Montag, 29. April 2013

Fido Buchwichtel und ein Toter im Zwillbrocker Venn


Hallo liebe Leute!

Fido Buchwichtel 
bringt Euch heute 
den Bestseller der Woche 
aus dem Wichtelland und die Natur auf den Bildschirm. Aber ich rate Euch zur Vorsicht, liebe Menschen, denn die Bäume schlagen aus!

Wie Ihr sicher wisst, brüten im Moment die Flamingos im Zwillbrocker Venn. Das ist immer wieder ein besonderes Ereignis, das viele Besucher anzieht. Das mag vielleicht an dem Migrationshintergrund dieser edlen Tiere liegen. Den übrigens scheinbar auch dieser Tote aus dem Krimi der Menschenautorin Tuna von Blumenstein hatte. 
Der Tote im Zwillbrocker Venn
Wobei ich etwas anmerken möchte. Dieser Tote wurde nicht direkt im Venn gefunden, sondern lag auf dem Weg nahe der Aussichtsplattform. Woher ich das weiß? Ganz einfach: ich bin ein waschechter Vennwichtel, da staunt Ihr Menschen!

Geboren, aufgewachsen und meiner Heimat treu geblieben, mache ich natürlich gerne ein wenig Reklame für diesen Krimi. Wobei ich an anderer Stelle ja schon klargelegt habe, dass wir Wichtel überzeugte Pazifisten sind. Mord und Totschlag gibt es nicht unter Wichteln. Das ist halt der Punkt, wo sich unsere Geister scheiden. Und, wir gehen mit unserer Umwelt sorgfältiger um. Respekt vor dem Leben ist uns selbstverständlich! Im Gegensatz zu manchen Menschen. Das sage ich jetzt mal in aller Deutlichkeit: Der Lachmöwensee ist keine Eislauffläche! Fritten- und Glühweinbuden haben auf der Landebahn meiner Flamingokumpels nichts verloren! Wir brauchen auch und gerade im Winter unsere Ruhe!

Und jetzt, wo die Natur erwacht, ebenfalls! Nicht nur Wichtelkinder sollen und müssen ungestört aufwachsen. Mit ihnen haben ca. 100 Tierarten ihren Lebensraum im Zwillbrocker Venn. Da kann ich doch wohl von Euch Menschen erwarten, dass Ihr gefälligst auf den ausgewiesenen Wegen das Venn erkundet! Geraucht wird übrigens auch nicht! Das hätte uns Wichteln noch gefehlt, wenn eine achtlos weggeworfene Kippe dafür sorgt, dass unser schönes Wichteldorf abfackelt wird. 


Also benehmt Euch anständig, wenn Ihr Gäste meiner Heimat seid. Dafür verspreche ich Euch auch etwas: Falls wir Wichtel tatsächlich einen Toten im Venn finden sollten, dann schleppen wir den, extra für Euch, auf eine Wanderweg. Denn unsere verdiente Ruhe lassen wir uns noch nicht einmal von einem Toten stören. 

Und jetzt zitiere ich noch meinen Urahn, den berühmten Buchwichtel Johann Wolfgang von Kurzarm: Der Tote im Zwillbrocker Venn Kaufen! Lesen! Weiterempfehlen! 

In diesem Sinne und bis nächsten Montag winke winke Euer

Fido Buchwichtel





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Sonntag, 28. April 2013

171 »Spuk in Monstermauern«

Teil 171 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien« 

von Walter-Jörg Langbein

Teil der wehrhaften Monstermauer
Foto: W-J.Langbein
Delhi ist eine rapide wachsende Monsterstadt. Weit über elf Millionen Menschen leben in Delhi-City. Nimmt man das Umland hinzu, muss man von siebzehn Millionen Bewohnern ausgehen. Es können aber auch mehr sein. Heute gibt es für dieses Millionenheer drei Stadtverwaltungen. Das Ur-Delhi soll, so berichtet es das Mammutepos Mahabharata, vor weit mehr als drei Jahrtausenden gegründet worden sein. Delhi hat den Beinamen »Stadt der sieben Städte«. Und in der Tat: Sieben ehemalige Städte lassen sich archäologisch nachweisen, die im Verlauf der letzten Jahrtausende im Stadtgebiet des heutigen Delhi entstanden und wieder verfielen.

Tughlaqabad zum Beispiel – Delhi Nr. 3 oder Nr. 5 (**) – wurde anno 1321 von Ghuyas-ud-din Tughlag gegründet ... als »uneinnehmbares Fort«. Wahre Monstermauern sollten es jedem noch so starken Heer unmöglich machen, die Stadtfestung einzunehmen. Besonders gefürchtet waren attackierende Mongolen. Und so wurden die Bauten im Eiltempo aus dem Boden gestampft, vermutlich von Arbeitersklaven ohne Rechte. Noch heute beeindrucken mächtige Mauerreste von gewaltigem Format. Meterdicke Monstermauern verschlangen unvorstellbare Massen an Material. Ich kletterte auf Steinhaufen herum, die seit Jahrhunderten von der Natur in Beschlag genommen werden. Ob man sie je zu rekonstruieren versuchen wird? Wohl kaum! Denn es gibt nicht einmal ausreichend finanzielle Mittel für den Erhalt der noch erhaltenen Ruinen. Selbst wahrscheinlich noch gut erhaltene Teile der Wehranlagen, die unter dichtem Gestrüpp schlummern, werden nicht freigelegt ... einfach weil das Geld fehlt.

Bis zu 15 Meter hoch soll die
Monstermauer einst gewesen sein.
Foto: W-J.Langbein
Ob die gewaltigen Wallanlagen tatsächlich jedem Angriff trotzen konnten? Imposant müssen sie einst gewesen sein. Aber: Es gab wohl keine echte militärische Bewährungsprobe. 1327 wurde die Stadt, die zu diesem Zeitpunkt womöglich noch nicht vollendet war, bereits wieder aufgegeben. Warum? Der Legende nach soll Nizamuddin Aulia, ein als heilig angesehener Sufi-Mystiker, die Stadt schon verflucht haben ... als sie von einem großen Zwangsarbeiterheer aus dem Boden gestampft wurde. Angeblich wurden Arbeiter, die für den Sufi einen Brunnen anlegten, abgezogen und beim Stadtbau eingesetzt ... sehr zum Zorn des Sufi. Wütend soll er geschrieben haben: »Ich verfluche diese Stadt, die schon bald unbewohnt und unfruchtbar sein soll!« Mag sein, dass die Story vom Fluch einen wahren Kern enthält. Es war womöglich Wassermangel, der zur Aufgabe des Forts führte. Sank der Grundwasserspiegel, warum auch immer, so dass es nicht mehr ausreichend Wasser für die Bevölkerung gab? In der Legende verflucht ein Heiliger die Stadt, weil die Arbeiten an seinem Brunnen abgebrochen werden mussten ...

Wie auch immer: Die Geschichte vom Fluch lebt auch heute noch in so mancher lokalen Legende fort. Und in den uralten Gemäuern soll es auch in unseren Tagen noch spuken.

Reste eines Wehrturms
Foto: W-J.Langbein
»In einer uralten indischen Ruine bin ich einem Gespenst begegnet!« Davon ist der Bauingenieur Heiner Pohlmann*, 28, überzeugt. »Mein Hobby sind die ältesten Baudenkmäler der Welt. In meiner Freizeit unternehme ich deshalb Weltreisen, um vor Ort die Baukunst unserer Vorfahren zu studieren.«

Vom Flughafen von New Delhi fuhr der Weltreisende in Sachen »uralte Gemäuer« zu den weitläufigen Ruinen von Tughlaqabad. »Der gewaltige, festungsartige Komplex wurde auf einer kleinen Insel erbaut. Ein Großteil der Mauern erstand vor etwa 700 Jahren: auf älteren Ruinen. Schon vor 4000 Jahren gab es hier eine Verteidigungsanlage!« Einen Tag lang erkundete Heiner Pohlmann den riesigen Komplex.

