Kathode und Anode wirken, so haben die Hohen Lhamas diese Spekulation zurückgewiesen«. Andrew Tomas weiter: »So mag sie von einer unbekannten Energie gespeist worden und mit der Gedankenkraft eines geübten buddhistischen Yogi kontrolliert worden sein.«

Fotos 4 und 5: Buddha mit Waffe

Im Gespräch versicherte mir Andrew Tomas, dass die »Origonal-Dorjes« womöglich nicht nur aus Metall bestanden. An beiden Enden hätten sich, so Tomas, nach seinen Recherchen »zwei große kugelförmige Diamanten« befunden. Dieser »Große Dorje« kann die mächtigen kosmischen Kräfte konzentrieren und manipulieren.« Nach Andrews wäre dann der Original-Dorje eine mächtige Waffe gewesen, die gewaltige kosmische Energien bündeln und lenken konnte.

Foto 6: Eine Laser-Waffe?

»Eine Laser-Waffe?«, warf ich fragend ein. »Das ist durchaus möglich!«, antwortete Tomas. »Die Begleiterscheinungen des Dorje waren ein ›summender Ton‹, was auf Energie hinweist, ›brillanter Schein‹ und ›Glühen‹!«

Foto 7: Die wahrscheinlich größte »Vajra«

Der wahrscheinlich größte »Vajra«, genauer gesagt das wohl größte Modell eines »Vajra«, befindet sich in Katmandu, früher Kantipur genannt, im Staat Nepal. Vor dem  Tempel-Stupa Swayambhunath Katmandou lockt er Mensch wie Tier an.

Der Dorje wird im Sanskrit auch als »Vajra« bezeichnet. Die Schulwissenschaft weiß nicht so recht, was von Dorje/ Vajra zu halten ist, verpasst ihm rasch das altbekannte Etikett »Kultobjekt« und gibt sich mit dieser unbefriedigenden Erklärung zufrieden. Nach Rachel Storm (4) lässt sich das Pendant des »Dorje« im Sanskrit übersetzen mit »mächtig/ hart«. In Tibet pries man ihn als »König der Steine« und sagte ihm ans Magische grenzende Eigenschaften wie »Härte«, »Unzerstörbarkeit« und »Strahlkraft« nach. Man vergleicht ihn mit einem Diamanten. Gott Indra soll über einen Vajra verfügt haben, über einen »Donnerkeil«. Nach Andrew Tomas hat der »Blitzstrahl« Indras mit dem Dorje zu tun.

Foto 8: »Blitzstrahl«
Mich lässt die Kombination von Begriffen wie »Blitzstrahl«, »Diamant«, »Strahlkraft« und »Blitzstrahl« an eine Laser-Waffe denken. Ein Laser-Strahl ist nichts anderes als ein Lichtstrahl von hoher Intensität, meist sehr engem Frequenzbereich und scharfer Bündelung. Vereinfacht ausgedrückt: Laserstrahl = Licht, das durch ein Lasermedium (Beispiel: Kristall) zur schneidenden Waffe wird.

Etwas genauer erklärt das »Hamburger Abendblatt« (5): »Laser sind Lichtverstärker. Durch die sogenannte stimulierte Emission von Strahlung bündeln sie das Licht – und damit dessen Energie. Jeder Laser besteht im Wesentlichen aus zwei gegenüberliegenden Spiegeln, von denen einer leicht durchlässig ist. Zwischen den Spiegeln wird ein Material platziert. Das kann ein Gas, eine Flüssigkeit oder ein künstlicher Kristall sein. Die Ionen (elektrisch geladene Atome) des Materials können Energie aufnehmen. Die ganze Anlage bezeichnet man als Resonator.

