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Sonntag, 29. Januar 2017

367 »Ottilie und die ›Drachen‹ von Freiburg«


Teil  367 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein


Fotos 1 und 2:  Freiburger Münster, links 1898, rechts 1930

Ende Oktober 2016 war ich in Freiburg im Breisgau und nahm am One-Day-Meeting der dänikenschen »A.A.S.« teil. Gern hätte ich einen rätselhaften Wallfahrtsort besucht, doch das ließ meine Zeit nicht zu. Immerhin konnte ich das Münster besuchen, wo ich recht Geheimnisvolles entdeckte.

Von Bad Pyrmont nach Freiburg. Die Heilige Ottilie vom Pyrmonter »Augenbrunnen« wirkt dank Moosbewuchs auf dem Haupt mysteriös. Wie eine fromme Legende mutet die Vita der frommen Frau an. Äbtissin Ottilie (* um 660 im Elsass oder Burgund; † 720) wurde – so überliefert es eine Biographie aus dem 10. Jahrhundert – als Odilia auf der Hohenburg, Gemeinde Obernai (1) geboren. Die Tochter von Herzig Eticho und seiner Gemahlin Bersinda kam blind zur Welt. Ihr Vater wollte sie, um ihr ein Leben in Finsternis zu ersparen, töten lassen. Die Mutter rettete dem Mädchen das Leben, indem sie ihr Töchterchen in ein Kloster gab. Es dürfte sich um das Kloster von Baume-les-Dames östlich von Besançon gehandelt haben. Kurios: Erst im Alter von zwölf Jahren wurde Ottilie getauft und wurde plötzlich sehend. Das Mädchen kehrte ins Elternhaus zurück, wo ihr der eigene Vater nach dem Leben trachtete. Dem entsetzten Mädchen gelang die Flucht – in eine Höhle. Im Musbachtal bei Freiburg im Breisgau, aber auch in Arlesheim, südlich von Basel, streitet man sich in frommer Weise, wer denn nun die richtige Höhle zum Ziel von Pilgerreisen gemacht hat. Es ist unklar, in welcher Höhle sich das Mädchen wo versteckte. Bis zum heutigen Tag wird der Heiligen Ottilie in beiden Höhlen – im Raum Freiburg wie bei Basel – gehuldigt, und das schon seit mehr als einem halben Jahrtausend.

Fotos 3 und 4: Blick ins Freiburger Münster, links 1901, rechts 2016

Anders als bei vielen anderen Heiligen endete Ottilie nicht als Märtyrerin. Ihre Biographen vermelden ein Happy End. Nach der Versöhnung mit ihrem Vater, der seine Mordpläne schließlich aufgab und ihr Besitztum übertrug, konnte sie anno 690 auf  dem später nach ihr benannten Ottilienberg ein Kloster gründen. Auch das Kloster Niedermünster am Fuße des Odilienberges geht auf Ottilie zurück. Anno 720 starb sie und fand auf dem Odilienberg ihre letzte Ruhestätte.

Von der Heiligen Ottilie zum Münster von Freiburg. Von meinem Hotel aus war das riesige Gotteshaus in wenigen Minuten zu erreichen. Leider bot es nicht den schönsten Anblick, Teile waren hinter Gerüsten verborgen. Aber – keine Frage: Damit herrliche Gotteshäuser auch in ferner Zukunft noch besucht und bewundert werden können, müssen sie hin und wieder renoviert werden. Am 29. Oktober herrschte Hochbetrieb um das Münster. Marktbuden lockten wahre Volksmassen an. Gemüse wurde feilgeboten, ein Cafe lockte, Imbissbuden verbreiteten Düfte und Gerüche. Da und dort kam Streit auf. Ein müder Fahrradfahrer schloss sein Zweirad so ungeschickt an einen Laternenpfahl, dass der schmale »Weg« zu einem beeindruckenden Brunnen fast völlig versperrt war. »Vorsicht! Vorsicht!«, zischte ihn ein Mann zu, der seinen Kinderwagen am Fahrrad vorbei schieben wollte.

Fotos 5 und 6: Wer schaut da aus luftiger Höhe?

Manchmal kostete es einige Energie und viel Geduld, um bis zum Münster vorzudringen. Und auf das ganze Geschehen blickten aus luftiger Höhe steinerne Fabelwesen herab, manche gelangweilt, manche durchaus bedrohlich. Original christlich sind diese Kreaturen nicht. Reinhard Habeck schreibt in seinem vorzüglichen neuen Werk »Überirdische Rätsel« im Schlusswort (2): »Jede Leserin, jeder Leser ist herzlich dazu eingeladen, selbst den Pilgerstab in die Hand zu nehmen. Wer die überirdische Spurensuche fortsetzen möchte, dem bieten sich – oft direkt vor unserer Haustüre – unerschöpfliche Möglichkeiten. Ein dichtes Netz an Wanderwegen führt über Naturwunder zu berühmten und weniger bekannten Wallfahrtsstätten. Über die Routen gelangen wir zu vorchristlichen Sakralstätten, wo die Verbindung zum ›Heidentum‹ oft unübersehbar ist.« Diesen Worten kann ich mich nur anschließen. Sollten Sie, liebe Leserinnen und Leser, ein lohnendes Reiseziel suchen, sollte das Freiburger Münster ganz oben auf Ihrer Liste stehen!


Fotos 7 und 8: Geflügelte Fabelwesen aus Stein

Es lohnt sich – Empfehlung: möglichst nicht zum Wochenende – um das Freiburger Münster herum zu gehen. Heben Sie den Blick und Sie werden eine Vielzahl von Mischwesen sehen, Kombinationen aus Mensch und Tier, Teuflisches und Animalisches. Da gibt es »Teufel«, die das Maul weit aufreißen. Andere strecken ihre Zungen raus. Unklar ist, ob einige von ihnen Flügel am Rücken haben. Das würde dem Bild des Teufels entsprechen, der als Luzifer von Gott aus dem Himmel geworfen und zur Erde geschleudert wurde. Solche Teufel wären gefallene Engel und trügen mit Fug und Recht das Attribut der Himmlischen, nämlich Flügel. Oder handelt es sich um beim Flug flatternde Umhänge, was wir fälschlich als »Flügel« interpretieren?

Einigen der steinernen Wesen fehlen Gliedmaßen, andere sind komplett. Manche Einzelheiten kann man nicht mehr genau erkennen, weil der Zahn der Zeit intensiv an den mysteriösen sakralen Kunstwerken genagt hat. Da und dort erkennt man Füße und Hände, andere der Schreckensgestalten scheinen verstümmelte Hände zu haben. Oder sind es Krallen von Monsterwesen?

