Dienstag, 5. August 2014

Martin Heidingsfelder: Fünf Anwälte oder ein Plagiator für Gustl Mollath?

Dass es den Brandstifter nicht selten zur Feuerwehr zieht, ist ein alter Witz. Und dass der Zweck die Mittel heiligt, ist ebenfalls bekannt. Was zum Schutz von Hab und Gut der Feuerwehrmann, ist zur Wahrung wissenschaftlicher Sorgfalt der Plagiatsjäger: Ein wackerer Kämpfer an der Front von Lug und Trug, der dafür sorgt, dass allzu fadenscheinige Bäume nicht in den Himmel wachsen und ein Hauch erzwungener Ehrlichkeit durch die ehrwürdigen Hallen der Unis zieht. Auch die Charakterstärke von Politikern lässt sich auf solche Weise einer Prüfung unterziehen, sofern sie einen Doktortitel führen. Martin Heidingsfelder, seines Zeichens angeblicher Gründer der Plagiatsjäger-Plattform »Vroniplag« (nichts Genaues weiß man nicht) formuliert auf seiner Website: 

»Leider hat sich in den letzten Jahren gezeigt, dass es gerade auch unter Politkern immer wieder Einzelne gibt, die es mit der Aufrichtigkeit nicht ganz so ernst nehmen, wie sie es selbst vom Bürger verlangen.« [Quelle]




Nun mag die ständige Beschäftigung mit wissenschaftlichen Arbeiten verschiedenster Qualität ja bewirken, dass mancher Plagiatsjäger über eine solide Halbbildung auf vielen Gebieten verfügt, was jede Menge Luft nach oben lässt, wenn es um neue Betätigungsfelder geht. Ob Heidingsfelder in jüngster Zeit zu viele juristische Doktorarbeiten gesichtet hat? Schon am 25. Juli hatte unser Blog von einem möglichen anwaltlichen Schattenkabinett Gustl Mollaths berichtet, das Heidingsfelder in einer »Freihandvergabe« aufgebaut haben will, wie er selbst mir gegenüber am 18. Juni 2014 telefonisch verkündete: Volle fünf Anwälte sollten demnach im Hintergrund Anträge ausarbeiten, die Gustl Mollath ohne Absprache mit dem von ihm mandatierten Anwalt Gerhard Strate beim Wiederaufnahmeverfahren in Regensburg vortragen würde.

Ob diese fünf Anwälte tatsächlich existieren, weiß nur der Herr der Gänsefüßchen, denn heute ist es keine Kunst mehr, durch geschicktes Kopieren von Textbausteinen professionell klingende juristische Texte zu erstellen und als originäres Werk auszugeben, wenn man auf die Kennzeichnung der Zitate verzichtet. So hieß es beispielsweise in einem von Gustl Mollath am 14. Verhandlungstag ohne Absprache mit Anwalt Strate gestellten Antrag:

»Denn eine solche Unterbrechungspause würde für die erforderlichen und sachgerechten Gespräche nicht ausreichen, zumal es Aufgabe des Strafprozesses ist, den Strafanspruch des Staates um des Schutzes der Rechtsgüter Einzelner und der Allgemeinheit willen in einem justizförmigen Verfahren durchzusetzen und dem mit Strafe Bedrohten eine wirksame Sicherung seiner Grundrechte zu gewährleisten.. um der Allgemeinheit willen in einem justizförmigen Verfahren durchzusetzen. Der Strafprozess hat das aus der Würde des Menschen als eigenverantwortlich handelnder Person abgeleitete Prinzip, dass keine Strafe ohne Schuld verhängt werden darf, sichern und entsprechende verfahrensrechtliche Vorkehrungen bereitzustellen. Zentrales Anliegen des Strafprozesses ist die Ermittlung des wahren Sachverhalts, ohne den sich das materielle Schuldprinzip nicht verwirklichen lässt. Die Strafprozessordnung gestaltet das Strafverfahren als ein vom Prinzip der materiellen Wahrheitserforschung beherrschten Amtsprozess aus, in dem das Gericht von Amts wegen zur Erforschung der Wahrheit verpflichtet ist. Der in den Vordergrund gestellten Sicherung der Gerechtigkeit durch Aufklärung des wahren Sachverhalts entspricht das Recht des Angeklagten, sich durch die Stellung von Beweisanträgen, die nur unter engen Voraussetzungen abgelehnt werden können, an der Aufklärung des Sachverhalts aktiv zu beteiligen. Demnach kann der Anspruch des Angeklagten auf ein faires Verfahren auch durch verfahrensrechtliche Gestaltungen berührt werden, die der Ermittlung der Wahrheit und somit einem gerechten Urteil entgegenstehen.« [Quelle: Wortprotokoll 14. Verhandlungstag]


In einem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts vom 6.10.2009 heißt es in Absatz 18:

»a) aa) Aufgabe des Strafprozesses ist es, den Strafanspruch des Staates um des Schutzes der Rechtsgüter Einzelner und der Allgemeinheit willen in einem justizförmigen Verfahren durchzusetzen und dem mit Strafe Bedrohten eine wirksame Sicherung seiner Grundrechte zu gewährleisten. Der Strafprozess hat das aus der Würde des Menschen als eigenverantwortlich handelnder Person abgeleitete Prinzip, dass keine Strafe ohne Schuld verhängt werden darf (vgl. BVerfGE 80, 244 < 255 >; 95, 96 < 140 >), zu sichern und entsprechende verfahrensrechtliche Vorkehrungen bereitzustellen. Zentrales Anliegen des Strafprozesses ist die Ermittlung des wahren Sachverhalts, ohne den sich das materielle Schuldprinzip nicht verwirklichen lässt. Die Strafprozessordnung gestaltet das Strafverfahren als ein vom Prinzip der materiellen Wahrheitserforschung beherrschten Amtsprozess aus, in dem das Gericht von Amts wegen zur Erforschung der Wahrheit verpflichtet ist (§ 244 Abs. 2 StPO). Der in den Vordergrund gestellten Sicherung der Gerechtigkeit durch Aufklärung des wahren Sachverhalts entspricht das Recht des Angeklagten, sich durch die Stellung von Beweisanträgen, die nur unter engen Voraussetzungen abgelehnt werden können, an der Aufklärung des Sachverhalts aktiv zu beteiligen (vgl. BVerfGE 57, 250 < 279 >; 63, 45 < 69 >; BVerfG, Beschluss der 2. Kammer des Zweiten Senats vom 21. August 1996 - 2 BvR 1304/96 -, NJW 1997, S. 999 < 1000 >). Demnach kann der Anspruch des Angeklagten auf ein faires Verfahren auch durch verfahrensrechtliche Gestaltungen berührt werden, die der Ermittlung der Wahrheit und somit einem gerechten Urteil entgegenstehen (vgl. BVerfGE 57, 250 < 275 >; 118, 212 < 231 >).« [Quelle]

