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Sonntag, 13. Januar 2013

156 »Abstieg in die Unterwelt«

Teil 156 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Zollstation zwischen Guatemala
und Honduras - Foto: W-J.Langbein
Bei meiner ersten Reise nach Copán ging es von Guatemala aus mit dem Jeep über Landstraßen nach Honduras. So war's von Deutschland aus geplant, so wurde es auch in die Tat umgesetzt. Vor Ort erwiesen sich die »Landstraßen« als meist bescheidene Wege, an Steilhängen vorbei. Massive Geröll- und Schlammlawinen schienen an der Tagesordnung zu sein, so dass, was auf der Landkarte wie ein »Katzensprung« aussah ... in der Realität zu einem wahren Geduldspiel wurde.

Das eine oder das andere Mal war die »Landstraße« blockiert, so dass wir kehrt machen und andere Wege suchen mussten. Dank örtlicher Guides konnten wir die von Geröll unpassierbar gemachte Stelle weiträumig umfahren. Einmal warteten wir »nur« wenige Stunden, bis die Straße wieder frei gemacht worden war. Zum Glück war nicht weit von der verschütteten Straße ein Trupp Arbeiter mit schwerem Gerät zugange.

Mitten im Urwald tauchte dann die sprichwörtlich »grüne Grenze« zwischen Guatemala und Honduras auf. Wichtige Beamte gingen sehr gründlich ihrer Tätigkeit nach. Da ihre Zollstation offenbar selten mit einem Ansturm von Reisenden zu rechnen hatte, wurde mein Jeep besonders gründlich untersucht. Das Gepäck musste abgeladen und vor den Augen argwöhnischer Zollbeamter geöffnet werden. Rasierwasserfläschchen wurden sorgsam untersucht. Nervenaufreibend war die Prozedur der Kontrolle, ob dieser oder jener Kosmetikartikel die Grenze vielleicht doch nicht passieren durfte. Zum Glück standen den Beamten mehrere dickleibige Folianten zur Verfügung, die ausgiebigst konsultiert wurden.

»Gedulden Sie sich bitte etwas. Sie müssen wissen, dass die Kollegen von der anderen Seite heute nicht da sind..« Mit diesen Worten versuchte ein Beamter die ungewöhnlich lange Prozedur zu erklären. »Wir müssen für unsere Kollegen von drüben (Honduras) überprüfen, ob das gesamte Reisegepäck eingeführt werden darf!« Schließlich gab es dann doch nichts zu beanstanden. Unser Jeep durfte passieren. Dann allerdings tauchte der Schlagbaum zwischen Guatemala und Honduras auf. Und es schien wieder Ewigkeiten zu dauern, bis er angehoben werden durfte und die Fahrt nach Copán fortgesetzt werden konnte.

Der Schlagbaum zwischen
Guatemala und Honduras
Foto: W-J.Langbein
War mir die Grenzstation schon recht verschlafen vorgekommen ... die Ruinenstadt Copán war menschenleer. Kein einziger Tourist war zu sehen ... aber auch der angeblich wartende örtliche Guide schien unseren Termin vergessen zu haben. Schließlich tauchte ein »Onkel« des Ortskundigen auf. Sein Neffe sei verhindert, müsse sich vor Gericht verantworten ... angeblich, weil er einem Touristen Zugang zur »verbotenen Unterwelt von Copán« ermöglicht hatte.

Und er, der Onkel, dürfe uns schon gar nicht durch die geheimnisvolle Ruinenstadt führen. Die »Unterwelt« sei natürlich »total tabu«. »Manche Tunnels dürfen nur von Archäologen betreten werden ... Andere sind zwar öffentlich zugänglich, aber nur wenn ein lizenzierter Guide dabei ist. Wieder andere sind einsturzgefährdet ...« Auf alle Fälle seien wir vergebens gekommen, da sein Bruder ... der eben noch sein Neffe gewesen war ... vor Gericht stehe. Die Enttäuschung muss mir deutlich anzusehen gewesen sein. So wurde der Onkel ... oder Bruder ... des eigentlichen Guide von Mitleid erfasst.

