Montag, 25. Juli 2011

Bayern - Landkreis Neumarkt: Katzenjagd in Freystadt - Sulzkirchen


Unsere Katze, deutlich zu erkennen die Einschussstelle
oben am linken Vorderlauf
Nur wenige Wochen, nachdem meine Autorenkollegin Sylvia B. im gesamten Münsterland eine große Suchaktion nach ihrem Kater Söhnke eingeleitet hatte (leider erfolglos), ist nun auch unser Stubentiger vom grassierenden Katzenhass betroffen: Unsere Mieze kam am Freitag nach einem mehrstündigen Streifzug mit einer Beinverletzung zurück. Zuerst vermuteten wir eine Verstauchung, da keine äußerliche Verletzung zu sehen war. Im Laufe der Nacht begann die Katze, an ihrem Bein herumzubeißen. Nachdem die Mieze eine kreisrunde Stelle freigelegt hatte, kam die Wahrheit zum Vorschein: eine Fleischwunde mit einem offenbar tiefergehenden, kleinen Loch in der Mitte, eine typische Verletzung, wie sie durch Luftgewehrmunition verursacht wird, erfuhr ich aus dem Internet. Das passt zusammen mit den insgesamt drei toten Katzen, die wir kürzlich an einer Baustelle in der Nähe hatten liegen sehen: Alle drei offensichtlich nicht überfahren, äußerlich scheinbar unverletzt, aber eben - tot.

Dies lässt nur den Schluss zu, dass hier momentan ein Katzenhasser sein Unwesen treibt, der sich einen Spaß daraus macht, seine Schießkünste an Katzen auszuprobieren. Da ich diesen Artikel auf die Suchbegriffe »Freystadt« und »Sulzkirchen« optimiere, wird es nur eine Frage kurzer Zeit sein, bis er gefunden wird und sich örtlich weiter verbreitet.

Deshalb meine unverblümte Mitteilung an den Täter: Sie verstoßen gegen § 4 des Tierschutzgesetzes. Aus diesem Grund werde ich eine polizeiliche Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Sollten Sie bei einer weiteren Tat beobachtet werden, so laufen Sie Gefahr, dass auch dieser Fall auf den Tisch kommt, sowie natürlich auch die Tierarztrechnung, falls eine Behandlung der Wunde notwendig werden sollte.

Außerdem appelliere ich an mögliche Zeugen, ihre Beobachtungen der Polizei mitzuteilen. Bitte denken Sie daran: Heute trifft es eine Katze, morgen vielleicht schon einen zufällig vorbeikommenden Passanten. Klar ist, dass unsere schöne Gemeinde Freystadt für Mensch und Tier sicherer wird, wenn unkontrolliertes Herumballern mit dem Luftgewehr nicht stattfindet.


Katzenhass - Woher er kommt
Den meisten Menschen dürfte es unverständlich sein, warum jemand auf eine harmlose Katze schießt. Katzenhasser versuchen manchmal, ihr Tun zu legitimieren, indem sie sich auf Zerstörungen oder Verunreinigungen berufen, die Katzen angeblich anrichten. Hierzu meine ich: Katzen richten wesentlich weniger an als Hunde. Sie verletzten keine Menschen (von einem kleinen Kratzer mal abgesehen) und ihre Exkremente sind wesentlich dezenter als die von Hunden. Noch dazu werden sie von der Katze verscharrt, während ein Hund seinen Haufen ohne Scham mitten auf den Gehsteig setzt. Trotzdem ist die Gefahr, angeschossen zu werden, für Katzen wesentlich größer. Auch ein Hund auf freiem Streifzug gerät meist nicht ins Visier eines Schießwütigen (im Wald wildernde Hunde einmal ausgenommen, die dann fachgerecht vom Jäger erlegt werden, um das Jungwild zu schützen). Warum also hassen so viele Menschen Katzen und sind nicht in der Lage, die Schönheit dieser Tiere zu würdigen?