Die nahezu wortgleiche Übernahme aus dieser Quelle im Antrag Gustl Mollaths wurde im Rahmen des mündlichen Vortrags in keiner Weise als Zitat kenntlich gemacht. Ob sich in der schriftlichen Fassung entsprechende Gänsefüßchen und Fußnoten finden, ist mir unbekannt. Sollte sich hier etwa ein Gärtner zum Bock gemacht haben und vom Plagiatsjäger zum leistungsstarken Plagiator mutiert sein, dessen Fähigkeit zum Googeln nach juristisch wohlklingenden Texten über Stichwörter die Leistungen von angeblich fünf Anwälten im Hintergrund vortäuschen soll? Danke jedenfalls an die Twitter-Nutzerin @Fotobiene, die diesen wohl einmaligen Vorgang ausgegraben hat, gefolgt von @LulzPlag.


Heidingsfelder selbst jedenfalls zeigt sich zur Beantwortung selbst einfachster Fragen nicht in der Lage und verweigert jede Mithilfe bei der Herstellung von Transparenz. Auf meine über Twitter an ihn gerichtete Frage nach dem Inhalt unserer im Juni geführten Telefonate versuchte er, die Gespräche komplett abzustreiten (zum Vergrößern bitte jeweils auf das Bild klicken):



Eine Aussage, die durch einen Screenshot der in meiner Fritz-Box gespeicherten Verbindungsnachweise leicht zu widerlegen war. Gesamte Gesprächsdauer: zwei Stunden und neun Minuten.



Unschwer erkennbar sind die beiden Telefonnummern von Martin Heidingsfelder, wie dieser sie auch im Impressum der von ihm verantworteten Website vroniplag.de angegeben hat:



Der Grund meines Anrufs bei ihm ist ein ganz einfacher gewesen: Auf der Suche nach seinem Mandanten hatte sich Gerhard Strate einmal mehr an mich gewandt, wie schon so oft zuvor: Eine Terminvereinbarung mit Gustl Mollath scheint meinem Eindruck nach eben nie so ganz einfach für ihn gewesen zu sein. Was war also naheliegender für mich, als mich bei Martin Heidingsfelder zu erkundigen, ob er in der Lage sei, den Kontakt herzustellen? Dieser versuchte auf Twitter nicht nur (erfolglos), unser Telefonat abzustreiten, sondern verweigerte auch die klaren Antworten auf ganz einfache Fragen:



und:



Nun werden aufmerksame Leser vielleicht fragen, warum die beiden Telefonate zwischen Heidingsfelder und mir insgesamt über zwei Stunden gedauert haben: Dass in Regensburg eine »ganz große Sache« bevorstehe, meinte er schon, mir mitteilen zu müssen. Eine, von der Strate nichts wissen dürfe. Und, am nächsten Tag, »nach Rücksprache mit meinem Anwaltsteam« (O-Ton Heidingsfelder) erfolgte dann die Aufklärung über die angeblich durch fünf Anwälte vorbereitete Antragsflut nebst Ausbreitung diverser Vorwürfe und persönlicher Angriffe gegen Gerhard Strate. Dass Heidingsfelder jedoch so weit gehen würde, seinen angeblichen Freund Gustl Mollath ins offene Messer laufen zu lassen, indem er den Kontakt zum mandatierten Anwalt kurz vor Prozessbeginn hintertreibt und Mollath stattdessen zum Affen macht, indem er ihn mit nicht gekennzeichneten Plagiaten mitten ins Feuer schickt, hätte nicht mal ich ihm zugetraut.

Auf Twitter sind übrigens noch weitere Fragen durch Heidingsfelder unbeantwortet geblieben, zu deren Stellung ich ganz konkreten Anlass hatte. Eine Auswahl:









Dass Heidingsfelder sich zur Durchsetzung seiner »Wahrheit« gerne reiner Lügen bedient, ist inzwischen schon fast Allgemeinwissen. Leider gibt es nun auch noch Anlass dafür, anzunehmen, dass er zur Diskreditierung des Gegners auch mit psychiatrischen Ferndiagnosen arbeitet. Der Mumm, eine entsprechende Aussage öffentlich zuzugeben, geht ihm erwartungsgemäß ab, wäre wohl geschäftsschädigend für den selbsternannten Rechtsbeistand der Psychiatrieopfer (siehe Bild unten).  Bei reinen Beleidigungen wird er jedoch langsam mutiger: Welcher »Idiot« (O-Ton Heidingsfelder, siehe Bild unten) hat denn nun eigentlich von Koryphäen gesprochen?





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34 Kommentare:

  1. Liebe Ursula,

    danke für diesen Beitrag. Auf Wikipedia ist diese Aussage zu lesen: Berater von Gustl Mollath
    Zitat, incl. Fußnoten: »Heidingsfelder wurde am 23. Juli 2014, als Gustl Mollaths Anwälte, Gerhard Strate und Johannes Rauwald, wegen unterschiedlicher Ansichten zu Beweisanträgen ihr Mandat als Wahlverteidiger im Wiederaufnahmeprozess niederlegten,[43] vom Bayerischen Rundfunk als „Berater & Unterstützer Gustl Mollath“[44] bezeichnet. Ihm gehe es darum, „dass die Verteidigung jetzt Zähne zeigt“.[44]« Zitatende

    Ein Berater? Incl. Beratervertrag und dann auch entsprechender Kostennote? Auch mir blieb Heidingsfelder eine entsprechende Antwort auf meine Frage auf Twitter schuldig ...

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    1. Noch etwas möchte ich anmerken:
      Auf der HP des Martin H. findet sich das Team und dort Dr. Stephan Bleier

      Google bringt mich auf die HP von Dr. Stephan Bleier

      Märkte und Zielgruppen lassen bei mir das Gefühl hochkommen, dass eine Zusammenarbeit, gerade auch im Pharmabereich, durchaus im Sinne der Tätigkeiten steht. Gibt das keine Interessenskonflikte?

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  2. Liebe Frau Prem,
    das erklärt natürlich Ihren Bluthochdruck, das alles im Hintergrund zu wissen. Alles Gute.

    Verwunderlich, nachdem die Kammer die Beweisanträge ablehnte (weil sie die Inhalte als wahr ansieht), hörte ich Herrn Heidingsfelder sagen:

    "das wars dann"

    Das hörte sich nicht danach an, es wird noch groß was von seiner Seite kommen.