Um die Lichtverstärkung in Gang zu setzen, wird von außen Licht in das Lasermaterial gepumpt. Jene Lichtteilchen, die in dem Material auf Ionen treffen, werden aufgesaugt. Ihre zusätzlich gewonnene Energie strahlen sie jedoch wieder ab. Ein Teil der Strahlung wird nun zwischen den Spiegeln hin- und her-reflektiert, wobei die Strahlung bei jedem erneuten Kontakt mit den Ionen an Kraft gewinnt und so gebündelt wird, bis sie schließlich stark genug ist, den Resonator durch den halb durchlässigen Spiegel zu verlassen – als Laserstrahl.«

Ich darf wiederholen: Nach Andrews wäre der Original-Dorje eine mächtige Waffe gewesen, die gewaltige kosmische Energien bündeln und lenken konnte. Und weiter: Die Originale dieses kleinen Stabes (auch Dortsche oder Watschir), der an beiden Enden eine knollenartige Verdickung trägt, soll angeblich in buddhistischen Klöstern liegen und von dortigen Mönchen getragen werden.

Liegt zwischen den »knollenartigen Verdickungen« an beiden Enden des Dorje alias »Donnerkeil«, alias »Vajra« das »Lasermaterial«. Stellt also der Dorje das Herzstück einer Laserwaffe dar, in deren Innerem Lichtteilchen hin- und her-reflektiert und (Ionen!) aufgeladen werden, bis der Laserstrahl entsteht?

Fotos 9-12: Ein »Vajra« von seinen vier Seiten

Der Vajra alias Dorje gehört zu altindischen Göttern wie das Zepter zu Königinnen und Königen in unseren Gefilden. Somit ist der Vajra ein Attribut der Götter – geworden. Götter des Krieges und des Zorns nutzen Vargas als eine unzerstörbare Waffe. Götter der Harmonie und des Friedens verzichten nicht auf den Dorje alias Vajra. Sie tragen ihn als »Zepter«, wohl aber auch als Mahnung: »Schaut her, worüber ich verfüge! Als letztes Mittel kann ich den Dorje, den Vajra einsetzen!«

Sollte also, so frage ich spekulativ das Zepter von Monarchen der harmlose Abklatsch einer einstigen höchst gefährlichen Waffe sein?


Fußnoten

Foto 13: Ein Standardwerk...
(1) Sachmann, Hans-Werner: »In Schutt und Asche/ Die Arsenale der Unsterblichen«, Baden-Baden, 1989, S. 78 (Rechtschreibung des Zitats wurde nicht der Rechtschreibreform angepasst!)
(2) Tomas, Andrew: »Shambhala: Oasis of Light«, London 1977
(3) ebenda, Seite 65
(4) Storm, Rachel: »Vajra, Indra« in: »Enzyklopädie der östlichen Mythologie«, Reichelsheim 2000
(5) »Hamburger Abendblatt«, »Ratgeber Wissen« vom 14.05.2012
http://www.abendblatt.de/ratgeber/wissen/article106555567/Wie-ein-Laserstrahl-entsteht.html
Zu den Fotos:
Foto 1: Goldener Buddha/  Vergoldete Buddha Vajrasattva mit einem Dorje = Vajra in der rechten und einer Glocke in der linken Hand wiki commons Robert Aichinger Foto 2: Buddhas Hand/ Vergoldete Buddha Vajrasattva mit einem Dorje = Vajra in der rechten und einer Glocke in der linken Hand wiki commons Robert Aichinger
Foto 3: Andrew Tomas/ Foto Programmheft »Ancient Astronaut Society«
Fotos 4 und 5: Buddha mit Waffe/Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Eine Laser-Waffe?/ Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 7: Die wahrscheinlich größte »Vajra«/ Der große Vajravor dem Tempel-Stupa Swayambhunath Katmandou. Foto: wiki commons Jean-Pierre Dalbéra
Foto 8: Blitzstrahl/ Foto Walter-Jörg Langbein
Fotos 9-12: Ein »Vajra« von seinen vier Seiten. Fotos: Walter-Jörg Langbein
Foto 13: Ein Standardwerk

326 »Erich von Däniken zum 81.«,
Teil 326 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 17.04.2016



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Sonntag, 3. April 2016

324 »John Frum und ein Gott im Dekolleté«

Teil 324 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein

Foto 1: Sie marschieren für John Frum

Die Anreise war eine Tortur: Frankfurt – Amsterdam –Tokio – Guam – Pohnpei – Kosrae – Honolulu – Sydney – Port Vila (Vanuatu) – Tanna. Nicht die Sehnsucht nach sandigen Südseestränden hat mich mit einigen wackeren Reisegefährten ins ferne Melanesien geführt. Es waren auch keine archäologischen Rätsel, die vor Ort zu ergründen waren. Es war ein geheimnisvoller Kult, der uns die weite Reise hat antreten lassen: der ominöse John-Frum-Kult lockte uns nach Tanna. Jedes Jahr wird diesem John Frum am 15. Februar gehuldigt.