»Ich benötigte viele Stunden, um die wuchtige Außenmauer zu umrunden. Dann ging ich ins Innere des Gebäudes. Die Hitze war unerträglich. Drei Wächter zogen sich in ein kleines Hüttchen zurück. So konnte ich auf teilweise halsbrecherischen Wegen jene Teile der Burganlage aufsuchen, die sonst für Touristen gesperrt sind! Ich kletterte über eingestürzte Mäuerchen. Ich fotografierte eifrig. Plötzlich hatte ich ein merkwürdiges Gefühl: Beobachtete mich jemand? Hatte ein Wächter bemerkt, dass ich die vorgeschriebenen Wege verlassen hatte? Ich drehte mich um. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. In brütender Hitze kam plötzlich so etwas wie ein eisiger Windhauch auf. Als ich mich wieder den Ruinen zuwandte, stand einige Meter vor mir eine Gestalt.«

Pohlmann weiter: »Sie trug einen wollenen Umhang, der auch den Kopf bedeckte und nur das Gesicht freiließ. Die Person, anscheinend eine Frau, faltete die Hände wie zum Gebet. Ich wollte sie fotografieren, aber mein neuer, teurer Apparat versagte. Die Frau schritt weiter, in das Innere eines halb verfallenen Raumes. Ich ging ihr nach. Ich sah sie am Ende eines langen Korridors stehen. Sie drehte sich kurz zu mir um und verschwand durch die steinerne Wand. Dabei kam wieder ein eiskalter Windhauch auf! Mir zitterten die Knie. Ich stürzte ins Freie und es dauerte eine Weile, bis ich nicht mehr fror.«

So soll die Spukgestalt
ausgesehen haben.
Foto:
Archiv W-J.Langbein
Einer der Wächter sprach ganz gut Englisch. Heiner Pohlmann erzählte ihm sein Erlebnis. »Der Mann starrte mich entsetzt an und verschwand wortlos in seiner Hütte.« Tage später kehrte Bauingenieur Heiner Pohlmann mit einem Dolmetscher an den Ort der unheimlichen Begegnung zurück. Jetzt erfuhr er von dem zurückhaltenden Wächter, dass es sich bei der Spukerscheinung um einen Zombie, einen wiederkehrenden Toten, handelt. »Vor vielen Jahrhunderten wirkte er als eine Art Architekt bei der Errichtung der gewaltigen Bauanlage mit. Er soll bei einem ›Unfall‹ ums Leben gekommen sein.« Womöglich fiel er einem Sabotageakt zum Opfer, war doch der Bau der wehrhaften Stadt von Anfang an umstritten. Heiner Pohlmann jedenfalls bekam zu hören: »Sehr, sehr selten kommt der Tote an seine frühere Wirkungsstätte zurück. Vielleicht spürt er es, wenn sich jemand in besonderem Maße für seine Arbeit interessiert?«

Pohlmann: »Ich habe mir die Erscheinung wirklich nicht eingebildet. Ich habe diese Gestalt gesehen. Es war kein normales lebendes Wesen, kein lebender Mensch! Die Erscheinung sonderte den Gestank der Verwesung aus. Auch wenn ich kein ängstlicher Mensch bin, dieser Spuk war einfach unheimlich. Ich bekomme noch heute eine Gänsehaut, wenn ich daran denke!« Ich kann Herrn Pohlmanns Bericht nur wiedergeben. Bestätigen kann ich ihn nicht. Mir jedenfalls ist die unheimliche Gestalt bei meinem Besuch vor Ort nicht begegnet, auch keinem meiner Reisegefährten!

Hier soll die Spukgestalt
erschienen sein.
Foto: W-J.Langbein
Eine andere Version der Legende besagt: Der Tote, der Zombie, bewacht einen Schatz von unermesslichem Wert. Einst gab es nämlich, mitten in der Festung, einen Palast, dessen Bau gewaltige Mengen von Gold verschlang. Der arabische Weltreisende Ibn Battuta will ihn noch gesehen haben. Die Ziegelsteine, so berichtet er, waren mit purem Gold umhüllt. So wurde am Tage das Sonnenlicht reflektiert ... Das gespiegelte Licht soll neugierige Besucher förmlich geblendet haben. Bewacht eine Spukerscheinung einen riesigen Goldschatz? Für Geistererscheinungen gibt es keine Beweise. Den »Goldpalast« hat es aber wahrscheinlich wirklich gegeben. Wurde die Spukgeschichte erfunden, um die uralten Mauern vor Plünderern zu bewahren? Oder sind sie Ausgeburten der Fantasie, die gern von scheinbar uralten Gemäuern inspiriert werden? Bei meiner Erkundung der Ruinen hatte ich – ich gebe es zu – mehr Angst vor Giftschlangen, die im Ruinengemäuer hausen und gern auf von der Sonne erhitzten Steinen dösen.

Was mag sich unter diesem
Hügel verstecken?
Foto: W-J.Langbein
Begegnet sind mir weder Geister, noch Schlangen. Beim Gang durch die Ruinen sinnierte ich über die Vergänglichkeit nach ... über den Verfall auch solcher Monstermauern, die eigentlich für die Ewigkeit gedacht sein können, um schon nach wenigen Jahren zu verfallen! Seltsam unnatürlich wirkende »Hügel« warten darauf, sachkundig erforscht zu werden. Sie mögen kein Gold zu bieten haben ... aber sicherlich noch erstaunlich gut erhaltenes Mauerwerk aus der Gründerzeit der Moloch-City Delhi.

* Name geändert, der Verfasser
** Beide Bezeichnungen sind in der Literatur gebräuchlich, der Sachverhalt ist umstritten!

»Das Horrorkabinett von Konarak«,
Teil 172 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien« 

 von Walter-Jörg Langbein erscheint am 05.05.2013

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Montag, 22. April 2013

Fido Buchwichtel bringt ein ernstes Thema zur Sprache


Hallo liebe Leute!

Wieder ist eine Woche vergangen, es ist Montag und 
Fido Buchwichtel 
bringt Euch Menschen 
den Bestseller der Woche
aus dem Wichtelland auf Euren Bildschirm.

Heute möchte ich mit Euch über eine sehr ernste Angelegenheit sprechen. Das Buch, das ich Euch heute vorstellen werde hat für sehr viel Unruhe im Wichtelland gesorgt. Es hat fast dafür gesorgt, dass unsere sonst so friedliche Welt gespalten wurde: in Wichtel und Wichtelinnen. Was kann unsere heile Welt so aus den Fugen geraten lassen? Worüber wollen wir heute sprechen? Was heißt wollen, wir müssen heute über Schlüpfer sprechen, über Wichtelschlüpfer. Und über einen Troll und über das Buch briefe an lieschen: Ein modernes Märchen für Erwachsene

Folgendes ist geschehen:
Ihr müsst wissen, liebe Menschen, dass Wichtelfrauen sehr ordentlich sind. Sie legen auch viel Wert auf ein adrettes Erscheinungsbild und scheuen weder Arbeit noch Mühe, plagen sich den lieben langen Tag. Das machen sie mit Freude, denn viele Arbeiten verrichten sie gemeinsam. Auch das Waschen ihrer Wäsche. Dafür haben sie ein Waschhaus, das am Rande des Wichteldorfes liegt. Dort treffen sich die Wichtelfrauen immer Montags. Mit dem Morgenlied auf den Lippen zieht jede Wichtelfrau gut gelaunt in der Frühe, den Korb mit Schmutzwäsche vor sich hertragend, Richtung Waschzuber. Der muss natürlich erst mit Wasser gefüllt und dann angeheizt werden. Wenn alle Wichtelfrauen versammelt sind, und ihre Körbe im Waschhaus abgestellt haben, teilt sich die Gruppe. Die einen gehen zum Tümpel, um Wasser zu holen, die andere sucht im Wald nach Reisig für das Feuer. Dabei schwatzen und lachen sie, Wichtel sind ein fröhliches Völkchen.