    Da brauchts "Nerven wie Drahtseile", um ein Sprichwort zu verwenden.

    Was jetzt nachzulesen sein müsste, das Orakeln der Vorsitzenden Richterin Frau Escher, wie der Prozeß ausgehen wird, eben möglicherweise ganz gegen Herrn Mollath:
    ist es ein Wunder, wenn er sogar falschen Einflüsterungen erliegt?!

    Mir steigt Verdacht auf!

    Herr Heidingsfelder schrieb mir am 4.Aug.

    "Sehr geehrter Herr Seeler,

    herzlichen Dank für Ihre Zusendungen. Bitte schicken Sie mir kurz und knapp das Wichtigste.

    Aktuell lesen Prozessbeobachter aufmerksam die Wortprotokolle von den Tagen, an denen sie anwesend waren und spüren Widersprüche auf.

    Vielleicht haben Sie Lust dabei mitzuwirken.

    Herzliche Grüße

    Ihr Martin Heidingsfelder"

    Ich verstehe die Nachricht so, Prozeßbeobachter wollen Widersprüche zwischen Gesprochenem und Geschriebenen aufdecken. Wer ist also das eigentliche Ziel, Herr Strate?!

    Wer steckt hinter diesem Manne?!

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    1. Lieber Herr Seler,

      das eigentliche Ziel sehe ich darin, den Mandanten von seinem Anwalt zu trennen. Wozu das gut sein soll, überlasse ich Ihrer Fantasie ...

      Herzliche Grüße

      Ursula Prem

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    2. @ Ernst Seler

      Lieber Herr Seler,
      nachdem Sie das nun schon öfters schrieben: Ich kann wirklich nicht erkennen, wo denn VRiinLG Escher über den Ausgang des Prozesses "dunkel orakelt" hätte. - Im Gegenteil habe ich den Eindruck, dass sie nur hochprofessionell die Verhandlung führt, was halt auch bedeutet, sich gegen spätere Vorwürfe der Voreingenommenheit zu wappnen.

      Beste Grüße
      A.B.

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    3. @ Ernst Seler (Nachtrag dazu)

      Lieber Herr Seler,
      ... "dunkel orakelt".

      Nun (nach dem Urteil) hat es sich ja gezeigt, dass Sie mit Ihrem Gespür durchaus richtig lagen. Allein nach den Wortprotokollen habe ich diesen Eindruck nicht gewinnen können.
      Beste Grüße
      A.B.

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  3. Herr Mollath hat sieben Jahre unnütz in der Psychiatrie verbracht und nun hat man bei Gericht noch nicht einmal die Zeit, ihm entgegen zu kommen, die paar Beweisanträge abzuarbeiten.

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    1. Die 27 Anträge gehen aber entweder nicht über das hinaus, was Strate schon dargelegt hat, oder haben gar keinen Beweiskraft in dem Verfahren oder schaden Mollath nur.

      Was soll denn das die Mutter von P3M zu hören?

      Was soll ihm das denn bringen?
      Dass P3M auch ein schwieriges Kind ist?
      Mag sein. Eher wird die sich aber empören wie ihre Tochter hier vom Ex-Mann öffentlich an den Pranger gestellt wird.

      Der Schuss geht doch nach hinten los.

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  4. Liebe Frau Prem,

    erlauben Sie mir meine Ferndiagnose in den Ring zu werfen:

    Als ich die Stelle im Wortprtokoll gelesen habe, war mir unmittelbar klar, dass sowas nie ein Anwalt geschrieben hat.

    Kein Anwalt dieser Welt würde auf die Idee kommen, einem Gericht allgemeine Rechtsbelehrungen zu erteilen.

    Ich ging davon aus, dass die Stelle aus irgendwelchen Lehrbüchern zusammenkopiert wurde. Schön, dass die Primärquelle nun aufgedeckt wurde.

    Ob das zwingend heisst, dass ein Heidingsfelder mit seiner ganzen Berufserfahrung sich copy-pastend ins Zeug gelegt hat, kann ich nun nicht beurteilen.

    Denn wenn man sich noch einmal die Briefe Mollaths in den Anfangsjahren an die Richter vor Augen führt, da hat der für einen Laien auch schon recht passabel, aus anderen Urteilen zitiert. Nur genützt hat es ihm nichts.

    Im heutigen Verfahren allerdings sich durch eine derartige Kamikazeaktion in den Vordergrund zu rücken, ist ein schlechter Rat und ganz bestimmt kein anwaltlicher.

    Ich meine auch den Wellenschlag bei Ri Escher zu spüren, gerade im Hinblick auf die neuen Ereignisse, den Sack jetzt ganz schnell zuzumachen.

    Welch tragische Wendung der Geschichte:

    Ein Mann, der gegen seinen Willen in der Psychiatrie gehalten wurde, wird nun gegen seinen Willen freigesprochen und dies wohl mehr wie 1. Klasse.

    Ich kann beim Gericht nicht erkennen, als ob da ein grundsätzlicher Widerstand wäre, sollte die Kammer zu dieser Wertung denn kommen können.

    Was bleibt uns nun also anderes als zu beten:

    Lieber Gott,

    mach mich fromm und dass ich in den Himmel komm.
    Und mach dass der Mollath am 8.8 die Schnautze hält und sich von Meindl nicht grillen lässt.

    Amen

    Beste Grüsse

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  5. Liebe Frau Prem!

    Einmal mehr vielen Dank für diesen couragierten und ausgesprochen aufschlussreichen Bericht!
    Also dieser Martin H., der ist ja wirklich bodenlos, Sie rufen ihn an, um eine Bitte Strates weiterzuleiten und der erzählt Ihnen Sachen, die Strate nicht erfahren darf, also wie der ach so schlaue Chef aller Plagiatsjäger überhaupt über die Straße kommt ohne fremde Hilfe wird mir langsam schleierhaft.......da kann man echt nur hoffen, dass GM bald aus diesem üblen Dunstkreis wieder rauskommt.
    Aber sowas kommt halt leider dabei raus, wenn man Freund und Feind nicht mehr richtig unterscheiden kann, hoffentlich besinnt er sich bald wieder auf seine wirklichen Unterstützer, ich jedenfalls wünsche es ihm von Herzen, nach allem, was er hinter sich hat............

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  6. Heidingsfelder gestern auf Twitter:

    "Denke eher 'mit Mollath wird gemacht'. Anwalt & Gericht, die vortrefflich zusammenarbeiten. Hat man da noch Handlungsspielraum?
    Das rituelle Abhandeln durch staatliche Willkür & staatlichen Vorsatz vergewaltigter Bürger geht mir auf den Sack. #mollath
    Der Prozessbeobachtung gehört die Zukunft, die digitale Prozessbeobachtung muss eingeführt werden. #qualitätssicherung"
    [https://twitter.com/goalgetter32/status/496177298513866753 ff.]

