Heute möchte ich auf "Ein Buch lesen" ein Küchenposter besprechen. Es handelt sich bei diesem Poster (77x 5,8 x 5,8 cm) um ein Produkt der Edition Christian Teubner, das aufgrund seiner Hochwertigkeit besticht. Dass dieses Accessoire nicht nur schön, sondern auch praktisch ist, will ich nicht unerwähnt lassen. Man kann es nämlich abwaschen. Oben und unten ist das Poster an gelben Metallstangen befestigt.
Das Motiv ist sehr lehrreich. Man lernt die gesamte Zitrusfamilie anhand von sehr guten, appetitanregenden Ablichtungen kennen. Alle abgebildeten Früchte werden beim Namen genannt. Beginnend bei den Mandarinen, die im Spätherbst die Saison eröffnen, über Orangen, Zitronen, bis hin zur Grapefruit, stellen sich die Zitrusfrüchte in einer beeindruckenden Vielfalt dar. Hier erfährt man, dass es Tangarinen, Ortanique, Wilking, Limette, Bergamotte, Kumquat, Pomelo und andere Zitrus-Früchte gibt und wird sehr neugierig, wie all die Früchte schmecken, die, wie wir wissen, wichtige Vitamin-C-Träger sind.
In der Schule habe ich einst gelernt, dass die Limone, 500 v. Chr. bereits von einem chinesischen Philosophen erwähnt wurde. Sie soll mit der Sauerorange aus dem südlichen Himalaja von arabischen Händlern in den Mittelmeerraum mitgebracht worden sein. Die Apfelsine- sie kommt auch aus China- konnte man schon 800 v. Chr. in den hängenden Gärten der Semiramis in Babylon bewundern. In Europa wurde sie erst vor 400 Jahren angebaut. Als die Orangerien Mode wurden, legte man zunächst in Portugal und Spanien Orangerien an.
Ingeborg Münzing-Ruef schreibt in ihrem "Kursbuch gesunde Ernährung", das ich an dieser Stelle nochmals empfehlen möchte, dass Zitrusfrüchte Körper, Geist und Abwehr stärken. Dort auch liest man, dass Zitrusfrüchte neben dem allseits bekannten Vitamin C, B-Vitamine, Folsäure, reichlich Kalium, Magnesium, Kalzium, Eisen, Phosphor und Vitamin E enthalten. Ferner erfährt man, dass im weißen Fleisch direkt unter der Schale Bioflavoniode sitzen, die uns vor Krebs schützen. Die Autorin mahnt den Leser: "Bitte künftig dieses weiße Zitrusfleisch (von Orangen, Mandarinen, Grapefruits etc.) nicht mehr pinkelig abfitzeln, sondern reichlich mitessen."(Zitat S. 272)
Jetzt zur heißen Jahreszeit schätzen wir alle Zitronensorbet, aber auch Cocktails, in denen Orangen und Limetten eine Rolle spielen. Von einer Tante habe ich vor einigen Jahren ein sommerliches Dessert-Rezept erhalten, das ich hier wiedergeben möchte:
Orangengelee
55 cl Orangensaft,frisch gepresst
5 cl Zitronensaft
16 Blatt Gelantine
172 Liter Wasser
15 cl trockener Weißwein
300 gramm Zucker
2 cl Cointreau
Zunächst muss man den Zitronen- und Orangensaft filtern. Dann wird die Gelantine in kaltem Wasser eingeweicht. Der Weißwein wird mit einem Drittel des Fruchtsaftes und dem Zucker aufgekocht. Jetzt nimmt man den Topf vom Herd, löst die Gelantine in dem Saftgemisch auf. Diese Mischung gießt man über den restlichen Fruchtsaft, gibt den Likör dazu, rührt das ganze auf Eis kalt und füllt es in eine Puddingform.
Nach etwa vier Stunden kann man den Orangengelee stürzen und servieren.
Ein wirklich schönes, sinnvolles Küchenposter, das jeden Tag für die Früchte wirbt, die schon manchen Seemann vor Skorbut gerettet haben.
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