Der Mann führte mich durch das Zentrum der Ruinenstadt von Copán ... und zeigte mir, hinter welchen Bretterverschlag ich nicht kriechen durfte. Und selbst wenn der offizielle Guide hier wäre ... auch dann dürfte ich auf keinen Fall den Gang dahinter betreten. Der Tunnel in die Unterwelt sei absolut tabu. »Vielleicht wird ja das Verbot schon morgen wieder aufgehoben ... oder in einem Jahr ...« Das waren unerfreuliche Aussichten! Ein opulentes Trinkgeld indes lösten bei meinem Nicht-Guide den dringend Drang aus, einen Kaffee trinken zu müssen. So musste er mich leider »für mindestens eine halbe Stunde« allein lassen.

Mauerwerk
aus uralten
Zeiten
Foto:
W-J.Langbein
Leider versagte just in diesem Moment mein Fotoapparat seinen Dienst. Ärgerlich kroch ich hinter den Bretterverschlag, wo eine schmale »Türöffnung« zum Vorschein kam. Sie war etwa 1,80 Meter hoch und höchstens fünfzig Zentimeter breit. Ich quetschte mich und meinen Rucksack hindurch und schaltete meine Taschenlampe an. Der Lichtkegel wanderte über eine Bruchsteinwand. Stammte sie aus uralten Zeiten? Ich vermute eher nicht. Ich glaube, sie war das Werk von Archäologen, die diesen Tunnel mühsam in den steinharten Boden getrieben hatten!

Inzwischen weiß ich, dass in den vergangenen einhundert Jahren Archäologen auf der Suche nach unterirdischen Tempeln von Copán Tunnel durch die Unterwelt getrieben haben ... von bisher mindestens vier Kilometern Länge!

Missmutig versuchte ich noch einmal mein Glück mit meinem Fotoapparat, drückte ab ... und der Blitz explodierte förmlich in der Dunkelheit. Hastig stolperte ich weiter über den unebenen Boden des schmalen Tunnels, ließ den Strahl meiner jetzt immer wieder flackernden Taschenlampe über Boden und Wände huschen.

Wie in einer Geisterbahn tauchte urplötzlich eine Fratze aus der Dunkelheit auf. Wieder probierte ich mein Glück mit meinem Fotoapparat. Wieder hatte ich Glück. Ein quelläugiges Monsterwesen stierte in die Dunkelheit. Wo eigentlich die Nase sitzen sollte ... klaffte ein rundes Loch. Es hatte den Anschein, als ob jemand der steinernen Kreatur die Nase abgeschlagen hätte. Schaute das Fabelwesen, das eher einem Horrorfilm als einem Märchen entsprungen zu sein schien, deshalb so grimmig?

Ein Monstergesicht mit
abgeschlagener Nase
Foto W-J.Langbein
Weiter ging es ... bei immer wieder aussetzendem Taschenlampenlicht. Aus Erfahrung wusste ich, dass mein Fotoapparat jeden Moment wieder seinen Geist aufgeben konnte ... also hastete ich weiter so schnell ich konnte. Ich wollte, so lange der ungehorsame Apparat noch funktionierte, so viel wie möglich photographieren ... Zwei, drei Mal stieß ich mit der Stirn gegen in den schmalen Gang ragende Steinbrocken. Warmes Blut tropfte ...

Immer wieder setzte die Taschenlampe aus. Ich schüttelte sie ärgerlich, klopfte damit gegen die steinerne Wand. Endlich leuchtete sie wieder einmal auf. Wenige Meter vor mir endete der schmale Gang in einer Sackgasse. Der Korridor war zugemauert. Was mochte sich dahinter verbergen? Optimistisch griff ich zum Fotoapparat ... zwei Fotos gelangen mir, eher schlecht als recht.

Der Gang endete als Sackgasse
Foto: W-J.Langbein
Berichte kamen mir in den Sinn, wonach in unterirdischen Grüften immer wieder Quecksilber entdeckt worden sei. Sollte es die Gebeine vornehmer Toter von Copán schützen? Archäologen haben deshalb lange Zeit darauf verzichtet, unterirdische Räume zu betreten ... Aus Sicherheitsgründen ist das nur mit Schutzkleidung möglich, die Archäologen wie Astronauten aussehen lässt.

Sollte der Einsatz von Quecksilber Eindringlige, die die Totenruhe störten, vergiften? Oder hatte Quecksilber für die Menschen von Copán eine ganz andere Bedeutung?