    Der blanke Haß auf den Staat, ungeheuerliche und völlig absurde Vorwürfe gegen Gericht und Verteidigung. Alleine die Sprache spricht Bände.
    Was macht der bloß, wenn Mollath aus tatsächlichen Gründen freigesprochen wird?

    RA Strate wird als großer Sieger aus diesem Gefecht gehen.

    Er hat dann nicht nur ein Stück des bayerischen Justizsumpfs ausgetrocknet (erste positive Folgen sind ja u.a. in den Fällen Ulvi Kulac und Ilona Haslbauer sichtbar), er entlarvt damit ganz automatisch die Absonderungen dieses Staatshassers als das, was es ist: dummes Geschwätz.

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    1. Sollte Heidingsfelders Auftrag gelautet haben: "Machen Sie Mollath unmöglich!" - dann wäre er jetzt dabei, ihn überzuerfüllen. Das ist nicht die Sprache eines Gustl Mollath, dessen Lieblingswörter "ordentlich" und "rechtsstaatlich" sind und der auf Höflichkeit bedacht ist.

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    2. Vor allem hat der selbsternannte einzig wahre und gute Mollath Berater und die wahre Wahrheits-ans Licht-Holer Martin H. die Rechnung ohne solch couragierte, und im traurigen Gegensatz zum Großteil der Journalisten tatsächlich investigativ und aufdeckend arbeitenden Frauen wie Frau Prem, aber natürlich auch Frau Wolff mit ihrem großartigen Blog gemacht.

      Ausgerechnet bei Frau Prem so negativ über Herrn Strate zu sprechen war schon ein starkes Stück.

      Wie sagt man so schön, manche Leute sind eben dümmer, als es die Polizei erlaubt. Und schaufeln sich in ihrer grenzenlosen Selbstüberschätzung dann halt ihr eigenes Grab ;-)

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    3. Ich appelliere an das soziale Gewissen der Foristen und schlage vor, eine Spendenaktion ins Leben zu rufen, damit sich dieser Mann endlich einen vernünftigen Ghostwriter leisten kann.

      Wie kann man nur so schmerzbefreit agieren?

      An der Stelle fällt mir noch eine Anekdote ein:

      Ich bin damals an diese "Demo" vor dem BKH Bayreuth reingeschneit, weil ich wissen wollte, wieviele Menschen sich da einfinden.

      Ich kam relativ spät, um den Journalisten aus dem Weg zu gehen.

      Es hatten zu dem Zeitpunkt auch noch 3 oder 4 Piraten dort ausgeharrt -ich glaube die hatten sogar ein Transparent-, wohl in der leisen Hoffnung dass sich vielleicht doch noch ein weiterer Fotograf einfindet, der sich einfach verspätet hat.

      Ich also hin: "Ja wunderbar, so tolle Unterstützer, und auch so engagiert."

      Und die meinten, wie sehr in der Fall doch am Herzen liege und dass sie schon so lange dran sind und sich ja auch um Internet für ihn kümmern wollten und so.


      Das ging gerade mal zwei Minuten und in dem Gespräch kam raus, dass die null Ahnung hatten, keine Dokumente gelesen hatten oder sich zumindest bei GW einen Überblick verschafft hätten.

      Die hatten NULL Interesse am eigentlich Fall, sondern wollten halt trittbrettfahrend in irgendeine Zeitung.

      Und dasselbe politische Phänomen vermute ich auch bei diesem guten Freund.

      Ein Krawallmacher auf Kosten und zu Lasten anderer.

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  7. Liebe Frau Prem,
    in Ihrem Satz "Die nahezu wortgleiche Übernahme aus dieser Quelle im Antrag Gustl Mollaths wurde im Rahmen des mündlichen Vortrags in keiner Weise als Plagiat kenntlich gemacht." müsste es heißen "als Zitat kenntlich gemacht". :)

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    1. Lieber Anonym, damit haben Sie absolut recht, danke für den Hinweis. Ich habe die Stelle soeben berichtigt.

      UP

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  8. Ganz lesenswert in diesem Zusammenhang ein Blog-Beitrag im VroniPlag Wiki:

    "Die 'Fälle' von Martin Heidingsfelder sind, bis auf die Ausnahme Goehrmann, keine 'Fälle', sondern schlicht und ergreifend Personen, die er offensichtlich nicht leiden kann, und die er politisch schädigen will, indem er sie in ein schlechtes Licht zu rücken versucht." http://de.vroniplag.wikia.com/wiki/Benutzer_Blog:Marcusb/Wildes_Gestocher_von_Martin_Heidingsfelder

    Woher sich dieser Hass auf die "politische Elite" (insbesondere in Bayern) auch immer speisen mag, es ist ganz offensichtlich, dass hier dumme Phrasendrescherei vor allem ein Stammtischklientel mit Hang zum Schenkelklopfer bedienen soll.

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  9. Anonym-Pechvogel!

    Bitte gestatten sie mir Ausländer eine Frage.
    Wovon lebt das größte Polittalent, der künftige Staatschef, vielleicht sogar begnadetste Eu-Präsident aller Äonen, Herr Heidingsfelder, derzeit?

    Diesen enormen Einsatzwillen für die Eigenpublicity muss ja jemand entlohnen!

    Wer aller könnte Interesse haben, Herrn Mollath kurz vor Erreichung des Freispruches, schnell noch dermaßen von privaten....äääähmm...Beratern vorgeführt zu sehen?
    Wer könnte ihn von den Unterstützern und von Herrn Strate getrennt sehen wollen?

    Wen man mit Feindschaft nicht besiegen konnte, den erlege mittels Schmeichelei und Einflüsterung.

    Dennoch ist Herr Mollath, weil zurechnungsfähig, voll dafür verantwortlich, wem er nachfolgt und wem er sein eigenes Niveau unterordnet.

    Tja, kennt er noch das Märchen von Hans im Glück?
    Ich würde ihm die Lektüre dringendst empfehlen.









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  10. Hier ist goalgetter32 jedenfalls ehrlich:
    "Sorry, ist mein Beruf Fehler bei anderen zu sehen ohne die eigenen wahrzunehmen. :-)"
    https://twitter.com/goalgetter32/status/496270268512624640

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    1. Naja, dauernd nur unerlich kann ja selbst so einer nicht sein :-)

      Und nachdem er den Papst zu Fall gebracht hatte, darf er seither bestimmt nicht mehr in die Kirche zum beichten ;-)

      Dazwischen drin packt ihn scheinbar einfach der Ehrlichkeitsrappel, wie ja auch am 17/18.Juni, als er Frau Prem von seinen miesen Plänen bzgl. der WAV berichtet hat.