Immer wieder tauchen Mischwesen auf. Da sitzt zum Beispiel das Haupt eines Säugetieres, etwa eines Rindes, auf dem Leib eines gefiederten Wesens, eines riesenhaften Greifvogels. Bei anderen Kombinationen dominieren menschliche Attribute. Das sieht dann so aus, als ob beispielsweise ein geflügeltes Wesen mit einem Menschen gekreuzt worden wäre. Da liegen Flügel eng am Leib, da wirkt die Nase im menschlichen Antlitz mit überproportional großen Ohren wie ein scharfer Schnabel. Füße, Beine und Unterleib bis zur Brust freilich sind eindeutig menschlich.

Fotos 9 und 10: Drachen - oder was?

Ich hab diese Wesen am Freiburger Münster am Morgen, gegen Mittag und am Abend fotografiert. Je intensiver ich diese faszinierenden Skulpturen durch mein 400-Millimeter-Teleobjektiv studierte, desto mehr Fragen drängten sich mir auf und desto mehr Zweifel kamen mir. Waren das wirklich alles »Wasserspeier«, wie redegewandte Führer behaupten? Befanden sich die steinernen Skulpturen wirklich an Ort und Stelle oder hat man sie in jüngerer Vergangenheit mehr oder minder dekorativ angebracht?

Manche dieser Skulpturen in luftiger Höhe erinnern an stark entfremdete Löwen, wieder andere an Drachen. Mir kommt die arabische Übersetzung äthiopischen Nationalepos Kebra Nagast in den Sinn. Sir Ernest Alfred Thompson Wallis Budge (1857-1934) war ein englischer Ägyptologe, Philologe und Orientalist. Er arbeitete für das angesehene »British Museum«, London, und publizierte eine ganze Reihe von wissenschaftlichen Werken. Wallis Budge übersetzte die arabische Version des Kebra Nagast ins Englische (3). Gleich zu Beginn (4) wird vermeldet, dass König Salomo beim Bau seines Tempels erhebliche Probleme hatte.

So gelang es seinen Spezialisten nicht, die riesigen Steinmonster zu gewaltigen Bausteinen zurecht zu sägen. Ihre Werkzeuge zerbrachen beim Versuchen. Erst mit Hilfe einer List wurde das möglich. Ein ausgewachsener Drache musste her. Also lockte man einen an und brachte ihn dazu, ein wundersames Werkzeug herbei zu schaffen. Erst dann konnten mächtige Steine präzise zu großen Bausteinen aufgespalten werden.

Foto 11: Original aus einem Kebra-Manuskript

Drachenartige Wesen wurden auch, in Stein gehauen, an den Außenwänden des Münsters zu Freiburg angebracht. Sie könnten aus der gleichen Zeit stammen wie die arabische Fassung des Kebra Negest. Das ist vermutlich ein Zufall. Manche Theologen machen sie schnell zu Schreckgespenstern, die den Teufel und böse Geister von einem Gotteshaus fernhalten sollen. Aber ist das wirklich die Funktion solcher Darstellungen? Ich habe da meine Zweifel. Ich glaube, sie stammen aus sehr viel älteren Zeiten als wir glauben. Sie sind viel älter als christliche Pseudosymbolik!


Reinhard Habeck schreibt (5): »In allen Weltreligionen gibt es Kultsteine mit oft ungeklärter Herkunft. Sie verbindet eine Gemeinsamkeit: Bereits in prähistorischen Zeiten hatten sie eine besondere Bedeutung und besaßen angeblich wundersame Heilkräfte. Im Christentum finden sich viele Zeugnisse dafür, dass erstarrte Steinwunder einst auf heidnischen Kultplätzen gestanden haben, lange bevor sie eine neue Deutung erhielten.«

Foto 12: Fisch-Reptilien-Monster am Freiburger Münster

Fußnoten

1) Département Bas-Rhin in der Region Elsass. Deutscher Name: Oberehnheim
2) Habeck, Reinhard:  »Überirdische Rätsel/ Entdeckungsreisen zu wundersamen Orten«, Wien, November 2016, Seite 195
3) Budge, Wallis: »The Queen of Sheba and her only Son Menyelek«, London, Liverpool und Boston 1922, S. XXXIX-LVI
4) ebenda, S. XXXIX-S. XLI
5) Habeck, Reinhard:  »Überirdische Rätsel/ Entdeckungsreisen zu wundersamen Orten«, Wien, November 2016, S. 44 oben, direkt unter der Zwischenüberschrift »Ein außergewöhnlicher Ort«

Foto 13: Mensch und Monster
Zu den Fotos
Fotos 1 und 2:  Freiburger Münster, links 1898, rechts 1930. Archiv Walter-Jörg Langbein
Fotos 3 und 4: Blick ins Freiburger Münster, links 1901, rechts 2016. Foto 3 Archiv Walter-Jörg Langbein. Foto 4: Walter-Jörg Langbein
Fotos 5 und 6: Wer schaut da aus luftiger Höhe? Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 7 und 8: Geflügelte Favelwesen aus Stein. Fotos Walter-Jörg Langbein
Fotos 9 und 10: Drachen - oder was? Fotos Walter-Jörg Langbein
Foto 11: Original aus einem Kebra-Manuskript. Foto Archiv Walter-Jörg Langbein
Foto 12: Fisch-Reptilien-Monster am Freiburger Münster. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 13: Mensch und Monster. Foto Walter-Jörg Langbein

368 »Faust und Alexander der Große fahren in den Himmel«,
Teil  368 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                        
von Walter-Jörg Langbein,

erscheint am 05.02.2017

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Sonntag, 22. Januar 2017

366 »Ein Ganesha und die Herrin vom See«

Teil  366 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein   
                    

Foto 1: Der »Hyllige Born« von Bad Pyrmont

Vom großen Parkplatz zur Bombergallee ist es nicht weit. Es ist Herbst, die Blätter fallen. Emsige Ladeninhaber setzen massiv lautstarke Gebläse ein, um das bunte Laub möglichst weit weg zu pusten. Auf meinem Weg zum Brunnenplatz begegnet mir unerwartet ein »alter Bekannter«, ein steinerner Ganesha. Der indische Gott mit dem mächtigen Elefantenkopf auf dem Menschenleib soll Glück bringen, heißt es. Eine Holländerin fotografiert das steinerne Götterbildnis mit ihrem Smartphone aus allen Richtungen. »Ich vermisse die Maus …«, murmelt sie vor sich hin. Das Tierchen ist in Indien häufig beim göttlichen Ganesha zu sehen, als sein Reittier. 