Ich machte kehrt, stolperte so vorsichtig wie möglich zurück. Mit einer Hand hielt ich stets Kontakt zur steinernen Wand. So ertastete ich schließlich einen seitwärts abführenden Gang. Ich bog zögernd in diesen scheinbar immer schmäler werdenden Korridor ein. Wieder setzte meine unzuverlässige Taschenlampe aus. Ich ertastete weiter meinen Weg ... bis ich plötzlich glatten Stein erspürte. Ich meinte, künstliche Konturen erahnen zu können. Da war so etwas wie Augen, sauber aus dem Stein herausgemeißelt. Ob ich wieder – wie auch immer – beim Monstergesicht von vorhin angekommen war?

Ein zweites Monstergesicht mit
aufgerissenem Schlund
Foto: W-J.Langbein
Wieder hob ich den Fotoapparat ... wieder tat er seinen Dienst. Das Blitzlicht ließ in seinem grellen Schein wiederum eine monströse steinerne Maske erscheinen. Sie ähnelte stark der ersten. Auch ihr fehlte die Nase. Bei ihr klaffte aber kein Loch, wo einst das Riechorgan gesessen hatte. Deutlich war ein hässlicher Nasenstumpf zu erkennen. Und unter der Nase war ein hässliches Maul in den Stein gemeißelt.

Ich versuchte, ein weiteres Foto zu machen ... vergeblich. Ärgerlich schüttelte ich den Fotoapparat. Ich nahm tastend den Akku heraus, setzte ihn wieder ein.

Vergeblich. Kein weiteres Bild war der Kleinbildkamera zu entlocken. Ich muss zugeben: Mulmig war mir schon. Wie sollte ich den Weg zurück finden? Ich hörte eine Stimme, wie von einem Echo verzerrt. Und plötzlich blendete mich greller Lampenschein. Mein Nicht-Guide war von seiner »Kaffeepause« zurückgekehrt und hatte mich gesucht und gefunden. Wortlos führte er mich zurück ans Tageslicht.

Natürlich war für meine »Rettung« ein weiterer, saftiger Obulus fällig. Ich muss zugeben: Ich bezahlte ihn gern!

Jahre später führte mich mein Weg wieder nach Copán ... zusammen mit einer kleinen Reisegruppe. Und diesmal durften wir durch einen Tunnel zum wahrscheinlich ältesten Tunnel von Copán kriechen ... in Begleitung eines offiziellen Guide ...

Die Decke des Tunnels durch die Unterwelt - Foto: W-J.Langbein

Neues eBook von Walter-Jörg Langbein:
»Das Geheimnis der amphibischen Astronautengötter«

»Die Lady in der Quecksilbergruft und Bäume aus Stein«,
Teil 157 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 20.01.2013


Sonntag, 16. Dezember 2012

152 »Von Affen und von Drachen«

Teil 152 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Ein Brüllaffe in Palenque
Komisch, diese Touristen...
Foto: W-J.Langbein
Die letzte Touristengruppe strebt hastigen Schritts dem Ausgang zu. »Und wann besichtigen wir endlich Palenque?« nörgelt jemand mit näselnder Stimme. Genervt antwortet der Guide: »Wir sind hier in Palenque ...« Nach kurzer Pause ist wieder der unzufriedene Reisende zu hören: »Aha. Und morgen fliegen wir dann endlich nach Mexiko?« Der gestresste Guide antwortet: »Nein. Wir sind seit einer Woche in Mexiko. Morgen fliegen wir nach Guatemala!«

Der Nörgler beschwert sich über das Reiseprogramm: »Und warum steht Lima nicht auf dem Programm, wenn wir dann schon mal in Guatemala sind?« Die Antwort des Guide höre ich kaum noch: »Weil Lima in Peru und nicht in Guatemala liegt. Peru gehört zu Südamerika, wir aber ...«

Es wird rasch dunkel in Palenque. Die Dämmerung bricht herein, die Touristen fahren ab. Und plötzlich melden sich die Brüllaffen zu Wort. Es kommt mir so vor, als würden sie miteinander kommunizieren. »Hier sind keine mehr von diesen kranken Nacktaffen!« - »Endlich! Es sind bemitleidenswerte Kreaturen!« - »Ja, schon! Aber hoffentlich ist ihr Fellausfall nicht ansteckend!« Ob wir einige dieser Vertreter der Familie alouatta caraya zu sehen bekommen?