      Und dann schnell alles abstreiten, als ob man das nicht mittels der Telefonverbindungen belegen könnte. Manche Menschen halten ihre Umwelt einfach für ganz schön blöd, wie man bei der Gelegenheit mal wieder sehr deutlich sieht.

      Wenn man sich dann noch überlegt, wie Autorin (siehe Beitrag vom 5.ten ganz oben) hier berichtet, dass der Geschäftskompagnion scheinbar u.a für die Pharmaindustrie arbeitet.........wer weiß, wer in dem Ganzen da so alles wie zusammenhängt.............

      ....ein besonders glückliches Händchen im Bezug auf Freund und Feind hat GM da wohl nicht gehabt.........

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  11. Da der Mann sich ja mit Leib und Seele der Wahrheitsfindung verschrieben hat, scheut er auch nicht davor zurück, die persofinizierte Unfehlbarkeit vom Throne zu stossen:

    Joseph Ratzinger

    2011-11-05:
    Und noch einen Traum hat der "VroniPlag"-Gründer. Eines Tages, so sagte er, würde er gerne auch "mal bei Papst Benedikt nachschauen", ob in dessen wissenschaftlichen Arbeiten alles sauber sei.


    Kommentar:
    Heidingsfelders wichtigster Fall.
    Am 11. Februar 2013, nur 15 Monate nach Heidingfelders Ankündigung, hat Papst Benedikt XVI dem Druck nicht mehr standgehalten und ist zurückgetreten, und das ohne Überprüfung. Alle Achtung!

    (Gefunden in Ihrem link, man achte auf den Kommentar. LOL!)

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  12. Bitte beachten sie die korrekte Art des Anwaltes von Herrn Mollath.

    Was sagte Doktor Strate genau ?:
    Sagte er: "Mein Mandant hält mich für seinen Feind?"
    Oder: "Mein Mandant vertraut mir nicht mehr?"

    NEIN!

    Er sagte viel mehr als nur über das Verhältnis des Mandanten zu seinem Anwalt, gab ihm trotz allem wohlwollend noch eine Richtlinie mit:
    "Mein Mandant weiß nicht..,wer sein FREUND, und wer sein FEIND ist!"

    Herr Strate warnt seinen Mandanten mit sehr feiner Klinge, hinzusehen, wem er sich da eigentlich (anstelle des Anwaltes) anvertraut!

    Wer hören will, der höre!

    Pechvogel

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  13. Dieser kleine Artikel heute aus Regensburg führt zu dem Wesentlichen hin,
    das unabhängig der Tagesereignisse,
    als Frucht aus dem Fall Mollath geboren wird,
    ganz unabhängig davon, wie sich der Einzelne
    zur Person Mollath stellt:

    "Gesetz ist überfällig"
    darin:
    "Dass die bayerische Staatsregierung nun die Unterbringung psychisch kranker Straftäter gesetzlich neu regeln will, ist überfällig."

    http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/oberpfalz-bayern/artikel/gesetz-ist-ueberfaellig/1103498/gesetz-ist-ueberfaellig.html

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    1. Herr Seler,

      ich bin ganz persönlich skeptisch.

      Die meisten Fälle, die bekannt werden sind nicht an gesetzlichen Regeln gescheitert, sondern an der ausführung. Es gibt inzwischen mehrere BVG-Entscheidungen, die einer Unterbringung nach bisherigen Gesetzen als nicht gegeben sehen. Trotz zum Teil jahrelanger udn bindender Entscheidungen musste das BVG wieder im "Fall Mollath" (ich hasse diese Bezeichnung "Fall" bei einem Menschen eigentlich) entschiden. Das Gericht sah sich wegen der eingreifenden Handlung (das hiohe Gut der Freiheit) sogar gezwungen eine Entscheidung zu treffen, obwohl der Sachverhalt (das "Verräumen) nicht mehr gegeben war. Schon daran sieht man, wo es hier krankt.
      Was jetzt politisch gemacht wird, ist ein Feigenblatt vorzuhalten. Dahinter ist der Apparat weiterhin der selbe!

      Nicht neue Gesetze sind notwendig, sondern das Beachten bestehender Gesetze und daran haperts ganz gewaltig!

      Ich möchte nicht wissen, wie viele Menschen sich nicht wehren konnten.

      Löschen
    2. @Gaston

      Ich gebe Ihnen grundsätzlich recht, Gesetze ändern nichts.
      Es krankt das Menschenbild an sich in unserer Gesellschaft.
      Durch die Monate habe ich immer wieder gerne die Beiträge von Herrn Langbein gelesen,
      weil sie die Geistesgeschichte der Menschheit berühren.

      Während der Prozeßtage sprach mich ein Mann an,
      bat dringend um ein Gespräch. Es stellte sich heraus, er war Demeter-Bauer.
      Er erzählte mir seine groteske Geschichte mit Justiz.
      Vor ein paar Jahren hatten ihn drei Personen "reingelegt"
      Ein Amtsrichter,
      ein Staatsanwalt,
      der eigene Anwalt.

      Die Geschichte wurde nun in einen Text eingearbeitet,
      bundesweit als Vorbereitung des morgigen Tages verschickt.

      Sie haben recht, es schaut viel schlimmer aus, als es scheint
      (nicht wegen Fall Mollath, Ausgang).
      Insofern besteht aber auch Heilung in der Krankheit.

      Ich werde morgen nur im Prozeß erscheinen,
      wenn es einen geistigen Impuls hierzu gibt.
      Bis jetzt ist er nicht eingetreten.

      Wer von mir den erwähnten Text wünscht,
      kann mir unter
      dienstseler@aol.com
      eine mail schicken.