Foto 2: Kinder marschieren für John Frum
Was wird da zelebriert? John Frum, eine Art »Messias« dessen Wiederkunft sehnlichst herbeigewünscht wird. Ist John Frum eine fiktive Person? Keineswegs. John Frum war wohl ein amerikanischer Soldat, der vor einigen Jahrzehnten das Eiland Tanna besucht hat, zusammen mit anderen amerikanischen Soldaten. Die Fremden konnten in mysteriösen Wundervögeln fliegen. Als mystische Fabelwesen sahen die Einheimischen Hubschrauber und Flugzeuge. Die Fremden formierten sich, marschierten auf und ab. Heute imitiert man das Gehabe der Soldaten. Wackere Einheimische machen nach, was die Soldaten vorexerzierten. Sie gehen mit einem geschulterten Stock oder Bambusrohr (als Gewehr-Imitation) auf und ab, sprechen in hölzerne kleine Kästchen (Imitationen von Walkie-Talkies) und malen sich seltsame Schriftzeichen auf den Rücken (als »USA« zu entziffern).

Die Begegnung mit dem John-Frum-Kult lässt mich Fragen stellen. Offenbar versuchen Vertreter einer technisch rückständigen Kultur Vertreter und Produkte einer technisch höher stehenden Kultur nachzuahmen, zu kopieren, und zwar ohne dass sie verstehen, was sie da imitieren. Sie sehen moderne Technologie, erfassen aber nicht, was da vor sich geht. Ein Gespräch von Walkie-Talkie zu Walkie-Talkie »identifizieren« sie aus ihrer Sicht als »Gebet«. Das technische Hilfsmittel, die moderne Waffe zum Beispiel, wird zum religiösen Kultobjekt. Nach wenigen Jahrzehnten kann man so eben noch Holzstangen und Bambusstäbe als Imitationen von Gewehren erkennen.

Was aber geschieht, wenn nicht Jahrzehnte, sondern Jahrhunderte und Jahrtausende vergehen? Wird man dann immer noch verifizieren  können, was ursprünglich kopiert wurde? Oder wird man im Lauf der Zeit unverständlich gewordene Kopien von Kopien von Kopien einfach wegerklären und zu letztlich bedeutungsleeren magischen Spinnereien machen? Wird man dann vage Begriffe wie »religiöser Kult« verwenden, um zu verschleiern, was man nicht versteht?

Fotos 3 und 4 : »Roboter« von Tiahuanaco.

Auf meinen Reisen haben mich immer steinerne Zeugnisse aus uralten Zeiten angezogen. Eines meiner Lieblingsziele waren die Ruinen von Tiahuanaco, Bolivien. Sie geben der Fachwelt, wenn die Wissenschaftler ehrlich sind, harte Nüsse zum Knacken. Welche Meister der Ingenieurskunst haben in einer Höhe von fast 4300 Metern über dem Meeresspiegel auf der Altiplano-Ebene rätselhafte Gebäude errichtet? Wer oder was hat sie zerstört? Die Ruinen zählen zu den bedeutendsten Baudenkmälern der Weltgeschichte. Im Jahr 2000 wurden sie von der UNESCO zum wichtigen Bestandteil des Weltkulturerbes ernannt. Trotz dieser hohen Ehrung ist heute, Jahre später, immer noch nur etwa ein Prozent der einstigen Stadtanlage von Archäologen ausgegraben worden. Es fehlen die finanziellen Mittel.