Leise gehen wir in den rasch dichter werdenden Wald unweit des Tempels der Inschriften. Etwas raschelt über uns. Ein Männchen, erkennbar an der schwärzlichen Färbung, schwingt sich von Ast zu Ast. Sein kräftiger Schwanz dient als zusätzliches Greiforgan. Kaum dass der Bursche – etwa einen halben Meter groß – bemerkt, dass wir ihn beobachten, verharrt er in seiner Bewegung. Aus der Ferne machen sich einige seiner Artgenossen bemerkbar. »Unser« Affe beobachtet uns nur, dann klettert er gemächlich seinen Baum empor, bis er im Dunkel der Krone nicht mehr auszumachen ist.

Der Brüllaffe zieht sich zurück
Foto: Ingeborg Diekmann
Brüllaffen halten sich meist in Bäumen auf, wo sie in kleinen Gruppen von meist zehn bis zwanzig Tieren leben. Gelegentlich wagen sie sich bei der Nahrungssuche auf den Boden. Ihre »Kollegen«, die Nasenbären, leben am Rand von Wüsten ebenso wie im Urwald. Auch wenn sie mit sprichwörtlicher affenartiger Geschwindigkeit Bäume erklimmen können, so gehören sie doch zur Gattung der procyonidae, der Kleinbären.

Man trifft sie in Scharen in den Ruinen von Tikal, Honduras, an ... wo sie sich an uns Touristen gewöhnt haben. So possierlich die kleinen Tierchen auch sind ... Vorsicht ist vor ihren scharfen Klauen geboten. Irgendwann haben Nasenbären in Tikal erkannt, dass diese seltsamen Menschen nicht nur steinerne Ruinen bestaunen, sondern auch ein Herz für Nasenbären haben. Wenn wir Menschen unserer Meinung nach genug zwischen Ruinen herumgewandert sind und alle erreichbaren Pyramiden erklommen haben ... dann wird Rast gemacht. Mensch setzt sich dann in den Schatten eines Baumes und verzehrt mitgebrachte Lunchpakete. Örtliche Kleinstunternehmer bieten koffeinhaltige Brause an, die von uns Besuchern aus der Fremde gern erworben und getrunken wird.

Ich rieche Cola ...
Foto: W-J.Langbein
Vor Jahren nun, so wird erzählt, saß ein Amerikaner bei Sandwich und Cola, als sich ihm ein Nasenbär näherte. Der Amerikaner soll aufgesprungen und in Panik ausgerissen sein. Dabei, so heißt es, sei seine Cola-Flasche umgefallen und ausgelaufen. Der ob seiner Wirkung auf den ängstlichen Mann aus den Staaten nicht sonderlich beeindruckte Nasenbär schnüffelte seine Beute ab ... das Sandwich und das auslaufende Cola. Genüsslich schlabberte das possierliche Tierchen die braune Flüssigkeit. Das wiederum beobachteten weitere Nasenbären ... und schon soll es zu einem Streit um das verschüttete Cola gekommen sein.

Das wiederum soll den Amerikaner geradezu gerührt haben. Wie schön, dass diese kleinen Tierchen das amerikanische Nationalgetränk so zu schätzen wussten. Vorsichtig näherte er sich wieder seinem Rastplatz, holte aus seinem Rucksack mehrere Colaflaschen heraus und spendierte das süße Getränk der immer größer werdenden Nasenbärenhorde.

Ob diese Überlieferung der Wahrheit entspricht, das weiß ich nicht. Ich konnte mich aber davon überzeugen, dass die Nasenbären in den Ruinen von Tikal geradezu süchtig sind auf Cola. Die Kleinstunternehmer vor Ort können gar nicht schnell genug Cola heranschaffen, so wie es ihnen von den Besuchern förmlich aus den Händen gerissen wird.

Her mit dem Cola!
Foto: W-J.Langbein
Der Vollständigkeit halber sei darauf hingewiesen, dass bei meinem Besuch die Nasenbären von Tikal ausschließlich Pepsi angeboten bekamen ... und genüsslich konsumierten. Einen Vergleichstest mit Coca Cola konnte ich leider nicht durchführen.

Und wir Besucher freuen uns riesig darüber, wie sich die Nasenbären in großer Zahl nähern und genüsslich besagtes Getränk gleich aus der dargereichten Flasche trinken. Auf diese Weise fördern sie ganz erheblich den Umsatz der örtlichen Kleinstunternehmer.