      (es gilt hinter die äußeren Dramen zu blicken,
      um ein noch größeres Drama zu erkennen)

      Alles Gute

      Ernst Seler

      Löschen
  14. Teil 1 Offene Türen, Bewiesene Beweise, und was noch übrig bleibt
    Anonym schrieb: "Herr Mollath hat sieben Jahre unnütz in der Psychiatrie verbracht und nun hat man bei Gericht noch nicht einmal die Zeit, ihm entgegen zu kommen, die paar Beweisanträge abzuarbeiten."
    Als RA Strate zum Jahreswechsel sinngemäss schrieb, man könne sich drauf verlassen, das Herr Mollath sich von niemandem werde vereinnahmen lassen, dies widerspreche seiner Art und Weise durchs Leben zu gehen ("Querkopf"), fühlte auch ich, (hier ein-natürlich feiger- Kürzelgebraucher) mich angesprochen/gemeint, als möglicherweise einer von sehr, sehr vielen, die gemeint gewesen sein könnten.
    Was mutet man diesem Mann eigentlich zu, dachte ich, wenn man das Anliegen auf ein Nachdenken und Umdenken in diesen Fragen an ihm festmacht, und Hoffnung in die Aufmerksamkeit für das setzt, was ihm widerfahren ist, dachte ich. Um dann womöglich enttäuscht zu sein, und ihn dann womöglich zu beschimpfen. Ein „Star“, eine „Berühmtheit“ ist er schliesslich wider Willen. Mir gab das zu denken. Das nur vorab.
    27 Beweisanträge
    Jetzt zu den berühmten 27 Beweisanträgen von letzter Woche: Herrn Mollath ging es bei diesen Beweisanträgen, man darf es vermuten, um eine Klärung der Vorgänge, warum er "verräumt" wurde, vor allem wer wie dafür Verantwortung trägt.
    Es geht ihm möglicherweise auch darum, als unbescholtener, unverleumdeter Bürger aus diesem Prozess herauszugehen. Er fürchtet womöglich, das etwas "hängenbleibt". Er möchte sich womöglich davon überzeugen, inwieweit er recht hatte mit seinen Vermutungen. Er möchte sein Schicksal aufklären und es in einem grösseren Zusammenhang betrachtet wissen. Vielleicht um zu klären, das er sich "ganz normale" Gedanken über "ganz normale" Dinge gemacht hat, als er von Schwarzgeldverschiebungen sprach, und diese anprangerte.
    Dazu folgende Gedanken "in den Ring geworfen":
    Uwe Ritzer von der Süddeutschen sprach einmal von Veranstaltungen zu seinem Buch über den Mollath-Fall. Er berichtete es kämen viele "Normalbürger", die sich fragten ob ihnen das auch passieren könne: das einem keiner mehr glaubt, und niemand mehr zuhört, das jede menschliche Reputation verloren geht- dies bezeichnet das Mitgefühl für Herrn Mollath, auf das er sich immer wird verlassen können.
    Er rennt ganz weit offene Türen ein, falls er glaubt, er muss noch irgendjemandem seine Rechtschaffenheit beweisen, und er müsse beweisen, das ihm Unrecht getan wurde.
    Und falls er noch aufdecken und anprangern will, das es tatsächlich Steuerhinterziehung im Hundertmillionen- mutmasslich Milliardenbereich gegeben hat, wer weiss das schon, begangen von gut betuchten Stützen der Gesellschaft, so würde er ebenfalls weit offene Türen einrennen. Das bezweifelt niemand mehr. Seit Zumwinkel, Hoeness, Alice Schwarzer und den Steuer CDs ist es offenkundig: das es "Schwarzgeldverschiebungen" gegeben hat, was heute riskanter ist, als damals.
    Und falls er aufdecken und anprangern will, das es Durchstechereien, Spezerlnwirtschaft und Mauscheleien gibt, auch daran zweifelt niemand.
    (Uwe Ritzer von der SZ sagte dazu: zu FJS Zeiten hätte ein Hoeness wohl nicht vor Gericht erscheinen müssen, und verweist auf Beckenbauers zeitweise Emigration in die USA wegen ähnlicher Vorwürfe. Eine Tochter des seligen FJS ist über den offenkundig werdenden Versuch, ihre Kritiker in aller Öffentlichkeit zu erpressen, endgültig in der politischen Versenkung verschwunden.)
    Da muss Herr Mollath sich zu nichts verpflichtet fühlen, auch nichts belegen. Das ist allen bekannt, die sich überhaupt ein bisschen für Mauscheleien, Durchstechereien und Skandale interessieren.

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  15. Teil 2 Offene Türen und Abschliessen von Beweisaufnahmen
    Auch bekannt ist, das psychiatrische Lehre sich bestens dazu eignet, lästige Leute kaltzustellen. Herrn Schmengers Fall bspw. ist durchaus und bestens bekannt.
    Aber Herr Deeg, der ähnliches zu beklagen hat, hatte wiederum mit Steuern nichts zu tun.
    Und Frau Haslbauer und Herr Seler und manch anderer "Verräumter" hatte auch nichts mit Steuerangelegenheiten zu tun.
    (Ob die praktizierte psychiatrische Lehre sich eigentlich nicht wirklich für was anderes eignet, ist sonst mein Thema, aber ich widerstehe. )
    Wenn Herr Strate also bestimmte Zeugen nicht laden lassen wollte, dann manche womöglich auch deswegen, weil es offenkundig und allgemein bekannt ist, das es sehr wohl schon mal Behinderung der Arbeit von Steuerfahndern und Kaltstellung und Steuerhinterziehung mit Hilfe von Bankangestellten oder gar Banken gegeben hat. Wer wollte denn das bezweifeln ? Auch das Gericht informiert sich wohl aus allgemein zugänglichen Quellen und der Staatsanwalt tut es auch.
    Und der Staatsanwalt weiss als Ermittler, das es überhaupt nicht abwegig, sondern alltäglich ist, das aus Nachbarschaft auch geschäftliche Aktivitäten werden können.
    Und wenn man vermutet, es ginge bei etwas nicht mit rechten Dingen zu, und herausfinden will, wer daran beteiligt ist, dann sucht man immer im Umfeld, wo denn sonst, man hat ja gar nichts anderes als Ansatz.
    Die halbe Versicherungsbranche lebt davon, das man sich kennt und plauscht und dann halt eben als Versicherungsverkäufer bekannt ist, wenn jemand eine Versicherung braucht.
    Warum sollte es denn bei Bankverbindungen anders sein, wenn man eine Bank oder eine Anlageberatung sucht. Es wurde ja sogar bekanntgemacht, das Nachbar R. dem Nachbarn W., seines Zeichen erster Zwangsbegutachter Mollaths, eine Immobilie verwalte. Das sind aber alles Dinge, die sind im Prozess schon gesagt worden.
    Auch da: offene Türen, die eingerannt werden würden, wenn der Beweis geführt werden sollte, das Herr Mollath sich ganz und garnicht eingebildet hat, das viel Geld an der Steuer vorbei in die Schweiz verschoben wurde, und es ganz und gar nicht abwegig ist, bei betuchten Bürgern solche Aktivitäten für möglich zu halten, nur die haben ja solche Steuern zu zahlen.
    Nun mag es aber so sein, wie mir eine Psychiatrie-erfahrene gesagt hat: man ist da in so einer Anstalt, und alles geht laaaangsam und zäh. Die Langeweile ist fürchterlich. Was einem da so alles erzählt wird, ist eine fortlaufende Beleidigung des menschlichen Verstandes, einschliesslich Töpfer- und Bastelstunden und Gesprächsrunden, die Therapie genannt werden. Aufwühlend und extrem beunruhigend ist, wenn das Personal -natürlich rein therapeutisch, schon klar- zulangt.
    Dann kommt man raus, und alles geht einem viel zu schnell. Man muss sich erstmal zurechtfinden, und man möchte auch mal wieder in Freiheit leben.
    Das kann man leicht nachfühlen.
    "Herr Mollath hat sieben Jahre unnütz in der Psychiatrie verbracht und nun hat man bei Gericht noch nicht einmal die Zeit, ihm entgegen zu kommen, die paar Beweisanträge abzuarbeiten."
    Der erste Prozess war ein Hohn auf die Strafprozessordnung, die Beweisaufnahme und Beweiswürdigung verlangt. Wegen des Urteils ist Herr Mollath sieben Jahre verräumt gewesen.
    Der zweite Prozess nimmt die Beweisaufnahme ernst. Im Grunde ist es eine Beschleunigung eines Prozesses wenn nun noch weitere Aspekte untermauert werden sollen. Warum? Die bisherige Akribie im einzelnen, den Vorwürfen von damals, und wie es überhaupt zu einer Verurteilung bzw. Anklage kommen konnte, nachzugehen, wird da verlassen zugunsten einer Aufklärung von Hintergründen, die so garnicht beweisfest gelingen kann, bzw. unnötog ist. Die Niedrigkeit und Voreingenommenheit von damals, der damalige Wille zum "Verräumen" tritt in den Hintergrund.