Foto 2: Der Ganesha von Pyrmont
»Dafür hat er aber zwei vollständige Zähne!«, mit diesen Worten versuche ich der Dame meine Kenntnisse in Sachen Ganesha-Mythologie zu demonstrieren. Sie lacht. Sie kennt die uralte Überlieferung. Einst soll sich Ganesha einmal den Bauch vollgeschlagen haben. Er stolperte über eine Ratte, das Essen fiel dem Gottessohn aus dem Leib. Mit einer Schlange, die sich Ganesha um den Leib schlang, schloss er die klaffende Wunde. Der Mond fand das Missgeschick zum Lachen, zog sich so Ganeshas Zorn zu. Wütend riss sich Ganesha einen Zahn aus und schleuderte ihn auf den Mond, stieß dabei einen bösen Fluch aus. Der Mond wurde dunkel. Auf Bitten der Götter nahm Ganesha seinen Fluch teilweise zurück. Seither, so der Mythos, gibt es die verschiedenen Mondphasen, der schwindet und wieder wächst. In Indien habe ich viele Ganesha-Darstellungen gesehen, die das göttliche Mischwesen mit einem abgebrochenen Zahn zeigen. Manche zeigen Ganesha auch nur mit einem Zahn, zur Erinnerung an die uralte Überlieferung vom schwindenden und wieder wachsenden Mond.

Foto 3: Die Bombergallee
Ich gehe die Bombergallee weiter, biege schließlich in die Brunnenstraße ein. Am »Krabbeltisch« einer Buchhandlung mache ich halt. Ich entdecke ein altes Buch, 1920 in Bad Pyrmont erschienen: »Altes und Neues vom hylligen Born«, herausgegeben von Hugo H. Bickhardt (1). Auf Seiten 93 und 94 stoße ich auf »Die alten Brunnengesetze« aus dem Jahr 1556.

Anno 1556 muss es einen großen Andrang in Richtung Bad Pyrmont gegeben haben. Wunderberichte lockten damals die Menschen zu Tausenden in den heutigen Kurort. Hieß es doch damals, der Genuss des Pyrmonter Wassers lasse Taube wieder hören, mache Blinde wieder sehen und Lahme wieder mobil. In den Jahren 1556 und 1557 sollen gut 10.000 Heilsuchende aus ganz Europa nach Bad Pyrmont gekommen sein. So sah man sich gezwungen, spezielle Brunnengesetze zu erlassen.

Ausdrücklich heißt es da, dass wer auch immer »diesen Fontain« besuche, »diesem Brunnen« auf keinen Fall »göttliche Ehr beweisen« dürfe. Ausdrücklich wird untersagt, den Brunnen »zu einem Abgott« zu machen. Diese Verbote machen deutlich, dass noch im 16. Jahrhundert, also nur zehn Jahre nach Martin Luthers Tod, von christlicher Seite heidnische Verehrung des Pyrmonter Brunnens zumindest befürchtet wurde. Ich glaube sogar, dass damals kultische Handlungen vollzogen wurden, die der christlichen Obrigkeit ein Graus waren. Alte Quellen waren ja zu vorchristlich-heidnischen Zeiten Zentren der Verehrung meist weiblicher Gottheiten.

Foto 4: Der »Brodelbrunnen«

Ein Kurort, so wie wir uns das heute vielleicht vorstellen, war Bad Pyrmont damals noch nicht. Wo heute Kurgäste entlang der Brunnenstraße flanieren, gab es damals nur eine morastige Wiese. Die Kranken, angelockt durch Berichte über wundersame Heilungen, hausten in Zelten. Wohlhabende logierten im benachbarten Ort Lügde. Reger Kutschenverkehr verband die Unterkünfte der Kranken mit der zusehends schlammiger werdenden Wiese. Erst 1863 wurde die »Brodelquelle« neu gefasst. Bei Ausschachtungen machte man eine sensationelle Entdeckung, wie Professor Dr. Schuchhardt in seiner Abhandlung »Archäologisches um Pyrmont« vermeldet (2): »Berühmt ist der große Pyrmonter Quellfund, der zeigt, daß schon in römischer Zeit die Heilquelle verehrt und mit Opfergaben bedacht wurde. … Der Pyrmonter Quelle hat man hauptsächlich bronzene Fibeln gespendet. Deren sind im Laufe der Zeit 200 Stück zutage gekommen, nur wenige gehören der vorrömischen sogenannten Latène-Zeit an, die meisten sind römische Ware, einfache Dreharbeiten, zuweilen mit Tierbildern verziert und hier und da versilbert oder vergoldet.«

Foto 5: Interessantes über den »Born«.
Nicht ohne Stolz vermeldet Tourismus GmbH (3): » Die Geschichte der Stadt ist natürlich eng verbunden mit den Quellen, die aus der Erde im Pyrmonter Tal sprudeln. Schon vor über 2000 Jahren waren die Quellen bekannt. Davon zeugt der sogenannte Brunnenfund, welcher heute im Museum im Schloss zu besichtigen ist. Damals warfen die Germanen bronzene Fibeln (Gewandnadeln) in den Brodelbrunnen, als Opfergabe an ihre Quellgötter. Auch eine bronzene Schöpfkelle wurde gefunden.«

Sollte anno 1556  also altes heidnisches Brauchtum verboten worden, das schon sehr lange kultiviert worden war? Auf der Internetseite »Das Tal der sprudelnden Quellen« (4) lesen wir: »Der Brunnenplatz ist das Zentrum und der Ursprung Bad Pyrmonts. Hier sprudelten die Quellen schon lange bevor es den Namen Pyrmont gab und vor der Entstehung des Platzes. Dass Quellen auf dem Brunnenplatz schon vor 2000 Jahren sprudelten und verehrt wurden, konnte im Jahre 1863 bewiesen werden. Als der Hyllige Born und der Brodelbrunnen neu gefasst wurden, entdeckte man in der Tiefe von etwa 4 m unter Gelände im Moorboden mehrere gut konservierte, umgestürzte Bäume. An den Wurzeln einer Linde wurden etwa 320 Opferstücke gefunden: Germanische Fibeln, Schnallen, Broschen, eine bronzene Schöpfkelle, römische Münzen und weitere Gegenstände.«

Foto 6: Heilsames Quellwasser wird gereicht.

Offenbar gab es schon vor zwei Jahrtausenden dort, wo heute noch der inzwischen gezähmte Brodelbrunnen blubbert ein altes Heiligtum. Wie mag es ausgesehen haben? Plätscherte eine Quelle im Schatten einer Linde? Legten die Heilsuchenden vor zwei Jahrtausenden ihre Kleidung ab, um im Quellwasser zu baden? Oder übergossen sie sich mit Quellwasser? Neben Opfergaben wie Fibeln und Münzen fand man 1863auch eine kostbare bronzene, außen emaillierte Schöpfkelle aus römischer Zeit. Diese Erinnerungsstücke an vergessene Quellkulte von Bad Pyrmont wurden anno 1893 auf der Weltausstellung in Chicago gezeigt. Heute sind sie im Pyrmonter Museum im Schloss zu sehen (5).


