Sonntag, 7. April 2013

168 »Fliegende Wagen«

Teil 168 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

Einer der mysteriösen
Tempeltürme von
Virupaksha, Hampi - Foto:
W-J.Langbein
Einst war Hampi die Hauptstadt des Königreiches Vijayanagar. Das heutige Dorf Hampi lässt nicht mehr erahnen, dass die Metropole einst Hunderttausenden Bewohnern Schutz bot. Die Schätzungen der Einwohnerzahl gehen weit auseinander ... » 200.000 lebten hier!« meinen die einen, »1.000.000 waren es!«, meinen die anderen Experten.

Wahre Monstermauern umgaben einst die riesige Stadt. Sieben konzentrisch angelegte Mauern sollen einst als unüberwindbar gegolten haben. Eine Million Söldner, so notierte der persische Herrscher Abdul Razak, sollten angriffslustigen Feinden Furcht einflößen. Bis auf einige Reste sind die Monstermauern vollkommen verschwunden, ebenso wie die einst so stolzen Paläste. Von einigen von ihnen sind nur noch karge Grundmauern erhalten. Zerstört wurde ein Großteil der majestätischen Stadt erst im Jahr 1564 – durch siegreiche muslimische Heere. Die Eroberer überwanden auch die Monstermauern von Hampi. Unzählige Menschen wurden getötet, die Überlebenden vertrieben.

Hampi war wohl eher eine Stadt der sakralen Gebäude. Die Häuser der Menschen hatten wenig Bestand ... die Häuser der Götter wurden für die Ewigkeit gebaut: aus Granit. Der Vitthala-Tempel zum Beispiel erscheint heute immer noch imposant. Drei Tortürme lassen erkennen, wo einst Vishnu verehrt wurde. Vishnu, der »Alldurchdringende«, wird schon in den uralten Veden-Dichtungen zelebriert. Er wurde, wohl unter anderem Namen, als ein Sonnengott verehrt. Er setzte die kosmische Uhr in Gang. Noch älter aber ist Aditi, Mutter Vishnus. Aditi, die »Unendliche«, die »Unbegrenzte«, wird auch als Personifikation von Mutter Erde angesehen, als »Magna Mater«, als große Mutter.

Diese Kolosse blieben bestehen ...
Foto: W-J.Langbein
Vishnu verfügte über ein furchteinflößendes »Reittier«... ein Mischwesen halb Mensch, halb Adler. So fremd uralter indischer Glaube auch ist, so nah ist er uns manchmal. Indische Göttinnen und Götter können oft als männliche und weibliche Aspekte des Göttlichen betrachtet werden. Andererseits waren indische Gottheiten auch höchst real. Und so lebten in steinernen Bauten Erinnerungen an himmlische Wagen, an Flugvehikel, fort, die von den Himmlischen benutzt wurden.

Der mythologischen Überlieferung zufolge soll einst in grauer Vorzeit, vor vielen Jahrtausenden, der mächtige Sonnengott in einem fliegenden Wagen aus kosmischen Gefilden herabgestiegen sein. Diese »mythische Begebenheit« war für die »Alten Inder« kein unglaubwürdiges Märchen, sondern Realität der Vorzeit. Fliegende Wagen muss es einst in großer Zahl im »Alten Indien« gegeben haben. Sie düsten über den Himmel, landeten mit Donnergetöse, nahmen irdische und himmlische Passagiere auf. So eindrucksvoll müssen die seltsamen fliegenden Wagen gewesen sein, dass sie immer wieder dargestellt wurden. Immer und immer wieder schuf man ihnen Denkmäler aus Stein. So wurde so ein Himmelswagen in Konarak im Stein verewigt. Im Marco Polo Reiseführer »Indien« heißt es dazu kurz und bündig: »Mitten im Nichts steht er, ein mystischer Wagen des Sonnengotts Surya, von sieben Pferden gezogen, auf zwölf Paar Rädern rollend.« Jedes der steinernen Räder misst stolze drei Meter.

Sonnentempel von Konarak
Foto: W-J.Langbein
Anno 1250 soll der Tempel entstanden sein. Doch wohl nicht aus dem Nichts. Sondern sakralen Gesetzen der Baukunst folgend, vermutlich eine Kopie eines älteren Tempels, der wiederum Kopie eines noch älteren Bauwerks war.

Erotische Darstellungen unterschiedlichster Sexvariationen sind in zahllosen Steinreliefs höchst plastisch dargestellt. Dargestellt sind aber auch seltsame Mischwesen, Kreaturen, wie sie die Evolution nicht hat hervorbringen können.

Heilige altindische Überlieferungen, sie wurden vor vielen Jahrtausenden, lange vor dem Beginn unserer Zeitrechnung schriftlich fixiert, berichten präzise und detailfreudig über die Flugvehikel der himmlischen Besucher aus kosmischen Sphären. Experten wissen: Sie wurden in umfangreichen Texten höchst eindringlich dargestellt. Wir müssen annehmen, dass wir erst einen kleinen Bruchteil der heiligen indischen Texte kennen. In geheimen Bibliotheken ruhen auch heute noch unüberschaubar große Textansammlungen, die wohl auch von den fliegenden Wagen zu berichten wissen. Tausende Bände antiker Mythen sollen in Indien nach wie vor versteckt werden. Ob sie jemals übersetzt werden?