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  16. Teil 3 Ermittlung, Verleumdung, Verräumung
    Natürlich bleiben in diesem Prozess womöglich Fragen offen, die im Interesse Herrn Mollaths liegen. Aber es gibt auch ein Nach Dem Prozess. Man möge doch die Zeugenliste auf Ihren Einfluss auf die Entscheidung, wie das Urteil fallen wird, prüfen.
    Und all die vielen kleinen Details, die da schon zur Sprache gekommen sind, die interessanten Einblicke in die damalige Ermittlungsweise der Polizei, die Aussagen der Ex-Ehefrau, die hier notorisch wurden, auch eine Aussage, ein höherer Polizeibeamter habe von den Untergebenen Ermittlungserfolge gefordert, und und und bieten Anknüpfungspunkte zu weiterer Aufklärung- justiziell und publizistisch.
    Die Ermittlungserfolge konnten dann auch mit einem üblich Verdächtigen präsentiert werden- üblich verdächtig, weil übel verleumdet als an einer mutmasslichen Krankheit leidend, die bekanntlich zu allem führen könne, auch das er nachts mit Schraubenziehern bewaffnet gefährlich für Autoreifen wäre-
    (Auch Ulvi Kuvac eignete sich hervorragend zum üblichen Verdächtigen, wenn es denn stimmt, das im Fall Peggy von höherer Warte Ermittlungserfolge angemahnt wurden-schliesslich war früher mal und ist heute wieder der sogenannte Intelligenzgeminderte ein Anstaltskollege des "von einer mutmasslichen Krankheit befallenen", und die Zuständigkeit für ihn haben Psychiater bis zum gewissen Grad erhalten können, sodass man dem anscheinend auch alles zuschreiben kann, was man will.)
    Aber es kann doch heute keine Rede von der damaligen Verfahrensweise sein. Das Gericht klärt die Fundierung der Vorwürfe von damals auf, und wie sie zustande kamen.
    Die Justiz hat davon, ihre eigene Arbeit der Vergangenheit kritisch zu untersuchen, wobei der Verteidiger auch ein Teil dieser Justiz ist.
    Wem um den Rechtsstaat, um Rechtsstaatlichkeit zu tun ist, sollte das anerkennen.
    Zutreffend ist, das, wenn das damals nicht gewesen wäre, Herr Mollath sich heute nicht nochmal der Anklage stellen müsste. Dankbar muss er also nicht sein.
    Der bisherige Erfolg geht von ihm aus, nach allen schlechten Erfahrungen die er hat machen müsse. Der Erfolg geht von ihm aus, aber er hat andere überzeugen können, sich einzusetzen. Nicht selbstverständlich.
    Soweit es um das eigene Schicksal geht, wer wollte es verdenken, vor allem nach allem was passiert ist, mag man das so vielleicht nicht sehen.
    Herr Mollath muss aber niemanden davon überzeugen, das er Schweres durchlitten hat. Und das dahingegend ein Aufklärungsbedarf wäre.
    Nur kann er eben auch auf viele Details weitere Aufklärung aufbauen, aber es besteht auch die Möglichkeit der Verwässerung, der Zersplitterung, bis zur Verallgemeinerung, durch allgemeine Zeugenvernehmung.
    Das der Gerichtssaal nur bedingt zur Verallgemeinerung taugt, stimmt schon.
    Diesem Gericht und diesem Staatsanwalt und auch diesem Rechtsanwalt den verallgemeinernden Vorwurf zu machen, der zum letzten Urteil führte, ginge daneben. Es waren weder die jetzigen Richter, noch der jetzige Staatsanwalt, noch der jetzige Anwalt, und nicht mal der jetzige psychiatrische Gutachter, die ihn in die Sch...e geritten haben. Es waren andere.
    Wenn nun die Nichtbearbeitung einer Anzeige von damals aufs Tapet kommt, so ist es weitgehend müssig aus der Mitgliedschaft in diversen Vereinen der Staatsanwältin auf diesen Vorgang zu schliessen.
    Es könnte damals genausogut ausgereicht haben, das die Staatsanwältin dies als ein heisses Eisen angesehen hat, und wusste, das sie sich damit in die Nesseln setzen kann bei Misserfolg, juristisch gut munitionierte Gegner fürchtete, vielleicht sogar Ärger "von oben", ganz offiziell, ganz ohne Komplott- um ihren Ermittlungseifer zu bremsen. Und keine Neigung hatte, aus dem Schreiben das für die Justiz substanzielle herauszufiltern. Zwischen Frühstück und Mittag womöglich, und abends schon vergessen.