Prof. Hans Schindler Bellamy (1901-1982) setzte sich intensiv mit Tiahuanaco und seinen Geheimnissen auseinander. Völlig unvoreingenommen erforschte er eine der interessantesten Stätten der Welt. Sein Werk »Built before the flood« (»Gebaut vor der Flut«) widmete der Gelehrte den Ruinen von Tiahuanaco. Bewundernd stellte er fest (1): »Die erstaunlichste Tatsache aber ist: Die Kultur von Tiahuanaco hat keine Wurzeln in diesem Raum! Sie ist weder dort aus unbedeutenden Anfängen heraus entstanden noch ist irgendwo anders ein solcher Ort des Ursprungs bekannt. Es mutet so an, als ob sie praktisch vollentwickelt »plötzlich erschien«.

Foto 5 : Zentralmotiv Sonnentor Tiahuanaco
Immer wieder magisch angezogen hat mich das Sonnentor von Tiahuanaco (2). Wen oder was stellt die zentrale Gestalt dar, die so präzise in den Stein graviert wurde? Und was hält dieses eigenartige Wesen in den Händen? Und was hat es mit den mysteriösen steinernen Statuen auf sich, die einst  zu  einem Gebäudekomplex  hoch oben auf dem Altiplano Boliviens gehörten? Die Bauwerke sind längst zu Ruinen zerfallen. Die Statuen wirken fremdartig, erinnern eher an Roboter als an Menschen. Auch die steinernen Kolosse halten etwas in den Händen. Zu Beginn des 3. Jahrtausends nach Christus erinnern uns diese seltsamen Gebilde an Waffen, ja an Laserwaffen, wie wir sie aus »Star Wars«-Filmen zu Genüge kennen. Sollten die Menschen vor Jahrtausenden derlei fantastische Waffen gesehen haben?

Gehörten die zur Ausstattung von Besuchern aus dem All? Oder wurden die Menschen vor Jahrtausenden mit Robotern konfrontiert, die über modernste Waffen verfügten? Ist das Wesen vom »Sonnentor« ein Beispiel von missverstandener Technologie? Versuchten die Künstler etwas darzustellen, was sie nicht verstehen konnten? Und wurden die Bilder im Lauf der Jahrhunderte oder Jahrtausende immer diffuser, wenn Kopien älterer Kunstwerke geschaffen wurden? Wusste man schließlich nur, dass die »Götter« geheimnisvolle Objekte in den Händen hielten, die als fürchterliche Waffen eingesetzt wurden?

Foto 6: Die »Roboter« von Tula/ Tollan
Nicht weniger mysteriös sind die steinernen Kolosse von Tula (3). Tula, früher Tollan, war die Hauptstadt der Tolteken. Tula liegt nur etwa fünfundsechzig Kilometer nordwestlich des heutigen Mexico City. Die steinernen Statuen tragen seltsame Kästen auf der Brust. Ihre Arme haben sie seitlich am Körper angelegt. Und in den Händen halten sie, ja was? Waffen? Man fühlt sich heute beim Betrachten dieser steinernen Monumente an Roboter mit Laserwaffen erinnert. Geht dem heutigen Betrachter zu schnell die Fantasie durch? 

Oder können wir heute erkennen, was den Künstlern einfach nur rätselhaft war? Können wir gedanklich rekonstruieren, was durch Kopieren verfälscht worden ist? Können wir erahnen, ob sich hinter Details auf rätselhaften Kunstwerken aus uralten Zeiten fantastische technische Details verbergen?
    
Fotos  7 und 8. Die »Roboter« von Tula tragen »Kästen« auf der Brust

Im November 1996 war ich mit Freunden in Indien unterwegs. Ich bemerkte einmal, dass unsere örtliche Reiseleiterin eine kleine goldene Figur am Hals trug. »Das ist der göttliche Vajrasattva-Buddha!«, erklärte sie mir. »Dieser Buddha hat einen Lichtkörper, er kann aber einen feinstofflichen Leib annehmen, wenn er zum Beispiel einem Yogi erscheinen möchte.« Ich versuchte durch Nachfragen zu ergründen, was ein Vajrasattva-Buddha ist. »Er ist göttlich, hat den Vajra als Wesen!«, erfuhr ich und begriff nichts. Fast ein wenig mitleidig hielt mir die Reiseleiterin die kleine goldene Figur entgegen. Sie trug einen fünfzackigen kronenartigen Kopfschmuck, in der linken Hand eine Glocke und in der rechten Hand einen Vajra. »Die Glocke bedeutet die Vereinigung von Gegensätzen, der Vajra steht für Mitgefühl!«

Foto 9: So einen Gott trug die Reiseleiterin
Ich muss wohl einen eher begriffsstutzigen Eindruck erweckt haben. So erfuhr ich nur noch, dass die Glocke (»Ghanta«) weiblich und der »Vajra« männlich ist. »Im Namen Vajrasattva steckt natürlich der Vajra!«, erfuhr ich noch, dann verschwand die kleine goldene Figur wieder im schützenden Dekolleté der jungen Dame.