Fotos 7 und 8: Die Heilige Ottilie

Die »Heilige Ottilie« ist wohl eine vorchristliche Quellgöttin in christlichem Gewand. Unweit vom »Hylligen Born« hat sie einen eigenen Brunnen. Eine alte Sage (6) erinnert an eine heidnische Quellgöttin. Einst, so heißt es, habe die Hauptquelle von Bad Pyrmont, der »Hyllige Born«, einen See gespeist. Auf dem Grund des Gewässers hatte die »Wasserfei« (Wasserfee?) ihr prächtiges Schloss. Die wunderschöne Frau – sie hatte herrlich schwarzes langes Haar wie Schneewittchen – bezauberte Graf Dietrich von Pyrmont mit ihrem Harfenspiel und lieblichen Gesang. Dreimal drei Tage durfte der Graf bei der »Herrin vom See« bleiben, dann musste er wieder in die Welt der Menschen zurückkehren.  Dietrich von Pyrmont  war der Schönen vom Kristallpalast verfallen. 


Foto 9: Im Museum im Schloss werden die Opfergaben aufbewahrt

Nur einen Tag hielt er es unter seinesgleichen aus, dann stieg er wieder für neun Tage hinab auf den Grund des Sees. Auf diese Weise, so erzählte mir eine altehrwürdige Pyrmonterin, wäre der Adelige auf alle Zeiten jung geblieben. Bei einem Turnier aber zerriss die Korallenkette, die ihm seine Geliebte vom Grund des Sees geschenkt hatte. Somit war der Bann gebrochen, Dietrich von Pyrmont verliebte sich in eine Königstochter. Bald wurde Hochzeit gefeiert. Als ungebetener Gast erschien, so weiß es die Sage, die »Herrin des Sees«, freilich konnte sie nur Dietrich von Pyrmont sehen. Sie umschlang ihn mit nassen, kalten Armen so heftig, dass dem Armen das Herz stillstand. Tot sank er nieder und sein Leichnam löste sich in Nichts auf. Er verschwand vor den Augen der Hochzeitsgesellschaft und soll seither im Kristallpalast der »Wasserfei« ruhen.


Foto 10: Pyrmont hat Geheimnisse
Dietrich von Pyrmont soll im 12. Jahrhundert gelebt haben. Die Sage von seiner heißen Liebschaft mit der »Wasserfei« freilich geht auf viel weiter zurückliegende Zeiten zurück, als man an Göttinnen glaubte, die in heiligen Brunnen lebten. So schreibt Joachim Gafres in seinem Buch »Bad Pyrmont«  (7): »Und gerade der Name ›Hylliger Born‹ läßt vermuten, daß er im Volksmund aus heidnischer Zeit herübergerettet worden ist, denn das abendländische Christentum jener Zeit kennt keine heiligen Quellen, es sei denn, daß heidnisches Brauchtum christianisiert worden war.«

Quellen waren – etwa für die Germanen – besonders heilig, galten sie doch als (8) »Verbindung zwischen Unter- und Oberwelt«. Und als solche waren sie den christlichen Missionaren ein Ärgernis. So kam bei der Ausgrabung des Brodelbrunnens der Verdacht auf, dass man einst versucht hat, die Quelle zu verstopfen. Für diese Vermutung sprechen sieben verschieden dicke Torf-, Lehm- und Tonschichten direkt über der Quelle. Dieser »gewölbte Aufbau … hat … keine natürliche Parallele und … kann auch nicht … als natürliche Bildung erklärt werden« (9). Hauptverdächtiger ist Karl der Große, der im Winter 784/785 vor Ort war. Wurde damals nicht nur das heidnische Heiligtum der Externsteine, sondern auch eine heidnische Kultstätte in Bad Pyrmont gezielt zerstört? Wenn wirklich bewusst versucht wurde, die heiligen Quellen zum Versiegen zu bringen, von großem Erfolg gekrönt waren diese Bemühungen nicht. Bereits anno 889 – so ist der Arnulf-Urkunde zu entnehmen – brodelte die Quelle wieder.


Foto 11: Plakette am Brodelbrunnen

Fußnoten
1) Bickhardt, Hugo H. (Hrsg.): »Altes und Neues vom hylligen Born«, Bad Pyrmont, im Frühjahr 1920
2) ebenda, S. 66-68, Zitat S. 66
3) https://www.badpyrmont.de/historisches-bad-pyrmont/stadtgeschichte/
4) https://www.badpyrmont.de/therapien-2/heilquellen/
5) Museum Bad Pyrmont, Schlossstraße 13, 31812 Bad Pyrmont. Öffnungszeiten: Täglich, außer montags von 10-17 Uhr. Telefon (0 52 81) 60 67 71. E-Mail: info@museum-pyrmont.de     
6) Frank Winkelmann, Frank: »Die schwarzen Führer, Hannover - Südliches Niedersachsen«, Freiburg im Breisgau, 2002, S. 18 – 20
7) Gafres, Joachim: »Bad Pyrmont/ Ursprung – Vergangenheit – Gegenwart«, Verlag der Buchhandlung Gebr. Jacke, Bad Pyrmont 1969, S. 15, 5.-1. Zeile von unten
8) ebenda, Seite 13, Zeilen 7 und 6 von oben
9) ebenda, S. 14

Zu den Fotos
Fotos 12 und 13: Wasser vom Brunnen der Ottilie (Augenbrunnen)
Foto 1: Der »Hylige Born« von Bad Pyrmont. Foto W-J.Langbein
Foto 2: Der Ganesha von Bad Pyrmont.  
Foto W-J.Langbein
Foto 3: Die Bombergallee, von der Brunnenstraße aus gesehen. Foto W-J.Langbein
Foto 4: Der »Brodelbrunnen«. Foto W-J.Langbein
Foto 5: Interessantes über den »Born«. Foto W-J.Langbein
Foto 6: Heilsames Quellwasser wird gereicht. Foto W-J.Langbein
Fotos 7 und 8: Die Heilige Ottilie. Fotos W-J.Langbein
Foto 9: Im Museum im Schloss werden die Opfergaben aufbewahrt. Foto W-J.Langbein
Foto 10: Pyrmont hat Geheimnisse. Foto W-J.Langbein
Foto 11: Plakette am Brodelbrunnen. Foto W-J.Langbein
Fotos 12 und 13: Wasser vom Brunnen der Ottilie (Augenbrunnen). Fotos W-J.Langbein

367 »Ottilie und die ›Drachen‹ von Freiburg«,
Teil  367 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 29.01.2017


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Sonntag, 15. Januar 2017

365 »Feuerberg und Heiliger Quell‘«

Teil  365 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein


Foto 1: Der »Bullerborn« heute

Von der Stadt der einst heiligen Quellen Paderborn zum »Feuerberg« Bad Pyrmont: Mitte des 14. Jahrhunderts erwähnte Mönch Heinrich von Herford in einer Handschrift eher beiläufig: »Im Herzogtum Westfalen in der Grafschaft Pyrmont bei opidu Lude (Stadt Lügde) in der Diözese Paderborn ist ein Ort des Überflusses mit einer Quelle, der Bullerborn genannt.« Besonders beeindruckt zeigt sich der Kirchenmann ob der Lebhaftigkeit der Quelle. Er schreibt dass sich Bullerborn ständig mit »heftigem Sprudeln und Aufbrausen« bemerkbar mache.