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  17. Teil 4 Gerüchte, Justiz und Medien
    Ich weiss nicht ob man sich diese Vorgänge wirklich wie im Film vorstellen soll und kann, wo grosse Drahtzieher Befehle ausgeben, und dann wird einem, der zuviel weiss und will, das Leben zur Hölle gemacht. Oder das sich alle zum Komplott treffen, und dann geht die Hatz los. Im Gerichtsfilm und in seinen billigen Abklatschen im Fersnehen wird in letzter Minute alles aufgelöst und alles erklärt.
    Es reichte damals vielleicht wirklich aus, einige Gerüchte vom Übelsten zu verbreiten(ab und an ausrastender Ehemann, bissig wie Hannibal Lecter, wenig Luft in den Autoreifen, diesem Gerücht einen gewissen Nachdruck zu verleihen, jemand der Gerechtigkeit fordert, „nervenärztliche Untersuchung erforderlich“) in Verbindung mit -damals, heute nicht mehr-"heissen Eisen", um zu erklären, warum Herr Mollath verräumt wurde-
    Diesen Gerüchten wird jedenfalls momentan durch Aufklärung der Sachverhalte entgegengetreten. Herr Strate hat wahrscheinlich momentan die Lust verloren, da noch weiter zu machen.
    So und das wars. Ob ich mich davon beeindrucken lassen würde, wenn mir Unterstützer die Unterstützung zu entziehen drohen, WENN ICH NICHT... das weiss ich allerdings nicht. Sieht man das von aussen durch die Pop-Brille, so gemahnt es ein wenig an
    John Lennon und die Beatles, die von Yoko Ono kaputtgemacht wurden, so wird gemunkelt.

    Das war bestimmt auch alles schmerzhaft: deswegen: keine Witzeleien hier. Das Leben ist weder Ponyhof, noch Gerichtsaal, noch …. Und jetzt genug damit. Sind schliesslich alles erwachsene Leute, hier.

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  18. Werter Herr Seeler!

    Mir wird übel, wenn ich an die mit Blumen geschmückten Rudolf Steiner Altäre in den Waldorf Klassen denke, das ist Personen kult wie in Nordkorea, da wäre mir selbst ein neutral herumhängendes Kreuz noch lieber.

    Ich halte daher auch an den Teil ihrer Reden, in denen sie in bekannt heiligen Tönen allem Bösen was geistig Gutes unterstellen, kaum aus.

    ABER sie sind der Erste unter Tausenden Anthroposophen,der statt bloßer, kalter Steinerscher Allweisheitssprache reichlich Worte des Mitgefühls mit einem (erst gedemütigten, jetzt verführten) Menschen hören ließ.

    Deshalb sind sie unverzichtbar, und ich BITTE ich sie, sich jeden Mollath-Prozesstag anzuhören.
    Senden sie ein paar gute Gedanken in den Raum.

    Viele Grüße
    Pechvogel

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  19. @Pechvogel

    erst beim zweiten Male Lesen, fallen bestimmte Textstellen in mein Bewußtsein.
    Wenn Sie so schreiben, haben Sie Ihre Erfahrung, im Negativen Sinne.
    Es wird Sie nicht trösten, aber vor einigen Jahren fand ich die Zeugenaussage eines alten Anthroposophen, der aufschrieb, wie eine Eurythmistin kurz nach der "Weihnachtstagung" von Rudolf Steiner hörte, sie sei "misslungen", "zerschellt".
    Wer um die Weihnachtstagung weiß, ahnt, in welcher Lüge, Befremdheit viele Anthroposophen leben. Doch nicht alle sind so, nicht alle Christen.
    Christus kann nicht an der Katholischen Kirche gemessen werden, Steiner nicht an der AAG,
    auch wenn er karmisch damit verbunden ist. Er hat halt auch zu viel Esoterisches mitgeteilt.
    Aber nun sind wir in der Gegenwart, tragen mit uns die Vergangenheit, ringen um die Zukunft.
    Übrigens, der Amtsrichter schwärzte den Demeter-Bauern beim Demeter-Verband an, der ihn daraufhin ausschloß. Der Vorstand der AAG gab 1995 eine Pressemitteilung heraus, das Ehepaar S. sei nicht Mitglied, was halbe Lüge, halbe Wahrheit, da nur ich.... .

    Tatsächlich beschloß ich einmal im ersten Drittel, ich gehe nicht mehr hin, nach Regensburg zu dem Prozeß.
    Meditiere immer vor dem Schlafengehen und mag eigentlich keine spirituellen Erfahrungen dabei. - Mitten in der Übung sah ich plötzlich einen bunten Schmetterling in einem dunklen Raume. Wer etwas Erfahrung hat, kann verstehen, wie ohne Worte etc. der Schmetterling mir mitteilte, solle ..... .

    Danke für Ihre Gedanken, Impulse,
    aber schreiben Sie bitte noch, stimmt das wirklich mit den "Rudolf Steiner Altäre" im Klassenzimmer?! Mir war schon das Rudolf Steiner Bild in den Großen Sälen in den Waldorfschulen, welche ich sah, immer ein Ärgernis. Denke nicht, Steiner wollte das, aber er wollte auch nicht das Wort "Anthroposophie", weil es letztlich nach 14 Tagen Schublade wird. Wir müssen halt auch mit den Widersprüchen leben. Hörte übrigens in einem Interview einmal, wie Herr Mollath sagte, er habe in der Psychiatrie das Beten gelernt......... .

    Übrigens traf ich den alten Anthroposophen, der die Zeugenaussage mit Steiner aufschrieb ca 1987 in Regensburg. Er hatte Steiner noch persönlich kennengelernt.

    Uwe Seeler ist nicht Verwandter,
    fällt mir spontan ein, Herr Strate und ich haben dasselbe Geburtsjahr!

    "Wenn der Mensch, warm in Liebe,
    Sich der Welt als Seele gibt,
    Wenn der Mensch, licht im Sinnen,
    Von der Welt den Geist erwirbt,
    Wird in Geist-erhellter Seele,
    Wird in Seele-getragenem Geist,
    Der Geistesmensch im Leibesmenschen
    Sich wahrhaft offenbaren."

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  20. Liebe Frau Prem,
    kann mir zwar denken, dass Sie der 15. schwer geschlaucht und gefrustet hat, wie uns alle. (OStA Meindl filibusterte wohl 4 Stunden herum - bis zum Redaktionsschluss der Medien, auf dass das Plädoyer der Verteidigung zur Nocturne gerate...)

    Herzliche Grüße und (dennoch) ein schönes Wochenende
    A.B.

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    Antworten
    1. Lieber A.B., ja, das war ein harter Prozesstag gestern. Meinen Bericht dazu wird es deshalb auch erst am Montag geben: Muss mich erst einmal erholen. :-)

      Herzliche Grüße

      UP

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