Am vergangenen Montag erlebten die Wichtelinnen eine böse Überraschung, als sie vom Tümpel und aus dem Wald zurückkamen. Alle Körbe waren umgestürzt, die Wäsche lag im ganzen Waschhaus verstreut, ein heilloses Durcheinander zeigte sich den Wichtelinnen. Vorsichtig traten sie näher, rümpften die Näschen und sprachen fast gleichzeitig aus: »Es stinkt nach Troll!«

Fluchtartig stürmten sie aus dem Waschhaus an die frische Luft, um im Chor »TROLLLAALAAAAAARM!« zu schreien. In Windeseile ließen die Wichtelmänner ihre Arbeit liegen, um zum Waschhaus zu eilen. Mit einem Tuch vor dem Mund, Trolle stinken furchtbar, betraten die Wichtel das Waschhaus und konnten ihren Frauen nur zustimmen: Hier hatte ein Troll gewütet. Aber was suchte der ausgerechnet im Waschhaus? Wollte er nur einen bösen Streich spielen, oder steckte mehr hinter dieser Aktion?

Zwei Wichtel wurden ausgesucht, die Mutigsten aus dem Dorf. Die wurden beauftragt, der Fährte des Trolles zu folgen. Die beiden Wichtel machten sich umgehend auf den Weg. Sie brauchten dabei nur ihrer Nase zu folgen, denn Trolle hinterlassen eine Duftspur, die sich selbst nach Stunden nicht verflüchtigt hat. Trolle hausen zumeist am Rand des Waldes, in der Nähe von Menschensiedlungen. Nachts wagen sie sich dann in die Nähe der Häuser und klauen dort, was nicht nied und nagelfest ist.

In einer Mulde entdeckten die Wichtel endlich den Unhold. Er hatte es sich in einem morschen Baumstupf eingerichtet. Vor seiner Behausung sah es furchtbar aus. Leere Bierdosen und Flaschen, Trolle lieben abgestandenen Alkohol, Zigarettenkippen, Trolle rauchen wie die Schlote, und jede Menge Dinge, die abends vor dem Zubettgehen von  den Menschen auf ihren Terrassentischen vergessen worden sind. Vor Trollen ist nichts sicher.

Vorsichtig schlichen die Wichtel näher an den Ort des Grauens. Der Troll sah so aus, wie er roch und schien sich offensichtlich sehr zu freuen. Vor ihm ausgebreitet lag tatsächlich Wichtelwäsche. Die beiden tauschten einen Blick aus, ihre Augen wurden immer größer. Sie spitzten ihre Öhrchen, um zu verstehen, was der dumme Troll vor sich herbrabbelte:
»Trolli wird reich! Schönes Buch hat Trolli geklaut. Trolli geht auf den Markt. Trolli wird reich! Trolli hat Wichtelschlüppi geklaut! Trolli wird rei-heeeeeich!«

Die Wichtel sahen sich wieder an, sie wollten ihren Ohren nicht trauen. Plötzlich erhob sich der Troll und die Wichtel gingen in Deckung. Gut geschützt durch Waldgras beobachteten sie, wie der Troll ein Wäschestück nach dem anderen vor sich hochhob, es betrachtete, um es dann auf ein ausgebreitetes Tuch zu legen. Dann faltete er das Tuch zusammen, verknotete es, um es dann an das Ende eines Stockes zu binden. Den setzte er auf seiner Schulter ab. Er sah aus wie ein Wanderer. Zärtlich strich er mit seinen schmutzigen Fingern über ein Menschenbuch, das er an die Wand des Baumstumpfes gelehnt hatte: »Schönes Buch hat Trolli geklaut! Trolli wird reich!«, waren seine Worte, bevor er sich auf den Weg machte.

Die Wichtel warteten, bis er außer Sichtweite marschiert war. Sie richteten sich auf und beschlossen, mit einem Tuch vor der Nase, denn der Gestank war unerträglich, sich die Behausung des Trolles aus der Nähe zu betrachten. Endlich war es ihnen auch möglich, wieder ein Gespräch zu beginnen, den Trolle haben sehr gute Ohren und können selbst das Flüstern eines Wichtels auf zwei Meter Entfernung verstehen.

»Die Schlüppis unserer Frauen können wir abschreiben!«
Der Angesprochene nickte verstehend.
»Lass uns schauen, was das für ein geheimnisvolles Buch ist, von dem sich der Troll Reichtum verspricht!«
Wieder nickte der andere, meinte dann aber: »Hör mal, dass der Troll die Schlüppis zu Geld machen will, verschweigen wir besser unseren Frauen! Nicht, dass die uns noch auf dumme Gedanken kommen … !«

Diesmal nickte der andere Wichtel sehr verstehend. Sie schlichen sich so nah an, bis sie den Text auf dem Umschlag des Buches deutlich sehen konnten und lasen beide den Untertitel vor: Ein modernes Märchen für Erwachsene 

Was soll ich Euch sagen, liebe Menschen. Dummerweise haben sich unsere Wichtelfrauen dieses Buch doch besorgt. Es ist der Bestseller der Woche im Wichtelland und unsere Frauen werden nicht müde, Schlüpfer zu nähen, zu tragen, zu verschicken und dabei briefe an lieschen Kaufen! Lesen! Weiterempfehlen! zu rufen. 

Und jetzt werdet Ihr mich sicher für einen Wichtelspießer halten. Darum sag ich schnell

winke winke Euer 

Fido Buchwichtel




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Sonntag, 21. April 2013

170 »Die Ashoka-Säule und der weise Regent«

Die neuen Bücher von Walter-Jörg Langbein sind da!

Teil 170 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein


Ruinen erinnern an eine stolze
Festung. - Foto: W-J.Langbein
»Meiden Sie unbedingt das ›Fünfte Delhi‹!« raunt mit der katholische Geistliche zu. »Ich habe Jahre in New Delhi gelebt ... als Missionar gewirkt.« Der geistliche Herr hatte von meiner geplanten Indienreise erfahren, mich angerufen ... und »hilfreiche Ratschläge« angeboten. Ich hatte dankend angenommen und besuchte den alten Herrn. Ich erinnere mich an unser Gespräch, als wäre es erst gestern gewesen ... In seinem mit Heiligenbildern und christlichen Statuen geschmückten Studierzimmer redet er mit monotoner Stimme auf mich ein. »Firozabad ist die Hochburg des Heidentums und der abergläubischen Bräuche! Viele Frauen tragen ein Amulett zwischen den Brüsten ... eine teuflische Figur, halb Mensch, halb Gott!« erfahre ich.

»Hüten sie sich vor derlei Aberglauben! Bleiben sie ihm fern!« Ich unterbreche: »Sie meinen die Hindu-Gottheit Ganesha?« Der Geistliche nickt wütend und verächtlich. »Ein besonders böser Ort des Aberglaubens ist Firozabad, das ›fünfte Delhi‹!« Und ganz besonders gefährlich seien die Donnerstage! Warum?

