Dienstag, 4. Januar 2011

Anka Kampka / Kerstin Orben: Was haben Nelson Mandela und Resilienz gemeinsam?

Anka Kampka, Konflikt-
und Mobbingberaterin
Insgesamt fast 28 Jahre verbrachte der weltweit bekannteste politische Häftling in Gefangenschaft. Ein US-amerikanischer Professor durfte ihn im Gefängnis besuchen und wurde danach gefragt, ob er dort einen gebrochenen Mann traf: “Sicherlich nicht. Ich sah einen vitalen Menschen. Ich sah jedenfalls für mich ein Staatsoberhaupt. Der Eindruck, den er auf mich machte, als ich ihn sah und von seinen Visionen sprechen hörte, war der eines Mahatma Gandhi oder eines Jomo Kenyatta. Es war ein Mann mit Weitblick – nicht nur für die schwarze, sondern auch für die weiße Gemeinschaft. Ein echter Führer, der mit Würde und Kraft sprach und der voller Hoffnung war. Er ist auf gar keinen Fall ein gebrochener Mann.“ 
Das Wort „resiliere“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet „zurückspringen, abprallen“, aber auch „Elastizität/Unverwüstlichkeit“. Manche Menschen scheinen an Krisen zu zerbrechen, während andere gerade durch die Krise gestärkter denn je daraus hervorgehen. Und Viele fragen sich: „Woher nehmen diese Menschen nur die Kraft?“

Kerstin E. Orben
Trainerin und Business-
Coach, dvct-zertifiziert
Nelson Mandela ist eine herausragende Persönlichkeit und veranschaulicht das Thema Resilienz in all seinen Facetten: Statt sich während der Gefangenschaft aufzugeben, kämpfte er für die Ideale des ANC (African National Congress) weiter. Dabei ließ er sich nicht von den äußeren Bedingungen abhalten, sondern kämpfte mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. In unserem Alltag lassen wir uns häufig von unseren eigenen Zielen und Idealen abhalten, in dem wir andere Umstände oder Personen dafür verantwortlich machen.

Heute verstehen wir unter Resilienz die mentale Widerstandsfähigkeit eines Menschen: Als „resilient“ werden Menschen bezeichnet, die mit Belastungen und unter erschwerten Bedingungen in angemessener Weise umgehen und so ihre psychische Gesundheit erhalten und sogar gestärkt daraus hervorgehen.

Die Definition basiert auf einer über 40 Jahre lang angelegten „Kauai-Studie“: In den 90 Jahren veröffentlichten die amerikanischen Psychologinnen Emmy Werner und Ruth Smith eine Langzeitstudie auf Kauai / Hawaii. Sie beobachteten während dieser Zeit Kinder mit schwierigem familiären Hintergrund und kritischen Umfeld. Sie stellten dabei fest, dass sich 1/3 der Kinder trotz widriger Umstände psychisch stabil und erfolgreich entwickelten. Die Psychologinnen arbeiteten hernach bestimmte Persönlichkeitsmerkmale heraus, die untermauert durch zahlreiche weiterführende Studien, die Resilienz manifestieren.
Resiliente Menschen werden im Volksmund „Steh-auf-Männchen, Glückskinder und Lebenskünstler“ genannt. Zu den Menschen sagen wir anerkennend: „Unkraut vergeht nicht.“ Resilienz zeigt auf, wie man seine eigenen Fähigkeiten und individuellen Ressourcen bewusst wahrnehmen, stärken und diese im Alltag umsetzen kann.

In den nächsten Folgen stellen wir Ihnen die 7 Persönlichkeitsmerkmale vor, die es Ihnen erlauben, ihre eigenen Resilienzpotenziale zu entdecken und Einfluss auf ihre Zukunft zu nehmen.


1 Kommentar:

  1. Hallo Frau Kampka, hallo Frau Orben, mit großer Neugierde habe ich Ihren Beitrag heute gelesen und bin auf die Folgebeiträge schon jetzt gespannt. Ich denke, es ist für viele Leser interessant zu erfahren, wie man mehr Resilienz entwickelt. Nicht nur in der Familie und am Arbeitsplatz, sondern auch in der virtuellen Welt ist eine stabile Grundhaltung notwendig, wenn man kreativ und positiv die Dinge, die einem wichtig erscheinen, voranbringen möchte.

    Es war ein Vergnügen Sie beide persönlich kennen zu lernen. Ihre positive, auf Menschen zugehende Art hat mir gefallen.

    Ihnen alles Gute.

    Helga König

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