Wenn vor Jahrtausenden »Götter« das »Alte Indien« besuchten, können wir dann heute noch identifizieren, welche Originale kopiert und wieder kopiert wurden? Können wir verstehen, was Götterstatuen an »Symbolen« tragen? Versuchen wir es überhaupt? Viel zu häufig verfahren wir doch nach dem Motto »Es kann nicht sein, was nicht sein darf!« (5) Akzeptieren wir vorschnell religiöse »Erklärungen« für Objekte, bei denen es sich letztlich nur um Kopien von Kopien von Kopien technischer Gerätschaften gehandelt haben mag? In der wissenschaftlichen Literatur neigt man dazu, geheimnisvolle Objekte schnell mit dem Etikett »Kultgegenstand« zu versehen. Und schon hat etwas einen Namen, was niemand zu erklären vermag. Schon ist wieder eine ungelöste Frage beantwortet, auch wenn letztlich nach wie vor nichts verstanden wird.

Fußnoten


(1) Schindler Bellamy, Hans: »Tiahuanaco und das Sonnentor«, Beitrag zu Fiebag, Peter und Fiebag, Johannes: »Aus den Riefen des Alls«, Tübingen 1985, S. 191-196, Zitat S. 195
(2) Siehe hierzu auch Posnansky, Arthur: »Tihuanacu – The Cradle of American Man«, Volumes I, II, III, IV, in 2 Folianten, New York 1945 und La Paz 1957
(3) Siehe hierzu auch Prem, Hanns J. und Dyckerhoff, Ursula: »Das alte Mexiko/ Geschichte und Kultur der Völker Mesoamerikas«, München 1986
(4) Siehe hierzu auch Däniken, Erich von: »Die Götter waren Astronauten/ Eine zeitgemäße Betrachtung alter Überlieferungen«, Kapitel 3 und 4, München, 1.Auflage 2001
(5) Das Zitat lautet vollständig: »Weil, so schließt er messerscharf,
nicht sein kann, was nicht sein darf.«  Es ist dem Gedicht »Die unmögliche Tatsache« von Christian Morgenstern (* 6. Mai 1871 in München; † 31. März 1914 in Untermais, Tirol, Österreich-Ungarn) entnommen.Das Gedicht schildert, wie Palmström bei einem Autounfall ums Leben kommt. Palmström entdeckt dann aber, dass an der Unfallstelle keine Auto hätte fahren dürfen. Also leugnet er seinen eigenen Tod und lebt weiter, »weil nicht sein kann, was nicht sein darf«.

Zu den Fotos:

Foto 10: Rückseite des Sonnentors

Foto 1: Sie marschieren für John Frum. USA steht auf ihren Rücken. Foto: Walter-Jörg Langbein
Foto 2: Kinder marschieren für John Frum. Foto Walter-Jörg Langbein
Fotos 3 und 4  : Roboter von Tiahuanaco Archiv Langbein/ Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 5 : Zentralmotiv Sonnentor Tiahuanaco/ Foto Archiv Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Die »Roboter« von Tula/ Tolan. Foto Walter-Jörg Langbein
Fotos 7 und 8 : Die Roboter von Tula/ Tollan tragen »Kästen« auf der Brust. Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 9: So einen Gott trug die Reiseleiterin/ Das Original: Vergoldete Statue des Buddha Vajrasattva mit einem Vajra in der rechten und einer Glocke in der linken Hand wiki commons Robert Aichinger
Foto 10: Sonnentor Rückseite nach E. George Squier 1877


325 »Buddha und die Laser-Waffe«,
Teil 325 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 10.04.2016

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