»Da strömen die Menschen herbei, um zu beten ... um zu den heidnischen Göttern zu sprechen, um Kerzen für sie anzuzünden. Aberglaube ... Aberglaube!« Ob sonst noch etwas zu beachten sei, will ich vom Priester wissen. »Wie Sie mir berichtet haben, werden Sie in Indien viel mit Auto und Bus unterwegs sein. Nehmen Sie diese Christopherus-Medaille mit auf Ihre Reise. Sie soll Sie vor Unfällen schützen! Außerdem werde ich für die Dauer Ihrer Reise jeden Sonntag eine Kerze in unserer schönen Kirche anzünden ...«

Zweifel keimen in mir auf. Was unterscheidet heidnisches von christlichem Brauchtum? Ist eine Christophorus-Medaille gottgefällig, ein Ganesha-Figürchen aber nicht? Bringt eine Kerze, in einer christlichen Kirche entzündet, Schutz durch Gott und seine Heiligen ... ein für indische Götter entzündetes Wachslicht Unglück?

Uraltes Mauerwerk
Foto: W-J.Langbein
Des einen »Aberglauben«, so scheint es, ist des anderen »wahre Religion« ... und umgekehrt. Wirklich? In Indien sah ich so manchen privaten Hausaltar, auf dem Ganesha und Christopherus friedlich nebeneinander standen.

Einst war das »fünfte Delhi« so etwas wie eine riesige Festungsanlage ... Feroz Shah Kotla, von genialen Architekten entworfen. Auftraggeber war Sultan Feroz Shah Tughlag (1309-1388). Wahre Monstermauern ragten einst in den Himmel. Wehrhafte Türme dienten wachsamen Spähern als Ausguck. Nahte etwa ein feindliches Heer? Je früher eine geplante Attacke erkannt wurde, desto schneller konnten Soldaten zur Verteidigung aktiviert werden. Heute lassen eher karge Ruinen die einstige Größe der so mächtigen Metropole erahnen. In diesen verfallenen, nur zu einem kleinen Teil rekonstruierten Mauern sollen nach dem Volksglauben Dschinn hausen. Dschinn – der Koran widmet ihnen eine ganze Sure, nämlich die 72. – trachten danach, als unsichtbare Geistwesen Menschen in Angst und Schrecken zu versetzen, ihnen zu schaden.

Besonders gefürchtet ist der Ghul, ein leichenfressendes Monstrum. Schüsseln mit Milch sollen die unsichtbaren Geister beschwichtigen und milde stimmen. Mich und meine Reisegefährten haben nicht die unsichtbaren Gespenster ins »Fünfte Delhi« gelockt, auch nicht die Ruinen der Wehranlagen ... sondern ein sehr viel älteres Denkmal, nämlich eine Ashoka-Säule aus Sandstein. Ashoka, auch Ashoka der Große genannt, lebte von 304 v.Chr. bis 232 v.Chr. Als Enkel des Dynastiegründers Chandragupta Maurya regierte er von 268 v.Chr. bis zu seinem Tode.

Rest eines Ecktums
Foto: W-J.Langbein
Ashoka zeichnete sich zunächst durch rücksichtslose Härte aus. Mit Grausamkeit zog er mit seinem Heer in den Krieg. Einzige Lebensziele, so schien es, waren die Verteidigung des bestehenden Reiches ... und die Eroberung weiterer Gebiete. 261 eroberte er Kalinga (heute Orissa) im östlichen Indien. Würde der Herrscher ein echtes Weltreich schaffen? Er war auf dem besten Wege. Doch erkannte der mächtige Regent, dass seine Siege das Ergebnis unbeschreiblichen Blutvergießens waren. Ihm wurde bewusst, dass Feind wie Freund, dass eigene wie fremde Truppen und Zivilbevölkerung unsäglich litten. Ashoka der Große war vollkommen gewandelt. Warum? Was war geschehen? War er zum Buddhismus bekehrt worden? Offenbar!

Ashoka verbot nicht nur blutige Tieropfer, er setzte sich vehement für eine vegetarische Lebensweise ein. Der erstaunlich erfolgreiche Feldherr von gestern verbot jede Form der Kriegsführung. Überhaupt, so forderte er immer wieder eindringlich seine Untertanen auf, müsse im Kleinen wie im Großen auf jegliche Gewalt verzichtet werden.So schaffte Ashoka vor rund 2300 Jahren die Folter ab ... eine Methode, die sehr viel später im christlichen Abendland von Inquisitoren und Hexenjägern eingesetzt wurde, um vermeintliche Ketzer auszulöschen und angebliche Hexer und Hexen vor der ewigen Verdammnis zu bewahren.

Ashoka wurde zum Friedensfürsten, der auf diplomatischem Wege Freundschaftsverträge mit den Nachbarn – etwa den Griechen in Baktrien – anstrebte. Im eigenen Reich sollte Gerechtigkeit herrschen. Ein christlicher Missionar berichtete mir vor Ort in den Ruinen des »fünften Delhi«: »Im großen Reich Ashokas herrschte Willkür. Überall gab es mächtige Beamte, die nach Gutdünken Steuern erhoben, um sich selbst zu bereichern. Vetternwirtschaft führte zu unglaublichen Ungerechtigkeiten. Die einen mehrten ihren Grundbesitz in rasendem Tempo, die anderen vegetierten als Landarbeiter wie Sklaven. Ashoka bekämpfte diese ungerechte Willkür. Er sorgte für eine gerechte Landverteilung. Er setzte lokale Despoten ab.«

Traurige Ruinenreste
Foto: W-J.Langbein
Ashoka setzte sich für das Wohlergehen seines Volkes ein. Gigantische Wehranlagen hielt er für Geldverschwendung. Er ließ lieber überall Krankenhäuser errichten, für Mensch und Tier. Gesetze sollten das neue Leben im Reich regeln  ... zum Wohl der Menschen. Die Gesetze, die Erlasse des Herrschers, sollten überall und für jedermann einzusehen sein. Und so beauftrage Ashoka Schriftkundige, die überall im Reich seine Erlasse öffentlich sichtbar anzubringen hatten: an Felswänden ebenso, wie an weithin sichtbaren Säulen ... so wie die Ashoka-Säule von Feroz Shah Kotla, New Delhi. Da das Reich groß war, es umfasste die nördliche Hälfte des indischen Subkontinents, aber auch zum großen Teil das Gebiet des heutigen Afghanistan und Pakistan, wurden die Edikte Ashokas in zahlreichen Sprachen veröffentlicht, zum Teil auch mehrsprachig. So sind Edikte in Brahmi, aber auch in Griechisch und Aramäisch erhalten!

Ashoka war kein religiöser Eiferer. Er vertrat einen friedlichen Buddhismus, erklärte den Buddhismus zur Grundlage seiner Herrschaft. Ashoka war ein Philosoph, der Moral und Ethik nicht nur im hohen Elfenbeinturm diskutieren, sondern in die Realität seines Volkes umsetzen wollte! Anders als die Vertreter fast aller anderen Religionen war für Ashoka Toleranz gegenüber Andersgläubigen selbstverständlich: »Respekt für Vater und Mutter sind gut. Gut ist Großzügigkeit gegenüber Freunden, Verbündeten, Verwandten ... Es ist gut, keine Lebewesen zu töten. Maßhalten beim Ausgeben, Maßhalten beim Besitzen, auch das ist gut!« (1)

Eine der Ashoka-Säulen - Fotos: W-J. Langbein
Ende des zwölften Jahrhunderts gab es einen Machtwechsel: Der letzte Hindu-König wurde entmachtet und abgesetzt, der Islam bestimmte von nun an das Leben der Menschen. Sultan Qutb-ud-din befahl den Bau eines »Siegesturms«, der auch als Minarett diente. Errichtet wurde der beeindruckende Turm ... auf den Ruinen eines Hindu-Tempels. 73 Meter ragt das Denkmal für den Sieg des Islam über den Hinduismus in den Himmel. An seiner Basis habe ich einen Durchmesser von rund fünfzehn Metern gemessen. Ganz oben soll der Durchmesser nur noch zweieinhalb Meter betragen.