Ich habe es selbst erlebt: Wasser, Fruchtsaft und Brause wurde von den Nasenbären empört abgelehnt, Cola aber begierig getrunken. Es kam gelegentlich zu Zweikämpfen, wenn nicht rasch genug Flaschen geöffnet wurden. Unser Guide erklärte uns, es sei das Coca in der Cola, was die Nasenbären so verrückt nach der braunen Brause machen würde.

Na endlich!
Foto: Ingeborg Diekmann
Von Brüllaffen über Nasenbären ... zu leibhaftigen Drachen! Von Mexiko über Guatemala nach Copan (Honduras). In den faszinierenden Ruinen von Copan fielen mir zwischen kunstvollen Stelen in Stein gehauene ... Drachen auf! Diese kuriosen Darstellungen werden meist von Besuchern übersehen, die nach Pyramiden Ausschau halten. Und doch gibt es sie, die kleinen Skulpturen dieser uns Europäern nur noch aus Märchen bekannten Wesen. Glotzäugig starren sie offenbar ihre Beute an, die sie wohl gleich mit brachialer Gewalt zerreißen und dann gierig verschlingen wollen.

Wer oder was aber stand der Maya-Künstlern Modell ... Drachen etwa? Das scheint mir unwahrscheinlich zu sein! Welches Drachenmonster harrt denn schon geduldig aus, bis es von einem Künstler als Zeichnung oder gar als Skulptur verewigt worden ist? Vor allem: Welcher Künstler begibt sich freiwillig in die Gefahr, bei Ausübung seines Berufs einem Monster zum Opfer zu fallen?

Drachen aus Stein - Fotos: W-J.Langbein
Des Rätsels Lösung ... Die Drachen hat es wirklich gegeben! Sie wurden von Maya-Künstlern tatsächlich porträtiert. Es waren aber keine Kreaturen von Riesendinosaurierwuchs, sondern wesentlich kleinere Tiere! Ich bin davon überzeugt, dass es sich bei den »Drachen« um Leguane handelte. Der Leguan spielt in der Mythologie der Mayas eine wesentliche Rolle!

Der Kosmos der Mayas hatte drei Ebenen: Die unterste Ebene war die Unterwelt, bestehend aus neun »Etagen«. Hier soll es einst zu einem wahrhaft höllischen Ballspiel gekommen sein. Das Wurzelwerk des Ceiba-Baums steht für dieses unterirdische Reich. Die mittlere Welt wird von uns Menschen und den Tieren und Pflanzen bevölkert. Der mächtige Stamm des Ceiba-Baumes wird in der Maya-Kosmologie mit unserem Lebensraum verglichen.

Der Himmel schließlich, der von den mächtigen Ästen des Ceiba-Baumes getragen wird, ist viel mehr als nur der hohe Luftraum über unseren Köpfen. Dort hausen und herrschen Götter wie Kukulcán alias Quetzalcoatl, Herr der Winde, aber auch der Medizin. Für die Medizin war auch Mondgöttin Ix-Chel zuständig, eine alte Fruchtbarkeitsgöttin. Zugleich war sie die himmlische Repräsentantin der Webkunst.

Ein grüner Leguan in Copan
Foto: W-J.Langbein
Auch Chac war im Himmel angesiedelt. Auch er war ein Gott der Fruchtbarkeit, spendete dem Land den lebenswichtigen Regen. Er schleuderte aber – wie Thor – Blitze vom Firmament.

Itzamná, männlicher Partner der Mondgöttin Ix-Chel, muss von den Mayas als ein besonders hoch stehender Gott angesehen worden sein. Itzamná trug auch den Namen »Leguan-Haus«. Verwundert es da, wenn die Mayas in Copan Leguane in Stein verewigten?

Anmerkung des Verfassers: Anlässlich des für den 21. Dezember 2012 prophezeiten Weltuntergangs wird sich Folge 153 mit dieser Thematik auseinandersetzen – am 23.12. 2012. Sollte die Welt allerdings tatsächlich bereits am 21. Dezember 2012 untergehen, wird Teil 153 meiner Serie nicht mehr erscheinen. Ich bitte um Verständnis! Für den Fall der Apokalypse verabschiede ich mich dann bei allen Leserinnen und Lesern. Sollte – wie so oft geschehen – der Weltuntergang wieder ausbleiben ... dann wird meine Serie am 23.12.2012 fortgesetzt!

»21.12.2012«,
Teil 153 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein,
erscheint am 23.12.2012


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