Meiner Meinung nach leiden Katzen bis heute unter dem abstrusen Aberglauben, der sie schon im Mittelalter in den Verruf gebracht hat, Hexen in Tiergestalt zu sein. Sie lassen sich eben nur bedingt zähmen, behalten ihren eigenen Willen und können auch nicht an die Leine gelegt werden wie Hunde. Sklaventum ist ihnen fremd. Hiervon mögen sich Menschen provoziert fühlen, die sich gerne mit Sklaven umgeben. Klar ist eines: Das Schießen auf eine Katze sagt sehr viel mehr über die Person des Täters aus, als diesem lieb sein kann …

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3 Kommentare:

  1. Liebe Ursula Prem,

    vielen Dank für diesen Beitrag!

    Vor geraumer Zeit habe ich einen Mann aus der Nachbarschaft dabei beobachtet, wie er mit einer Langwaffe, Luftgewehr mit Zielrohr, auf einem unbebauten Grundstück, Jagd auf Tauben machte. Was mich völlig schockiert hat, war der Gesichtsausdruck dieses Menschen dabei: Er wirkte erregt, es bereitete ihm einen Lustgewinn.

    Als ich ihn auf sein schändliches Tun ansprach, teilte er mir mit, dass er das dürfe, dass Tauben einen großen Schaden anrichten, dass die Nachbarn damit einverstanden sind (was definitiv nicht stimmt). Er baute sich auf, öffnete die Arme wie ein Messias und sagte, mit dem Brustton der Überzeugung: “Es ist ja auch schon alles viel besser und schöner geworden!“
    Mir sind die Gesichtszüge entglitten.

    Weitere Nachbarn habe ich befragt, sie haben das Gespräch gesucht, leider erfolglos. In meinem Bekanntenkreis sind auch Jäger und Sportschützen. Diese haben Druck auf mich ausgeübt, damit ich diese Angelegenheit mit der zuständigen Polizeistelle bespreche. Obwohl die Polizei vorstellig wurde, hält dieser Mann an seinem Tun fest, wie er mir in den letzten Tagen lautstark erklärte, behauptet nach wie vor, dass sein Tun nicht strafbar ist. Und das er weitermacht!

    Das Totmachen scheint ihm Lustgewinn zu bereiten, es geht ihm nur darum, alle anderen Argumente sind vorgeschoben. Und jetzt schaue ich nach Norwegen. Betrachten wir uns die Argumentation von Anders B. Breivik. Der ist sich auch keiner Schuld bewusst. Und auch Anders B. Breivik hat mal klein angefangen: Mit der Jagd auf Tauben, auf Katzen. Mir machen solche selbst ernannten Weltenretter Angst. Gerade in Anbetracht der Ereignisse in Norwegen. Den Breiviks dieser Welt sollte ein Riegel vorgeschoben werden.

    Und Ja: Ich vermisse auch eine Katze!

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  2. Hallo, die letzte Woche sind unsere beiden Katzen verstorben, wir dachten erst ein Auto, aber beide scheinbar unverletzt? Gibt es Neuigkeiten über die Sache mit dem Luftgewehr? Bitte schreibt hier wenn ja. Birgit S. , Freystadt, Handy: 0171/6175502

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  3. Hallo Birgit! O weh, zwei Katzen auf einmal verstorben? Das ist ja furchtbar! Hat sich ein Tierarzt das angesehen? Bei unserer Mieze war die Verletzung auch nicht sofort offensichtlich, zumal sie niemanden an sich ranlassen wollte. ein paar Tage später musste sie operiert werden, da sich nekrotisches Gewebe gebildet hatte. Inzwischen ist sie aber zum Glück wieder fit. Über den Urheber der Schussverletzung gibt es leider keine Neuigkeiten. Dennoch behalte ich die Sache im Auge und hoffe, dass sich hier im Blog Meldungen über eventuelle weitere Fälle sammeln werden. Wer auch immer so etwas tut: Eines Tages wird es genügend Infos geben, um ihn zu enttarnen.

    LG, Ursula

    P.S.: Sehr schöne Website übrigens!

    AntwortenLöschen

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