Kurz vor der Abreise aus Indien stimmte mich der christliche Missionar, den ich vor Ort in der Ruinenstadt getroffen hatte, mehr als nachdenklich. Der Botschafter des Christentums, der unbedingt anonym bleiben möchte, meinte: »Der weise Regent Ashoka hatte den massiven Grundstein für ein friedliches Leben gelegt. Was er in seinen Gesetzen veranlasste, ermöglichte den Menschen ein erstaunlich freies Leben. Es ging gerechter zu, als im christlichen Abendland des Mittelalters und der Neuzeit. Es gab keine Ausbeutung durch Herrscher, die ihre Autorität auf Gott selbst zurückführten. Und ob nach dem Wechsel zum Islam die Toleranz des Ashoka das Leben der Menschen weiterhin bestimmte ... das ist zu bezweifeln!« (2)

Denkmal für die
Unterwerfung des
Hinduismus
Foto: W-J.Langbein
Ashoka ... wer kennt in unseren Breiten noch den Namen dieses weisen Regenten? Sein Denken kam ohne rigorose Glaubensvorschriften aus. Niemand musste an bestimmte Götter glauben. Niemand stellte obskure religiöse Vorschriften und Gesetze auf. Ashoka erließ Edikte ... für ein gewaltfreies Leben. Mir scheint: Ashokas Denken ist heute aktueller denn je ... und notwendiger denn je!

Fußnoten
1: Reisenotizen Walter-Jörg Langbein, bislang unveröffentlicht
2: Reisenotizen Walter-Jörg Langbein, bislang unveröffentlicht

»Spuk in Monstermauern«
Teil 171 der Serie 

»Monstermauern, Mumien und Mysterien« 
von Walter-Jörg Langbein
erscheint am 28.04.2013


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Sonntag, 14. April 2013

169 »Das Geheimnis der eisernen Säule«

Teil 169 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

Umringt - die mysteriöse
Eisensäule von Delhi
Foto: W-J.Langbein
Die Hitze ist kaum zu ertragen. Welche Temperatur »im Schatten« herrscht, das ist vollkommen belanglos. Es gibt nämlich im Hof der alten Moschee Quwwat-al-Islam, Delhi, nur Sonne und keinen nennenswerten Schatten. »So many people...« sage ich zu unserem Guide. Eine Schülerin mit einem Tornister auf dem Rücken, antwortet: »No ... no, today only few people ...« Wenn die dicht gedrängte Volksmenge als kleine Ansammlung gilt ... wie dicht mögen dann die Wartenden stehen, wenn der Besucherandrang wirklich richtig groß ist? Die eiserne Säule hat Hunderte von gläubigen Pilgern angelockt.

Da und dort sind vereinzelt einige ausländische Touristen zu erkennen. Ihre nervöse Ungeduld steckt die einheimischen Menschen zum Glück nicht an. Die lange Menschenschlange bewegt sich langsam vorwärts. Es dauert Stunden, bis endlich die eiserne Säule in greifbare Nähe gerückt ist. Ein junger Mann erklimmt den kleinen steinernen Sockel, auf dem die Säule steht. Er stellt sich mit dem Rücken zur Säule, greift mit den Armen nach hinten und umfasst die mysteriöse Säule für eine Weile. Das soll Glück bringen. Angeblich werden Wünsche, an die man bei der Umarmung denkt, in Erfüllung gehen.

Man mag zu einem solchen »Aberglauben« stehen, wie man will. Ist der christliche Glaube an die Wirkung von Reliquien so ganz anders? Man denke an sogenannte Kontaktreliquien: Objekte, die angeblich einst von Heiligen berührt worden sind, sollen auch heute noch wundersame Wirkung haben ... auch dann, wenn es die besagten Heiligen vermutlich gar nicht gegeben hat! Und was ist von den unzähligen »Splittern« vom Kreuz Christi zu halten? Angeblich ergeben alle diese Kreuzreliquien gleich mehrere Kreuze!

Zurück zur geheimnisvollen Eisensäule von Delhi. Sie trotzt seit mindestens 1700 Jahren den Witterungseinflüssen, ohne auch nur eine Spur von Rost zu zeigen. Das geheimnisvolle Artefakt wiegt schätzungsweise sieben Tonnen, ist etwa 6,60 Meter hoch. Die Säule, sie verjüngt sich nach oben etwas, hat an der Basis einen Durchmesser von 40, oben von etwa 30 Zentimetern.

Anno 1905 - Foto: India Illustrated
Eine Inschrift auf dem Schaft besagt, dass sie zur Erinnerung des Sieges von König Chandragupta II Vikramaditya über seine Feinde errichtet wurde. Der Herrscher, dessen Name gelegentlich zu Chandra verkürzt wird, lebte von 375 n.Chr. bis 414 n.Chr. Wir können also davon ausgehen, dass das eiserne Denkmal rund 1600 Jahre alt ist. Und trotzdem rostet es nicht!

Die Säule könnte aber noch älter sein. Ursprünglich stand sie nämlich auf einem Hügel namens »Vishnupadagiri«, zu Deutsch: »Hügel mit dem Fußabdruck Vishnus«. Der heilige Ort befand sich im heutigen Udayagiri bei Sanchi. Wo angeblich Vishnu selbst erschienen sein soll, dort haben vor Jahrtausenden Wissenschaftler astronomische Beobachtungen durchgeführt und die Bewegungen der Gestirne berechnet. Die eiserne Säule war ursprünglich so etwas wie der Zeiger einer astronomischen Uhr. Ihr Schatten zeigte exakt den Termin der Sommersonnwende an. Um 400 n.Chr. wurde sie an ihren heutigen Standort geschafft. Wann sie geschaffen wurde?

Wir wissen es nicht. Uns ist nur bekannt, dass sie um 400 n.Chr. neu aufgestellt wurde. Warum rostet sie nicht? Eine einfache Erklärung bietet sich an. Tag für Tag reiben sich Inder und Touristen an der Säule. Putzen sie bei ihren innigen Umarmungen kleinste Rostpartikel ab, bevor größere Rostschäden entstehen können? Nein! Ganz im Gegenteil! Der häufige Hautkontakt müsste vielmehr den Vorgang des Rostens noch beschleunigen. Durch das Berühren der Säule mit Armen und Händen wird nämlich Schweiß übertragen. Dadurch gelangen Harnsäure, Ammoniak, Fett- und Milchsäuren auf das Eisen. Diese Substanzen, konservieren nicht. Sie fördern vielmehr den Prozess des Verfalls durch Rost! Warum aber rostet die seltsame Säule nicht?

Die mysteriöse Säule
als Publikumsmagnet
Foto: W-J.Langbein (2)
Dr. Rostislaw S. Furduj meint, dass sie ein Beweis für fortschrittlichste Wissenschaft im Alten Indien ist. Er verweist darauf, dass 1979 eine Gruppe sowjetischer Gelehrter (Barssukov, Nemoshkalenko und andere) ein besonderes Verfahren zum Patent anmeldeten. Proben von Mondgestein enthielten, wie sich bei der Analyse im Labor ergab, winzige Eisenpartikelchen. Sie stammen von Meteoriten. Dieses Mondeisen rostet nicht, auch dann nicht, wenn es Feuchtigkeit ausgesetzt ist. Sollte die mysteriöse Säule also aus »Mondeisen« gefertigt worden sein? Lieferten Eisenmeteoriten das Material? Die sowjetischen Gelehrten Barssukov und Nemoshkalenko kamen zur Überzeugung, dass das Mondmetall dadurch extrem widerstandsfähig wurde, dass es über unvorstellbar lange Perioden von Zeit, Millionen und Abermillionen von Jahren, schutzlos der kosmischen Strahlung ausgesetzt war. Dr. Rostislaw S. Furduj: »Durch diese energetische Strahlung wurden jene Zentren im Metall, welche die Korrosion hervorrufen, zerstört. Das Mondeisen enthält gewisse Eigenschaften von Edelmetall.«

Die Wissenschaftler überprüften ihre Vermutung im Labor. Sie legten ein poliertes Eisenblättchen in eine Hochvakuumkammer und gravierten mit gebündelten Elektronenstrahlen geometrische Figuren hinein. Anschließend wurde das Plättchen wieder in normaler Atmosphäre dem Einfluss einer Säure ausgesetzt. Das Eisen wurde nun teils von der Säure beschädigt, zum Teil nicht. Eine genaue Untersuchung ergab, dass das Eisen dort, wo Elektronenstrahlen auf das Metall eingewirkt, Symbole eingraviert hatten, keinerlei Säureschäden zu erkennen waren.

