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Landgericht Regensburg |
Am kommenden Montag ist es endlich so weit: Die lange erwartete Wiederaufnahme des Prozesses gegen Gustl Mollath beginnt vor dem Landgericht in Regensburg. Aufgrund des großen öffentlichen Interesses hatte der Pressesprecher akkreditierte Medienvertreter schon für heute zur Vorabbesichtigung eingeladen.
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Landgericht Regensburg:
Großer Schwurgerichtssaal |
Der ersichtlich hohe Aufwand, der auf die sorgfältige Konzipierung des Platzvergabesystems verwandt wurde, dürfte nach heutigen Maßstäben (das Zeitalter der Livestreams aus den Gerichtssälen ist leider noch nicht angebrochen) eine angemessene Beteiligung der Öffentlichkeit am gesamten Verfahren sicherstellen. Und auch logistisch hat sich das Landgericht einiges einfallen lassen, um den erwarteten Andrang in geordnete Bahnen zu lenken: Anhand vorbereiteter Lagepläne erläuterte der Pressesprecher die jeweils separate Streckenführung für akkreditierte Journalisten und reguläre Besucher.
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In der Augustenstraße trennen
sich die Wege von Besuchern
und Medienvertretern. |
Letztere werden gebeten, von der Augustenstraße kommend den blau eingezeichneten Pfeilen zu folgen (siehe Bild, zum Vergrößern bitte klicken). Hierbei sollten sie sich von der Aufschrift der historischen Fassade nicht irritieren lassen: Auch wenn diese verkündet, dass dies ein »Eingang für Mädchen« sei, dürfen sich auch männliche Prozessbeobachter davon angesprochen fühlen.
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Pfeil links: Von hier aus werden der
Angeklagte und seine Verteidigung
dem Prozess beiwohnen. |
Ob Mann oder Frau: Wer einen der begehrten 42 Zuschauerplätze ergattern möchte, wird besonders am ersten Tag früh aufstehen müssen, denn die Vergabe der Platzkarten erfolgt nach Reihenfolge des Eintreffens. Später Kommende sollten jedoch Geduld haben, da geräumte Plätze rasch neu vergeben werden.
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Besuchereingang, nicht nur
für Mädchen |
Auch zum Prozess selbst gab es heute eine relevante Information: Der Pressesprecher bestätigte die Abladung von Gustl Mollaths Ex-Ehefrau, die schon in der vergangenen Woche durch ihren Anwalt hatte erklären lassen, von ihrem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch machen zu wollen.
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Otto Lapp |
Die offensichtliche organisatorische Liebe zum Detail, von der die Vorbereitung des Mollath-Verfahrens seitens des Landgerichts Regensburg gekennzeichnet ist, schien bei der heutigen Informationsveranstaltung auch Otto Lapp vom Nordbayerischen Kurier nicht kalt zu lassen: Akribisch fotografierte er das neu angebrachte Schild, das den Eingang zum Sitzungsgebäude markiert.
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Akkreditierungsausweis |
Nachdem das Blog »Ein Buch lesen!« den Fall von Gustl Mollath schon seit langer Zeit begleitet hat, haben wir keine Mühen gescheut, um eine Akkreditierung für den Prozess zu erhalten und unsere Leser aus erster Hand zu informieren: Für dieses Blog wird Ursula Prem ab kommender Woche aus Regensburg berichten.
Bericht und Bilder: Ursula Prem
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Du hast eine Akkreditierung bekommen? Supertoll!
AntwortenLöschenIch freue mich auf Deine weiteren Berichte - DER hier war schon klasse!
Ich wünsche Gustl Mollath viel Kraft und Erfolg für den - zunächst - 17tägigen Verhandlungsmarathon wie auch Frau Prem Zeit für die hiesige(?) Berichterstattung, wohl häufiger als nur freitags und wünschenswert so nah dran wie Horst Pachulke am Fall Dennis Stephan: http://drei-saeulen.de/index.php?title=Dennis_Stephan_Prozessbeobachtung_durch_Horst_Pachulke
AntwortenLöschenToi, toi, toi wünscht beiden
Dian
Wenn wir in Bayern und Deutschland eine "wirksame Kontrolle" hätten, dann wären wir von der Demokratie auch gar nicht so weit entfernt. Wer hat denn von den bisherigen Skandalen in diesem Verfahren überhaupt nur Notiz genommen, außer den seinerzeitigen knapp 60Tsd. solidarisch Mitzeichnenden und vielleicht ein paar mehr "Internetaktivisten"? Leider ist der Fall M. "durch".
LöschenFür mich bleibt zu hoffen, dass M. trotzdem späte Gerechtigkeit widerfährt. Dieses hat er nicht durch den Rückzug aus seiner politischen Rolle und seine bloße Konzentration auf ein Justizgemetzel befördert. Sein wünschenswerter Erfolg wäre ein Beispiel dafür, dass der Teufel doch mit dem Belzebub auszutreiben ist.
Danke für die Kommentare. Die Berichterstattung erfolgt jeweils, sobald es mir zeitlich möglich ist und ist natürlich nicht auf den Freitag beschränkt. Es freut mich zudem, dass auch Prof. Dr. Henning Ernst Müller eine Akkreditierung erhalten hat und im Beck-Blog berichten wird:
AntwortenLöschenHerzliche Grüße
Ursula Prem