Mittwoch, 30. Dezember 2009

Das gefühlte Buch


Was fasziniert uns am Lesen?


Ein Buch liegt in der Buchhandlung. Vielleicht ist es schlicht das Cover, das uns sofort anspricht und dazu veranlasst das Buch in die Hand zu nehmen und den Klappentext durchzulesen. Mit etwas Glück erscheint die kurze Inhaltsangabe interessant und wir kaufen das Buch.


Da ruht es dann in unserem Bücherregal und wartet darauf von uns herausgenommen zu werden. Es möchte beachtet werden, will uns seine Geschichte erzählen. Und irgendwann tun wir ihm diesen Gefallen. Wir suchen uns einen gemütlichen, ruhigen Platz, lassen uns dort nieder und schlagen die erste Seite auf.


Was nun folgt, unterscheidet das gute Buch von einem Schlechten. Es zieht uns von der ersten Seite an in seinen Bann. Die Worte verwandeln sich in Bilder, die vor unserem geistigen Auge ablaufen, wie ein Film. Charaktere werden derart anschaulich beschrieben, dass wir ganz automatisch beginnen Empfindungen für die geschilderten Personen zu hegen und ihnen damit, für uns als Leser, Leben einhauchen. Örtlichkeiten wirken so real, dass wir sogar den weichen Waldboden unter unseren Füssen zu spüren glauben, obwohl wir doch eigentlich in unserem Lesesessel sitzen und nur ein Buch in Händen halten. Täuschen wir uns, oder duftet nicht sogar das beschriebene Herbstlaub?

Für Stunden versinken wir in einer eigentlich fremden Welt und finden uns doch darin zurecht, als wären wir schon tausend Mal dort gewesen. Und dies verdanken wir einem guten, einfühlsamen Autor. Dieser Autor verfügt über die Fähigkeit Begebenheiten, Dinge und Personen so zu beschreiben, dass sie für uns ein Eigenleben entwickeln. Seine prägnant gesetzten Worte lassen uns den Inhalt des Buches fühlen und nur ein gefühltes Buch ist auch ein gutes Buch. Dabei macht es keinen Unterschied, ob uns ein Buch vom Markt als Bestseller vorgegeben wird, durch gezielt gesetzte Werbung, oder eben ein unbekannter Autor seine Chance auf Veröffentlichung nutzt und über ein Medium wie Books on Demand an uns herantritt. Allein wir Leser entscheiden, ob das Produkt „Buch“ für uns tauglich ist und allein wir Leser haben die Macht einem neuen Autor einen festen Platz in der Welt der Bücher zu verschaffen.

Wenn wir das Buch fühlen, uns in die Personen hineinversetzen können und ein paar Stunden von unserem Alltag abgelenkt werden, dann hat der Autor sein Ziel erreicht. Er schuf ein gefühltes Buch!

©Sylvia Seyboth

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