Anno 1597 erschien in Lemgo ein Werk von Johannes Feuerberg alias Johannes Pyrmontano über die »Heilige Quelle« von Bad Pyrmont, betitelt »Fons Sacra, Beschreibung des wunderbaren und Weltberühmten Heil-Brunnens / Gelegen in der Herrschaft Pyrmont«. Pyrmontano konstatiert, dass damals der Pyrmonter Brunnen schon mehr als 200 Jahre in »Beruff«, also in Verwendung, gewesen sei. Namentlich nennt er »Margaretha, Geborene zur Lippe«, Ehefrau von Graf Johann des Älteren zu Riedberg, die anno 1502 das Wasser aus der Heiligen Quelle ob seiner heilsamen Wirkung geschätzt und genutzt habe. Im 16. Jahrhundert galten die Quellen von Pyrmont schon lange nicht mehr nur als Geheimtipp. Aus ganz Europa kamen Zehntausende in der Hoffnung auf heilsame Wirkung des Quellwassers von Bad Pyrmont.

Foto 2: Einst hat man die Stimme des »Bullerborns« weit gehört

Eine ganz besonders wirksame Quelle soll einst im Raum Lügde/Bad Pyrmont aus schattigem Waldboden an die Oberfläche gekommen sein. Ein Mann, so wird in einer alten Sage berichtet, verirrte sich zu nächtlicher Stunde und fand zufällig (2) »auf einer Waldlichtung ein kleines Quellchen, das silbern im Mondschein glänzte«. Erschöpft, wohl auch verzweifelt, so heißt es weiter (3) »beugte er sich darüber und schlürfte das köstliche Wasser. Daraufhin durchzog ihn ein merkwürdiges Gefühl und eine seltsame Frische beschwingte sein Herz.«

Foto 3: Bad Pyrmont gegern Ende des 17. Jahrhunderts

Das »Quellchen« war, wie der Mann erstaunt feststellte, ein Jungbrunnen. Seine eigene Frau erschrak ob des nunmehr wieder jugendlichen Aussehens ihres Gatten und ließ sich genau berichten, was geschehen war. Bald darauf machte sie sich nach der Wegbeschreibung ihres Mannes auf den Weg, fand die Quelle und tat zu viel des Guten. Sie nahm zu viel von dem Wunderwasser zu sich und (4) »wurde wieder zu einem kleinen Mädchen«. Moral von der Geschicht‘: Trink zu viel vom Jungbrunnen nicht!

Foto 4: Die Bombergallee führt zum »Heiligen Quell'«

Die Vorstellung vom Jungbunnen ist uralt. In alter deutscher Sagenwelt gibt es die Vorstellung vom »Berg, auf dem der Himmelsvater seit Jahrtausenden thront«, aus dem ein Jungbrunnen sprudelt (5). Mit Angst vor dem Alter allein ist die Vorstellung vom Jungbrunnen meiner Meinung nach nicht zu erklären, auch nicht mit der Sehnsucht nach langer, womöglich ewiger Jugend. Nach der vielleicht ältesten Glaubensvorstellung überhaupt gibt es einen ewigen Kreislauf von Geburt, Leben und Tod. Auf den Tod folgt die Wiedergeburt und ein neuer Zyklus beginnt. Was stirbt, fährt in die Unterwelt hinab und kommt neugeboren wieder zurück. Das aus Mutter Erde sprudelnde Wasser ist somit ein Symbol für Wiedergeburt des Lebens überhaupt, nicht nur der Natur, die dank des Wasser im Frühjahr nach dem Winter zu neuem Leben erwacht. Weist die Sage vom Jungbrunnen im Raum Lügde/ Pyrmont auf einen matriarchalen Kult um eine heute vergessene Göttin hin? Gibt es auch in Bad Pyrmont christliche »Mythologie«, die auf heidnisches Brauchtum zurückzuführen ist?

Ein Tipp: Sie suchen die heidnischen Ursprünge christlicher Mythologie? Sie wollen herausfinden, wer und was sich hinter Heiligen verbirgt? Dann stellen Sie doch einmal fest, an welchen Tagen die Heiligen gefeiert werden. Sieben Heilquellen bietet Bad Pyrmont. Im Zentrum der Kurstadt befindet sich der Brunnenplatz mit dem »Hylligen Born«, dem »Brodelbrunnen« und dem »Augenbrunnen«.

Foto 5: Die Heilige Ottilie
Beginnen wir unseren kleinen Spaziergang beim »Augenbrunnen«. Auf einer Säule steht da ein Bildnis der Heiligen Odilie (Ottilie). Ottilie (Odilie), die Schutzheilige für das Augenlicht, hat ihren Gedenktag am 13. Dezember. Am 13. Dezember wird auch der Heiligen Lucia gedacht. Lucia bedeutet im Lateinischen die Leuchtende. Am 13. Dezember wird vor allem in Dänemark, Norwegen und in Finnland spezielles Brauchtum zelebriert.

Das Luciafest ist ein auf ein Heiligenfest zurückzuführender Brauch, der vor allem in Schweden sowie und dänischen Südschleswigern verbreitet ist. Das Fest fällt auf den 13. Dezember, den Gedenktag der heiligen Lucia. Warum? Bevor der Gregorianischen Kalenders in Schweden anno 1752 eingeführt wurde, war der 13. Dezember für ein Jahrhundert der kürzeste Tag des Jahres. 

Am 13. Dezember wurde also »Sonnwend‘« gefeiert. Die Wintersonnenwende – Alban Arthuan bei den Kelten – war ein wahrlich markanter Einschnitt im religiösen Leben. Auf den Tod der Natur im Winter folgte ihre Wiedergeburt zur Wintersonnenwende. In der Nacht der Wintersonnenwende bringt die Göttin im finst’ren Leib der Erde das Sonnenkind – wieder – zur Welt.