Uraltes Wissen wurde in Indien nicht nur schriftlich fixiert, sondern auch in Stein verewigt ... als Tempel. Einst führten »heilige Straßen« zum Komplex von Vijayanagara. Sie waren mit Stein gepflastert. Zu wichtigen Terminen, zu hohen Feiertagen, zog man auf diesen Straßen Nachbildungen der Götterfahrzeuge, in denen Götterfiguren saßen, zu den Tempeln. Wurden so Erinnerungen an die Besuche von Außerirdischen in ihren Flugmaschinen am Leben erhalten?

Rätselhafte Bauten . .. Überreste der
einstigen Metropole
Foto: W-J. Langbein
Die »Royal Sanskrit Library« von Mysore verfügt über die größte Sammlung altindischer heiliger Bücher. Zu den edelsten Kostbarkeiten gehört der uralte Text »Vymaanika Shaastra«. Er handelt sehr technische Aspekte der Raumschiffe der alten Götter ab. Da wird beispielsweise die Kleidung der Piloten beschrieben. Da wird berichtet, wie sie ausgebildet wurden. Ihre Flugrouten werden angegeben. Da werden die Metalle aufgelistet, die für die Flugmaschinen zu verwenden sind. Es werden verschiedene Antriebsarten miteinander verglichen, ihre Vor- und Nachteile erörtert. Schließlich werden diverse »Geheimnisse der Astronautik« aufgezählt.

Sehr interessant sind auch die geheimnisvollen Vorrichtungen an Bord der Raumschiffe. Die Namen sind für uns Europäer kaum auszusprechen. »Visvakriyadarpana« etwa ist ein Teleskop. Mit Hilfe dieses Geräts können vom Erdorbit aus Vorgänge, die sich auf der Erde abspielen, genau beobachtet werden. »Shaktyakarsanayantra« bezeichnet einen »Spiegel, fähig Energie anzuziehen«. Handelt es sich um eine Art von Sonnenkollektor, etwa von der Art, wie er heute auch bei Satelliten zur Anwendung kommt?

Der technischen Kommunikation diente, so wissen es die heiligen Texte, »Parivesayantra«. Mit Hilfe dieses Apparats war es möglich, sich von der Erde aus mit der Besatzung von Flugvehikeln zu unterhalten. Er kam auch zum Einsatz, wenn die Piloten untereinander Kontakt aufnahmen. Die Lenker der Raumschiffe waren sehr auf Sicherheit bedacht. Ständig wollten sie darüber informiert sein, ob auch wirklich mit ihren Flugvehikeln alles stimmte. Dabei verließen sie sich unter anderem auf »Vyairopadarpana«. Dieses Gerät meldete selbständig sofort, wenn ein Teil ausgetauscht oder repariert werden musste. Ähnliche Aufgaben hatte auch »Sirahkeelaka«. Der Beschreibung nach handelte es sich dabei um einen Computer zur Koordinierung aller einzelnen Bestandteile der Raumschiffe. Der Flugsicherheit diente auch »Puspinee«. Es beobachtete das Flugwetter, registrierte speziell Gewitter und warnte vor Beeinträchtigung des Flugs.

Auch in Vijayanagar gibt es steinerne
Himmelswagen. Foto: Adrian Sulc
Wir müssen uns vergegenwärtigen: Vor Jahrtausenden gab es derlei Technologie nicht aus irdischer Produktion. Fachausdrücke, wie sie uns alltäglich sind, gab es nicht. Die gelehrten Textverfasser mussten umschreiben. Und sie taten dies mit erstaunlicher Präzision.

In heiligen Texten sind Details überliefert, die mehr als technisch anmuten. Sie klingen wie Beschreibungen einer fortschrittlichen Technologie. »Das Wissen der alten Inder war vor Jahrtausenden enorm!« raunte mir ein junger Bibliothekar in einer der Tempelbibliotheken zu. »Die Priester hielten Wissen fest, das sie nicht verstanden. Die Priester waren nicht nur Geistliche, die Gottesdienste abhielten und heilige Gesänge anstimmten. Sie waren auch Architekten. Sie legten die Baupläne der Tempel fest. Und die Tempel waren häufig nichts anderes als die Flugvehikel der Götter von einst, in Stein verewigt!« »Warum?« will ich wissen. Vom Bibliothekar erhielt ich die gleiche Antwort wie von Prof. Dr. Dileep Kumar Kanjilal, der sich intensiv mit altindischer Mythologie beschäftigt hat. »Es gab vor Jahrtausenden Wissen, das auf keinen Fall verlorengehen durfte. Deshalb wurde es schriftlich festgehalten ... und zugleich in steinernen Denkmälern verewigt. Werden wir eines Tages die alten Tempel wie ein Buch lesen können? Ich hoffe es sehr!«

Prof. Dr. Dileep Kumar Kanjilal jedenfalls ist davon überzeugt, dass vor Jahrtausenden außerirdische Flugmaschinen in Indien zum Alltag gehörten. »Sie müssen«, meinte der angesehene Gelehrte aus Kalkutta, »aus dem Weltraum gekommen sein!«

Technologie in Stein
Foto: W-J.Langbein
Bei brütender Hitze marschierte ich schwitzend durch die Ruinen von Vijayanagar ... Steinerne Himmelswagen ... steinerne Tempel ... gewaltige Tempeltürme mit steinernen Flugvehikeln an der Spitze ... Es wäre wirklich mehr als faszinierend, wenn man die steinernen Botschaften wie ein Buch lesen könnte. Sollte es sich zeigen, dass die graue Vorzeit von Planet Erde fantastisch war ... wie von einem Sciencefiction-Autor erfunden?



»Das Geheimnis der eisernen Säule«,
Teil 169 der Serie 

»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

erscheint am 14.04.2013

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