Junger Mann umarmt die
eiserne Säule
Foto: W-J. Langbein
Dr. Rostislaw S. Furduj fragte nun, in wieweit diese Erkenntnis auf die berühmte Eisensäule von Delhi übertragen werden könne. Sie besteht nämlich keineswegs aus reinem Eisen, sondern enthält schwefel- und phosphorhaltige Beimengungen. Sie wurde also aus Eisen von eher minderer Qualität gefertigt ... und müsste deshalb rosten. Sollten also die alten Inder vor mindestens 1600 Jahren über ein Verfahren verfügt haben, das das Artefakt resistent gegen Rost machte? Den sowjetischen Wissenschaftlern war es gelungen, im Vakuum Eisen mit Elektronenstrahlen zu beschießen und so rostwiderstandsfähig zu machen. Dazu waren Wissen und modernste Geräte des 20. Jahrhunderts erforderlich. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass die Wissenschaftler des Alten Indien mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln eine Vakuumkammer herstellen konnten, die groß genug war, um die ganze Säule aufzunehmen. Wie also machten sie das Eisen der Säule resistent gegen Rost?

Wissenschaftler des »Indian Institute of Technology Kanpur« bieten eine andere Lösung an. Demnach schützt eine Schicht aus Eisen, Sauerstoff und Wasserstoff die heilige Säule vor Rost. Beherrschten altindische Metallurgen die Kunst, so eine schützende Hülle zu erzeugen?

Rätselhaft, die Eisensäule Delhi
Foto: Sujit Kumar
Mein persönliches Fazit: Die berühmte Eisen-Säule von Delhi trotzt nach wie vor jedem Versuch einer Erklärung. Es gibt verschiedene Theorien, von denen keine wirklich gesichert und bewiesen ist! Auch Dr. Furduj sah sich genötigt, zu einer Hypothese zu greifen: »Offensichtlich muss die Metallurgie damals ein Niveau gehabt haben, das unserem heutigen Wissen überlegen war.« Um Skeptikern den Wind aus den Segeln zu nehmen:

Das uralte Wissen der »Alten Inder« muss keineswegs von Außerirdischen stammen. Ich darf zusammenfassen: Ein uns nach wie vor unbekanntes Verfahren wurde eingesetzt, um die eiserne Säule von Delhi vor Rost zu bewahren. Dieses Verfahren wurde keineswegs nur bei der »Wundersäule« von Delhi eingesetzt. Nicht rostendes Eisen kam beispielsweise auch beim Bau des indischen Tempels von Konarak zum Einsatz. Es wurden, der sowjetische Historiker I. Mozhejko weist daraufhin, verschiedene »Eisenbalken« verwendet und in die Gesamtkonstruktion integriert, die, so wie die Säule von Delhi, nicht rosten.

Wie alt diese Eisenteile sind, das ist nicht bekannt. Wir können allenfalls darüber mutmaßen, wann sie in sakralen Bauten verarbeitet, nicht aber wann sie hergestellt wurden. Solche Bauelemente wurden immer wieder verwendet. Wenn ein Tempel zu baufällig war, um restauriert zu werden, nutzte man Bauteile beim Nachfolgetempel.Mehrere »Balken« aus Eisen größeren Ausmaßes traten zum Vorschein, als die »Schwarze Pagode von Konarak« in sich zusammenbrach. Mindestens 29 »Eisenbalken« wurden gezählt. Die beiden längsten waren über zehn Meter lang. Wir wissen: Errichtet worden war das sakrale Bauwerk vermutlich 1240. So alt sind die »Eisenbalken« also mindestens!

Und noch einmal ...
die Eisensäule
Foto: Mark A. Wilson
Fazit der angesehenen Fachzeitschrift »Nature«: »Es erscheint als wahrscheinlich, dass viele eiserne Objekte in Indien existieren, deren Herstellungsdatum nicht festgestellt werden kann. Sie können sehr wohl uralt sein.« Mein ganz persönliches Fazit: Im alten Indien wurde eine geheimnisvolle Wissenschaft praktiziert, die vollkommen in Vergessenheit geraten ist.

Literatur:
Britton, S. C.: »Ancient Indian Iron«, Artikel in »Nature“« 134 (238-240 und 277-279/ 1934)Däniken, Erich von: »Erich von Däniken im Kreuzverhör«, Düsseldorf und Wien 1978
Runde, Ingo: »Die Säule von Delhi bleibt ein Rätsel« in Däniken, Erich von (Hrsg.):
»Kosmische Spuren«, München 1992
Furduj, Dr.Rostislaw: »Zur Metallsäule in Delhi - Ein neuer Wink« in Däniken, Erich von
(Hrsg.): »Kosmische Spuren«, München 1992


»Die Ashoka-Säule und der weise Regent«,
Teil 170 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein
erscheint am 21.04.2013


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Montag, 8. April 2013

Fido Buchwichtel und sie kamen von den Sternen I


Hallo liebe Leute!

Endlich wird es wärmer! Es ist Montag und hier bin ich:
Fido Buchwichtel mit dem 
Bestseller der Woche 
aus dem Wichtelland.

Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin?
Fragen, die sich nur Menschen stellen können. Ihr müsst wissen, liebe Leserinnen und Leser, die friedlichen Völker der Wichtel gab es schon zu einer Zeit, als Ihr Menschen noch auf Bäumen gelebt habt. Während wir unsere Kultur und Vergangenheit pflegten und das noch immer tun, erhebt Ihr Menschen die Techniken des gegenseitigen Schädeleinschlagens zur Kunstform. Soll ich einmal ganz ehrlich etwas dazu fragen? Habt Ihr Menschen noch alle Schweine im Rennen und wenn ja, wo laufen die bitteschön hin?

Gut zu wissen, dass es auch bei Eurer Spezies durchaus Menschen gibt, die ähnlich denken. Einer meiner Lieblingsautoren unter Euch ist Walter-Jörg Langbein. Seit fast vierzig Jahren bereist Walter die Welt. Rund um unseren Globus ist er stets auf den Spuren kosmischer Besucher. Es ist überaus spannend, was er uns zu berichten hat. Darum stelle ich Euch heute sein Buch Sie kamen von den Sternen I vor.


Er fordert seine Leser und Leserinnen auf:  »Folgen Sie mir, liebe Leserinnen und Leser, auf der vielleicht interessantesten Reise: durch Raum und Zeit, zu Zielen die fantastisch und real zugleich sind! Lassen wir uns von der Ängstlichkeit der Skeptiker nicht abschrecken. Suchen wir gemeinsam nach dem verbotenen Wissen, das unser Bild von der Vergangenheit unseres Planeten in völlig anderem Licht erscheinen lässt.« Es ist nicht nur das verbotene, sondern das verborgene Wissen, das Walter-Jörg Langbein auf spannende Art und Weise vermittelt, wie es kein Wichtel besser machen könnte.