Das Leben wird neu geboren, die Dunkelheit wird gebannt. Dieses Wiederaufleben der Sonne und des Lichtes wurde schon im Heidentum zelebriert, zum Beispiel im Mithraskult. Es ist kein Zufall, dass wir zeitnah zur Wintersonnenwende (21.12.) am 24. 12. die Geburt des Jesuskinds feiern. Einen Vorläufer unseres christlichen Weihnachtsfestes gab es schon in Ägypten. Im 5. Jahrhundert schildert Herodot das »große Fest« eines mysteriösen Geheimkults um Isis und Osiris. Es geht um den Opfertod des Osiris (Foto 6, Mitte), der zunächst vehement betrauert wird. Dann aber, so viel ist bekannt, kam große Freude auf, weil der geopferte Gott wieder auferstehen würde. Es geht, so verrät der griechische Philosoph Plutarch (* um 45 in Chaironeia; † um 125), um das Weltall, das immer wieder und aufs Neue geboren wird, also um den ewigen Kreislauf des Lebens, im Kleinen wie im Großen. Isis ist in dieser Mythologie die Gebärmutter des Universums.

Foto 6: Horus, Osiris und Isis

Das Leben, diese Theorie vertrat der schwedische Physiker und Nobelpreisträger Svante Arrhenius (1859-1927) bereits vor mehr als 80 Jahren, sei »ewig«. Damit erübrige sich die Frage nach seinem Ursprung. Selbstverständlich, so der Wissenschaftler, (6)»habe auch eine Kreislinie irgendwo einen Anfang, doch sobald sie geschlossen sei, stelle sich die Frage nach ihrem Anfang nicht mehr. Sie ließe sich nicht mehr beantworten. Hinter den Anfang müsse man eine Art von ›Schöpfung‹ stellen oder das, was die Religionen als ›Gott‹ bezeichnen.« Nobelpreisträger Arrhenius war ein wirklich sehr vielseitiger Wissenschaftler, dessen Bandbreite staunen lässt. So setzte er sich forschend mit so unterschiedlichen Gebieten wie der physikalischer Chemie, der Geophysik, aber auch der Meteorologie, der Physiologie und der Kosmologie auseinander.

Foto 7: Blick in die Kuppel vom »Heiligen Quell'«, Bad Pyrmont

Das Bild vom Leben als ein Kreis ohne erkennbaren Anfang und somit auch ohne Ende erinnert mich an den wohl ältesten Glaubenssatz überhaupt, nämlich dass es einen ewigen Kreislauf von Geburt, Leben, Tod und Wiedergeburt gibt. Seit Jahren bin ich damit beschäftigt, diese Weltsicht zu erforschen. Wenn ich hinter Heiligen unseres christlichen Kulturkreises Göttinnen und Götter aus sehr viel älteren Kulturkreisen vermute, so geschieht dies nicht aus Respektlosigkeit gegenüber dem christlichen Glauben. Ich suche vielmehr nach den tieferen Wurzeln unserer Glaubensbilder in grauer Vorzeit.


Foto 8: Der Hyllige Born (Heiliger Quell') Bad Pyrmonts

Lucia und Odilie werden beide am 13. Dezember gefeiert. Hinter dem vordergründig Christlichen verbirgt sich ein uralter Glaubenskult um Tod und Wiedergeburt des Lebens, um das neuerliche Erstarken der Sonne, die dem Leben wieder neue Kraft schenkt. Heide Göttner-Abendroth schreibt (7): »Diese matriarchalen Muster haben sich außerordentlich lang erhalten, so dass die Missionare sich gezwungen sahen, sie in direkter Umkehrung noch in die christliche Mythologie aufzunehmen.« Alte heidnische Feier-Termine wurden christlich besetzt. So wurde aus dem Tag der Wintersonnenwende der Gedenktag der Lucia, der »Leuchtenden«. Und um den alten Jubeltag noch mehr zu überdecken, ernannte man den 13.12. auch noch zum Tag der Odilie (Ottilie).

Foto 9: Die Heilige Ottilie vom Augenbrunnen

Fußnoten

1) »Lippische Landeszeitung«, Artikel vom 27.05.1971. Siehe auch Willeke, Manfred: »Lügde Sagen-Sammlung«, Lügde 1988, S. 110 und 11, »Der wunderbare Jungbrunnen«.
2) Willeke, Manfred: »Lügde Sagen-Sammlung«, Lügde 1988, S. 110 und 111, »Der wunderbare Jungbrunnen«, Zitat S. 110, Zeilen 3-5 von oben
3) ebenda, Zeilen 5-8 von oben
4) ebenda, Zeilen 5 und 4 von unten
5) Siehe hierzu Bächtold-Stäubli, Hanns: »Handwörterbuch des deutschen
     Aberglaubens«, Band 1, Neuauflage Berlin und New York 1987, S. 1054,
     rechte Spalte, Stichwort »Weltberg und Himmelsstütze«
6) Zitiert nach Däniken, Erich von: »Botschaften aus dem Jahr 2118/ Neue
     Erinnerungen an die Zukunft«, Rottenburg, Oktober 2016, Seite 97, Zeilen 6-
    11 von oben. eBookausgabe: Pos. 1093
7) Göttner-Abendroth, Heide: »Berggöttinnen der Alpen/ Matriarchale
     Landschaftsmythologie in vier Alpenländern«, Edition Raetia, 1 Auflage: 21.
     April 2016,eBook-Ausgabe, Pos. 2701

Foto 10: Moosbewachsen - das Haupt der Pyrmonter Ottilie

Zu den Fotos


Foto 11: Der Hyllige Born
Foto 1: Der »Bullerborn« heute. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 2: Einst hat man die Stimme des »Bullerborns« weit gehört. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 3: Bad Pyrmont gegern Ende des 17. Jahrhunderts. Archiv Langbein.
Foto 4: Die Bombergallee führt zum »Heiligen Quell'«. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 5: Die Heilige Ottilie. Darstellung um 1500. Foto: wikimedia commons public domain
Foto 6: Horus, Osiris und Isis. Foto wikimedia commons/ Guillaume Blanchard
Foto 7: Blick in die Kuppel vom »Heiligen Quell'«, Bad Pyrmont. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 8: Der Hyllige Born (Heiliger Quell') Bad Pyrmonts. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 9: Die Heilige Otilie vom Augenbrunnen. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 10: Moosbewachsen - das Haupt der Pyrmonter Ottilie. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 11: Der Hyllige Born. Foto Walter-Jörg Langbein

366 »Ein Ganesha und die Herrin vom See«,
Teil  366 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein, 

erscheint am 22.01.2016

 

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Montag, 5. Oktober 2015

Eine Institution wird 65

Jubilar Fritz Ackermeier links im Bild...

Lügde-Niese (Bad Pyrmont). Tag der deutschen Einheit. Vor dem Spritzenhaus versammeln sich immer mehr Menschen. Das „Blasorchester Albaxen“ formiert sich. Dann geht’s los, die Musikanten vorweg, gefolgt von einem guten Teil der Dorfbevölkerung. Ziel ist das „Zentrum“, der „Nieser Dorfladen“.

Fritz Ackermeier jun. hat das Geschäft vor vielen Jahren vom Vater übernommen. Inzwischen ist er selbst zu einer beliebten „Institution“ geworden. Völlig perplex ist Fritz Ackermeier, als vor seinem Haus deftige Blasmusik erklingt. Verwundert tritt er vor die Tür… und alle wollen gratulieren. So viele Freunde sind gekommen, sie müssen sich in eine lange Menschenschlange eingliedern, um dem Jubilar die Hand drücken zu können.


Aufmarsch der Musikanten...

Die Albaxer musizieren voller Inbrunst. Rasch werden Tische und Bänke aufgebaut. Der Ohrenschmaus passt zum spätsommerlichen Sonnenschein. Bier, Saft, Wein, Sekt wird aufgefahren, dazu gibt es Zwiebelkuchen, Wurst, zahlreiche Käsesorten, Brezen, Laugenbrötchen. Die Nieser wissen „ihren“ Fritz zu feiern!

Was aber wichtiger ist: Überall sterben die Dörfer aus, heißt es. Das muss nicht so sein. Jedes Dorf braucht ein Zentrum. In Niese ist das der „Nieser Dorfladen“. Ob ein Dorft „stirbt“ oder ob es „lebt“, das hängt von den Menschen ab! Niese jedenfalls lebt offensichtlich. Und das ist auch Fritz Ackermeier und seiner Frau Edith zu verdanken! Da sage keiner, das Dorfleben sei überall tot. Niese jedenfalls sprühte am 3.10. vor Lebensfreude!


Hoch soll er leben ....

Auch von dieser Stelle: Herzlichen Glückwunsch zum 65., lieber Fritz Ackermeier! Und noch viele, viele gesunde Jahre!

Orientierungshilfe: Das Dörfchen Niese gehört zur Gemeinde Lügde. Lügde liegt noch in NRW, an der Grenze zu Niedersachsen. Nächster größerer Ort ist Bad Pyrmont, Niedersachsen.

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Sonntag, 28. Dezember 2014

258 »Tod im Turm«

Teil 258 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein

Foto 1: Der Döhrener Turm

»Noch ist Zeit zu fliehen!«, rief der Bärtige mit der blutroten Narbe, die sein Gesicht entstellte. »Wir können die Stellung doch sowieso nicht halten! Und Gnade werden wir bei diesem schrecklichen Heinrich sicherlich nicht finden!« Ein besonnen wirkender junger Mann antwortete: »Wer fliehen möchte, der mag dies jetzt noch tun, eh‘ es zu spät ist! Aber wir haben geschworen, den Döhrener Turm zu verteidigen und zu halten, bis in den Tod!«

Seit Jahrzehnten bereise ich die Welt, besuche geheimnisvolle Orte und recherchiere vor Ort. Im Verlauf dieser Zeit habe ich immer wieder Briefe erhalten, von Menschen, die an die Wiedergeburt glauben. Damals recherchierte ich Berichte von Menschen, die mit der Welt des Unheimlichen und Übersinnlichen Kontakt haben wollen. Nicht wenige Berichte hatten Wiedergeburt zum Thema. Ein junger Mann von Mitte Zwanzig, Sparkassenangestellter in einer kleinen Stadt im Norden Deutschlands, glaubt ein einem früheren Leben im Döherner Turm zu Hannover beim Angriff des Welfenherzogs Heinrich von Wolfenbüttel ums Leben gekommen zu sein. Ich darf aus seinem Text zitieren, den er mir vor Jahren zugeschickt hat:

»Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel belagerte schon seit einiger Zeit Hannover. Erfolg hatte er keinen. Wacker wehrten sich die Bürger. Im Jahr 1486 versuchte der Heinrich einen Überraschungsangriff. Wie von der Landwehr hielt verzweifelt die Stellung. ›Auf keinen Fall den Turm unseren Feinden überlassen!‹, so lautete unser direkter Befehl. Wir wussten: Wenn die Angreifer unseren Turn einnehmen, hatten sie eine Bresche in die Abwehr von Hannover geschlagen! Anfangs waren wir sogar zuversichtlich. Wir feuerten unsere Schusswaffen auf die Angreifer ab. Es gelang uns, die Attacke aufzuhalten. Wie stolz waren wir! Doch dann ging uns die Munition aus. Wir konnten uns nicht mehr verteidigen.

Foto 2: Idyll mit Turm

Wie harrten im Döhrener Turm aus, vergeblich versuchten die Feinde einzudringen. Es war verhältnismäßig leicht, unsere Stellung zu verteidigen. Wir saßen aber in der Falle. Wir blieben unserem Eid getreu standhaft, auch dann noch, als die verbrecherischen Horden riesige Reißighaufen um unseren Turm anhäuften. Was hatten sie vor? Schließlich steckten sie das größtenteils dürre, trockene Holz in Brand. Hoch loderten die Flammen. Die Hitze im Turm war bald unerträglich. Rauch drang durch die schmalen Fenster ein. Wir konnten bald kaum noch atmen. Rauch brannte uns in Augen und Lunge. Wir husteten uns die Seele aus dem Leib. Keiner von uns hat sich ergeben. Einige versuchten an den schmalen Fensterchen Luft zu schnappen. Aber da war es noch unerträglicher. Rauch erfüllte das Innere des Turms. Nach und nach stürzten wir in großem Schmerz zu Boden, nach und nach starben wir in Pflichterfüllung!

Wir beteten inbrünstig zu Gott. Wir dachten nicht an uns selbst, sondern an das Gemeinwohl. Wir baten nicht um unsere Rettung, sondern wir flehten zu Gott, unsere Leben als Opfergabe anzunehmen. Der Herr im Himmel, so hofften wir, würde dann einen Sieg von Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel nicht zulassen. Wir fühlten uns als Helden, als Retter unserer Heimatstadt.«

Foto 3: Ein alter Turm hält die Stellung...

Meine Recherchen führten mich nach Hannover. Von Bad Pyrmont aus braucht die S-Bahn, wenn nicht gerade wieder gestreikt wird und auch keine »Störung im Betriebsablauf« vorliegt, 60 Minuten. Ob die »Wiedergeburtsgeschichte« stimmt oder nicht? Letztlich ist das belanglos. Die Fakten sind interessant genug!