Die Frage, die sich kein Wichtel stellen würde, weil die Antwort jedes Wichtelkind weiß: Wurde unser Planet tatsächlich im Lauf der Jahrtausende von Außerirdischen besucht? Langbein bietet eine Fülle von Fakten, die diese kühne These als zumindest möglich erscheinen lassen. Die Vergangenheit von Planet Erde erscheint in fantastischem Licht ...

Liebe Leute, Sie kamen von den Sternen I: UFOs, Götter, Astronauten der Bestseller der Woche aus dem Wichtelland: Kaufen! Lesen! Weiterempfehlen!

Taucht ein in die große Mysterien und bleibt mir gewogen!

Bis nächsten Montag und winke, winke Euer

Fido Buchwichtel




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Sonntag, 7. April 2013

168 »Fliegende Wagen«

Teil 168 der Serie
»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

Einer der mysteriösen
Tempeltürme von
Virupaksha, Hampi - Foto:
W-J.Langbein
Einst war Hampi die Hauptstadt des Königreiches Vijayanagar. Das heutige Dorf Hampi lässt nicht mehr erahnen, dass die Metropole einst Hunderttausenden Bewohnern Schutz bot. Die Schätzungen der Einwohnerzahl gehen weit auseinander ... » 200.000 lebten hier!« meinen die einen, »1.000.000 waren es!«, meinen die anderen Experten.

Wahre Monstermauern umgaben einst die riesige Stadt. Sieben konzentrisch angelegte Mauern sollen einst als unüberwindbar gegolten haben. Eine Million Söldner, so notierte der persische Herrscher Abdul Razak, sollten angriffslustigen Feinden Furcht einflößen. Bis auf einige Reste sind die Monstermauern vollkommen verschwunden, ebenso wie die einst so stolzen Paläste. Von einigen von ihnen sind nur noch karge Grundmauern erhalten. Zerstört wurde ein Großteil der majestätischen Stadt erst im Jahr 1564 – durch siegreiche muslimische Heere. Die Eroberer überwanden auch die Monstermauern von Hampi. Unzählige Menschen wurden getötet, die Überlebenden vertrieben.

Hampi war wohl eher eine Stadt der sakralen Gebäude. Die Häuser der Menschen hatten wenig Bestand ... die Häuser der Götter wurden für die Ewigkeit gebaut: aus Granit. Der Vitthala-Tempel zum Beispiel erscheint heute immer noch imposant. Drei Tortürme lassen erkennen, wo einst Vishnu verehrt wurde. Vishnu, der »Alldurchdringende«, wird schon in den uralten Veden-Dichtungen zelebriert. Er wurde, wohl unter anderem Namen, als ein Sonnengott verehrt. Er setzte die kosmische Uhr in Gang. Noch älter aber ist Aditi, Mutter Vishnus. Aditi, die »Unendliche«, die »Unbegrenzte«, wird auch als Personifikation von Mutter Erde angesehen, als »Magna Mater«, als große Mutter.

Diese Kolosse blieben bestehen ...
Foto: W-J.Langbein
Vishnu verfügte über ein furchteinflößendes »Reittier«... ein Mischwesen halb Mensch, halb Adler. So fremd uralter indischer Glaube auch ist, so nah ist er uns manchmal. Indische Göttinnen und Götter können oft als männliche und weibliche Aspekte des Göttlichen betrachtet werden. Andererseits waren indische Gottheiten auch höchst real. Und so lebten in steinernen Bauten Erinnerungen an himmlische Wagen, an Flugvehikel, fort, die von den Himmlischen benutzt wurden.

Der mythologischen Überlieferung zufolge soll einst in grauer Vorzeit, vor vielen Jahrtausenden, der mächtige Sonnengott in einem fliegenden Wagen aus kosmischen Gefilden herabgestiegen sein. Diese »mythische Begebenheit« war für die »Alten Inder« kein unglaubwürdiges Märchen, sondern Realität der Vorzeit. Fliegende Wagen muss es einst in großer Zahl im »Alten Indien« gegeben haben. Sie düsten über den Himmel, landeten mit Donnergetöse, nahmen irdische und himmlische Passagiere auf. So eindrucksvoll müssen die seltsamen fliegenden Wagen gewesen sein, dass sie immer wieder dargestellt wurden. Immer und immer wieder schuf man ihnen Denkmäler aus Stein. So wurde so ein Himmelswagen in Konarak im Stein verewigt. Im Marco Polo Reiseführer »Indien« heißt es dazu kurz und bündig: »Mitten im Nichts steht er, ein mystischer Wagen des Sonnengotts Surya, von sieben Pferden gezogen, auf zwölf Paar Rädern rollend.« Jedes der steinernen Räder misst stolze drei Meter.

Sonnentempel von Konarak
Foto: W-J.Langbein
Anno 1250 soll der Tempel entstanden sein. Doch wohl nicht aus dem Nichts. Sondern sakralen Gesetzen der Baukunst folgend, vermutlich eine Kopie eines älteren Tempels, der wiederum Kopie eines noch älteren Bauwerks war.

Erotische Darstellungen unterschiedlichster Sexvariationen sind in zahllosen Steinreliefs höchst plastisch dargestellt. Dargestellt sind aber auch seltsame Mischwesen, Kreaturen, wie sie die Evolution nicht hat hervorbringen können.

Heilige altindische Überlieferungen, sie wurden vor vielen Jahrtausenden, lange vor dem Beginn unserer Zeitrechnung schriftlich fixiert, berichten präzise und detailfreudig über die Flugvehikel der himmlischen Besucher aus kosmischen Sphären. Experten wissen: Sie wurden in umfangreichen Texten höchst eindringlich dargestellt. Wir müssen annehmen, dass wir erst einen kleinen Bruchteil der heiligen indischen Texte kennen. In geheimen Bibliotheken ruhen auch heute noch unüberschaubar große Textansammlungen, die wohl auch von den fliegenden Wagen zu berichten wissen. Tausende Bände antiker Mythen sollen in Indien nach wie vor versteckt werden. Ob sie jemals übersetzt werden?

Uraltes Wissen wurde in Indien nicht nur schriftlich fixiert, sondern auch in Stein verewigt ... als Tempel. Einst führten »heilige Straßen« zum Komplex von Vijayanagara. Sie waren mit Stein gepflastert. Zu wichtigen Terminen, zu hohen Feiertagen, zog man auf diesen Straßen Nachbildungen der Götterfahrzeuge, in denen Götterfiguren saßen, zu den Tempeln. Wurden so Erinnerungen an die Besuche von Außerirdischen in ihren Flugmaschinen am Leben erhalten?

Rätselhafte Bauten . .. Überreste der
einstigen Metropole
Foto: W-J. Langbein
Die »Royal Sanskrit Library« von Mysore verfügt über die größte Sammlung altindischer heiliger Bücher. Zu den edelsten Kostbarkeiten gehört der uralte Text »Vymaanika Shaastra«. Er handelt sehr technische Aspekte der Raumschiffe der alten Götter ab. Da wird beispielsweise die Kleidung der Piloten beschrieben. Da wird berichtet, wie sie ausgebildet wurden. Ihre Flugrouten werden angegeben. Da werden die Metalle aufgelistet, die für die Flugmaschinen zu verwenden sind. Es werden verschiedene Antriebsarten miteinander verglichen, ihre Vor- und Nachteile erörtert. Schließlich werden diverse »Geheimnisse der Astronautik« aufgezählt.

Sehr interessant sind auch die geheimnisvollen Vorrichtungen an Bord der Raumschiffe. Die Namen sind für uns Europäer kaum auszusprechen. »Visvakriyadarpana« etwa ist ein Teleskop. Mit Hilfe dieses Geräts können vom Erdorbit aus Vorgänge, die sich auf der Erde abspielen, genau beobachtet werden. »Shaktyakarsanayantra« bezeichnet einen »Spiegel, fähig Energie anzuziehen«. Handelt es sich um eine Art von Sonnenkollektor, etwa von der Art, wie er heute auch bei Satelliten zur Anwendung kommt?