Fakt ist, dass es Angriffe auf Hannover durch Herzog Heinrich I. von Braunschweig-Wolfenbüttel auf Hannover gab, nämlich 1486 und 1490. 1486 belagerte er die Stadt mit seinen Truppen, aber vergeblich. Vier Jahre später, am 24. November 1490, hoffte Heinrich I. mit einem Überraschungsangriff schnell zum Erfolg zu kommen, aber vergeblich.

Fakt ist: Der Döhrener Turm stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er wurde als Teil der städtischen Verteidigungsanlage gebaut. 1486 wurde er niedergebrannt. Mehrere Verteidiger kamen ums Leben. Wie viele es waren, ist unbekannt. Schon zwei Jahre später wurde ein neuer  Döhrener Turm errichtet, an exakt der gleichen Stelle wie der alte. Noch gegen Mitte des 17. Jahrhunderts hielt ein Wächter im Turm die Wacht.

Dass es einen Angriff auf den Döhrener Turm wirklich gegeben hat und dass er angegriffen und abgefackelt wurde, das ist alles erwiesen. Dass mehrere Verteidiger ums Leben kamen, das ist ebenfalls historische Tatsache. Wie aber entstand die Heldengeschichte von den sieben Männern im Turm?

Fakt ist, dass Wilhelm Blumenhagen um das Jahr 1820, also rund vierhundert Jahre nach den angeblichen Geschehnissen, eine Erzählung verfasste: »Hannovers Spartaner«. Sehr ausführlich schildert der Arzt und Schriftsteller Blumenhagen, wie sieben Männer von der Landwehr den Döhrener Turm verteidigt haben. Sie sollen der Übermacht getrotzt haben und umgekommen sein. Sie wurden, nach Blumenhagen »zu Tode geschmaucht«.

Drastisch schilderte der angeblich Wiedergeborene seine Eindrücke von damals: das Gejohle und hämische Gelächter der Belagerer, das Aussehen seiner sechs Mitkämpfer, ihre Flüche und Gebete, die Glut der Feuer um den Turm, den in den Turm eindringenden Rauch und das Leiden und Sterben der sieben Verteidiger. Aber hat mir der junge Mann wirklich und wahrheitsgemäß geschildert, was er in einem früheren Leben erlebt hat?

Foto 4

 Als weiterer Beleg für Blumenhagens Überlieferung wird der sogenannte »Siebenmännerstein« angeführt. In der unteren Hälfte dieses »steinernen Dokuments« sehen wir – präzise in den Stein gemeißelt – sieben kniende Männer. Diese Sieben beten offensichtlich. Eine Inschrift kann entziffert werden: »Ihr Reichen und Armen, lasst euch diesen Tod erbarmen. 1480«. Aber ist damit tatsächlich der Tod der sieben Verteidiger gemeint. Wohl nicht. Die Angriffe auf Hannover fanden Jahre nach 1480 statt.


Als sicherer Gegenbeweis freilich kann die falsche Jahreszahl – 1480 – nicht angesehen werden. Es ist denkbar, dass sich der Steinmetz lediglich geirrt hat. Beweisen lässt sich das »Wiedergeburtserlebnis« meines Gewährsmanns allerdings nicht. Hat er die ganze Geschichte erfunden? Oder hat er in seiner Kindheit einmal die Sage von den sieben Männern gehört und erinnerte sich lediglich an das Erzählte? Glaubte er wirklich, das Grauen erlebt zu haben?

Was mit »dese dot« gemeint war, macht der »Siebenmännerstein« deutlich, ohne dass ein Text etwas erklären müsste. In der oberen Hälfte steht nämlich ein Kreuz. Mit »diesem Tod« ist also doch wohl Jesu Tod am Kreuz gemeint. Rechts und links vom Kreuz stehen zwei Gestalten, bei denen es sich um Jesu Mutter Maria und Maria Magdalena handeln könnte. Die sieben knienden Männer jedenfalls blicken zum Gekreuzigten. Es liegt also die Vermutung nahe, dass das steinerne Denkmal mit dem Heldentod der sieben Männer im Döhrener Turm nichts zu tun hat.

Zwischen der Kreuzigungsszene und den sieben Betenden hat der unbekannte Steinmetz das Emblem der Stadt Hannover verewigt, ein Kleeblatt.

Unbekannt ist, wann der Stein gefertigt wurde und wo er ursprünglich stand. Einst stand eine Marienkapelle vor dem Aegidientor zu Hannover. Als die Stadtmauer von Hannover massiv erweitert wurde, brach man die Kapelle ab, rettete aber den Siebenmännerstein und schaffte ihn in die Stadt. Schließlich gelangte er an die Außenmauer der Ägidienkirche. Das Original allerdings befindet sich heute im »Historischen Museum Hannover«. An der Kirche wurde eine Kopie angebracht.

Hannover mag nicht unbedingt eine »spannende« Stadt sein, hat aber auch sehr Interessantes zu bieten: den Döhrener Turm, die Ruine der Aegidienkirche und die Marktkirche, um drei lohnende Ziele zu nennen. Es lohnt sich in der mysteriösen Ruine der Aegidienkirche zu verweilen und den herrlichen Altar der Marktkirche zu studieren.

Foto 5: Die Ruine der Aegidienkirche

Fotos

Foto 1: Der Döhrener Turm/ creative commons Magnus Manske
Foto 2: Idyll mit Turm/ 1800 (etwa) entstanden, gemeinfrei/ Archiv Langbein
Foto 3: Ein alter Turm hält die Stellung.../ 1820 (etwa) entstanden gemeinfrei/
     Archiv Langbein
Foto 4: Siebenmännerstein/ wiki dpublic domain Magnus Manske

Foto 5: Die Ruine der Aegidienkriche. Foto Walter-Jörg Langbein
Foto 6: Mauerwerk der Aegidienkirche. Foto Walter-Jörg Langbein

Foto 6: Mauerwerk der Aegidienruine
Literatur:

Blumenhagen, Wilhelm: »Hannovers Spartaner/ Eine geschichtliche Erzählung«, Hannover 1926

Zankl, Franz Rudolf: »Der Sieben-Männer-Stein als Museumsstück«, erschienen in der Zeitschrift   »Heimatland/ Zeitschrift für Heimatschutz, Naturkunde, Kulturpflege« Heimatbund Niedersachsen, Jahrgang 1986, S. 114-116

Zur Klarstellung: Ich halte die »Wiedergeburstgeschichte« für kurios. Sie ist, ob glaubhaft oder nicht, als Einleitung der heutigen Blogfolge geeignet. Ich habe den Eindruck, dass der vermeintlich Wiedergeborene selbst an seine Geschichte geglaubt hat. Ich selbst bin eher skeptisch.

259 »Zwei Kirchen und die Hölle des Krieges«
Teil 259 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«                         
von Walter-Jörg Langbein,                       
erscheint am 04.01.2015


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