Der technischen Kommunikation diente, so wissen es die heiligen Texte, »Parivesayantra«. Mit Hilfe dieses Apparats war es möglich, sich von der Erde aus mit der Besatzung von Flugvehikeln zu unterhalten. Er kam auch zum Einsatz, wenn die Piloten untereinander Kontakt aufnahmen. Die Lenker der Raumschiffe waren sehr auf Sicherheit bedacht. Ständig wollten sie darüber informiert sein, ob auch wirklich mit ihren Flugvehikeln alles stimmte. Dabei verließen sie sich unter anderem auf »Vyairopadarpana«. Dieses Gerät meldete selbständig sofort, wenn ein Teil ausgetauscht oder repariert werden musste. Ähnliche Aufgaben hatte auch »Sirahkeelaka«. Der Beschreibung nach handelte es sich dabei um einen Computer zur Koordinierung aller einzelnen Bestandteile der Raumschiffe. Der Flugsicherheit diente auch »Puspinee«. Es beobachtete das Flugwetter, registrierte speziell Gewitter und warnte vor Beeinträchtigung des Flugs.

Auch in Vijayanagar gibt es steinerne
Himmelswagen. Foto: Adrian Sulc
Wir müssen uns vergegenwärtigen: Vor Jahrtausenden gab es derlei Technologie nicht aus irdischer Produktion. Fachausdrücke, wie sie uns alltäglich sind, gab es nicht. Die gelehrten Textverfasser mussten umschreiben. Und sie taten dies mit erstaunlicher Präzision.

In heiligen Texten sind Details überliefert, die mehr als technisch anmuten. Sie klingen wie Beschreibungen einer fortschrittlichen Technologie. »Das Wissen der alten Inder war vor Jahrtausenden enorm!« raunte mir ein junger Bibliothekar in einer der Tempelbibliotheken zu. »Die Priester hielten Wissen fest, das sie nicht verstanden. Die Priester waren nicht nur Geistliche, die Gottesdienste abhielten und heilige Gesänge anstimmten. Sie waren auch Architekten. Sie legten die Baupläne der Tempel fest. Und die Tempel waren häufig nichts anderes als die Flugvehikel der Götter von einst, in Stein verewigt!« »Warum?« will ich wissen. Vom Bibliothekar erhielt ich die gleiche Antwort wie von Prof. Dr. Dileep Kumar Kanjilal, der sich intensiv mit altindischer Mythologie beschäftigt hat. »Es gab vor Jahrtausenden Wissen, das auf keinen Fall verlorengehen durfte. Deshalb wurde es schriftlich festgehalten ... und zugleich in steinernen Denkmälern verewigt. Werden wir eines Tages die alten Tempel wie ein Buch lesen können? Ich hoffe es sehr!«

Prof. Dr. Dileep Kumar Kanjilal jedenfalls ist davon überzeugt, dass vor Jahrtausenden außerirdische Flugmaschinen in Indien zum Alltag gehörten. »Sie müssen«, meinte der angesehene Gelehrte aus Kalkutta, »aus dem Weltraum gekommen sein!«

Technologie in Stein
Foto: W-J.Langbein
Bei brütender Hitze marschierte ich schwitzend durch die Ruinen von Vijayanagar ... Steinerne Himmelswagen ... steinerne Tempel ... gewaltige Tempeltürme mit steinernen Flugvehikeln an der Spitze ... Es wäre wirklich mehr als faszinierend, wenn man die steinernen Botschaften wie ein Buch lesen könnte. Sollte es sich zeigen, dass die graue Vorzeit von Planet Erde fantastisch war ... wie von einem Sciencefiction-Autor erfunden?



»Das Geheimnis der eisernen Säule«,
Teil 169 der Serie 

»Monstermauern, Mumien und Mysterien«
von Walter-Jörg Langbein

erscheint am 14.04.2013

Montag, 1. April 2013

Fido Buchwichtel und ein Mord in Genf


Hallo liebe Leute!

Am Ostermontag bringt Euch 
Fido Buchwichtel nicht nur den 
Bestseller der Woche 
aus dem Wichtelland! Heute gibt es auch Kasalla!

Seit gestern Mittag sind in allen Wichteldörfern Notunterkünfte aufgebaut. Wie jedes Jahr, wenn Ihr Menschen Euer Osterfest feiert, sind wir Wichtel, und ganz besonders unsere Kräuterwichtel, rund um die Uhr im Einsatz, um völlig erschöpfte Hasen wieder zu Kräften zu bringen. In diesem Jahr ist es besonders schlimm. Frostschäden an Öhrchen und Pfötchen müssen versorgt werden. Nur damit Ihr bunte Eier in Schneenestern liegen habt!

Dann kommt erschwerend  dazu, dass Ihr Menschen nichts unversucht lasst, den armen Hasen den Lebensraum immer weiter einzuschränken. Es werden immer weniger, darum müssen jetzt schon Kaninchen den harten Job mit verrichten. Die dürfen wir dann auch noch gesund pflegen. Ihr sollt Euch was schämen, das muss ich in aller Deutlichkeit sagen! Im nächsten Jahr wartet Ihr gefälligst auf wärmeres Wetter, wenn Ihr Ostern feiert.


Und wagt es nicht, jetzt wegzuklicken, ich bin mit meiner Ansage noch lange nicht fertig! Mord in Genf zeigt uns Wichteln auf, wie Ihr mit Eurer eigenen Spezies umgeht. Jeder Wichtel wird frei geboren. Bei Euch Menschen scheinen nur Eure Gedanken frei zu sein. Für uns gibt es den Begriff Macht nicht, wir kennen nur Verantwortung. Politik ist für Euch ein Geschäft. Wir kennen nur die Sorge füreinander und das Miteinander. Und alles dreht sich bei Euch ums Geld!

Um Missetaten legt Ihr schnell das Deckmäntelchen, meint damit Unrecht vergessen zu machen. Statt Verantwortliche zur Rechenschaft zu ziehen, geht Ihr ganz schnell zur Tagesordnung über. Wie gut, dass es aber auch bei Euch Menschen gibt, die dazu nicht bereit sind. Es hat mich sehr betroffen gemacht, als ich in dem Kriminalroman lesen musste, wie mit Kindern verfahren wurde. Zwangsadoptionen. Wie furchtbar ist das. Kinder zu »sozialistischen Persönlichkeiten« zu erziehen, was immer das bedeutet hat, es kann nichts Gutes dabei herausgekommen sein.

Zwangsenteignungen. Das eigene Volk ausplündern, um Geld, Devisen, ins Land zu bringen. Damit die Machthabenden weiter ihr eigenes Volk unterdrücken konnten. Für diese Devisen auch noch zu morden. Wie schäbig ist das. Und dann fällt diese Mauer und alles ist plötzlich ganz anders. Was mag aus den Mitwissern geworden sein? Wie mag ein junger Mensch mit einer solchen Situation umgehen, wenn aus einer Dienstverpflichtung plötzlich die Beteiligung an einem Mord geworden ist, weil eine Mauer eingestürzt ist?

Versetzt Euch auch in die Lage der Kinder des Opfers. Es reichte nicht, den Vater zu morden, es wurde auch der Ruf gemordet. Mord auf ganzer Linie. Dafür solltet Ihr Euch wirklich schämen. Mord in Genf ein Kriminalroman, der uns Wichtel bis ins Mark erschüttert hat. Kaufen! Lesen! Weiterempfehlen! Es könnte nicht schaden!

So, jetzt geht’s mir besser!
Winke winke

Euer 

Fido Buchwichtel




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